Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Baby schläft nur in trage

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Baby schläft nur in trage

Cedric

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Hallo zusammen, ersteinmal vielen Dank für Ihre tolle Arbeit hier im Forum!    ich hoffe, Sie können mir vielleicht weiterhelfen. Meine Tochter 13M. Schläft ausschließlich in der Trage ein. Sie macht noch 2 x Mittagsschlaf.  wir hatten sie knapp 2 Monate abends ohne trage ins Bett gelegt (familienbett und wir liegen neben dran). Egal zur welcher Uhrzeit wir ins Bett sind, sie hat mindestens eine Stunde gebraucht um einzuschlafen mit viel viel rumgehüpfe. Das hat uns sehr fertig gemacht, wir waren einfach selbst so erschöpft von der Einschlafbegleitung. Nach zwei Monaten haben wir sie jetzt auch abends wieder in die Trage genommen. Sie kann also schon ohne trage, nur braucht sie deutlich!!! Länger.    Sie kommt in der Trage besser zur Ruhe und schläft schneller ein und das entlastet uns gerade sehr.    Nun zu meiner Fragen:  wird sie irgendwann von selbst die Trage ablehnen? Noch klappt es mit dem Gewicht, aber mit 2 Jahren kann ich mir das einfach nicht mehr vorstellen und sie wird in 4 Monaten auch zur Tagesmutter gehen.    mein Mann und ich machen uns Vorwürfe, dass wir es uns mit dem Tragen zu einfach gemacht haben und sie nun eine schlafassoziation hat und wir das nicht mehr wegbekommen.    ganz lieben Dank!       


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo Cedric, alles was man Kindern einmal beigebraucht hat, kann man Ihnen auch wieder anders beibringen, so ist das auch mit den Schlafassoziationen. Allerdings ist es so, dass es umso länger benötigt, je älter Ihr Kind wird und je länger es dieses Schlafritual als normal betrachtet hat. Andererseits wird es Ihnen auch erst dann gelingen Ihre Schlafrituale zu ändern, wenn Sie es wirklich nicht mehr wollen. Die Tagesmutter wird sicherlich Ihr Kind ebenfalls nicht dauerhaft in den Schlaf tragen können oder wollen. Manche Eltern vertrauen darauf, dass fremde Bezugspersonen mit großer Erfahrung dann mit dem Kind ein neues Ritual einüben, welches die Eltern dann zu Hause übernehmen. Das ist möglich, aber nicht ganz fair gegenüber der Tagesmutter und auch Ihrem Kind, weil es die Eingewöhnung dort vielleicht erschwert. Folgende Dinge können Sie tun, um ein neues Ritual einzuüben: - Sie klären vorab mit Ihrem Partner ob Sie wirklich dazu bereit sind - Sie erklären Ihrem Kind vorab, dass Sie jetzt nicht mehr tragen, sondern das Kind im Bett zur Ruhe bringen - Sie legen das Kind, wenn es Müdigkeitszeichen zeigt ins Familienbett und geben ihm viel Körperkontakt, wenn das Kind anfängt zu hüpfen (Achtung, es muss sichergestellt sein, dass das Kind nicht aus dem Bett fällt), gehen Sie kurz aus dem Kontakt heraus, um ihm nach einer Minute wieder das neue Ritual (Das Kind liegt vor Ihnen, Sie geben Körperkontakt) anzubieten. Dieses wiederholen Sie jedes Mal, sobald das Kind aufspringt. - Ihr Kind wird schon nach kurzer Zeit merken, dass Sie nur dann gewillt sind, ihm Körperkontakt zu geben, wenn es liegt, allerdings wird noch eine Weile testen, ob diese neue Regel wirklich unumstößlich gilt. - Dann reagieren Sie wie in Erziehungssituationen am Tage, wo Sie beispielsweise verhindern wollen, dass Ihr Kind an die Steckdosen geht, immer verlässlich mit der gleichen Reaktion. -Sie wissen solchen Leitungssituationen am Tage, wie lang ihr Kind üblicherweise "forscht" ob diese Regeln wirklich gelten - auf eine Stunde pro Lebensjahr in den ersten Tagen mit neuen Regeln müssen Sie sich da schon einstellen. - Dass Ihr Kind also eine Stunde versucht, Sie noch einmal davon zu überzeugen, dass es das alte Ritual angenehmer fand ist in den ersten Tagen nicht ungewöhnlich. Meistens wird es schon ab dem 3. Tag deutlich kürzer und nach einer Woche fragen Sie sich, warum Sie das nicht schon früher konsequent durchgezogen haben. Je nachdem wie lang Ihr Kind in der  Nacht schläft, kann es sein, dass ihm mittlerweile auch ein Tagschlaf ausreicht, viele Kinder stellen ab dem ersten Geburtstag den Tagschlafbedarf auf einen Mittagschlaf um. Viel Erfolg wünscht Ihnen Mechthild Hoehl  


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