Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Wie schafft mein Baby es allein in den Schlaf zu finden?

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Wie schafft mein Baby es allein in den Schlaf zu finden?

Leonie210814

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Hallo Frau Simon, meine Tochter ist mittlerweile 6 Monate alt. Sie schafft es leider noch nicht alleine in den Schlaf zu finden. Zur Nacht hin lege ich mich mit ihr ins Bett und stille sie.  Tagsüber achte ich auf ihre Zeichen wie Augen reiben, gähnen, Ohren reiben. Ich nehmen sie dann auf den Arm bzw wechsel die Position dass sie liegt und Schunkel sie in den Schlaf. Das klappt innerhalb weniger Minuten. Allerdings muss ich immer auf die Uhr gucken dass sie nicht länger als zwei Stunden am Stück wach ist, da sie dann ganz weinerlich wird und übermüdet ist.  Wie schaft sie es, wenn sie müde ist "einfach" die Augen zu zu machen? Sie ist müde aber wenn ich sie nicht Schunkel würde sie sooo lange wach bleiben bis sie letztendlich wahrscheinlich total k.o. wäre. Schlaf soll für sie aber nichts negatives bedeute . Sie einfach ins Bett zu legen bringt nichts da schreit sie sich komplett ein. Ich weiß das sie sehr viel Nähe braucht die gebe ich ihr durchgehend und sehr gerne.  Ich hoffe Sie haben noch einen Tipp für mich. Die Osteopathin meinte sie hätte eine Regulationsstörung... Lieben Dank


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Leonie, so wie sie beschreiben, habe ich zunächst den Eindruck, dass Ihr Baby zum einen ganz hervorragenden Rhythmus hat, Sie eine sehr gute Begleiterin sind als Mutter und ausserdem Ihr Baby wunderbar " lesen" und demnach verstehen können. Ich habe auch den Eindruck, dass sie eine harmonische und gute Alltagsstruktur genießen und die Möglichkeit haben, Ihrem Baby das geben zu können, was es einfordert und braucht. Aus Ihren Zeilen lese ich, dass Sie sich wünschen würden, dass die kleine alleine einschläft... Ist der Wunsch aufgrund dessen, dass es sein "muß", weil viele Ratgeber eine andere Empfehlung geben oder haben Sie diesen Wunsch, weil Sie spüren, dass eine Änderung her MUSS? Denn- eine gesellschaftliche Umgehensweise mit dem Babyschlaf muss kein Maßstab für den ganz persönlichen sein:).Ist die Familie und das Baby mit seiner ganz eigenen Organisation zufrieden und alle beteiligten leben so im Einklang, dann braucht es keine Änderung. Ist es der zweitere Wunsch, so muss eine Änderung her. Zudem ist es so, dass das nun beginnende Halbjahr nochmals viele Neuerungen bringt. Ihr Baby macht gerade mit sechs Monaten nochmals riesen Entwicklungsschritte. Dazu gehört neben der körperlichen/seelischen/ kognitiven Reifentwicklung auch die Veränderung des Schlafverhaltens. Zahndurchbruch, eine andere Ernährungsform, motorische Entwicklungen mit immer mehr Abstand zu Mama, Aktion/Reaktion vom Kind zur Umwelt werden immer intensiver. Meist zeigt sich in dieser Zeit ein noch innigeres und einforderndes Verhalten in der Schlafbegleitung. Die Kinder suchen oftmals viel Nähe bei Mama/Papa. Wie ist denn Ihr Tagesablauf genau? Schlafenszeiten, Essen/Trinken und Rituale? Vielleicht mögen Sie mir noch einmal schreiben, wie sich Ihr Tag derzeit gestaltet. Viele Grüße von Katrin


Leonie210814

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Hallo, erst einmal vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort. Also in der Regel wird Leonie gegen 7/8 wach. Meistens wird sie nach zwei Stunden quengelig was für mich tagsüber heißt, dass ich sie in den Schlaf schunkel. Die Tage an sich sind unterschiedlich gestaltet, pekip, schwimmen.. aber ich achte immer auf ihre schlafenzeit, die tagsüber immer ca. 30-40 Minuten dauert. Stillen tue ich nach Bedarf meist alle drei Stunden. Der erste Brei kommt die Tage. Ich habe bisher vollgestillt. Abends läuft es hier immer gleich ab, es werden Sachen für den nächsten Tag zusammen gepackt, die Hasen gefüttert und das Bett vorbereitet (sie schläft im Beistellbett oder bei mir direkt im Bett ). Dann geht's auf den Wickeltisch und zum Schluß gibt es dort immer das gleiche Buch vorgelesen, dann wird sie gepuckt. Im Schlafsack ist sie zu wuselig. Dann nimmt der Papa Leonie und schunkelt sie, während ich mich fürs Bett fertig mache. Dann stille ich sie im liegen und meistens schläft sie dann ohne Probleme ein. Ich würde es ab und zu sehr entlasten finden,wenn auch der Papa die kleine mal ins Bett bringen könnte. Das klappt nur wenn er sie ca. 45 Minuten im Stehen geschunkelt hat und gaaanz vorsichtig ablegt. Aber eher selten. Ich habe schon oft gelesen dass "einschlafen" ein Lernprozess ist. Wie kann ich sie unterstützen dass sie die Augen zumindest tagsüber schließen kann ohne dass ich sie schunkel? Wovor hat sie Angst? Wir haben sie nie schreien lassen, wir waren immer sofort da. Auf meinem Arm schläft sie innerhalb weniger Minuten ein. Lg und danke im Voraus


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Leonie, ich denke, dass mit der Breieinführung sich bald noch einmal ein anderer Rhythmus entwickelt, der sich noch verlässlicher als sonst zeigt. Verlgleicht man das Einschlafen eines Kindes mit sich selbst und seinen persönlichen Gewohnheiten, dann wird schnell klar- es gibt echte Parallelen ;). Denn- wenn wir als Erwachsene eine Einschlafgewohnheit haben, und sei es "nur" ein Buch lesen, in der selben Position einschlafen etc. und wir können ihr nicht nachgehen, dann schlafen wir schlechter ein oder schlechter durch. Erst wenn wir uns wieder neu eingewöhnt haben, so gelingt es besser. Fazit: wenn Ihr Mann also täglich das abendliche in den Schlaf bringen ritualsiert übernimmt, so wird Ihr Baby sich gewöhnen und merken, dass es die "Normalität" wird. Sie können Ihr Baby also stillen, evt. alle gemeinsam noch kuscheln und dann übernimmt Papa die Verantwortung :). Üben Sie dies mind. eine Woche oder sogar etwas länger. Aber dann- wird es geschafft sein! Viele Grüße von Katrin


Leonie210814

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Vielen dank nochmals für die Antwort. Das einzige was mir noch nicht ganz klar ist, ist ob sie es auch mal schaffen wird ihre Augen von ganz allein zu schließen und nicht wie bisher "hilfe" benötigt, sei es schunkeln oder stillen etc. Lg


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