Michelle3005
Guten Morgen Frau Simon, meine Tochter ist seit Beginn an eine sehr schlechte Schläferin. Ich habe die Situation akzeptiert und gelernt damit umzugehen. Aktuell bin ich jedoch in der 36. SSW und habe mir die Frage gestellt wie ich den Schlaf meiner Tochter eventuell verbessern kann. Hier die Rahmenbedingungen: -Aufstehen: zwischen 6-7 Uhr -früher Schlaf: 10-11:30 Uhr (NUR im Kinderwagen möglich) -später Schlaf: 15-15:40 Uhr (NUR im Kinderwagen oder Auto) -Abends: 19:30 einschlafen im Bett (nachdem wir ein sanftes, liebevolles Schlaftraining durchgeführt haben, klappt es nach ca. 30 Minuten. Früher dauerte das Einschlafen bis zu 1,5 Stunden) -Flasche zum Einschlafen -nachts 2 Flaschen Milch -Sie isst tagsüber sehr wenig und ist sehr zierlich -Weint bis zu 7 mal in der Nacht und ist sehr häufig wach -um Elternbett will sie überhaupt nicht schlafen, dort redet und spielt sie dann mit uns, anstatt zu schlafen Hier meine Fragen: -Macht es Sinn auf einen Tagschlaf umzustellen ? -Ist es sinnvoll die Milch nachts abzugewöhnen ? -Soll und kann ich das Schlafen im Kinderwagen abgewöhnen ? -Hat meine Tochter eventuell eine Schlafstörung ? Vielen Dank für Ihre Mühe
Liebe Michelle Sie haben, trotz der erschwerten und herausfordernden Schlafsituation Ihrer Tochter, eine großartige Struktur erarbeitet, die Ihnen allen hilft, sich zu orientieren und Ihnen allen zu Schlaf und Pausenzeiten verhilft. Ich gehe auf Ihre Fragen ein : - Ja :). Es ist sinnvoll, einen Tagesschlaf mit 18Monaten einzuführen und - ja, die nächtlichen Flaschen sollten entfallen. Auch wenn Ihre Tochter zierlich ist, sollte die Nachtmilch, nicht der Kalorienzufuhr dienen. Diese kann und sollte tagsüber geschehen. Wenn Ihre kleine Tochter abends zu wenig essen mag, weil sie bereits sehr müde ist, so bieten Sie bereits am späten Nachmittag einen üppigeren Snack an und am Abend eine Abendmilch und/oder eine kauamere Abendbrotvariante wie z.B. Milchreis mit Obst, Rührei, Kartoffelpürree o.ä. Diese Varianten können Sie durch die Zugabe eines guten Öls oder das Einrühren von etwas Sahne zu einer sättigenderen und hochkalorischerem Abendbrot auftocken. Was sagt der Kinderarzt? Braucht Ihre Tochter mehr Kalorienangebot? - Die Abendmilch zum Einschlafen darf noch bleiben- sollte aber zum 2. Geburtstag dann ausgeschlichen werden. Ich rate Ihnen dies nach der Geburt des Babys zu tun, damit Ihre Tochter eine Gewohnheit mitnehmen kann, wenn sie große Schwester wird. - Das Schlafen im Kinderwagen ist eine Angewohnheit, die mit einem zweiten Kind u.U. nicht mehr so durchgeführt werden kann, wie bisher. Daher ist auch hier eine Verlagerung des Schlafortes ideal. Also, vom Kinderwagen ins Bett. Da sich der Rhythmus mit einem einzigen Mittagschlaf sowieso ändert und damit auch der Tagesablauf, kann hier die Umstellung ggf. leichter erfolgen. Ich kann eine Schlafstörung nicht ausschließen, sie aber auch nicht bestätigen. Es ist auf jeden Falle erkennbar, dass der Schlaf Ihrer Tochter sehr sensibel begleitet werden muss. Ich kann es nur ahnen, aber vermute, dass bei einer Veränderung des bewährten Systems, eine große Irritation bei Ihrer Tochter bestehen könnte, die so herausfordernd ist, dass Sie sich als Eltern absolut sicher sein möchten, dass der Anstoß einer Veränderung auch Erfolg haben sollte?! Um eine Schlafstörung wirklich auszuschließen, wäre eine Beratung in einer Schrei- und Schlafambulanz oder einer Schlafschule für Baby- und Kinderschlaf sicher ideal. Dort kann persönlich und kleinschrittig und ggf. sogar im häuslichen Umfeld gezielt nach einer anderen Struktur geschaut werden. Wie würden Sie gerne für sich entscheiden? Viele Grüße von Katrin Simon
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