Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

nägel

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: nägel

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hallo Katrin, mein kleine ist schnon stolze 1,5 jahre alt nun habe ich aber bemerkt das einzelne zehennägel gelb wirken weisst du woran sowas liegen könnte ausserdem sind einzelne recht hart,sieht fast so aus als bekämme sie solche hässlcihen zippen wie meine. kann das nen hindergrund haben? dann noch gibt es einen zeitpunkt wo die farbe der haare sich nicht mehr verändert? Sie hat nämlich rot kupferne haare , es stört mich zwar nicht aber wenn es noch nen helles blond wie ich es habe werden könnte wäre es schön. Danke und liebe Grüsse Sabine.


Katrin Simon

Katrin Simon

Liebe Sabine, schön,dass Du immer noch dabei bist :-). Ich vermute, es handelt sich bei Deiner Tochter um einen Nagelpilz. Leider kann ich es so nicht berurteilen. Aber das Aussehen der Nägel, so wie Du beschreibst, ist ganz typisch. Im Anhang habe ich Dir alle wichtigen Infos zusammengestellt. Gehe vorsichtshalber zu Deinem Kinderarzt und lasse Lina untersuchen und Dich ggf. auch. Vielleicht trägst Du auch einen Nagelpilz mit Dir herum, ohne es zu wissen ?! Viele Grüße von Katrin Anhang: Nagelpilz (Onychomykose) Prof. Dr. med. Hans Wolff, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten Was ist Nagelpilz? Nagelpilz ist eine Infektion der Nägel, die meist durch Fadenpilze (Dermatophyten) verursacht wird. Diese sind auch die häufigsten Urheber von Fußpilz. Der Erreger kann deshalb bei Fußpilz auch leicht die Nägel befallen und umgekehrt. Selten sind Hefen (Candida-Spezies) für Pilzinfektionen der Nägel verantwortlich. In Europa ist Trichophyton rubrum der mit über 80 bis 90 Prozent häufigste Nagelpilzerreger. Die wissenschaftliche Bezeichnung für Nagelpilz ist Onychomykose (zusammengesetzt aus Onycho, was für den Nagel steht, und Mykose, die durch Pilze hervorgerufene Krankheit). Nagelpilz tritt vorwiegend dort auf, wo es feucht ist, also viel häufiger an den Fußnägeln als an den Fingernägeln. In über 80 Prozent der Fälle ist der Großzehennagel betroffen. Wie bekommt man Nagelpilz? Verbreitet werden die Pilze durch Sporen von Mensch zu Mensch oder von Tier zu Mensch. Diese Sporen sind sehr widerstandsfähig und können daher auf Hygiene-Utensilien, Handtüchern, Badematten, Lattenrosten und Bodenbelägen aller Art mehrere Wochen überleben und ansteckend bleiben. In der Regel erfolgt die Ansteckung in öffentlichen Bädern, Saunen, Fitness-Studios oder Duschen und Umkleidekabinen von Sportstätten. Daher auch die amerikanische Bezeichnung "athlete´s foot" für Fuß- und Nagelpilz. Aber auch das familiäre Umfeld stellt eine besondere Ansteckungsquelle dar. Durch den engen Kontakt, den Familienmitglieder pflegen, wird der Pilz leicht von einer Person auf die andere übertragen, wenn Vorsorgemaßnahmen nicht beachtet werden. Allerdings ist nicht jeder Mensch gleich anfällig für Nagelpilzinfektionen. Begünstigende Faktoren für die Entstehung von Nagelpilz sind beispielsweise vermehrtes Schwitzen und gestaute Feuchtigkeit in Schuhen. Durchblutungsstörungen bei Diabetes oder arterieller Verschlusskrankheit, aber auch mechanischer Druck in engen Schuhen vermindern die Abwehrkraft von Haut und Nägeln an den betroffenen Stellen und begünstigen eine Infektion. Wie bemerkt man Nagelpilz? Nur wenige Betroffene bringen die veränderten Fußnägel mit einer Pilzerkrankung in Verbindung und lassen sie behandeln. Viele Infizierte geben so lange Zeit unabsichtlich den Pilz an Familienangehörige oder Sportkameraden weiter. Nagelpilz führt in der Regel zu einer Verdickung der Nagelplatte. Sie erscheint gelblich-bräunlich und bröckelt beim Nagelschneiden ab. Die Verfärbung beginnt meistens am freien Nagelrand, wenn sie durch Fadenpilze hervorgerufen wird. Sind Hefen die Urheber, startet die Verfärbung vor allem am Nagelwall, das heißt dort, wo der Nagel herauswächst. Bei Schuppenflechte können die Nägel ähnlich verfärbt sein. Das hat aber nichts mit einer Pilzinfektion zu tun. Wie diagnostiziert der Arzt Nagelpilz? Meistens kann man den Nagelpilz schon mit bloßem Auge erkennen. Um den Verdacht zu bestätigen, wird das Nagelmaterial genauer untersucht. * Die Pilzfäden sind nach Anfärben mit einer speziellen Tinte unter dem Mikroskop sofort zu erkennen. * Anschließend stellt man mittels Anzüchtung einer Pilzkultur fest, welche Pilze die Ursache sind. Erst dann kann man die Behandlung genau darauf abstimmen. Wie wird Nagelpilz behandelt? Generell gilt: Entfernen Sie regelmäßig soviel von dem befallenen Nagel wie möglich, denn er stellt eine ständige Infektionsquelle für Sie selbst und ihre Mitmenschen dar. Das bedeutet: * Den Nagel ganz kurz schneiden und von der Oberfläche mit einer Feile soviel wie möglich abhobeln. * Vorsicht: Achten Sie darauf, sich dabei nicht zu verletzten. * Desinfizieren Sie nach jeder Nagelpflege Ihre Werkzeuge mit 70-prozentigem Isopropylalkohol oder anderen geeigneten Desinfektionsmitteln aus der Apotheke. Sandblattfeilen werfen Sie weg. Die Behandlung mit Medikamenten muss konsequent durchgeführt werden. Ist nur der äußere Nagelrand betroffen, kann man den Pilz noch von außen behandeln. Dafür gibt es spezielle Nagel-Lacke oder Salben-Sets mit pilzhemmenden Wirkstoffen, die das harte Nagelmaterial bis zum Grund durchdringen können. Normale Antipilzsalben und -lösungen schaffen das nicht. Vor jedem Auftragen müssen Sie die Nageloberfläche je nach Präparat mit einer Feile aufrauen oder mit einem Schaber abtragen, damit der Wirkstoff gut in den Nagel eindringen kann. Lacke und Salben durchdringen den Nagel und töten den Pilz ab. Am Ende der Therapie kann es durchaus sein, dass der Pilz in Ihren Nägeln bereits abgetötet ist, die Verfärbung aber noch besteht. Bewahren Sie noch etwas Geduld, was das Herauswachsen des gesunden Nagels betrifft. Sitzt der Pilz bereits im Nagelbett, wird auch der sich ständig neu bildende Nagel sofort infiziert. Dann kann man den Pilz nur noch von innen, also mit Tabletten erreichen. Die Antipilzstoffe lagern sich in den wachsenden Nagel ein. Den so geschützten neuen Nagel kann der Pilz nicht mehr befallen. Tabletten wendet man an, wenn mehr als die Hälfte des Nagels befallen ist oder wenn mehrere Nägel infiziert sind. Die Behandlung mit Tabletten wird solange durchgeführt, bis der gesamte befallene Nagel herausgewachsen ist. Das dauert bei Fingernägeln in der Regel drei Monate, bei Fußnägeln sechs Monate. Das Nagelwachstum hängt unter anderem von der Stärke des Befalls und von Lebensalter ab. In hartnäckigen Fällen, besonders am großen Zeh kann die Behandlung ein Jahr oder noch länger dauern. Eventuell kann Biotin das Nagelwachstum fördern. Die äußerliche Therapie ist in jedem Fall schonender als die innerliche. Warten Sie deshalb nicht solange mit der Behandlung, bis der Pilz im Nagelbett sitzt oder mehrere Nägel befallen hat. Die Nester des Nagelpilzes sitzen meist unter der Nagelplatte. Um den Pilzen ihren Schutz zu nehmen, wurde der Nagel früher häufig gezogen. Mit den neuen Behandlungsmethoden ist das nicht mehr nötig, sodass diese schmerzhafte Prozedur den Patienten heute erspart bleibt. Was können Sie selbst tun? Es ist schwierig, dem Nagelpilz zu entgehen, er kommt überall in unserer Umgebung vor. Da er sich besonders in feuchter Umgebung wohlfühlt, ist die wichtigste Maßnahme deshalb, seine Nährböden trockenzulegen: * Raus aus Turnschuhen und dicken Schuhen mit Gummisohlen. Tragen Sie luftdurchlässige Schuhe wie Sandalen oder leichte Halbschuhe. Ziehen Sie wann immer es geht die Schuhe aus. Im Sommer bietet sich Barfußlaufen an. Geben Sie Leder die Möglichkeit die Feuchtigkeit wieder abzugeben. Stopfen Sie dafür Schuhe mit Zeitungspapier aus. Desinfizieren Sie außerdem Ihre Schuhe regelmäßig. * Weg mit den Socken aus Synthetikmaterial. Bevorzugen sie atmungsaktive Materialien wie Wolle und Baumwolle. Wechseln Sie die Socken täglich. Wenn sie verschwitzt sind, auch mehrmals im Laufe des Tages. * Teilen Sie Schuhe und Socken nicht mit anderen Menschen. Das gilt auch für Gummistiefel, Skischuhe oder Rollerblades. * Betreiben Sie konsequente Fußpflege: Gründlich waschen und vor allen Dingen gut abtrocknen. Achten Sie dabei besonders auf die Zehenzwischenräume. * Bei Benutzung von feuchten Gemeinschaftseinrichtungen: Tragen Sie immer Ihre eigenen Badeschuhe. Benutzen Sie keine Fußdesinfektions-Spender. Erstens befinden sich gerade hier die meisten Keime, zweitens verändern die Mittel die natürliche Hautflora und deren Schutzmantel - dadurch haben die Pilze besonders leichtes Spiel! Für eine effektive Desinfektion müssten die Mittel außerdem mindestens fünf Minuten einwirken. Wer wartet schon solange? * Wechseln Sie zur Vorbeugung Ihre Handtücher mindestens einmal pro Woche. Wer sich schon infiziert hat, sollte ein eigenes Handtuch nur für die Füße benutzen und dieses täglich wechseln - und natürlich nicht barfuß laufen, um die Erreger nicht zu verbreiten. * Waschen Sie Socken, Handtücher, Badematten und Bettzeug bei mindestens 60 Grad Celsius. Besser ist, wenn Sie die Wäsche bei 90 Grad Celsius kochen. Für empfindliche Textilien, die nur schwächere Temperaturen vertragen, gibt es in der Apotheke oder in Drogerien Wäschedesinfektionsmittel, die in die Waschmaschine eingefüllt werden. * Besonders anfällige Personen wie Diabetiker oder abwehrgeschwächte Menschen können nach Besuch öffentlicher Sport- oder Badeanstalten zur Vorbeugung ein pilzabtötendes Pumpspray auf Füße und Nägel sprühen. Wie sind die Heilungsaussichten? Wenn die medizinische Behandlung und die begleitenden Maßnahmen konsequent und ausreichend lange durchgeführt werden, heilt die Infektion vollständig aus. Es hängt also vom Verhalten jedes Einzelnen ab, ob sich der Nagelpilz eindämmen lässt oder sich noch weiter ausbreitet und andere Menschen ansteckt. Quellen Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft Vorlage Melanie Iris Goronzy Aktualisierung 06.04.2004


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