Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Nägel schneiden und Nähe/Distanz

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Nägel schneiden und Nähe/Distanz

Maibaby2019

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Liebe Frau Simon, ich habe zwei Fragen an Sie. Die erste ist sehr praktischer Natur: mein Sohn, 16 Monate alt, bei 38+2 per Kaiserschnitt geboren, hat praktisch vom ersten Tag an lange, scharfe Fingernägel. Es war immer ein Drama mit dem Schneiden und wird schlimmer, je mobiler und kräftiger er wird (im Schlaf ging nie). Insbesondere am großen Zeh muss ich außerdem sehr sorgfältig schneiden, da er schon zwei Mal eine kleine Entzündung hatte (im Moment auch wieder). Seit etwa 3 Monaten habe ich pädagogisch kapituliert... er darf 2x die Woche die 2-3 Minuten fernsehen, die das Nägelschneiden dauert. Vorher haben wir für ihn jeden Kontakt mit dem TV vermieden. Mit klassischen Kindersendungen klappt es nicht, nur mit Tierdokus (er liebt unsere Haustiere, Wildparks, Enten am See, einfach jede Art von Tierbeobachtung und -Kontakt). Nun die Frage: Ich weiß, fernsehen ist nicht gut, aber ist es so wirklich so furchtbar schädlich? Und noch viel wichtiger: haben Sie einen anderen Tipp? Zu zweit/dabei singen/erzählen/Buch/Spielzeug etc haben wir alles schon ohne Erfolg versucht..ich bin ziemlich ratlos, will meinem Kind ja keinesfalls schaden, aber insbesondere sein wunder Zeh muss nun mal sorgfältig versorgt werden. Die nächste Frage betrifft meine Frage nach unserer Bindung. Im Moment kann ich buchstäblich NIRGENDS ohne meinen Sohn hin, auch nicht, wenn er bei meinem Mann ist. Die beiden sind - vielleicht durch den KS - eigentlich von der ersten Sekunde an sehr sehr eng...aber jetzt weint der Kleine sofort bitterlich, bis ich wiederkomme. Ist das normal (er fängt gerade an, frei zu laufen)? Oder ist er sich meiner nicht sicher genug? Ich hatte ihn zwar nach dem Kaiserschnitt gleich auf dem Bauch und stille ihn noch, aber ich hatte nach der Geburt eine postpartale Angststörung (wurde nicht-medikamentös behandelt und ist gut im Griff) und habe immer Bedenken, dass ihm das nachhaltig geschadet hat. Vielen lieben Dank für Ihre Antworten!


Katrin Simon

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Liebe Maibaby Bei der Beschreibung des Nägelschneidens Ihres Sohnes und dass er sich durch das Fernsehen so wunderbar ablenken läasst, habe ich ein wenig geschmunzelt :). Warum? Weil es den ganz normelen Alltag mit einem Kind darstellt und dass nicht alles perfekt und "pädagogisch wertvoll" sein kann ;). Sie bemerken bereits: ja, es ist in Ordnung, dass Ihr Sohn die Tiersendungen für den Moment schaut und sich damit so gut ablenken lässt, dass die Nägel geschnitten werden können. Fernsehen zur Ablenkung beim Essen z.B. lehne ich kategorisch ab. Um die Nägel gut und sicher zu kürzen, könnten Sie versuchsweise einen Nagelknipser ausprobieren. Schauen Sie einmal, ob es damit klappt. Um die Nägel etwas stumpfer zu feilen, eignet sich eine Glasnagelfeile. Nähe/Distanz: Ihr Sohn zeigt derzeit ein ganz normales und der Lauflerphase angepasstes Verhalten. Mit sichererem Gang und der Sammlung und Einschätzung von neuen Erfahrungen, wird Ihr Sohn sicherer werden und sich auch wieder durch andere "Anker" beruhigen lassen. Natürlich zeigt sich zunehmen auch ein Temperament Ihres Kindes. Evt. wird Ihr Sohn zurückhaltender oder vorsichtiger bleiben, dann allerdings als ein Charaktermerkmal, welches einschätzbar ist und zuzuordnen ist. Ihre Angststörung nach der Geburt wird sich nicht nachteilig auf Ihr Kind übertragen haben. SIe haben bei der Bearbeitung Ihrer Ängste ganz sicher auch über mögliche Auslöser gesprochen und sich für Trigger sensibilisiert und mögliche Strategien entwickelt, die Angst zu lenken. Jetzt, wo Ihr Sohn mobiler wird und zunehmend aktiver und selbsständiger und experimentierfreudiger könnte es Momente geben, die Sie vllt. sehr einnehmen und ängstigen. Vielleicht wäre nun ein Zeitpunkt gekommen, sich nochmals sich zuzuwenden- ggf. mit einem Therapeuten und zu schauen, wie es im Inneren wirklich ausschaut... Sprechen Sie bitte auch Ihre Sorge an, dass die Angststörung ggf. Ihren Sohn beeinflusst haben könnte. Ich, aus der Perspektive meiner Profession sehe Ihren Sohn sich in einer sehr gesunden Entwicklungsituation befindend. Wenn Sie sich gut und stabil fühlen, dann beobachten Sie Ihren Sohn und nehmen ihn in dieser Phase mit... irgendwann wird Ihr Sohn Sie wieder "alleine stehen lassen", genauso plötzlich, wie er sich Ihre Nähe gewünscht hat :). Ganz liebe Grüße von Katrin


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