Kleinkind – keine Kita, genug Abwechslung?

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Kleinkind – keine Kita, genug Abwechslung?

Liebe Katrin, unser Sohn ist fast 16 Monate alt. Er ist ein sehr freundliches und fröhliches Kind, kein "Draufgänger" sondern eher Beobachter. Mittlerweile spricht er schon ein paar Worte, laufen kann er aber erst ein paar Schritte alleine. Wir möchten ihn nicht in eine Kita oder zur Tagesmutter geben, ich arbeite in Teilzeit und sehr flexibel im Home Office, sodass die Betreuung durch uns bisher gut funktioniert, auch wenn es gerade für mich immer sehr lange Tage sind, weil ich meistens nur arbeite, wenn er schläft. In den Kindergarten würde er dann mit 3 Jahren kommen. Ich stille ihn auch noch und wir haben sein Bett an unseres "angeschlossen", also im Prinzip wie ein Familienbett. Jetzt mache ich mir Sorgen, dass wir ihm nicht genug "bieten". Kontakt zu anderen Kindern hat er leider nicht so viel. Wir gehen 1x/Woche zu einem Schwimmkurs für 1-2-jährige, sind jeden Tag auf dem Spielplatz (dort sind aber nicht so häufig Kinder), regelmäßig im Tierpark und besuchen 1-2 Woche z.B. Oma/Opa, Freunde,... .Eine Krabbelgruppe o.ä. kam leider wegen Corona nicht zustande. Er beobachtet aber andere Kinder eigentlich nur, "spielen" o.ä. beobachten wir nicht. Wir sind kürzlich einem eher "aufdringlichen" Kind begegnet, dass ihm immer wieder "auf die Pelle" gerückt ist, da hat er sofort geweint. Wir haben noch 2 Hunde, sind also dementsprechend viel draußen unterwegs, ansonsten nimmt er aber einfach am Alltag teil. Wir haben das Gefühlt, dass er erst jetzt "so weit ist", dass er auch mal alleine mit Oma/Opa/Nachbarin spielen kann und dort betreut wird. Für mehr als 2 Std hat ihn aber bisher niemand außer der Papa betreut. Kürzlich war er 1 Std lang bei unserer Nachbarin, das hat ihm aber gut gefallen und ich hatte ein bisschen Zeit für mich. Viele aus unserem Umfeld finden das ziemlich komisch und wundern sich, warum wir ihn nicht viel häufiger abgeben. Für uns fühlt sich das aber im Moment nicht richtig an und wir möchten uns da an "seinem Tempo" orientieren. Was meinst du? Machen wir etwas falsch, bieten wir zu wenig oder verpasst er etwas? Liebe Grüße!

von Renette am 18.02.2022, 13:51



Antwort auf: Kleinkind – keine Kita, genug Abwechslung?

Liebe Renette Ihr macht nichts falsch!!! Ihr seht Euren Sohn und seine Bedürfnisse und fühlt euch miteinander wohl. Euer Kind bekommt in seinem Tempo das Angebot von "Fremdkontakten" und so, wie es eure familiäre Situation braucht. Ihr habt einen abwechslungsreichen Familienalltag, Familienmitglieder als ergänzende Bindungs- und Bezugspersonen und sogar die Nachbarin darf euren Sohn betreuen. Ein Kind von 16 Monaten spielt mit sich- es würde im Kontakt zu anderen Kindern treten, weil es an ihrem Tun interessiert ist. Aber ein soziales Spiel ergibt sich noch nicht. Kinder lernen im "Krippenalter" ihre Empathie zu leben, auf Aktionen zu reagieren, Frusttoleranzen auszuhalten, Geduld zu lernen, Grenzen auszuloten etc. Diese Kompetenzen kann ein Kind aber genauso in seiner Familie lernen, wenn die Eltern ihrem Kind etwas zumuten und es nicht nur "schützen". D.h. ihm altersgemäße Herausforderungen anbieten und ein familiäres Regelwerk einhalten :). Die ersten drei Lebensjahre kann ein Kind sehr gut und sehr wohl in seiner Kernfamilie aufwachsen und sich dort sozialisieren lernen. Ein Kind "MUSS" nicht in eine Krippe oä. integriert werden. Genießt Eure gemeinsame Zeit!!! Der Tag hat so viel zu bieten. Jede Jahreszeit und Jahreszeitenfeste. Der Haushalt und Garten, die Tiere, das eigene Kinderzimmer usw.. Es ist toll, mit einem Kind die Kleinkindzeit so intensiv zu erleben! Ihr werdet es merken, wenn eurer Kind andere Bedürfnisse entwickelt. Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 18.02.2022



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