Liebe Katrin,
ich verzweifle so langsam und komme auch an meine Belastungsgrenzen. Unser Sohn (5 Monate) schläft in 24h etwa 11h (das war schon von Beginn an so), davon ungefähr 8 sehr zerstückelt zwischen 20 Uhr und 8 Uhr und etwa 3h tagsüber (mit sehr viel Mühe und am besten im Kinderwagen oder Auto). Der Schlaf am Abend klappt momentan noch am besten, da schläft er in seinem Beistellbett mit Einschlafbegleitung ein. Vormittags gehen wir eine große Runde spazieren, da schläft er 1-2h, danach folgen noch 2-3 kurze Schläfchen á 20-30 Minuten und gegen Viertel vor 7 machen wir ihn bettfertig, er schläft dann um 20 Uhr. Ab Mitternacht wird sein Schlaf unruhig, mal wacht er um 1 Uhr, mal um 3 Uhr das erste Mal auf und ab da mindestens stündlich. In den letzten Tagen ist er oft ab halb 5/5 hellwach und es dauert 1-2 Stunden bis er wieder schläft, dann aber auch nur bei uns im Bett und mein Freund zieht auf das Sofa um. Ich gehe abends schon meist mit ihm schlafen da ich sonst weder Nacht noch Tag überstehe, was natürlich suboptimal für unsere Beziehung ist und ich auch tagsüber so langsam mit meinen Kräften am Ende bin. Das Ganze geht nun bestimmt schon 2 Monate so, wenn nicht länger. Hast du Tipps/Ideen was wir machen können?
Unsere Tage sind recht gleich aufgebaut und nicht besonders aufregend. Er zahnt momentan, aber das scheint ihm nur abends ein bisschen Probleme zu bereiten (glaube ich). Er reibt sich tagsüber oft die Augen und gähnt, außerdem wird er nachmittags irhendwann unleidlich, weswegen ich davon ausgehe dass es zu wenig Schlaf ist. Eine Trage haben wir, die mag er aber nicht besonders.
Vielen Dank!
Steffi
von
sachertörtchen
am 16.06.2021, 15:57
Antwort auf:
Immer wieder der Schlaf
Liebe Steffi
Ihr Sohn möchte oder kann dem Schlaf noch nicht ganz vertraut werden. Die Schlafdauer von elf Stunden ist gering und die unterbrochene Schlafqualität fordert den Kleinen doch tagsüber.
Wie schaut die Ernährungssituation von Ihrem Sohn aus? Isst und trinkt er sich satt oder gibt es möglicherweise auch die Frage, ob er hungrig oder durstig wird?
Das Zahnen kann nachts Probleme bereiten, da die Schmerzempfindlichkeit doch sehr viel geringer ist. Sie können Ihrem Sohn versuchsweise ein Zäpfchen geben, homöopathisch Virburcol oder Zahnungszäpfchen von Weleda. Osanit Globuli...
Virburcol unterbricht Unruhezustände.Das selbe können die Luna fini Globuli erreichen, um einen sehr angespannten Zustand zu besänftigen und dem Kind die Chance zu geben, zu entspannen.
Die Medikamente sollen bitte nicht als "Schlafmittel" betrachtet werden, sondern lediglich als eine Möglichkeit, den Erregungszustand zu durchbrechen und eine gute Schlaferfahrung zu ermöglichen.
Die Suche nach Ihnen am Morgen und das enge Schlafbedürfnis bei Ihnen, deute ich tatsächlich als eine normale Reaktion Ihres Kindes. Betrachten wir uns Erwachsene, so suchen wir auch oft den Körperkontakt zum Partner, wenn wir "ausserplanmäßig" aufwachen oder wir kuscheln uns wieder gemütlich in unsere Decke.
Dass Ihr Mann auszieht, ja, das gehört zu jungen Familien oft dazu und gehört gewissermaßen zu einer Ressource, die geschaffen und genutzt werden muss. Aber es ändert sich wieder- ganz bestimmt!
Hätten Sie denn den Eindruck, dass Ihr Baby auch schon in einer eigenen Umgebung schlafen könnte? Es ist entgegengesetzt der Empfehlungen, ja. Allerdings sind diese aus einem Querschnitt entnommen. Daher meine Assoziation, dass Ihr Kind gut mit einer Einschlafbegleitung zur Ruhe kommt- die Aufwachzeiten dann irgendwann beginnen. Diese könnten damit zusammenhängen, dass es in der Leichtschlafphase ist und durch elterliche Schlafgeräusche und/oder Geräusche, die es woanders wahrnimmt, immer wieder in Unruhe kommt.
Ich geben Ihnen meine Ideen mit und Sie schauen einmal, ob Sie auf Ihre Situation zutreffend bzw. anwendbar sind.
Gebe Sie mir gerne eine Rückmeldung.
Liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 16.06.2021
Antwort auf:
Immer wieder der Schlaf
Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung!
Die Frage nach Hunger oder Durst kann ich nicht wirklich eindeutig beantworten - ich stille und füttere zu, 5 Fläschchen am Tag á 100 bzw 130ml, insgesamt 560ml pro Tag, davor und dazwischen lege ich ihn so oft an es geht. Leider wird das Stillen tagsüber immer kürzer da er alles andere spannender findet und sehr unruhig ist, im abgedunkelten Schlafzimmer läuft es besser, aber das ist ja leider unterwegs nicht möglich (wobei wir auch nicht oft unterwegs sind). Ich habe nachts nicht unbedingt den Eindruck als hätte er Hunger. Oftmals ist er eher wütend weil er gerne auf der Seite schlafen möchte, aber das Gleichgewicht noch nicht immer halten kann und wieder auf dem Rücken landet. Er rotiert sich somit fröhlich durchs Bett, was sicherlich auch nicht die Ruhe fördert. Ein Kissen oder zusammengerolltes Handtuch toleriert er nur manchmal. Die Geräusche (und Sonnenaufgang, wir bekommen es nicht ganz dunkel) morgens könnten tatsächlich stimmen - die Vögel werden irgendwann recht laut und es kommt Straßenlärm dazu, wir schließen dann das Fenster, aber das ist nachts momentan im Dachgeschoss sonst kaum zu ertragen. Ihn in seinem Zimmer schlafen zu lassen würde das Problem nur verlagern, befürchte ich.
Sollten wir versuchen ihn mal eine ganze Nacht bei uns im Bett schlafen zu lassen oder ist das kontraproduktiv? Und wäre unsere recht weiche Matratze schädlich für seine Wirbelsäule?
Vielen Dank und einen schönen Tag!
von
sachertörtchen
am 18.06.2021, 12:04