Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Babyhaut und Sauna

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Babyhaut und Sauna

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 8 1/2 Monate. Ich habe heute mal 2 Fragen. 1. Sie hatte immer sehr schöne Haut und ich habe sie im Gesicht in den ersten Lebensmonaten nie eingecremt. Seit es draußen aber so kalt ist, creme ich sie bei unseren tägl. Spaziergängen immer mit Weleda Wind und Wetter Creme ein. Seit ca. 4 Wochen hat sie an den Wangen richtig trockene (fast schon schuppige) Haut. Seitdem creme ich sie täglich noch mit Weleda Gesichtscreme ein. Leider zeigt sich keine wirkliche Besserung. Die Wangen sind immer etwas rauh. Was kann ich noch tun? 2. In unserem Schwimmbad wird 1 mal pro Monat Babysauna angeboten. Ist sie dafür schon alt genug? Ist es für Babys wirklich empfehlenswert? Falls "ja", was sollte man dabei beachten? Ich muss dazu sagen, dass sie ein schlechter Trinker ist (außer an der Brust), sodass ich etwas Bedenken habe wg. Feuchtigkeitsverlust. Vielen Dank für Ihre Antworten! Viele Grüße Julia


Katrin Simon

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Liebe Haseundigel, mein Tipp: wechseln Sie die Creme. Probieren Sie reines Lanolin oder z.B. Kaufmanns Kindercreme als Frostschutz für draussen. Habe es nun schon oft gehört und an meinem ältesten auch selbst beobachtet, dass Calendula leider die Haut oftmals eher austrocknet als dass sie pflegt. Saunieren halte ich für ältere Kinder ab ca. einem Jahr gut und sinnvoll, wenn sie automatisch in das elterliche Saunieren eingebunden werden. Also eher "zufällig" dabei sind oder sich eine Sauna im eigenen Haus befindet, wo Kinder sich flexibel bewegen können. Ich habe persönlich als Kind meine Saunaerfahrung mit drei Jahren begonnen, unser ältester ab einem Jahr, aber im privaten Umfeld. Die Saunierungsdauer hat knapp drei Minuten gedauert. Das Abkühlen haben wir nur durch Luft bzw. warmes Duschen durchgeführt. Alles andere wäre boykottiert worden oder "unter Zwang" geschehen. Insofern besteht keine echte Freiwilligkeit beim "Abhärten" durch Saunieren von Kleinkindern. Sauniert man, so wissen wir alle, können wir nur im Gleichklang mit einer seelischen und körperlichen Erholung einen kalten Guss aushalten. Geht es uns mal nicht so gut, wir sind zu müde oder angeschlagen, dann steht die seelische Erholung im Vordergrund.... Wir als Erwachsene können aber darüber entscheiden, in welchem Umfang wir das saunieren für uns nutzen möchten. Ein Baby kann dies definitiv nicht. Ein gestilltes bzw. gut ernährtes Kind, tägliche Spaziergänge und der Aufenthalt in der Natur, elterliche Liebe und Fürsorge, die freie Entwicklung des kindlichen Seelenlebens usw. stehen in höherem Ausmass für eine gute Kräftigung zu sorgen, als die Babysauna.... Hier ein Artikel, den ich sehr ansprechend finde: Babysauna: Experten sind sich uneinig Erschienen am 29. Dezember 2008 | rev Schwitzen, Abkühlen, Ausruhen: So sieht das normale Saunaprogramm aus - für Erwachsene ebenso wie für Babys. Von Wolfsburg bis Duisburg, von Halle bis Meißen bieten Saunen immer öfter das Schwitzen mit den Kleinsten an. Sie werben unter anderem damit, dass Saunieren die Abwehrkräfte und das Herz-Kreislaufsystem der Babys stärkt. Was für die Großen gut ist, nützt auch den Kleinen, lautet die These. Ob die Sauna den Babys gut tut, sei unbekannt, sagt dagegen Professor Gerhard Joch, Direktor der Universitätskinderklinik Magdeburg. Andere Mediziner sehen sogar eine Gefahr darin. Wie funktioniert die Babysauna? In der Regel bieten die Betreiber Babysauna-Kurse an. Der "Deutsche Sauna-Bund" in Bielefeld rät Eltern, mit ihren Kindern die mittlere Saunabank zu benutzen und die Babys zunächst nur drei Minuten schwitzen zu lassen. Später könne die Zeit auf sechs Minuten ausgedehnt werden. Die Temperatur sollte unter der Decke rund 75 Grad betragen, die Luftfeuchte ungefähr 15 Prozent. Aufgüsse und Honig-, Salz- oder Schokolade-Anwendungen seien tabu. Mehr als zwei Saunagänge sollten es für Babys nicht sein. Beim Saunieren sitzen die Kinder laut dem Sauna-Bund am besten nackt auf dem Schoß der Eltern, sie liegen im Arm oder auf einem Liegetuch. Wird das Kind unruhig, sollte die Sauna sofort verlassen werden. Nach dem Schwitzen sei schonendes Abkühlen wichtig: Eltern sollten ihr Kind an der frischen Luft und von Hand mit lauwarmem Wasser erfrischen. Nach dem Saunagang ist Ruhe wichtig. Ab welchem Alter können Kinder in die Babysauna? Es gibt sehr unterschiedliche Meinungen, in welchem Alter Kinder in die Babysauna könnten: Der Sauna-Bund empfiehlt, die ärztliche U4-Früherkennungsuntersuchung im dritten oder vierten Lebensmonat abzuwarten. Diese sollte keine Probleme ergeben haben. Edith Wolber vom Deutschen Hebammenverband in Karlsruhe findet das zu früh - sie kann sich eine Babysauna für Kinder ab einem Jahr vorstellen. Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln rät, bis zum zweiten oder sogar dritten Lebensjahr zu warten. Welchen Nutzen hat die Babysauna? Der Sauna-Bund bezieht sich auf Studien, nach denen das Saunieren eine gesundheitsfördernde Wirkung hat. Bei Kindern würden das Herz-Kreislauf-System gestärkt und die Abwehrkräfte aktiviert. Sie erkrankten dann seltener an Asthma, grippalen Infekten oder Bronchitis. Außerdem seien sie nach dem Saunagang entspannter und schliefen besser. Ulrich Fegeler hält die Babysauna dagegen für ein reines Lifestyle-Produkt: "Das gehört zu den Dingen, die überhaupt nicht sein müssen." Für das Immunsystem des Kindes sei Saunieren nicht förderlich. Ist das Babysaunieren mit Risiken für das Kind verbunden? Nach Kinderarzt Fegeler stellt das Saunieren für die kleinen Kinder eine erhebliche Belastung für das Herz-Kreislaufsystem dar. Außerdem könnten Babys die Hitze viel schlechter ausgleichen als Erwachsene. Wenn Eltern unbedingt mit ihrem Baby in die Sauna wollten, "sollen sie bitte auch selbst die Risiken tragen." Eine Studie der Universitätskinderklinik Magdeburg ergab hingegen, dass Babys die Sauna-Hitze ohne negative Folgen gut vertragen. An der Untersuchung nahmen 47 gesunde Kinder im Alter zwischen drei und 14 Monaten teil. Sie waren erst beim Babyschwimmen und saßen danach für drei Minuten auf dem Schoß ihrer Eltern in einer Finnischen Sauna. "Ich war davon ausgegangen, dass die Sauna problematisch für die Kinder ist", sagt Professor Gerhard Jorch. Umso überraschter sei er über das Ergebnis gewesen. Demnach kam es in keinem Fall zu einer Überhitzung, und es wurden keine Anzeichen eines Kollapses beobachtet. Die Kinder schienen in der Lage zu sein, die kurze Hitzephase ausgleichen zu können, so das Fazit. Doch auch Professor Jorch betont: Durch die Studie sei zwar gezeigt worden, dass die Hitze den Kindern nicht schadet. Ob sie ihnen gut tut, bleibe aber ungeklärt. Was gibt es sonst zu beachten? Die letzte Mahlzeit der Babys sollte nicht länger als zwei Stunden zurückliegen, rät der Deutsche Sauna-Bund. Ein zu voller Magen sei aber ebenfalls schlecht, weil das Kind erbrechen könnte. Professor Jorch sieht die größte Gefahr darin, dass sich die Kinder aufgrund einer Unachtsamkeit ihrer Eltern am Saunaofen verbrennen oder in einer unsauberen Sauna einen Infekt holen. Der Sauna-Bund warnt Eltern vor übertriebenem Ehrgeiz oder zu großer Motivation und rät, die Zeichensprache des Kindes zu beobachten. Und schließlich heißt es auch dort: Die Verantwortung liegt bei den Eltern. Freue mich von Ihnen zu hören und ob die Sauna Sie überzeugt?! Viele Grüße von Katrin


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