Guten Tag!
Mein Sohn wird Ende April 8 Jahre alt.
Er kann leider seine Wut nicht unter Kontrolle halten. Sobald er das nicht bekommt was er möchte, oder wir ihm was verbieten, rastet er aus. Er tritt gegen Möbel, schreit extrem laut, beschimpft uns und manchmal schläft er uns. Was können wir machen, wie reagieren? Wir haben Angst, was erst ist, wenn er viel älter ist und das immer noch nicht im Griff bekommt, das es dann komplett aus den Rudern läuft.
Er geht drei mal die Woche zum Fussball, ich spiele viel mit ihm, wenn er dann mal keine Kinder hat zum Spielen.
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
von
glücklichemama36
am 17.01.2018, 13:17
Antwort auf:
Wutausbruch wie reagieren
Liebe glücklichemama,
Sie haben schon viele tolle Vorschläge meiner Vorrednerin gehört, die ich einfach noch ergänze aber nicht wiederhole.
Binden Sie Ihren Sohn in notwendige Arbeiten mit ein, wie z.B. Essen kochen, Tisch decken usw.. Lassen Sie Ihren Sohn Entscheidungen treffen, wie z.B., was er anziehen möchte, was es morgen zu essen geben soll usw.. Er wird sich wertgeschätzt fühlen und sein Wunsch, innerhalb der Familie und gegenüber seinen Eltern, seinen engsten Bezugspersonen, Entscheidungen treffen zu dürfen, wird ihn bestärken.
Müssen Sie ihm etwas verbieten oder kann er etwas nicht haben, was er haben möchte, dann dürfen Sie auch bei 7-jährigen Wüterichen mit Ablenkung und Alternativen arbeiten, die direkt in Ihre Antwort mit einbezogen sind, damit er erst gar nicht wütend werden muss.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 18.01.2018
Antwort auf:
Wutausbruch wie reagieren
Hi. War das denn schon immer so bzw. so stark ausgeprägt? Hat sich sein Verhalten bei Wut in letzter Zeit noch verstärkt?
von
cube
am 18.01.2018, 10:37
Antwort auf:
Wutausbruch wie reagieren
Er hat das eigentlich schon immer so ausgeprägt, kann sehr schlecht mit seiner Wut umgehen.
von
glücklichemama36
am 18.01.2018, 10:42
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Wutausbruch wie reagieren
Also, unser Sohn (jetzt 5,5) ist auch so ein Wüterich - geringe Frustrationstoleranz nennt man das dann ja. In der "Trotzphase" hat er zwar nicht so oft gewütet, wie andere Kinder - dafür dann aber wenn, umso heftiger und ausdauernder. Zwischen 4-5 flammtet das auch nochmal richtig auf und ich hatte auch immer den Eindruck, er fühlt sich selbst nicht wohl damit, weiß aber nicht, wie es anders gehen könnte.
Ich habe wirklich immer wieder gebetsmühlenartig erklärt, dass er natürlich wütend sein darf, aber eben nicht uns (oder andere) dabei verletzten, Dinge kaputt machen etc. Ich habe ihn gefragt, was ihm denn helfen würde und auch selbst Vorschläge gemacht (aufs Kissen schlagen z.B.). Und vor allen Dingen: sagen, was gerade los ist. Denn oft genug hat sein für uns nicht nachvollziehbarer Wutanfall verhindert, eine oft einfach Lösung für sein Problem zu finden.
Wir haben es auch so gehandhabt: war die Wut so stark da, aufgefordert, in sein Zimmer zu gehen und dort weiter zu wüten. Dass dann dort Lego durch die Gegend fliegt, was er selbst wieder zusammen suchen muss - sein Problem. Hat er im Wohnzimmer gewütet und z.B. Kissen etc. durch die Gegend geworfen, musste er sie - nachdem er sich beruhigt hatte - auch selbst wieder aufräumen.
Vorher wurde nicht weiter gespielt. Schimpfwörter habe ich entweder ignoriert (in dem Zustand kommt eh nix bei Kindern an) oder angekündigt, dass ich nun aus dem Raum gehe, weil ich das nicht hören möchte.
Hin und wieder ist es mir auch gelungen, mir Witz dem ganzen die Stirn zu bieten. Wenn ich gemerkt habe, da bahnt sich was an z.B. (ernsthaft) mich in gespielter Panik auf den Teppich geworfen und gerufen "achtung! alle in Deckung! das Wutmonster wirbelt kommt!" Hat geholfen - aber dazu muss man gut hinsehen und einschätzen können, ob es gerade passt oder er sich eher veräppelt fühlt. Oder Kissen wird geworfen und dann eine Kissenschlacht daraus gemacht bis wir alle gelacht haben.
Es hat viel Geduld erfordert, aber tatsächlich hat er irgendwann begriffen, dass darüber reden (auch ruhig laut sagen, was gerade so doof ist) oft schon hilft, dass wir dann manchmal auch Lösungen finden und auch, dass er sich selbst keinen Gefallen tut, einfach nur auszurasten. Mir war dabei immer wichtig klar zu machen, dass er wütend sein darf - aber eben nicht in einer zerstörerischen Art gegen unsere Sachen oder sogar gegen uns (schlagen). Und wir ihm ernsthaft helfen wollen und nicht nur maßregeln.
von
cube
am 18.01.2018, 13:06
Antwort auf:
Wutausbruch wie reagieren
Ich würde aber dennoch auch mal mit der Schule bzw. dem Klassenlehrer sprechen, wie es dort läuft bzw. wie dieser euren Sohn einschätzt.
Auch der Kinderarzt kann manchmal wertvolle Tipps geben oder z.B. Ergotherapie oder andere Maßnahmen verordnen, die eurem Sohn helfen könnten, mit seinen Gefühlen besser klar zu kommen.
Frau Ubbens wird euch aber sicher noch bessere Tipps geben können bzw. eine fachlichere Einschätzung dazu haben als ich.
von
cube
am 18.01.2018, 13:20
Antwort auf:
Wutausbruch wie reagieren
Ja, so ist es bei ihm auch, genau wie du beschrieben hast. Ich werde es mal genauso versuchen, Dankeschön. In der Schule ist er super, kann sich konzentrieren macht super mit, hilft sehr gerne andere Kinder. Er ist mit einer der ruhigsten in der klasse, nie auffällig. Und wenn er bei anderen Kindern ist, ist es genau so, schlägt keinen und alles ist bestens.
von
glücklichemama36
am 18.01.2018, 13:31