Tochter zögert ins Bett gehen hinaus

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Tochter zögert ins Bett gehen hinaus

Hallo Frau Ubbens, unsere Tochter ist jetzt 2,5 und wir haben eine sehr intensive Bindung und ein sehr harmonisches Familienleben. Seit etwa 2 Wochen versucht sie verstärkt ihren Willen durchzusetzen und das mit aller Kraft. Tagsüber kann ich diese "Trotzanfälle" gut lösen. Nur Abends fehlt mir da häufig die Geduld und Kraft zu (Ich sollte mir mehr Auszeiten nehmen. Unsere Tochter ist ein absolutes Mama Kind, trotz einer sehr guten Papa-Kind-Beziehung möchte sie ausschließlich von mir ins Bett gebracht werden. Da stoße ich manchmal ganz schön an die Grenzen meiner Belastbarkeit) Aber nun zum eigentichen Thema: Sie ist ansich beim ins Bett bringen sehr lieb. Alles läuft sehr harmonisch ab - wenn alles nach ihren Vorstellungen läuft ;) Zähne putzen ist neuerdings nicht ganz einfach. Es ist jeden Tag ein riesen Überzeugungsaufwand. Meist schaffen es dann ihre Kuscheltiere sie vom Zähne putzen zu überzeugen ;) Dann lesen und kuscheln wir noch und dann geht es ins Bett. Nach keinen 2 min fällt ihr ein, dass sie noch was trinken wollte. Wir also runter um etwas zu trinken. Oben fällt ihr ein, dass sie das Glas mit hoch nehmen wollte. Wir holen das Glas. Dann folgt meine Ansage, dass dies jetzt das letzte Mal war und wir jetzt schlafen gehen. Sie stimmt dem zu. Dann liegt sie wieder 5 Minuten (ich bin bei ihr, alleine schläft sie noch nicht ein) und plötzlich möchte sie nochmal zu unserem Hund runter und gucken ob der schon schläft. Das verweigere ich ihr dann. Dann geht die Schreierei los. Manchmal gelingt es mir durch viele "Tricks" und Überredungskunst sie vom schlafen zu überzeugen, häufig jedoch auch nicht. Wenn es nicht klappt versuche ich es mit einem Kompromiss-Versuch. Wenn dies auch nicht klappt und ich standhaft bleibe (was ich leider nicht immer schaffe - und ja, ich weiß, dass sie genau das weiß und wir deswegen heute dieses Problem haben) dann folgt ein heftiger Trotzanfall. Alles was ab nun passiert ist falsch. Sie will dann entweder gar nichts mehr oder auf den Arm und getragen werden. Ich darf mich weder mit ihr hinsetzen noch sonst irgendwas machen. Sie hält dann auch nicht mehr an dem fest was sie eigentich wollte (runter zum Hund). Das ist ihr dann völlig egal. Sie ist wie in einem Tunnel und kommt da nicht mehr raus. Setze ich mich mit ihr hin (ich trage sie nicht mehr rum, weil ich Probleme mit dem Rücken habe) dann schreit sie völlig verzweifelt und zerrt an mir herum weil sie unbedingt möchte, dass ich wieder aufstehe. Gestern sagte sie nach 10 Minuten Schreierei (ich stehe nicht wieder auf wenn sie so schreit) "Ich muss Pipi". Nun weiß ich in dem Moment natürlich nicht ob sie wirklich muss oder nicht. Sodass ich mit ihr aufstehe und zur Toilette gehe. Weil sie im Normalfall immer muss, wenn sie Bescheid sagt. Wir also zur Toilette und sie musste natürlich nicht sondern es war nur ein "Trick" damit ich wieder aufstehe. Die Schreierei geht so lange bis von irgendwoher eine Überraschung folgt (Gestern saß mir plötzlich eine große Fliege auf der Schulter) Oder vorgestern saß ein Schneider an der Zimmerdecke. Oder das Telefon klingelte oder oder. Zack ist alles vorbei! Sie schaltet sofort um und ist wieder ganz normal. So viel zum Thema Spielchen ;) Mir fällt es zunehmend schwer ruhig zu bleiben. Was ich von mir gar nicht kenne. Denn ich bin eigentlich sehr ruhig und entspannt. Wahrscheinlich sind es die fehlenden Auszeiten und die "spezielle Phase" die mir gerade zu schaffen machen und ich so leichter reizbar bin. Häufig werde ich schon deutlich und laut ihr gegenüber wenn sie mit den ersten Anzeichen von Spielchen beginnt. Also noch einmal runter gehen und trinken ist vollkommen ok. Aber immer mit der "Zusatzinfo", dass wir nur einmal runter gehen und dann geschlafen wird. Sie macht diese Spielchen auch so extrem nur mit mir. Mein Mann sagt, dass liegt daran, dass sie genau weiß, dass ich mitspiele. Das wird auch bestimmt so sein. Haben Sie einen Tipp für mich wie ich das Ganze lösen kann ohne "Brechstange"? Mit liebevoller Konsequenz? :) Info: Sie schläft aktuell bei uns im Bett. Was für uns auch vollkommen ok ist. Sie schläft nicht alleine ein. Immer in meinem Arm. Das ist aber erst seit 6 Wochen so (da haben wir einen kleinen Hundewelpen bekommen). Vorher hat sie alleine in ihrem Zimmer geschlafen. Alleine eingeschlafen ist sie jedoch noch nie. Ist aber für uns auch ok. Wir geben ihr die Zeit die sie braucht um sich zu lösen. Ich freue mich auf Ihren Rat. Herzliche Grüße, LeLa

von LeLa258 am 13.09.2016, 13:49



Antwort auf: Tochter zögert ins Bett gehen hinaus

Liebe LeLa, eine Woche konsequentes Handeln und Ihre Tochter wird diese Spielchen nicht mehr mit Ihnen spielen. Ihre Tochter weiß, mit wem sie "spielen" kann. Räumen Sie ein paar Hürden aus dem Weg: Nehmen Sie einen Becher mit Wasser von vorneherein mit nach oben, sagen Sie dem Hund bevor sie nach oben gehen "Gute-Nacht", gehen sie direkt, bevor Ihre Tochter schlafen soll mit ihr auf die Toilette usw. Bleiben Sie im Bett konsequent liegen. Ihre Tochter kann wählen, ob sie sich ankuscheln möchte oder nicht. Mehr Auswahl braucht Ihre Tochter nicht. Es werden ein paar nervenaufreibende Abende, doch die Anstrengung wird sich lohnen. Ohne diese konsequente Haltung wird Ihre Tochter so weitermachen wie bisher. Sie werden nur mit Worten keine Veränderung herbeiführen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 14.09.2016



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