Ignorant-Stur-Weinerlich-Egoistisch was tun?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Ignorant-Stur-Weinerlich-Egoistisch was tun?

Hallo Frau Schuster, momentan ist mal wieder eine äußerst anstrengende Phase am Laufen. Unser Sohn - 3Jahre - legt all die neg. Eigenschaften ans Tageslicht, die man sich als Eltern nicht wünscht. Vorgeschichte: Wir haben ihn immer schon in alles einbezogen.Haben auch immer gefördert, wenn er beim Kochen, Wäschemachen, Spülmasch.Ausräumen etc helfen wollte. Auch sonst haben wir versucht, ihm zu vermitteln, dass wir ihn und seine Wünsche+Anliegen ernst nehmen - sprich ihn zur eigenständigen Pers. zu erziehen. Heute habe ich das Gefühl, dass sich genau dies gegen uns wendet. Wenn er ein "Nein" bekommt oder er auch nur den Anflug von " das geht evtl. in eine andere Richtung, als ich möchte" hat, dann rastet er sofort aus. Er weint, zürnt...Selbst wenn wir gar nicht "Nein" sagen, sondern einfach nur um 5 Min bitten, löst es das aus. Wir haben dann immer versucht, ihn runter kommen zu lassen, ihm ruhig zu erklären, dass es keinen Grund gibt, weil wir ja einverstanden sind, aber seine Wünsche nicht immer sofort erfüllen können. Aber das interessiert ihn nicht. Und diese Tränendrüsentour wird immer mehr zur Gewohnheit, wenn eben etwas nicht nach seinem Kopf läuft. Manchmal lässt er sich ablenken oder durch Alternativen zufrieden stellen. Dann stell ich immer mehr fest, dass er ein richtiger kl. Egoist ist. Teilen nur, wenn ER es im Sinn hat. Dabei haben wir ihm immer schon gesagt, dass wenn er Kinder zu Besuch hat, er seine Spielsachen doch bitte teilen solle. Er darf ja auch ganz spezielle Dinge wegräumen, die dann nicht vom Besuch bespielt werden dürfen. Oder wenn er etwas möchte, dass das andere Kind zuerst hatte, dass er doch einen Tausch anbieten solle. Aber auch dies ist für ihn ein No-Go. Logisch sind dann ALLE Spielsachen ganz speziell, einen Deal braucht er nicht, es sind seine Sachen.... Im Kindergarten setzt er seinen Willen auch extrem durch, er "krallt" sich die Sachen schon mal und schubst die anderen Kids weg. Bislang ist er noch nicht an einen geraten, der ihm Kontra bietet, bleibt aber sicher auch nicht aus. Und zu guter Letzt seine Ignoranz/ Egoismus: Nur er und was er will zählt. Heute hatte ich eine kl. OP. Ich kam heim und wollte nur etwas Ruhe. Er konnte es - nach Erklärungen etc - einfach nicht dulden. Er meinte, er pflegt die Mami. Aber Resultat war, dass er ständig an kam, versucht hat an einem herum zu turnen, genau die Decke gebraucht hat, die ich hatte. Natürlich auch ins Bett musste und und und.... Mein Mann schafft es einfach nicht, ihn zu bändigen. Ich - speziell heute - war die ewige Erklärerei mit Engelszunge, die ihn absolut nicht interessierte, leid und bin dann - das tat mir leid - irgendwann ausgeflippt. Ich hab ihm einen wirklich starken Klapps auf den Po gegeben, weil meine Tolleranzgrenze erreicht war. Warum er nicht sehen und akzeptieren kann, dass ein NEIN einfach mal dazu gehört. Was um alles in der Welt läuft bei uns verkehrt?????? Egal wie, unser Sohn lebt seine eigene Welt und das mit 3J. Ich wäre über einen Rat, was ich ändern soll, sehr dankbar.

von Abendsonne am 30.01.2013, 18:57



Antwort auf: Ignorant-Stur-Weinerlich-Egoistisch was tun?

Hallo Abendsonne Bitte vermeiden Sie längere Erklärungen, die Ihr Sohn mit 3 Jahren inhaltlich noch gar nicht versteht. Damit er zunehmend lernt mit seiner Wut umzugehen zeigen Sie bitte Mitgefühl. Bieten Sie ihm gleichzeitig eine Möglichkeit an seine Wut auf geeignete Weise rauszulassen, statt ihn von seiner Wut abzulenken. Es eignen sich z.B. eine "Wut-Matratze", ein Wutkissen, ein Kinder-Boxsack usw. Weisen Sie ihn evtl. freundlich darauf hin dass ihm ein Schreien, Toben o.Ä. überhaupt nicht weiterhelfen können. Warten Sie gelassen mit einer eigenen Aktivität ab bis er dann vermutlich von Ihnen getröstet werden möchte, sobald er sich beruhigt hat. Da die Kleinen ein angemessenes, soziales Verhalten erst noch lernen müssen, sind sie nahezu Alle mit 3 Jahren noch kleine Egoisten. Handeln Sie möglichst weiterhin so, wie bisher, indem Lieblingsspielzeug weggeräumt werden darf, ein Taus, Abwechseln usw. angeregt werden. Möchte er dann evtl. gar nicht mit einem anderen Kind spielen, DARF er sich gerne (in sein Zimmer?) zurückziehen und Sie spielen mit dem Gastkind! Eine kranke Mama ist für einen 3-Jährigen noch indiskutabel. Für sie sind Mamas Übermenschen, die IMMER helfend, fröhlich, gesund,... zu sein haben. Da hilft dann kein Bitten um Ruhe sondern nur die Anregung zu einer ansprechenden, ruhigen Beschäftigung. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 31.01.2013



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