Frage: Muss ich die Bremse ziehen?

Hallo Herr Prof. Dr. Costa, ich bin in der 19. SSW. Vor der Schwangerschaft wog ich 66 Kilogramm bei einer Körpergröße von 1,74 m. Im Verlauf der SS habe ich nun bereits 10 Kg zugenommen und weiß, dass das zuviel ist. Ich war vorher starke Raucherin und habe nachdem ich von der SS erfuhr (in der 4 .Woche), gleich damit aufgehört. Ich gehe zum Yoga für Schwangere, nehme an einer Aqua fit- Gruppe teil und gehe regelmäßig ausgiebig spazieren. Ich esse mehrmals täglich, meist gesund, zwischendurch sündige ich jedoch auch in Form von Kuchen oder Schokolade..mein Problem ist, dass ich oft das Gefühl habe, nicht satt zu werden. Ständig ermahne ich mich weniger zu essen..Spaß macht das nicht, wie Sie sich wahrscheinlich vorstellen können. Sollte ich dringend grundlegend etwas ändern oder kann die Gewichtszunahme auch im Verlauf der SS stagnieren? Danke für Ihre Mühe!

von Melli0812 am 16.02.2016, 22:05



Antwort auf: Muss ich die Bremse ziehen?

Eine richtige "Gewichtsbremse" gibt es in der Schwangerschaft nicht. Die Gelüste und das Gefühl, dass man ständig essen muss, haben viele Schwangere. Die 10 Kg in der ersten Schwangerschaftshälfte ist eigentlich nichts Besonderes, auch das kommt öfters vor... Wir, Frauenärzte sehen das Ganze bis etwa 20 Kg Gewichtszunahme ziemlich entspannt, weil das nicht als krankhaft zu beurteilen ist. Etwas weniger wäre aber vor allem für Sie günstiger, weil Sie nach der Schwangerschaft und der Stillzeit doch wieder dorthin kommen sollten, wo Sie vor der Schwangerschaft waren... Ernähren Sie sich weiterhin gesund und vermeiden Sie nach Möglichkeit die Süßigkeiten zwischendurch - diese führen zu einer hohen Insulinausschüttung, was wiederum nach kurzer Zeit wieder Hunger verursacht. Was man am besten mit einer weiteren Portion Süßigkeiten bekämpfen kann.... Also ein (süßer) Teufelskreis... Stattdessen wäre ein fettarmer Joghurt "angesagt". Auch wenn er weniger gut schmeckt als Kuchen oder Schokolade - das weiß ich auch....

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 23.02.2016