Frage: Jodmangelversorgung während einigen Monaten?

Sehr geehrter Herr Dr. Costa Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, unsere zahlreichen Fragen zu beantworten. Sie haben auch mir schon einmal weitergeholfen bzgl. einer Frage zu Nüssen und Mandeln. Nun bedrückt mich die Jodfrage. Ich bin in der 28. SSW schwanger, wohne in der Schweiz und bin erst kürzlich auf die Probleme eines Jodmangels aufmerksam geworden, meine Frauenärztin hat nie etwas dazu gesagt. Ich ernähre mich vegetarisch mit vielen Milchprodukten. Meine Schilddrüsenwerte wurden zuletzt in der Kinderwunschklinik im Fürhjahr 2017 geprüft und waren bestens. Mein Elevit enthält kein Jod. Was mir wirklich Sorgen macht, ist dass mein Mann und ich seit Monaten, wahrscheinlich etwa seit der 12. SSW, kein jodiertes Speisesalz mehr verwendet haben, da wir eine Packung mit speziellen Meer- und Himalayasalzen geschenkt bekommen haben und diese aufbrauchen wollten. Ich habe allerdings mittags oft auf der Arbeit in der Kantine gegessen und nehme an, dass dort jodiertes Salz zum Einsatz kam. Manchmal habe ich zu Hause auch mit jodiertem Salz etwas nachgewürzt. Ich habe nun Angst, dass mein Kind Schaden genommen haben könnte. Die Schwangerschaftskontrollen waren bisher alle gut, aber ich nehme an das ein Jodmangel kaum erkennbar wäre? Wie schätzen Sie die Situation ein?

von Kichererbse1986 am 28.08.2018, 09:22



Antwort auf: Jodmangelversorgung während einigen Monaten?

Die Milch und die meisten Milchprodukte enthalten Jod und Sie können davon ausgehen, dass Ihr Körper so viel Jod aufgenommen hat, wie er gebraucht hat. Wenn Sie eine normale Schilddrüsenfunktion haben, wird das in Ihrem Körper auch sehr genau geregelt. In den meisten Ländern wird empfohlen, während der Schwangerschaft zusätzlich Jod in Tablettenform einzunehmen, um "auf Nummer sicher zu gehen". Schwangere sollen etwa 230 Mikrogramm Jod täglich zu sich nehmen, was meistens durch die Nahrung auch aufgenommen wird. Jodtabletten sind also kein Muss, nur eine Empfehlung. Wahrscheinlich wäre es für Sie beruhigend, wenn Sie bei der nächsten Untersuchung durch die Frauenärztin diese bitten, die Jodwerte zu kontrollieren. Aber Grund zur Sorge sehe ich ehrlich gesagt nicht.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 01.09.2018