Frage: Fragen zum Stillen

Sehr geehrter Dr. Costa, sie haben mir schon in der Schwangerschaft freundlichst weitergeholfen und jetzt wollte ich sie nochmals wegen 2 Fragen belästigen. Zwar gehören sie nicht in dieses Forum, aber vielleicht haben sie ja doch Lust zu antworten. 1) Wenn man im Bus längers (ca.20min) neben jemanden sitzt der extrem nach Zigarettenrauch riecht (wahrscheinlich hatte er vor der Fahrt noch eine geraucht) atmet man ja die Schadstoffe ein - gehen diese auch in die Muttermilch? Oder wie verhält es sich wenn mein Schmied kommt - auch starker Rauche und ich ihm beim Hufeaufheben von meinen 4 Isis helfen muss und auch da die Rauchrückstände einatme - gehen auch diese in die Milch? 2) Heute kam unser Heulieferant und ich musste ihm beim "einparken" der Großballen haelfen, da die Einfahrt sehr eng ist. Ich stand da natürlich recht nah beim Trekker und habe das Abgas eingeatmet. Geht dies auch in die Muttermilch. Ich habe mich, nachdem meine "Weltuntergangsfreundin" meinte das wäre alles ganz schlimm und ich vergifte meine Tochter, erst nach 3 Stunden getraut meine Tochter zu stillen und dies nur mit mulmigen Gefühl. Es wäre schön wenn sie Zeit hätten zu antworten, da ich jetzt doch etwas verunsichert bin. Schöne Grüße Mary

von mary_12 am 27.04.2017, 21:16



Antwort auf: Fragen zum Stillen

1. Rauchen ist ganz gewiss im Allgemeinen keine gute Idee, aber zum Thema Passivrauchen gibt es keine stichhaltigen wissenschaftlichen Daten. Hierzu gibt es nur "Meinungen". Die nächste Stufe in Richtung "harmlos" ist ganz sicher das, was Sie beschreiben, nämlich neben jemandem sitzen, der nach Rauch riecht. Ich bin sicher, dass das keine Auswirkungen auf Ihre Muttermilch hat - insofern brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Eine Stillpause in solchen Fällen nicht nötig. 2. Das Einatmen von Abgasen ist auch nicht das, was man sich unter "gesunder Landluft" vorstellt... Aber die Pause beim Stillen wäre nach meiner Einschätzung auch nicht notwendig gewesen. Falsch war es aber nicht, ein bisschen zu warten.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 01.05.2017