Frage an
Prof. Dr. med.
Serban-Dan
Costa
Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa, im Urlaub habe ich dreimal Schwertfisch (normal große Stücke) in 9 Tagen gegessen, da ich leider nur von Thunfisch wusste, dass man diesen meiden soll. Ich bin in der 25 ssw und mache mir nun große Sorgen. Kann dies Auswirkungen haben? Vielen Dank und mit besten Grüßen Kezia
von Kezia am 25.04.2019, 08:43
Es ist schon so, dass Raubfische teilweise hohe Gehalte an Schadstoffen wie Quecksilber aufweisen können. Raubfische, die lange leben, fressen andere Fische und damit auch die Stoffe, die diese in ihrem (kürzeren) Leben gefressen haben. Zu diesen Raubfischen gehören Thunfisch, Hai und Schwertfisch. Wenn Sie Urlaub in Europa gemacht haben, können Sie davon ausgehen, dass hier eine gesetzliche Höchstmenge von 1 mg Quecksilber pro Kilogramm Frischgewicht festgelegt worden ist und diese auch (hoffentlich) eingehalten wird. Hier ein Zitat aus einer seriösen und zuverlässigen Seite, nämlich der Seite des Bundesinstitutes für Risikobewertung: "Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt Schwangeren und Stillenden, vorsorglich auf Fischarten, die stärker belastet sein können, zu verzichten. Dazu zählen Tunfisch, Schwertfisch, Haifisch, Heilbutt, Schwertfisch, Aal, Hecht, Steinbeißer und Seeteufel. Der Verzehr von beliebten Arten wie Seelachs, Hering, Makrele, Lachs, Forelle und Karpfen ist dagegen unbedenklich." Was heißt also das Ganze für Sie, persönlich ? Dass Sie drei Mal Schwertfisch gegessen haben, bedeutet schlimmstenfalls (also nicht unbedingt!), dass Sie etwas mehr Quecksilber oder andere Schwermetalle über eine kurze Zeit aufgenommen haben. Wenn Sie das künftig sein lassen, passiert ... nichts, weil die Menge insgesamt nicht sehr groß ist. Also - seien Sie ab jetzt "brav" und befolgen Sie die o.g. Ratschläge. Dann sind Sie auf der sicheren Seite. Darüber, wie gut ein Schwertfisch schmeckt, reden wir ein anderes Mal, nach der Schwangerschaft...
von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 28.04.2019
