Die warme Mahlzeit - mittags oder abends

Warme Hauptmahlzeit

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Bisher hat Ihr kleiner Sonnenschein Brei, Säuglings- und Gläschenkost genossen. Jetzt, ab dem zweiten Lebensjahr, ist seine Verdauung allmählich so weit ausgereift, dass er ganz normale Familienkost verträgt.

Nach und nach können Sie Babys Breimahlzeit also ohne Bedenken durch eine normale Mahlzeit ersetzen. Anders als die Großen verträgt es jedoch noch keine stark gewürzten Speisen. Deshalb sollten Sie für Ihren Sonnenschein etwas abteilen, bevor Sie das Essen für sich und den Rest der Familie abschmecken.

Da der Magen Ihres Kindes noch immer nur geringe Mengen Nahrung aufnehmen kann, gibt es jetzt mindestens alle Stunden etwas zu essen. Schon die ganz Kleinen schlemmen übrigens am liebsten mit der ganzen Familie. Genießen Sie also jeden Tag drei Hauptmahlzeiten morgens, mittags und abends und geben Sie ihm auch vormittags und nachmittags eine Kleinigkeit zu essen. Mittags oder abends sollte es etwas Warmes geben.

Mittags warm - abends kalt ...? Warm am Abend ist auch O.K.

Noch vor einigen Jahren gehörten dampfende Töpfe zur Mittagszeit zum vertrauten Bild in heimi- schen Küchen. Heute versammeln sich viele Familien erst am Abend zur gemeinsamen warmen Mahlzeit, dann nämlich, wenn Mama oder Papa von der Arbeit nach Hause gekommen sind.

Letztendlich ist es auch völlig in Ordnung, wenn der Herd mittags kalt bleibt, solange die Hauptmahlzeiten abwechslungsreich und ausgewogen sind und es am Abend Gebratenes oder Gekochtes gibt. Denn ganz ohne warme Kost geht es laut Ernährungsexperten nicht. Der Grund: Zahlreiche Lebensmittel, die vollgepackt mit wichtigen Inhaltsstoffen sind und daher auf keinem Speiseplan fehlen sollten, können nur erhitzt verzehrt werden, allen voran Kartoffeln, Nudeln, Reis, Fleisch und Eier. Außerdem werden einige Nährstoffe am besten vom Körper aufgenommen, wenn ihnen zuvor richtig eingeheizt wurde.

Die wichtigen Komponenten

Bei der Zubereitung der Mahlzeiten sollen und dürfen Sie gern viel ausprobieren und experimentieren, um zu erfahren, was Ihrem Kind gut schmeckt. Die Hauptsache ist, dass die warme Mahlzeit gesund zusammengestellt ist und alle Komponenten enthält, die Ihr Kind für seine Entwicklung benötigt.

Die Hauptzutat sollte stets eine Gemüsesorte wie etwa gekochte Möhren, Kohlrabi, Paprika oder Kürbis sein. Als Beilage können Sie Kartoffeln, Nudeln, Reis oder eine andere Getreidesorte wählen. Anders als beim Gemüse-Getreide-Fleisch-Brei gehört Fleisch jetzt nicht mehr täglich auf den Speiseplan, sondern nur noch zwei- bis dreimal wöchentlich. Denn die Fleischportionen, die beim Familienessen auf dem Teller landen, sind größer als in den Baby-Breien. Eine gute Abwechslung und reichlich wichtige Mineralstoffe bietet außerdem eine kleine Fischportion an einem Tag in der Woche.

Energie und Nährstoffe satt: Gemüse und Beilagen

Manche Kinder sind leicht für Gemüse zu begeistern. Falls Ihr Kind jedoch zu den Gemüsemuffeln zählt ist, können Sie die bunten Vitaminbomben in Suppen, Soßen, Aufläufen, Pfannkuchen oder Lasagnen verstecken. Viele Kinder lassen sich auch bekehren, wenn das Gemüse mit Reis, Kartoffelbrei oder Nudeln vermischt wird.

Am leichtesten tun sich viele kleinen Feinschmecker mit Gemüsesorten, die von Natur aus eine leichte Fruchtsüße enthalten, wie etwa Tomaten, Erbsen und Mais. Auch Kohlrabi, Möhren und Paprikastreifen schmecken süß und lassen sich obendrein besonders gut mit der Hand essen.

Deswegen sind sie tolle Zutaten für Rohkostplatten oder Salat. Noch leckerer wird es übrigens, wenn das rohe Gemüse mit Apfelstückchen oder Trauben angereichert wird.

Weniger Tricks und Überredungskünste als beim Gemüse brauchen die meisten Eltern, wenn es um Getreide, Getreideprodukte und Beilagen wie Kartoffeln, Reis und Nudeln geht. Und das ist auch gut so, denn sie sind für Ihr Kind wertvolle Energie- und Nährstofflieferanten und sollten daher zu jeder Mahlzeit gehören.

Es ist übrigens nicht schlimm, wenn Ihr Kind zunächst keine Lust auf die Vollkornvariante seiner Lieblingsbeilage hat oder sich auf eine oder zwei Getreide-Arten beschränkt. Mischen Sie einfach allmählich andere Kohlenhydratlieferanten bei, so wird Ihr Kind im Laufe der Zeit auch bei ungewohnten Getreidearten auf den Geschmack kommen.

Und was ist mit Pizza, Fischstäbchen und Co?

Gerichte wie Fischstäbchen, Pommes und Pizza gehören oft schon früh zu den Lieblingsgerichten der Kleinen. Und solange sie kindergerecht zubereitet sind, spricht auch nichts dagegen, sie hin und wieder anzubieten.

  • Die klassische Pizza muss nicht ungesund sein. Solange Sie den Teig mit reichlich Gemüse und Tomatensoße aufpeppen und Zutaten wie Käse und Wurst nur sparsam einsetzen, kann die Lieblingsspeise Ihres Kindes ruhig hin und wieder auf dem Teller landen.
  • Viele Kinder mögen keinen Fisch, solange er nicht in einer dicken Panade verpackt ist. Entschärfen können Sie den Klassiker, wenn Sie die Panade selbst herstellen. Einfach Alaska-Seelachs zerteilen und in Ei, fein gemahlenen Nüssen oder Vollkornsemmeln wälzen und anschließend im Backofen backen.
  • Auch Pommes lassen sich in der Regel im Backofen zubereiten. Das spart reichlich Fett und schmeckt trotzdem.
  • Lasagne- und Pastagerichte lassen sich mit frischem Gemüse in gesunde Mahlzeiten verwandeln. Den Käse jedoch nur sparsam einsetzen.

Wenn es einmal schnell gehen muss

Vor allem berufstätige Eltern haben nicht immer die Zeit, warme Mahlzeiten frisch zuzubereiten. Manchmal geht es einfach nicht ohne den Griff zur Tiefkühlkost. Wenn es sich um tiefgekühltes Gemüse und Obst handelt, ist auch gar nichts dagegen einzuwenden. Bei "Convenience-Produkten" kommt es auf die Zusammensetzung an. Selbst ausgewiesene Kinder-Fertigmahlzeiten sind nicht immer optimal zusammengesetzt und enthalten mitunter zu viel Fett. Gut ausgewählt können die flinken Helfer dennoch hin und wieder sinnvoll sein und Zeit sparen, die die Familie dann für die gemeinsame Einnahme der Mahlzeit gewinnt.

Tipps für einen leichteren Alltag

  • Kartoffeln gleich für zwei Tage kochen, so können Sie die gesunde Knolle am ersten Tag am Stück anbieten und sie am zweiten Tag einfach mit etwas Milch in ein leckeres Kartoffelpüree verwandeln.
  • Auch Reis und Nudeln gleich in der doppelten Portion kochen. Am zweiten Tag mit in etwas Öl erhitzen und mit einer leckeren Soße, Gemüse und evtl. etwas Fleisch zubereiten oder einfach einen leckeren Reis- oder Nudelsalat herstellen.
  • Viele Lebensmittel können in abgewandelter Form zweimal täglich angeboten werden. So sind viele Obstsorten leckere Beigaben für eine süße Getreidemahlzeit am Abend und peppen am nächsten Morgen das Müsli ihres Kindes auf.
  • Müslimischungen am besten gleich auf Vorrat herstellen. So können sie wochenlang aus Ihrem Vorrat schöpfen.
  • Einfach hin und wieder größere Mengen an Gerichten vorkochen und die Reste in passende Portionen aufteilen und einfrieren.
  • Wenn der Zeitdruck einmal wirklich groß ist, können Sie eine Fertigmahlzeit wie etwa eine Dosensuppe oder eine fettarme Tiefkühl-Pizza verwenden und mit reichlich Gemüse aufpeppen.

Zuletzt überarbeitet: März 2019

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