Guten Morgen!
Mein Sohn demnächst 5 verhält seit über 2 Jahren seinen Stuhl. Sauber war er ohne Problem mit 3 Jahren und ich kann mich leider nicht erinnern, ob er unmittelbar dannach bereits dieses Problem hatte. Er macht 1x wöchentlich und das, wenn quasi schon alles übergeht. Sonst will er nicht und sagt er hat Angst, dass es ihm wehtut. Wenn er sich auf den Boden legt und ein rotes Gesicht bekommt und schwitzt dann weiß ich, dass er wieder nicht aufs Klo will. Ich habe schon mit Belohung gearbeitet und er ist dann ganz froh, wenn es klappt, aber es ist nicht dauerhaft. Wie soll ich vorgehen, ohne ihn psychisch zu destastabilisieren oder könnte dahinter ein anderes Problem stecken? Vor dieser Phase hat er an jenen Tagen an denen er dann sein Geschäft gemacht hat, 4-5 am Tag nur ganz wenig gemacht und dies oft in die Hose, er sagt er hat es nicht gespürt. Er ist eher ruhig und sehr ausgeglichen. Große Veränderungen haben sich in dieser Zeit nicht wirklich ergeben
Danke
Lynn
von
lynnemel
am 11.04.2011, 10:28
Antwort auf:
Mein Sohn hält den Stuhlgang an was für Gründe können dahinter stecken?
Liebe Lynn, Ihr Sohn leidet an einer habituellen Obstipation. Wenn ein organischen Leiden vorläge, dann müssten Ausscheidungsschwierigkeiten mit dem Stuhlgang schon viel früher aufgetreten sein. Aber so, wie Sie das beschreiben, ist es ein psychisches Problem im Sinne des Zweimächtekonflikts, bzw. wenn Sie eingreifen eines Dreimächtekonflikts (s. das emotionale Bewusstsein, Teil 3, link oben). Ist der Enddarm voll und wird nicht ausgeschieden, verhärtet sich der Stuhl zu Skybala, Kotballen, die wie Kugeln vor dem Darmausgang liegen, spätestens beim Sitzen drücken und den Verschluss des Anus undicht machen. Weicher Stuhl von weiter oben läuft vorbei und beschmutzt die Unterhose. Das Kind merkt das nicht, aber die Anderen, weil das Kind unangenehm riecht.
Es handelt sich um ein vergleichbar schwieriges Problem, das man in diesem Stadium meist ohne gezielte kinderpsychologische Hilfe nicht in den Griff bekommt. Einfach Belohnungssystem reichen selten aus. Verschiedene Dinge müssen als Behandlungspaket kombiniert werden. Wenden Sie sich am besten an eine Erziehungsberatungsstelle und beratschlagen Sie dort, wo und wie Sie das Problem behandeln lassen können. Vielleicht weiß auch Ihr KiA/KiÄ Rat. Wenn Sie nicht weiterkommen, können Sie sich gerne wieder hier melden. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.04.2011