Lorina_2010
Hallo, Mein Sohn ist jetzt 16Monate und bisher sooo nett gewesen, das scheint aber vorbei zu sein. Nun ist alles ein Kampf. Wie reagiert ihr, wenn eure Kleinen Wutausbrüche haben und schreien wie am Spieß? Nehmt ihr sie in den Arm oder ignoriert ihr sie? Mit ihm reden bringt nicht viel. Wenn er was anstellt, mache ich ihm klar, dass er das nicht darf, er rastet aus und brüllt sich in extase, ih setze ihn ab und ignoriere ihn. Mein mann kriegt das nicht gebacken und brüllt zurück. Gibt es einen Trick, dass die Attacken kürzer sind, wenn man wie schon nicht verhindern kann?
Hallo, es ist einfach immer so, dass auch beim liebsten Kind der Tag kommt, wo seine Mutter fassungslos denkt:"Er war doch immer soooo lieb! Was ist bloß los mit ihm?" Diese Entwicklung ist aber ganz unvermeidlich. Ab dem Alter Deines Sohnes kommen Kinder ins sog. Selbständigkeitsalter. Das heißt, sie erfahren sich selbst zunehmend als selbständige Person mit eigenen Wünschen und einem eigenen Willen. Sie können dann nicht mehr so lieb und "gleichgeschaltet" mit den Eltern sein wie bisher, sondern müssen denen auch mal Contra geben. Dabei ist es egal, ob die Verweigerung in der jeweiligen Situation "sinnvoll" ist oder nicht, denn dies kann ein Kind natürlich noch nicht einschätzen. Zurückzubrüllen hieße, dass Dein Mann sich auf das Niveau eines anderthalbjährigen Kindes begibt. So unsouverän sollte er nicht sein. Besser ist es, Trotzanfälle vorüberziehen zu lassen, wie ein Gewitter, denn ein Kind kann in diesem Moment nicht aus seinem Trotz heraus und sein Verhalten auch nicht kontrollieren. Man muss einfach warten. Danach kann man mit dem Kind zusammen eine Lösung oder einen Kompromiss finden - wo das möglich ist. Ich empfehle Dir und Deinem Mann das wunderbare Buch "Das kompetente Kind" von Jesper Juul. Es ist zu Recht ein absoluter Klassiker, dünn und gut zu lesen. Es ist das einzige Buch über Kinder, das bei uns wirklich etwas bewirkt hat, und zwar unheimlich schnell. Man versteht viel besser, warum das Kleinkind sich genau so verhalten MUSS, wie es das tut. Und wie man Trotzanfälle weitgehend überflüssig machen kann, indem man das Kind in seinen Fähigkeiten dort abholt, wo es jetzt steht. LG
Hallo Mijou,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Das Buch habe ich mir eben bei Amazon bestellt.
Ich sage meinem Mann jedesmal, dass es nichts bringt und wir den Kleinen ignorieren sollen, bis er sich beruhigt hat. Er sagt ihm in lautem Ton er solle ruhig sein und damit aufhören, aber natürlich schreit er dann nur umso mehr.
Ihm allerdings zu sagen, er begebe sich auf das gleiche Niveau wie ein 1 Jähriger bin ich noch nicht gekommen, ich probier es mal :)
Ich muss dazu sagen, am Abend ist mein Sohn manchmal verwirrt, weil ich ihm am Tag vielleicht was erlaube, was mein Mann dann unterbindet. Natürlich nicht immer das selbe. Denn wenn ich erkenne, dass mein Mann in dem Punkt recht hat, erlaube ich es ihm nicht mehr.
Z.b. habe ich gestern den Boden gewischt, er wollte meinen Wischer haben. Ich hab ihm einen Anderen gegeben, dann wischten wir zusammen.
Er hat sich die Stelle gemerkt wo der Wischer hängt und ist abends dahin und wollte ihn haben, also habe ich ihn den gegeben. Mein Mann nahm ihn wieder weg und meinte, er könnte sich damit verletzten oder evt. etwas kaputt machen. Ich sah das zwar anders, aber es ist ja auch nicht richtig so etwas vor dem Kleinen zu diskutieren, also der Wischer kam wieder weg.
Verstehst Du mein Problem, manchmal darf er was bei Mami, was Papi nicht gut findet und rastet dann aus. Ist in dem Moment ja nicht seine Schuld. Wenn er etwas von vornherein nicht darf, aber es heimlich doch macht, ich ihn mit den Worten "was machst Du da?" erwische, zuckt er schuldbewusst zusammen, unterlässt es und es gibt keine Ausraster.
Jetzt, bin ich immer unsicher, ob ich ihn in dem Moment (mit dem Wischer) trösten soll oder durch ignorieren und den Raum verlassen klar machen soll, dass er sich erst beruhigen muss, bevor ich mich wieder seiner annehme.
Oh man, ein Kind erziehen ist schwieriger als ein Hochschulabschluss
Ich ignoriere nicht. Ich versuche zu trösten, wenn sie es wollen und dann auch eine Alternative anzubieten bzw einen Kompromiss. Ich habe das Buch "Das glücklichste Kleinekind der Welt" gelesen (eins von 2 Ratgebern die ich je gelesen habe. bin nicht so der Typ für) und es hat mir sehr viel gebracht, auch meinen Kindern.
hallo, dein kind ist auf dem weg zur selbständigkeit. wenn du willst, dass er auch als erwachsener selbständig ist, unterstütze ihn in seinem willen und seinem weg zur selbständigkeit - und selbstsicherheit!. er kann noch nicht abschätzen, was gefährlich ist, das ist deine aufgabe. wischen und wischmob finde ich absolut ungefährlich und würde es ihm jederzeit geben (musst halt aufpassen, dass er mit der stange keinen vasen vom tisch haut). ist doch super, dass er mit dir putzen will und das wird er, wenn er darf, sicherlich noch gerne die nächsten 2 Jahre machen! er hatte was neues gelernt und wollte es seinem vater zeigen. schade, dass der das seinem sohn nicht gönnen konnte. wenn du den ganzen tag mit deinem sohn verbringst hast du genauso ein recht darauf zu sagen, was ok ist und was nicht. ausserdem kann man verschiedener ansicht sein, der partner muss das halt tolerieren (wenns eben nicht lebensgefährlich ist). ich würde ihn auch auf keinen fall ignorieren, sondern versuchen, herauszufinden, warum er so wütend ist. und auf jeden fall immer bei ihm bleiben und trösten. ich würde mir vorher überlegen, ob er es überhaupt nicht darf, was er gerade will, dann würde ich versuchen, ihn abzulenken. wenn es eigentlich gar nicht so merkwürdig ist, würde ich ihn es machen lassen. nur nicht zu lange mit der entscheidung warten, denn dann wird er irgendwann merken, dass sein gebrüll erfolg hat. dein kind kämpft nicht mit dir. es entdeckt seinen willen. viel Glück, j.
Das Kind richtet den Trotz gegen sich selbst. Es ist frustriert. Brüllt nicht um Euch zu ärgern.
Nein mit sehr kurzer Begründung. Wenn es brüllt kurz trösten und dann ablenken. Ignorieren ist falsch da das Kind eine Bezugsperson braucht die es wieder "erdet". Ignoranz ist keine Hilfe.
Zurückbrüllen ist kontraproduktiv und kindisch. Das verstärkt den Trotzanfall. Was macht Dein Partner wenn das Kind die ersten Widerworte gibt.
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