electric_masha
Hallo zusammen, seit kurzem geht fast keine Mahlzeit mit unserem 16 Monate alten Kind ohne Wutanfall vorüber. Wenn es Essen ist, welches er sich selber zu führen kann, also beispielsweise geschnittenes Obst, Pancakes, Frischkäse, Brot, oder Ähnliches, geht es schon besser. Aber sobald es an ein Gericht geht, welches gelöffelt werden muss, beispielsweise ein Brei oder kleine Nudeln in Sauce, wird es zur Nervenprobe. Mein Sohn rastet entweder gleich aus, sobald man versucht ihm zu helfen oder wenn er selber merkt, dass es mit dem Löffel nicht so gut klappt. Ich nehme an, dass er selber essen möchte und nicht gefüttert werden will. da aber noch nicht jeder Löffel sitzt und schon auch einiges daneben geht, vermute ich, dass ihn das total aufregt. Es regt ihn offensichtlich so doll auf, dass er mir teilweise den ganzen Teller vor lauter Wut vom Tisch schmeißt. Da er aktuell noch keine Backenzähne hat, sehe ich auch leider noch keine Lösung, ihm nur Fingerfood anzubieten. Denn da würde er immer die gleichen drei Gerichte essen. Außerdem muss er das mit dem Löffel ja auch irgendwann lernen. Hat irgendjemand von euch Tipps, wie man ihm diese Wutanfälle abgewöhnen könnte? Oder wie man sie einfach von vornherein verhindern kann? Ich bin langsam mit meinen Nerven am Ende...
Mein Tipp: hab Geduld. Ich sehe es auch überhaupt nicht kritisch wenn ein Kind "immer" dasselbe isst. So What. Wenn das Kind nicht gefüttert werden will, dann füttere es nicht. Es will keinen Brei, dann gib ihn nicht. Die Motorik kommt auch beim spielen, richtig essen muss man nicht üben. Kein Kind verhungert und leidet auch nicht an Mangelernährung wenn es nur Fingerfood isst. Bekommt es beim Fingerfoot Wutanfälle, nimm das Essen weg. Und "erkläre" - mit 16 Monaten versteht so ein Kind schon einiges. Mein Ratschlag: lass dein Kind essen was es selber will. Mach daraus keinen Machtkampf. Das hängt euch sonst ewig nach. Bleib ruhig. Dann klappt das.
Hallo, es stimmt sicher: Dein Sohn ist auch deshalb gereizt, weil er gern schon selbst und geschickt essen können würde. Aber hier spielt auch noch etwas anderes mit hinein: Im Moment trägt dein Sohn auch die alterstypischen Machtkämpfe und das Trotzalter am Tisch aus. Das führt zu täglichem Drama, und deshalb darfst du hier konsequenter sein. Mit 16 Monaten können Kleinkinder bereits aus Konsequenzen lernen. Sie verstehen schon Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge. Das heißt: Wenn dein Sohn den Teller herunterwirft, ist die Mahlzeit für dieses Mal beendet. Und zwar nicht als Strafe, sondern als logische Folge: Wenn man das Essen herunterwirft, ist es weg. Das ist ein wichtiger Lerneffekt. Bis zur nächsten Mahlzeit gibt es dann nur Tee oder Wasser und vor allem: keine Snacks. Wenn er sehr hungrig ist, kann er etwas Rohkost knabbern (nur Gemüse, kein Obst, das ist zuckerhaltig und sättigt zu sehr). So ist bei der nächsten Mahlzeit echter Appetit da. Und ein hungriges Kleinkind isst zügig und bereitwillig und wirft das Essen nicht weg. Er wird den Teller einige Male herunterwerfen müssen, bevor er versteht, dass dies das sofortige Ende der Mahlzeit bedeutet und auch erstmal nichts nachkommt, aber dann wird er damit aufhören können. Das war bei uns auch so. Wenn er den Teller nicht herunterwirft, sondern nur schimpft beim Essen, darf er das. Nimm ihm den Löffel nicht weg, er muss ja üben. Auf sein Gemecker musst du aber nicht einsteigen, sondern darfst es ignorieren. Genieß lieber dein eigenes Essen, erzähle deinem Sohn alles Mögliche, z.B., was ihr gleich noch machen werdet oder was noch ansteht heute, thematisiere aber das Essen an sich nicht. So entsteht mehr Beiläufigkeit und Ruhe. LG
Stimme Bonniebee zu! Super zusammengefasst, entspricht auch unserer Erfahrung damals.
Ich habe 2 Kinder und beide hatten ab ca. 12 Monaten den Umgang mit Gabel und Löffel relativ gut raus. Geübt haben sie ca. seit dem Alter von 10 Monaten. Kann natürlich sein, dass meine Kinder in der Hinsicht Überflieger waren, aber ich denke, dein Kind wird es auch einigermaßen hinbekommen, satt zu werden. Es ist danach vielleicht nicht so sauber, wie du es dir wünschst, aber wenn du ihn viel üben lässt, wird er bestimmt schnell geschickter. Als erstes würde ich versuchen herauszufinden, warum er so wütend wird. Mir fallen da mehrere Optionen ein: - Zu hungrig? Versuche mal, am Anfang einer Mahlzeit Fingerfood anzubieten, mit dem er schon gut zurechtkommt. (Obst, Brotstückchen, "nackte" Nudeln...) Und dann gibt es erst das Gericht, das die ganze Familie bekommt. - Zu perfektionistisch, ärgert sich über Misserfolg? Dann möglichst wenig beachten, nicht zwischen durch abwischen, Essen aufheben usw. Lieber erst am Ende das "Schlachtfeld" beseitigen. Ansonsten verstärkst du womöglich seinen Ärger. - Autonomiebestreben, will alles selbst machen und selbst bestimmen? Dann s.o., einfach machen lassen. Bei uns war K2 so drauf. Wir haben die "Zwei-Löffel-Technik" praktiziert: Ich habe den Löffel vollgemacht, vor das Kind gelegt, und es hat ihn genommen und selbst zum Mund geführt. Währenddessen habe ich den zweiten Löffel gefüllt, wieder vors Kind gelegt und bekam dafür den leeren Löffel. (Mit Gabel geht es natürlich auch.) Wichtig bei uns war: sonst keine "Hilfsangebote", nicht versuchen, den Löffel in den Mund zu schieben usw. Deine Begründung mit den Backenzähnen und abwechslungsreichen Ernährung verstehe ich nicht ganz: Mir fallen keine Lebensmittel ein, die ein Kind mit 16 Monaten gar nicht essen kann. Es kommt ja nur auf die Form an: - Statt Griesbrei: Brot oder Griesschnitte - Trick für Suppe: Zwieback grob zerkleinern und einweichen, kann entweder mit den Händen oder mit Löffel gegessen werden - Nudeln: da kann man eine "mittelgroße" Nudelsorte wie Spirelli nehmen, können mit Hand oder Gabel gegessen werden. Wenn Sauce daneben geht, ist das kein Weltuntergang. - Apfelmus, Joghurt: Kann man als Dip für Pfannkuchen, Brotstückchen usw. anbieten - Harte Dinge wie Möhre oder Nüsse: Geraspelt bzw. als Mus in Haferbrei z.B.
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