electric_masha
Hallo zusammen, mein Sohn ist jetzt genau 17 Monate alt. Er läuft seit er 13 Monate alt ist und das sehr solide (wird immer von Fremden angemerkt). Er liebt es zu laufen, zu rennen, ist körperlich sehr aktiv. Wenn wir jedoch zu Hause ist und er irgendwas braucht bzw. hat (Hunger, Durst, Müdigkeit, Genervtsein, Launen usw.), will er ständig auf meinen Arm. Nicht auf Papas Arm, nur auf meinen. Ich verstehe, dass er so die Nähe sucht und denkt, dass so sein aktuelles Bedürfnis schneller gestillt werden kann. Dass ich mit einer Hand aber nur langsamer kochen kann (oder eben alles andere), versteht er ja noch nicht. Ich bin irgendwann einfach genervt und habe Rückenschmerzen. Ich möchte es ihm gerne beibringen, zu warten und dass Mama auch da ist, auch wenn ich ihn gerade nicht rumtragen kann. Aber wie stelle ich das am besten an? Danke schon mal für jeden hilfreichen Tipp! Viele Grüße Masha
Hallo, dein Sohn ist jetzt in einem Alter, wo er die Erfahrung macht und auch machen darf, dass seine Wünsche nicht immer mit denen von Mama übereinstimmen. Und dass die Mama auch mal Nein sagt. Du machst das ja in anderen Bereichen sicher auch hier und da. Und das ist auch richtig, denn die ursprüngliche Symbiose zwischen Säugling (= Tragling) und Mama, besteht jetzt längst nicht mehr. Man kann gut verstehen, dass dein Sohn die Nähe des Tragens genießt, das ist auch sein gutes Recht. Es ist aber gar nicht unbedingt wünschenswert, dass man als Mutter seine Belastungs- und Körpergrenzen komplett ignoriert. Du darfst deinem Sohn vorleben, dass man Nein sagen darf, wenn etwas über die eigenen Grenzen geht. Du bekommst Rückenschmerzen von der Tragerei, und du kannst deinen Tätigkeiten nur schwer nachgehen. Das ist nicht gut. Du willst deinem Sohn doch vorleben, dass man seine Körpergrenzen wahren darf, auch wenn man damit einen kleinen Konflikt auslöst. Du solltest ihn bei der Hausarbeit nicht mehr tragen. Traue ihm zu, dass er diesen Ablöseschritt schafft, denn er ist altersgemäß und normal. Natürlich verzichtet er nicht gern auf diese schöne Gewohnheit, aber er kann in diesem Alter einen kleinen Konflikt aushalten und auch ein Nein. Versuche vielleicht, ihm eine reizvolle Alternative zu bieten, während du z.B. kochst. Gibt ihm Kindergeschirr (Kochtöpfe, Kinderküche etc.) zum "mitkochen". Oder bereite eine kleine Kiste vor, in der neue Spielsachen sind, und die er nur bekommt, wenn du Hausarbeit machst und er sich selbst beschäftigen muss. So bleiben die Sachen darin länger interessant. Ich selbst habe mit meinen Kindern auch während der Hausarbeit viel geredet und erzählt, so dass sie merkten, ich sehe sie und lasse sie nicht allein, auch wenn ich sie nicht tragen kann. Bei vielen Tätigkeiten kann man das Kind auch einfach mit einbeziehen. Meine Kinder durften bei allem "helfen", beim Staubsaugen, Wäsche falten, Kochen, Einkaufen, Bodenwischen, Heimwerken. Klar dauert dann alles länger und das Ergebnis wird nicht so doll, aber dafür hat man ein glückliches Kind. Sie hatten zudem Spielzeug-Werkzeug und einen Spiel-Staubsauger, auch das beschäftigte sie ganz gut. Hör mit der Tragerei auf, denn du hast (verständlicherweise) einen inneren Widerstand dagegen. Dein Sohn merkt das natürlich, auch wenn er trotzdem nicht auf das Tragen verzichten möchte. Lebe vor, dass man etwas nie gegen seinen inneren Widerstand und gegen seine Bedürfnisse tun sollte, denn du willst ja, dass auch dein Sohn lernt, sich gegenüber den Wünschen anderer abzugrenzen. Halte den Konflikt und Protest, den das einige Tage bedeutet, aus. LG
Wir hatten ein Herdschutzgitter und so habe ich den TripTrap immer daneben gestellt, das Kind drauf und glücklich war das Duo. Ich, weil ich freie Hand hatte und das Kind, weil es mitkochen durfte. Das Tragen hat alles eine Grenze. Ich hab mich stellenweise einfach auf den Boden gesetzt, wir hatten dafür extra eine Ecke eingerichtet, da haben wir auch kurz zwischendurch gekuschelt oder ich hab schnell ein Buch vorgelesen. Dann hatte ich wieder freie Bahn. 😉
Es wird bestimmt nicht von heute auf morgen gehen. Die anderen haben schon gute Tipps gegeben: - Ablenken, z.B. mitmachen lassen oder spielerisch zum Selberlaufen motivieren - den "Kuscheltank" auffüllen, entweder zum Kind runtergehen, oder auf dem Sofa Buch lesen - wenn ein anderes Bedürfnis dahinter steckt (du schreibst selbst, manchmal ist es Hunger oder Müdigkeit), das versuchen zu erfüllen, z.B. schon mal was probieren lassen, während du kocht Wenn du erst Nein sagst, und dann nachgibst, ist das Kind natürlich beim nächsten Mal umso schneller frustriert, weil es das letzte Mal auch ging, obwohl Mama etwas von Rückenschmerzen gesagt hat. Also versuche, möglichst "leere Worte" zu vermeiden. Also entweder du bietest es direkt an, ihn kurz auf den Arm zu nehmen, oder es bleibt beim Nein. Wenn du wirklich gar nicht mehr tragen willst, dann musst du es trotz Protest konsequent durchziehen. Am Ende ist es auch vom Kind abhängig. Ich hab 2 Kinder und K1 hat es relativ schnell mit 1,5-2 Jahren akzeptiert, dass er zu schwer für Mamas Arm ist. Und K2 will noch mit 4 Jahren immer dann auf den Arm, wenn ihr etwas nicht passt. (Und ja, ich sage nein und erkläre es, das interessiert sie aber in dem Moment einfach nicht und es gibt meist Protest 🙈)
Meine Tochter ist deutlich älter und ich trage sie immer noch regelmäßig. So lange sie nicht zu schwer für mich ist, sehe ich da auch kein Problem. Tatsächlich kann ich dir dadurch sagen, dass sich das im Laufe der Zeit auch von selbst gibt. Inzwischen kommt sie wirklich nur noch bei heftigen Emotionen (Verletzung, krank, völlig übermüdet) mit der Bitte und dann finde ich das auch nach wie vor legitim. Da kann ich mich aber auch gut zum nächsten Sitzplatz bewegen und mit ihr auf dem Schoß weiter kuscheln. Was mir im Haushalt im Alter deines Sohnes geholfen hat, war eine reguläre Tragehilfe. Dann hast du beide Hände frei, Kind ist sicher und rückenschonend an dir dran und beide kriegen, was sie brauchen. Gerade auf dem Rücken, kann man Kinder locker bis 20 kg tragen. Ein Nebeneffekt war, dass meine Tochter sich so ab 2,5-3 Jahren auch genau überlegt hat, ob sie wirklich in die Trage will - da kam sie nämlich dann auch nicht so schnell wieder raus. Beim Kochen hat unsere immer noch einen Lernturm, um den ich herum arbeiten kann. Sprich sie stand in meinen Armen und meine Hände waren trotzdem frei. Da brauchst du aber ein Kind, das seine Hände von den heißen Töpfen lässt. Inzwischen steht sie neben mir darin und lehnt sich mit dem Kopf an, wenn kuscheln nötig ist. Also, ja, du kannst das in diesem Alter mit Geduld und Ruhe abgewöhnen. Du kannst aber auch Wege finden, das Nähebedürfnis zu erfüllen ohne deinem Rücken zu schaden. Meine ist ein extremes Kuschelkind, der hätte ich das mit 1,5 Jahren nicht abgewöhnen wollen/können.
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