Elternforum Rund um die Erziehung

Weinen und jammern

Weinen und jammern

Wolke04

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Hallo! Mein Sohn ist fast 11 Monate alt und seit ca. 2 Monaten ist aus meinem lieben, unkomlipizierten Baby ein kleiner Tyrann geworden. Wenn er etwas nicht haben darf oder eine Tür zu ist, wo er eigentlich durch wollte, setzt er sich hin und fängt an zu weinen, als ob die Welt untergeht. Auch wenn er etwas Obst bekommt (das liebt er) und die Banane, Mandarine, o.ä. leer ist, verhält er sich so. Er lässt sich leicht von diesem "Kummer" ablenken, jammert dann aber noch länger rum. Meine Frage: Ist es sinnvoll, ihn davon abzulenken oder soll ich ihn weinen lassen, bis er sich von selbst beruhigt? Das geht auch schnell, er ist keiner, der beim Schreien ausdauernd ist. Was ist im Rahmen der Erziehung besser? Wie habt ihr das gemacht? LG


Pelopeia

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Antwort auf Beitrag von Wolke04

Er bekommt halt jetzt eine Vorstellung von der Welt und entdeckt seinen eigenen Willen. Die Tür ist zu. Dein Sohn möchte aber durch. Natürlich weint er. Weinen und Jammern ist seine Kommunikation. So drückt er seinen Frust aus und bittet dich aber auch etwas an der Situation zu ändern. Rede doch einfach mit ihm „Ach, du bist ärgerlich/traurig, weil die Tür zu ist. Soll ich dir helfen sie aufzumachen?“ Ob du grundsätzlich eher tröstest oder eher ignorierst, hängt vom Charakter deines Kindes ab. Ist er traurig oder wütend, wenn keine Banane mehr da ist? Will er getröstet oder alleine gelassen werden? Sinnvoll ist das Verhalten, das für dich und dein Kind passt. Grundsätzlich würde ich aber erstmal die Emotionen des Kindes zulassen und dann schauen, welches der beste Weg daraus ist. Manchmal kann man nachgeben, manchmal kommt das Kind alleine mit seinen Emotionen klar und manchmal ist Ablenkung am deeskalierendsten.


Wolke04

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Antwort auf Beitrag von Pelopeia

Danke für deine Antwort! Bei der Banane sag ich ihm, bevor er das letzte Stück bekommt, schon bescheid: Jetzt ist die Banane aufgegessen! Und zeige ihm die leere Schale. Noch versteht er es nicht, aber dass kommt ja noch. Verstehen die Kinder es in dem Alter schon, wenn sie bei solchen Situationen getröstet werden und bei anderen (wenn er etwas haben möchte, was verboten ist und er es auch weiß, wie z. B. an Steckdosen spielen) nicht? Liebe Grüße


mf4

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Antwort auf Beitrag von Wolke04

Ganz ehrlich... warum trösten bei einer geschlossenen Tür oder aufgegessenen Banane. Das zeigt doch erst, dass es einen Grund zum Weinen und Trösten gibt. Bei Dingen die verboten sind weil gefährlich hilft beharrlich und konsequent das Nein zu betonen. In dem Alter wollen sie viel, können wenig aber entdecken, dass nicht alles erlaubt und machbar ist.


Pelopeia

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Antwort auf Beitrag von Wolke04

Ja, das ist doch schon super! Vor jedem Frust kann man ihn einfach nicht beschützen. Aber ich finde es total wichtig etwas anzukündigen und zu erklären. Ich würde deine Reaktion eben von seiner Emotion abhängig machen. Ich denke schon, dass er unterschiedlichen Situationen und damit unterschiedliches Verhalten der Eltern verstehen kann. Aber das ist natürlich auch ein Prozess, der Zeit braucht.


greenisland

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Antwort auf Beitrag von Wolke04

Meine Tochter entdeckt auch gerade ihren Willen und wenn sie ihn nicht bekommt, lässt sie sich zu Boden fallen und heult, als ob es noch nie was schlimmeres gegeben hätte. Meistens zeigt sie mir, ob sie getröstet oder in Ruhe gelassen werden will, entweder sie kommt an, um auf den Arm genommen zu werden, oder (und das ist viel häufiger), sie krabbelt in eine Ecke, um sie selbst du beruhigen. Ich bin eigentlich nicht so sehr fürs Trösten und deshalb froh, dass sie es nicht oft will, weil sie einfach lernen muss, dass es natürliche Grenzen gibt. Wenn das Essen weg ist, ist das eben so, wenn sie Regel ist, nicht ans Bücherregal zu gehen (großes Thema bei uns ), bleib ich konsequent, damit sie es lernt.