MarBi
Hallo zusammen, ich brauch mal die Meinung von Außenstehenden. Mein 4jähriger Sohn hat seit etwa einem Monat eine neue Betreuungsperson für 1-2 mal in der Woche. Als ich ihn heute dort hin brachte, wollte er mich gar nicht wieder gehen lassen, wollte noch ein bisschen kuscheln usw. Das kenn ich so nicht von ihm. Jedenfalls nicht so extrem. Ich weiß jetzt nicht mehr, wie das Thema drauf kam, dass ich der Betreuerin erzählte, dass er in den letzten Wochen abends deutlich länger weint, bevor er schlafen kann. Dass er erstmal eine Weile scheinbar grundlos weinen muss, bevor er sich zum Schlafen ablegen kann, ist schon sehr lange so, aber die Dauer hat sich sehr verlängert. Sie fragte mich daraufhin, ob ich denn dann konsequent wäre oder ob er dann bei mir bleiben dürfe. Die Frage fand ich seltsam. Ich sagte ihr, dass ich ihn dann tröste. Sie sagte, sie wisse, wie berechnend Kinder sein können.Ob ich es schon mal anders probiert hätte. Ja, ich hab ihn schon mal 2 1/2 Stunden weinen lassen (wofür ich mich heute echt schäme) Sie meinte, das hätte ich mal öfter machen sollen, der kriegt schon keinen Hirnschlag vom Schreien. Der wolle eben seinen Willen durchsetzen. Da sie über meinen Sohn und unsere Art miteinander umzugehen auch nicht mehr weiß als ihr, möchte ich erst mal ein paar Antworten abwarten, bevor ich erkläre, wieso ich überhaupt nachfrage. Wie versteht ihr die Äußerungen der gelernten Erzieherin? LG, MarBi
Du hast ihn 2 1/2 STUNDEN weinen lassen? Wow, das finde ich heftig. Und ehrlich gesagt verstehe ich nicht,warum ein 4 jähriger sich abends regelmäßig in den Schlaf weint!? Oder ist er 4 Monate? Mein Sohn kann durchaus auch aus Berechnung weinen; das sieht aber dann so aus, dass er brüllt und heult, wenn er seinen Willen nicht bekommt. Scheinbar grundloses Weinen kenne ich nur, wenn er krank ist/wird. Er weint wirklich jeden Abend? Wie lange? Was sagt er, warum er weint. Mit 4 kann er da doch sicher eine Antwort geben...
Ja, ich fand das auch heftig, es ging mir furchtbar dabei, aber ich hatte den Rat von allen Seiten bekommen und wusste mir nicht mehr anders zu helfen als es zu tun und das ganze zu dokumentieren. Ich hab das ein einziges Mal gemacht und alle 10 Minuten ein 2minütiges Video gemacht, wie mein Kind da abging. Ich hab das denen gezeigt, die immer behauptet hatten, "der" würde schon aufhören, wenn ich mal "konsequent" wäre. Danach haben diese Leute mir nicht mehr erzählt, wie mein Kind funktioniert. Warum er weint, ist leicht nachzuvollziehen, wenn man weiß, dass er schon von Geburt an vom Vater abgelehnt worden ist, weil er kein Mädchen ist. Und dass die meisten seiner engsten Bezugspersonen ihm schon ganz früh bei jedem Heulkrampf Manipulation unterstellt haben. Und dass er in den ersten 1 1/2 Jahren einen dauerbesoffenen und verbal aggressiven Vater erlebt hat. Dass er seinen Vater seit 2 Jahren nicht mehr gesehen hat, die Mutter aber immer noch vom Vater terrorisiert wird. Und dass niemand außer mir es überhaupt duldet, dass er weint. Wenn er allen Frustabbau vermeiden muss, bis er das bei mir endlich darf, stellt sich mir gar nicht die Frage nach dem WARUM. Übrigens weint er sich nicht in den Schlaf. Das Weinen beginnt etwa 2 Stunden bevor er dann schläft. Wenn er sich ausgeweint hat, haben wir noch eine ziemlich lange Zeit der Harmonie. Berechnung zu vermuten ist in seinem Fall echt Quatsch. Wenn mein Sohn was will, was er nicht kriegen soll, fragt er eben ein paar mal nach. Er macht Angebote, was er machen würde, wenn er "seinen Willen" kriegt. Er weiß sehr genau, dass das funktioniert, wenn es irgendwie machbar ist. An dem Punkt, wo er erkennt, es ist nicht möglich, fängt er an, zu weinen. Meine Mutter hat lange den Fehler gemacht, ihm dann doch zu geben, was er wollte. Das hat ihn dann völlig aus der Bahn geworfen. Damit hat sie ihm gezeigt, dass es also doch möglich war und ihr "Nein" reine Willkür war. Sowas kannte er von mir nicht. Er wollte bloß seine Traurigkeit ausleben - und wird dafür belohnt. Zum Glück hat meine Mutter das dann doch irgendwann begriffen (nachdem sie MIR tausendmal Inkonsequenz vorgeworfen hatte...) Beim abendlichen Weinen geht es nicht um sowas. Es ist jedesmal etwas anderes, was sein Fass zum Überlaufen bringt. Das Weinen muss einfach sein. - Allerdings hat es bis vor einigen Wochen gereicht, 15 - 20 Minuten zu weinen. LG, MarBi
Ich würde die Betreuung wechseln.
Kannst du mir bitte erklären, was genau dich zum Wechsel veranlassen würde? Vielen Dank im Voraus! LG, MarBi
Ich vertraue in solchen Situationen meist auf mein Bauchgefühl (wenn Du verstehst was ich meine ).
Ich hätte bei einer Betreuungsperson mit obrigen Aussagen extremes Bauchweh. Es klingt so als wolle sie Dich manipulieren, Dir ein schlechtes Gewissen machen, wenn Du auf das Weinen Deines Kindes eingehst.
Ja, genau den Eindruck hatte ich bei gelernten Erziehern schon öfter. Die meinen, durch ihre Ausbildung hätten sie das absolute Wissen und wüssten, wie Kinder funktionieren, und wenn ein Kind nicht pflegeleicht ist, tja, dann ist das elterliches Erziehungsversagen. Manche stehen derart über allem, dass es mich gruselt.
da ich nicht weiß wie sehr "weinen" das bei deinem sohn ist bitte ich das jetzt nicht falsch zu lesen. meine tochter hat "aus berechnung" geweint. wobei es keine berechnung war, sondern eher eine art "ritual". so hats mir die erzieherin erklärt das finde ich auch schlüssig. dabei sei vorrausgeschickt: meine tochter ging und geht gerne in den kindergarten. sie hat niemals gesagt sie will nicht in den kindergarten - es sei denn wir waren schon da ^^ - und sie ist auch noch nie traurig oder verwirrt oder schlecht drauf aus dem kindergarten wiedergekommen. es ging dabei anfangs erst nur um die morgendliche "abgabe"situation im kindergarten. nach einer schönen und einfachen eingewöhnungsphase fing meine tochter irgendwann an jeden morgen ein riesentheater zu machen, zu weinen, wirklcih richtig verzweifelt zu sein. sie hatte sich das "abgeschaut". anfangs nahm ich (sowie auch die erzieher) das natürlich ernst, hab sie getröstet, aber das machte es eigentlich schlimmer. ich ging dann irgendwann obwohl sie noch weinte - weil ich genau wusste 2 minuten nachdem ich weg bin ist alles in ordnung und der kindergartentag ist schön für sie. "es gibt halt so kinder" war zunächst die ansage der erzieher dazu. dann hat die gruppenleitung mir im elterngespräch erklärt das das morgendliche "große heulen" für meine tochter wohl zum abschiedsritual gehört. es gibt keinen grund zu weinen, sie geht ja sogar gerne in den kindergarten, minuten vorher ist sie noch oller vorfreude und erzählt ovn ihren freunden und vom spielen - und kaum kommen wir durch die tür fängt sie an zu weinen. und somit müssten wir versuchen dieses ritual zu durchbrechen. gesagt getan, wir haben ein paar kleinigkeiten im ablauf geändert und zunächst kam sie garnicht erst zum weinen (weil ich sie schon an der tür abgab), dann weinte sie auf dem hinweg. dann hab ich einmal wirklich mit ihr geschimpft, da war sie erschrocken - aber danach hat sie auf dem weg nicht mehr geweint. nachdem das heul-ritual durchbrochen war kann ich inzwischen auch wieder "mit rein" ohne das das gejammer losgeht. mir ist außerdem im letzten jahr aufgefallen, dass meine tochter bei vielen dingen so "ritual" bezogen ist auch wenn das ritual total unlogisch ist. z.b. reagiert sie immer wenn sie meinen opa (ihren uropa) sieht erstmal mit angst und versteckt sich, manchmal weint sie auch und will das er weg geht. dabei mag sie ihn - und nach 15 min "aufwärmphase" sind die beiden ein herz und eine seele. aber da es für sie dazugehört das sie sich vor uropa erschrecken muss (weil sie irgendwann mal tatsächlich erschrocken war, er hat eine sehr poltrige art) erschrickt sie sich eben. so lange rede kurzer sinn. vielleicht ist das allabendliche weinen deines sohnes keine "berechnung" in dem sinne sondern gehört für ihn zum ritual. dann wäre es wichtig das ritual in irgend einer form zu durchbrechen - irgendetwas anderes zu ändern, damit die situation an sich erstmal wieder anders ist und sich ein neues ritual entwickeln kann. das ist bei der situation "ins bett gehen" aber umso schwieriger, denn ins bett gehen kann man irgendwie schlecht ändern. vielleicht wäre eine veränderung im zimmer (bett an eine andere stelle stellen) oder sowas ähnliches da hilfreich. mit der situation, dass ein vierjähriger sich täglich in den schlaf weint... kannst du doch nicht zufrieden sein oder? oder empfindest du es inzwischen einfach als normal?
Was du beschreibst, hat kaum Ähnlichkeit mit unserer Situation, dazu kann ich nix sagen. Aber du hast recht, das allabendliche Weinen (das übrigens lange vor dem eigentlichen Schlafengehen stattfindet) ist ein unhaltbarer Zustand. Nachdem ich über ein Jahr lang viel angeschoben habe, damit er endlich von Fachleuten "begutachtet" wird und Ursachen und mögliche Hilfen geklärt werden können, hat er die entsprechenden Termine jetzt. Zweimal waren wir schon dort, zweimal müssen wir noch, dann erst kriege ich Ergebnisse mitgeteilt. So lange muss ich jetzt noch irgendwie durchhalten.
"Sie meinte, das hätte ich mal öfter machen sollen, der kriegt schon keinen Hirnschlag vom Schreien. Der wolle eben seinen Willen durchsetzen." "gelernte Erzieherin" heisst nicht gleich dass die Dame tatsächlich "Ahnung" hat.... Ich würde schleunigst eine neue Betreuungsperson suchen...das braucht keine"gelernte Erzieherin" sein...sondern eine einfühlsame Person bei der sich dein Sohn uneingeschränkt wohl fühlt und bei der DU ein gutes Gefühl hast. meine Meinung.
huch, was ist denn das für eine frau. ich habe 3 kinder und habe meine noch nie, nie, nie in ihrem elend allein gelassen. dein kind scheint im elend zu sein, kein kind weint einfach nur aus berechnung. nur du kannst erahnen, was dein kleiner sohn hat und nur du kannst ihm helfen. ich denke, er mag die neue betreuungsperson nicht. kein wunder, wenn die wirklich so zu ihm ist, wie sie redet dann würde ich mein kind sicher nicht zu ihr bringen. lg v.
Danke dir. So empfinde ich das auch. Vor allem, weil er mit seiner Babysitterin (andere Frau) innerhalb von 2 Minuten eng befreundet war und immer nachfragt, wann die ihn wieder vom Kindergarten abholt. Da gab es keine "Eingewöhnungszeit", von der die gelernten Erzieher gerne reden, wenn das Kind sich nicht schnell genug unterordnet...
dein Kind hat wahrscheinlich einen Schock verursacht von dieser lieblosen, herzlosen Person. Dein Kind tut mir sehr leid, ich an deiner STelle würde mal drüber nachdenken ob die Frau so geeignet ist für dein Kind und auf alle Fälle solche herzlosen Ratschläge in den Wind schiessen. Ehrlich gesagt würde ich die Person als Betreuung in den wind schiessen.
Hör doch nicht auf solche Leute. Ich würde auch sofort wechseln. Ändert das Abendritual ab, vielleicht mal eine Weile Familienbett... Und wenn ihr euch Rat holt, dann von kompetenten, freundlichen Menschen...
Da friert einem ja das Herz ein. Kinder die weinen brauchen Trost. Nicht ablenken, nicht umlenken, nicht überverhätscheln, aber auch keinesfalls ignorieren, sondern annehmen und eben trösten. Dein Sohn spiegelt die lieblose Stimmung, ich würde nach einer Alternative suchen.
Hallo, warum hat er denn eine Betreuungsperson und geht nicht in den Kiga? Ein vierjähriger Junge braucht doch Gleichaltrige, um soziale Fähigkeiten zu lernen. Wenn Kinder nur mit Erwachsenen allein sind, können sie das nicht. Auch kann man mit Erwachsenen nicht auf dieselbe bereichernde Weise spielen wie mit anderen Kindern. Kinder brauchen Kinder, gerade im Alter Deines Sohnes. Eine Betreuerin, die einer Mutter in die Erziehung hineinredet, finde ich unpassend. Und eine, die einem Kind Manipulation unterstellt, noch mehr. Kein Kind weint freiwillig jeden Abend. Ich denke eher, dass das Weinen eine Entlastungsreaktion ist und mit Überreizung und Müdigkeit zu tun hat. Meine Kinder haben das zeitweise in dem Alter auch gemacht, wenn sie einen zu turbulenten Tag hatten. Auch zuviel TV-Konsum oder Nintendo und Co können das Gehirn schnell so überreizen, dass Kinder abends das Weinen als eine Art "reinigendes Gehirngewitter" brauchen, um innere Spannungen zu lösen und runterzukommen. Wenn Dein Sohn das aber täglich macht, ist dies für mich ein Hinweis darauf, dass irgendetwas vielleicht noch nicht ganz optimal läuft in Eurem Familienalltag. Überlegt doch mal, wo es Stressoren gibt: Ist die Betreuerin mit ihm lieb und geduldig? (eine gute Erzieherin setzt sich durch, ohne zu schimpfen!). Gibt es zwischen Dir und Deinem Partner unterschwellige Missstimmungen? Hat Euer Kleiner zu wenig Bewegung und ist zu viel drinnen? (das ist ein häufiger Grund für Überreizung, da die kindliche Energie körperlich nicht genug abgebaut werden kann). Darf er schon fernsehen? Jungen haben unheimlich viel Energie. Sie müssen eigentlich täglich draußen toben und rennen können. Außerdem brauchen sie freies, ungelenktes Spiel mit anderen Kindern - je mehr, desto besser. Alles, was mit Bildschirmkonsum zu tun hat, brauchen sie dagegen nicht, es belastet das Gehirn nur unnötig. LG
Mein Sohn geht bis 13 Uhr in den Kindergarten. Ich hole ihn direkt nach der Arbeit ab. In unserer Straße gibt es keine Kinder, mit denen er spielen könnte, alleine spielen kann er zuhause nicht, und wenn ich was im Haushalt zu tun habe, nimmt er inzwischen die Bude auseinander. Einmal die Woche hat er nachmittags eine Babysitterin, die er ganz toll findet und die ihn auch super findet (hat selbst 3 wilde Jungs großgekriegt) - aber an diesem Nachmittag arbeite ich auch. Wir haben niemanden, der ihn mir ab und zu mal für ein paar Stunden abnehmen und mit ihm rumtoben würde. Und weil alles an mir allein hängt und ich niemals Zeit für mich hatte, hat mir das Jugendamt angeboten, eine zuverlässige Betreuung zu finanzieren, für einen Nachmittag in der Woche und einmal im Monat ein Wochenende, wobei es sich in der "Eingewöhnungsphase" nur um einen 8stündigen Aufenthalt handelt. Ich kann die Zeit aber nicht für Ruhe und Erholung nutzen, wenn ich mich die ganze Zeit dafür schäme, mein Kind dort hin gebracht zu haben. Er empfindet das offensichtlich als Strafe für sein schwieriges Verhalten, jedenfalls hat er mir auf dem Weg dahin angeboten, mehr auf mich zu hören und nicht mehr zu schreien, wenn er da nicht hin muss... Was du zum Weinen schreibst, kann ich genau so unterschreiben. Ist exakt meine Meinung und Beobachtung. Zu den Hintergründen hab ich weiter oben was geschrieben. Und mein Junge hat wirklich sehr viel Energie, die er nicht austoben kann, was mir unendlich leid tut, aber mit mir geht Toben nicht (körperliche Einschränkungen), und ich kann ihm ja keine Spielkameraden kaufen... Hier ist einfach nix los, auch die Spielplätze sind verwaist. Mir bleibt nichts anderes übrig, als einen Wechsel der Betreuungsperson zu verlangen.
Ich hätte wohl geantwortet "ja, ich bin konsequent und gehe immer ihn, wenn mein Kind weint". Erzieherinnen mit solcher Einstellung möchte ich eher nicht für mein Kind.
Tja. So schlagfertig bin ich nicht, ich war so geschockt, dass mir nix mehr einfiel. Morgen werde ich dann mal beweisen, dass ich durchaus konsequent bin, wenn es um die Gefühle meines Kindes geht und werde den Betreuungsauftrag zurückziehen.
Dein Sohn hat schon vor dem Einschlafen geweint, bevor er bei dieser Betreuerin war. Mal abgesehen davon, dass ich ihre Reaktion nicht in Ordnung finde, solltet ihr mal versuchen, an der Einschlafsituation etwas zu ändern. Egal ob er aus Berechnung weint, als Ritual oder weil er wirklich schon länger psychische Probleme hat. Das ist nicht schön, und bestimmt auch nicht gesund. Die Betreuerin hätte ihre Meinung für sich behalten sollen, wenn sie Hintergründe nicht kennt. Allerdings verstehe ich auch nicht, warum du ihr erzählst, dass er abends weint, ihr aber keine weiteren Hintergründe nennst. Soll die Frau ihn nur aufbewahren? Und natürlich können Vierjährige aus Berechnung weinen. Aber in diesem Ausmaß? Weint er auch, wenn er bei dir schlafen darf oder du neben ihm liegst, bis er einschläft? Hat er ein Mitbestimmungsrecht bzgl. Schlafengehen? D
Den ersten Teil deines Beitrages hab ich eben in einer Antwort auf einen anderen Beitrag beantwortet, du hast vollkommen recht. Natürlich soll sie ihn nicht nur aufbewahren. Die ganze Sache war so gedacht, dass mein Sohn ein paar Stunden in der Woche in einer intakten Familie erlebt, wie man stressfrei miteinander umgehen kann, und dass er jemanden hat für die Dinge, die ich eben nicht kann (rumtoben, ungeteilte Aufmerksamkeit geben, ganz entspanntes Miteinander) und dass ich in dieser Zeit auch mal selbst zur Ruhe komme. Da hab ich mich für die falsche Person entschieden. Seine Babysitterin kann sowas, die ist auch nicht mit einer festen Vorstellung rangegangen, wie ein Kind zu sein hat, sondern ganz offen und neugierig, was er so für Ideen hat. Nur leider steht die nur für den einen Nachmittag zur Verfügung, an dem ich arbeite. Mein Sohn und ich wären echt glücklich, wenn sie mehr Zeit hätte, auch wenn ich das selbst bezahlen muss und das Jugendamt das nicht übernehmen würde. Was das Schlafen betrifft - wir haben im Laufe der letzten 2 1/2 Jahre (seit der Trennung vom Vater) verschiedene Möglichkeiten ausprobiert. Alleine einschlafen "musste" er nie, weil das nie möglich war. Er kann es nicht. Egal, ob in seinem oder meinem Bett oder auf der Couch mit anschließendem Rübertragen in sein Bett, es hat sich nichts daran geändert, dass er gegen 19 Uhr anfängt zu weinen, ich ihn halte bis er sich ausgeweint hat und wir dann mit dem entspannten Teil des Abends beginnen können. Sein Mitbestimmungsrecht ist mir sehr wichtig. Er ist da auch sehr großzügig und macht mir schon seit 1 1/2 Jahren Angebote wie eben "Ich will nur bei dir im Wohnzimmer einschlafen, dann kannst du mich in mein Bett tragen" und sowas. Und wenn er nachts aufwacht, kommt er sowieso zu mir rüber. Fällt dir noch was dazu ein?
Schau mal ob Du dem Jugendamt nicht eine andere Betreuungsperson vorschlagen kannst. Ich habe gute Erfahrungen mit Babysittern/Leihomas der Diakonie/Caritas gemacht. Oder habt Ihr eine Uni in der Nähe. Vielleicht eine nette Studentin, die mit ihm zum Spielplatz zum Austoben geht. Frag doch wegen der Schlafproblematik im Forum Dr Posth nach. Ich glaube das ist Montags offen für Fragen. Alles Gute
"Die ganze Sache war so gedacht, dass mein Sohn ein paar Stunden in der Woche in einer intakten Familie erlebt, wie man stressfrei miteinander umgehen kann, und dass er jemanden hat für die Dinge, die ich eben nicht kann (rumtoben, ungeteilte Aufmerksamkeit geben, ganz entspanntes Miteinander)..." Warum kannst du das denn nicht? Hast du irgendwelche körperlichen oder psychischen Einschränkungen oder weil du keine Zeit hast wegen der Arbeit? Falls es die Arbeit ist, kannst du vielleicht kürzer treten? Du schreibst von einer Psychologin, mit der du dich unterhalten hast. Was sagt sie denn zu dem Weinen vorm schlafen gehen? So wie ich dich verstehe, weint er sich auch nicht in den Schlaf sondern weint am Abend und anschließend verbringt ihr noch etwas Zeit miteinander und dann bringst du ihn ins Bett? Dann hat es vielleicht mit dem Schlafen an sich gar nichts zu tun? Er hat die Trennung von seinem Vater erlebt, wird (wenn ich es richtig verstanden hab) im Kindergarten und zusätzlich von der "alten" Babysitterin betreut UND die letzten Wochen auch noch von dieser scheinbar wenig einfühlsamen Erzieherin in ihrer eigenen Familie. Das ist ja ne Menge, für einen 4-jährigen, das muss er erstmal verdauen. Ich finde, du machst es auf jeden Fall richtig, dass du ihn weiterhin beim einschlafen begleitest. Vielleicht (falls ihr es nicht schon macht) könntest du vor seinem allabendlichen weinen mit ihm drüber sprechen, was am Tag schön war und was weniger schön war. Umso mehr er drüber redet, um so weniger wird er vermutlich weinen müssen...
Ja, ich habe körperliche Einschränkungen. Und psychische auch. Mein Mittelfuß-Knochenbruch ist nicht behandelt worden und meine traumatischen Erfahrungen auch nicht. Vielleicht bin ich selbst schuld dran, weil ich nicht genug gejammert habe, ich weiß es nicht. Meine Arbeit ist das einzige, womit ich mich wirklich wohl und kompentent fühle, und ohne meine Arbeit wäre ich verloren. Kürzer treten ist da nicht drin, dann hätten wir viel zu wenig Geld und ich noch weniger Nerven. Das Gespräch mit der Psychologin fand statt im Rahmen einer umfassenden Untersuchung, die 4 Termine mit Kind zur Klärung und einem Termin ohne Kind zur Erklärung der Ergebnisse und der möglichen Maßnahmen beinhaltet. Zur Abendproblematik hab ich da noch nix gesagt bekommen, das passiert erst nach der Absprache der verschiedenen Fachleute. Mein Sohn möchte nicht über seine Erlebnisse berichten. Außer, wenn sie besonders schön waren. Das erzählt er gern. Aber sonst nichts.
Bist du denn nun in einer Traumatherapie?
Du wirst dein Kind (noch) viel besser unterstützen können, wenn du deine eigenen Traumata aufgearbeitet hast! Dafür musst du ja nicht unbedingt jammern, wenn dir das nicht liegt.
Fühlst du dich im Umgang mit deinem Kind denn nicht auch kompetent? Ich finde, du klingst da ziemlich kompetent (auch und besonders im Vergleich zu der gelernten Erzieherin, die es ja theoretisch besser wissen müsste)!
Würde mich echt interessieren, was die Psychologin zu dem abendlichen weinen sagt. Vielleicht hast du ja Lust und Zeit, irgendwann nochmal zu berichten...?
Vielleicht hat er doch irgendwie gelernt, dass man über negative Erlebnisse besser nichts berichtet? Ich meine, weil du schreibst, er erzählt nur von besonders schönen Sachen und du selbst bist scheinbar, wenn ich dich richtig verstehe, trotz mehrfacher traumatischer Erlebnisse auch noch nicht in Therapie (redest vermutlich auch so nicht drüber). Natürlich solltest du über diese Erlebnisse auf keinen Fall mit deinem Kind sprechen (zumindest nicht in dem Alter), aber vielleicht ist das bei anderen, "normal" negativen Dingen auch der Fall, dass du nicht oder nicht angemessen drüber reden möchtest/kannst?
Will dir auf keinen Fall zu nahe treten, ich kenne ja nur das von dir, was du hier schreibst und natürlich kann ich auch völlig daneben liegen, sind nur meine Gedanken!
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Therapieplatz. Hab ich auch der Kinderpsychologin gesagt, die dann sagte, es gäbe zu wenig Therapeuten. Finde ich nicht. Es gibt hunderte in unserer Stadt. Es gibt aber zu viele Therapiebedürftige, und das liegt an der heute üblichen Vorstellung davon, was "normal" ist. Das hat sie dann auch bestätigt. Ja, eigentlich fühle ich mich kompetent im Umgang mit meinem Kind. Aber wenn man Winterhoff gelesen hat und das NICHT gut findet, was er geschrieben hat, wenn man sich eher "verstanden fühlt" von Gerald Hüther und Jesper Juul, dann wird man schnell direkt angefeindet, und das schwächt meine Sicherheit ungemein. Vor allem aber, weil meine Kraft für dieses energiegeladene Kind nicht reicht und ich deswegen kein vorbildliches Kind vorzuweisen habe, das meine Überzeugungen bestätigt. Man darf in unserer Gesellschaft nicht glauben, dass man mit dem Kind richtig umgeht, wenn man nicht ein perfekt funktionierendes Kind als Beweis präsentieren kann. Dass Menschen unterschiedlich sind, und das schon vor der Geburt, das wird nicht so wirklich akzeptiert. Dass ich das nicht verstehen will, macht mich hier in der Gegend zur totalen Außenseiterin... Mit dem Jammern meinte ich übrigens, dass ich bei Ärzten wohl so rüberkomme, als wäre nix, weil ich auch über schlimmste Schmerzen und Erschöpfung sachlich spreche. Hätte ich bei den Arztbesuchen ordentlich gejammert, wäre ich vielleicht eher ernst genommen worden und hätte mehr Hilfe bekommen. Mit meinem Sohn bin ich da lockerer. Wenn mir was wehtut, sage und zeige ich ihm das so, dass er es eigentlich verstehen müsste. Ich rede auch später nochmal mit ihm drüber, gebe ihm Vergleiche, mit denen er was anfangen kann. Auch wenn ich von einer Sache weiß, die für ihn schlimm war, sage ich ihm, was ich schon ähnliches erlebt habe, wie es mir damit ging und wir reden dann darüber, was man da vielleicht machen könnte. Dabei kommen manchmal irrwitzige (obwohl in sich logische) Ideen raus, aber manchmal auch sehr sinnvolle Lösungen. Ich bilde mir gern ein, dass er so viel Grips zeigt, vielleicht ist das auch nicht der Grund. Ist ja auch egal. Viele Kinder erzählen nicht viel über das, was sie während der Abwesenheit der Eltern erlebt haben. Sie sagen oft, sie hätten es vergessen, oder es wäre nichts gewesen. Mein Sohn hat tatsächlich kein tolles Kurzzeitgedächtnis für Alltagskram und negative Erlebnisse - dafür ist sein Langzeitgedächtnis für besonders schöne Begebenheiten phänomenal. (Ich beneide ihn darum ohne Ende und hoffe, es wird immer so bleiben...)
Puh. Das ist heute früh echt doof gelaufen, das Gespräch. Die Betreuerin fing sofort damit an, dass ich auf ihren Kommentar zu meiner Inkonsequenz ja gleich aggressiv reagiert hätte - und ich Trotteltier hab mich auf dieses Niveau runterziehen lassen. Mist. Ich wollte eigentlich sachlich bleiben und klarstellen, dass der Zweck verfehlt ist, wenn mein Junge nicht hin will und immer unleidlicher wird. Jetzt sieht es so aus, als wäre die unfähige Mutter nur nicht bereit, sich mal belehren zu lassen und hätte das Kind mit ihrer eigenen negativen Einstellung manipuliert. Hat hier jemand ne Idee, wie man es schafft, vor Pädagogen nicht als vollständig inkompetent dazustehen, wenn man die Gefühle und psychosomatischen Reaktionen seines Kindes ernst nimmt? (Die Psychologin, mit der ich meine Überzeugungen besprochen hatte, war ganz angetan davon, weil es genau das ist, was sie den meisten Müttern schwieriger Kinder erst beibringen muss) Ach ja, sie meinte noch, der Kleine hätte mich so fest im Griff und wir wären ja so eine feste Einheit, da käme ja niemand dazwischen. Wieso das mit der Babysitterin aber sofort und wunderbar ging, hat sie mir nicht erklären können. Es gab da noch ein paar Unverschämtheiten auf der persönlichen Ebene von ihr (immer mit diesem festgetackerten überlegenen Lächeln, brrr...), immerhin bin ich am Ende des Gespräches dabei geblieben, dass die Chemie eben stimmen muss, und wenn das nicht passt, dann klappt es eben nicht. Ich danke euch für eure Antworten, ihr habt mir sehr geholfen, meine Bedenken ernst zu nehmen und zu handeln.
Wenn sich Dein Sohn im Kindergarten wohl fühlt, warum lässt Du ihn nicht einfach länger dort? Dann hat er Kinder zum Spielen und eine extra Betreuungsperson für nachmittags braucht er dann nicht.
Länger im Kindergarten bleiben wäre nur möglich, wenn ich in Vollzeit fest angestellt arbeiten würde. Dann könnte ich das für das NÄCHSTE Jahr beantragen und müsste inzwischen eine andere Lösung finden. Die neue Betreuungsperson war auch nicht als zusätzliche Kindergärtnerin gedacht, sondern um ihm einen Freiraum zu bieten, in dem er sich stressfrei aufhalten kann, ohne dass ich in dieser Zeit arbeite. Die Zeiten waren als Freizeiten für mich geplant. Der Preis, danach ein verstörtes Kind zurück zu bekommen, ist mir aber zu hoch. Dann hab ich doch lieber keine eigenen Bedürfnisse.
Kann mich meinen Vorrednerinnen nur Anschliessen. Zu den Pädagogen - klar reagierst du nicht angetan wenn sie solchen schwachsinn von sich gibt!!!! Sie soll mal was zu bindungstheorie bzw. Attachment parenting lesen. Mittlerweile wisse ja doch jeder dass schreien lassen schwerwiegende psychische und hirnentwicklungsfolgen haben kann. Du bist halt kein Fan von Verhaltenspsychologie - das ist Dir zu Dressurmäßig - dein Kind ist schliesslich kein Hund. Und zum Thema - feste Einheit - das sagt sie weil sie mit ihrem Latein am Ende ist und nicht auf das Kind eingehen kann. Eine feste Bindung ist sie Grundlage einer gesunden seelischen Entwicklung! Und ansonsten würde ich die betreuungsperson wechseln!
Danke danke danke! Übrigens hab ich auch meinen Hund ohne die Methoden der Schwarzen Pädagogik zur Kooperation gekriegt... Der ist kein Stück dressiert. "Feste Bindung" ist leider offenbar ein der Stichwörter, mit denen die Freunde der Stichwörter "Grenzen setzen", "Manipulation", "bockig" und "konsequent sein" nicht umgehen können. Die Gefühle eines Kindes zu respektieren bedeutet in deren Augen wohl, dass man inkonsequent und praktisch erziehungsunfähig ist. Wenn es inkonsequent ist, meine eigene Freizeit NICHT weit über das Wohlbefinden meines Kindes zu setzen... ja, dann bin ich inkonsequent, und das auch noch gern. Was wiederum bedeutet, dass meine psychische Störung schlimmer ist als angenommen. Aber ehrlich, da lass ich mir lieber ne Geisteskrankheit andichten als bei meinem Sohn eine zu fördern...
Nachmals, vielleicht findet Du ja eine geeignete Betreuungsperson. Welche Vorgaben hat denn das Jugendamt?
Wenn mir jemand sagt, ich solle mein Kind ruhig weinen lassen, weil es schon keinen Hirnschlag davon bekäme, und dem Kind, das sie offenbar noch nicht wirklich gut kennt, von vornherein Berechnung unterstellt, würde ich sie als Betreuung für mein Kind als ungeeignet ablehnen. Gelernte Erzieherin hin oder her. So eine Äußerung ist herzlos. Dein Gefühl sagt dir doch, dass da war nicht in Ordnung ist, sonst würdest du dir diese Gedanken gar nicht machen und nicht hier schreiben. Agnetha
Die letzten 10 Beiträge
- Kleinkind Wut- und Schreianfälle
- Problem mit Betreuung von kind
- Getrennt lebend gemeinsam einschlafen
- Alleine spielen und in der Kita auf Erzieher hören
- Fernsehen und Essverhalten mit 3,5 Jahren
- Kein Schwiegermutter-Post - aber ähnlich
- Ohrringe Jungs - eine oder beide Seiten?
- Kind (5) stellt auf Durchzug bis ich wütend werde
- Weniger Aufmerksamkeit
- Körperliche Grenzen / Geschlechtsorgane