Elternforum Rund um die Erziehung

Warum wird den Kindern "heute so wenig zugetraut?

Warum wird den Kindern "heute so wenig zugetraut?

Biene@maja

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Ich und alle meine Freunde damals,waren von Anfang an viel draußen, und das ab der Kita ALLEINE und nicht zuhause !!! Von der Kita mit 4 Jahren,könnte ich schon alleine heim laufen...mit dem nachbarsjunge,der das auch schon super alleine könnte mit seinen fast 5 Jahren.... Auch spielten wir im FELD alleine mit 5-6 Jahren.....verbrachten mit 7 Jahren den halben Tag bei der halfpipe.... Und heute wird sich eingeschissen,weil die Kids Zugang zur Straße haben? Wer von euch würde denn auch mit 5 Jahren,kurz vor der Einschulung noch im Garten gehalten? Mein Sohn wir in 8 Wochen 3 Jahre alt....und selbst er darf schon mal 15 Minuten alleine im Garten spielen...die Tore sind zwar noch zu....aber spätestens mit 4 Jahren (da können Kinder sogar schon schwimmen lernen) ,wenn er weiß wie gefährlich die Autos sind,darf er von mir aus auch mal zur anderen Straßenseite laufen und schauen was es dort noch so gibt..... Es gab früher vor 20 Jahren in meiner Kindheit auch genügend Entführer,Mörder,Vergewaltiger und sonst was..... Aber es gab kein Facebook kein instagram und sonstiges um sowas durch die Welt zu schicken.... Und nen 5 jährigen allein im Garten zu lassen...sollte auch machbar sein....er war ja nicht alleine mit seinen Kumpel...und wenn die Kids gerufen hätten,wäre sicher gleich jemand da gewesen... Also in den Urlaub fahre ich auch nicht wenn Kind im Garten ist...aber ich finde egal...


Mutti69

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Fühlst du dich jetzt besser?


Mitglied inaktiv

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Da ist aber jemand schlecht gelaunt Flüster: Ich bin weder bei Facebook, noch bei Instagram, und das macht mich automatisch zu einem besseren Menschen!


niccolleen

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Meine Sicht der Dinge hab ich eh weiter unten schon angemerkt, wieso ich glaube, dass das heute sehr viel weniger so ist wie frueher. 1. Sind halt die meisten Kinder schon am Nachmittag in Betreuung, weil die Muetter arbeiten gehen. Frueher waren doch sehr viele Muetter daheim, sehr viele Kinder daheim, und somit hatte man immer Kinder auf der Strasse. Heute ist ein Kind, das am Nachmittag daheim ist, allein. 2. Ist der Verkehr mehr und schneller geworden und die Haftpflicht stark erweitert. Frueher war Selbstverantwortung gefragt, heute Versicherung. 3. Sind es halt doch die grossen Kinder, die den Kleinen Kindern vieles vermitteln, Gefahr, Spiele, etc. Die fehlen halt jetzt und von den Erwachsenen lassen sich Kinder schlecht was sagen,w as sie nicht erlebt haben. Es sind noch ein paar andere Faktoren beteiligt, aber ich wuerde mal sagen, das sind die grundlegenden, wieso heute alles so anders ist. Denn die Gefahren haben sich nicht so sehr veraendert, bis auf den Verkehr vielleicht, und auch die Paedophilie. Nicht, dass die so neu waere, aber damals hat man sich als Paedophiler doch als einsamer Perversling gefuehlt und das oft mehr unter KOntrolle gehabt. Heute schaut man im Internet, findet seine Community, wird bestaerkt, bekommt neue Ideen, Material und Rueckhalt. Das Selbstbewusstsein der Paedophilen ist massiv gestiegen und es gibt richtige Ringe, Handel und Organisationen. lg niki


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von niccolleen

Ich kann niccolleen zustimmen. Wo früher Kinder gespielt haben, sind heute fast nur Autos. Sie fahren nicht nur, sonderstehen die meiste Zeit herum. Wenn Kinder in ihrer Nähe sind habe manche Autobesitzer Angst, dass ihr heiliges Blechle beschädigt werden kann. Früher gab es keine 30-Zohnen. Für Kinder ist auch diese Geschwindigkeit zu hoch. Nebenbei: Es gibt wesentlich mehr Autos als Kinder in unserer Gesellschaft.


Mitglied inaktiv

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Heute fahren die Kinder, die damals auf der Straße gespielt haben, selber Auto, und deren Kinder. Je mehr Menschen, desto mehr Autos, desto mehr Verkehr. Die Dorf-Straße, auf der wir damals Ball gespielt haben, ist heute stark befahren. Mein Auto steht die meiste Zeit rum, weil ich einen Großteil der Zeit zuhause arbeite, aber ich möchte trotzdem nicht darauf verzichten.


cube

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Antwort auf Beitrag von niccolleen

Klar hat sich auch unsere Umwelt verändert und der Verkehr und Wohnfläche nimmt viel freie Fläche weg, auf der wir früher rumgestrolcht sind. Aber das heißt ja nun nicht, dass Kinder draussen nicht mehr spielen könnten. Sie müssen halt lernen, damit umzugehen. Das geht aber nicht, wenn sie immer nur vor den "gefahren" beschützt werden, anstatt lernen, diese als normale Umwelt wahrzunehmen und damit umgehen lernen.


Mutti69

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In meiner Kindheit war man nicht sehr geübt mit Technik. Der einfach Anrufbeantworter beschwerte einem Herzklopfen und die Benutzung, bzw. das Aufband sprechen war stellenweise überfordernd, weil neu und ungewohnt. Heute ist das kein Schulterzucken wert. Man wird damit groß und die Nutzung bestimmter Dinge ist eine Selbstverständlichkeit und nimmt auch in der kindlichen Wahrnehmung wenig Platz ein. Ich will damit sagen, es ist völlig sinnbefreit Früher und Heute in dieser Fragestellung vergleichen zu wollen. Vieles was früher Kinder überfordert hätte, tut es heute nicht mehr. Mehr Autoverkehr muss nicht zwangsläufig für ein Kind eine größere Herausforderung sein...jedenfalls nicht für das Kind 2.0 von Heute. Würde man den "Gunter" von Früher abrupt ins Hier und Jetzt versetzen, wäre das eine Katastrophe. Dafür sind aber neue Gegebenheiten hinzugekommen. Kinder sind Heute vielfältigeren Reizen ausgesetzt als Früher. Das Leben ist schneller, die Welt globalisiert und nicht mehr ganz so heimelig. Die Themen der Erziehung bleiben jedoch gleich: dem Kind Sicherheit vermitteln, Urvertrauen, es in der Selbständigkeit fördern und trotzdem behüten, zu einem glücklichen Sein führen. Wie konkret Selbständigkeit aussehen kann, ist doch aber von Vielem abhängig. Ist das Kind gut entwickelt, ist es gesund? Wie ist das Wohnumfeld? Wohnt man auf dem noch beschaulicheren Land oder mitten in der Großstadt, wo die 3 spurige Straße, nebst Straßenbahn vor der Haustür vorbei rattert? Ich empfinde die anklagende These (der AP) darüber, dass ein Kind heutzutage zu sehr behütet wird, als völlig sinnbefreit und ehrlicherweise auch dumm.


Mitglied inaktiv

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Ich stimme dem zu, aber die Rücksichtnahme auf Kinder ist leider nicht überall gegeben. Oft wird in 30er Zonen in Wohngebieten schneller gefahren. 30 ist nach meiner Sicht als Autofahrer zu schnell, wenn Kinder in der Nähe der Straße sind. Ich drossel auch dann automatisch die Geschwindigkeit und fahre umsichtig. Kinder können plötzlich und unvermittelt auf die Straße springen. Ich erinnere mich als ein Kind plötzlich von einem Grundstück seitlich an ein fahrendes Auto lief. Ich konnte das als Nachfolgender sehen. Das macht sehr betroffen.


cube

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Antwort auf Beitrag von Mutti69

aber die Umsetzung eben deutlich schwieriger, weil Eltern damit eben deutlich häufiger völlig alleine sind. Das macht die Eltern unsicher. Wie sollen unsichere Eltern ihren Kindern Sicherheit vermitteln? Und wann? Morgens, wenn angetrieben werden muss, um selbst auch pünktlich bei der Arbeit zu sein? Nachmittags, wenn man antreibt, damit Kind pünktlich beim Sportverein ist? Oder abends, wenn Kind schon todmüde ist und man wieder antreibt, damit Kind jetzt endlich mal ins Bett kommt und die Eltern auch mal durchatmen können? Ja, so ist es bei vielen. Warum gibt es denn solche Foren überhaupt, in denen wir wildfremde Menschen um Rat für familiäre Dinge/Probleme fragen? Nicht nur, weil wir es können dank Technik - sondern doch wohl auch, weil wir sonst nicht wissen, wen wir fragen können. Es geht doch auch nicht darum zu sagen "früher war alles besser". Aber sich zu fragen, was war besser und warum hilft doch auch, es im Hier und Heute vielleicht wieder etwas besser/entspannter zu machen. Frag mal die Lehrer, was die heute von den Schülern halten: unselbständig, wenig Konzentration, wenig Durchhaltevermögen, keine Geduld. Und warum? Eltern behüten über. Zu viele Medien. Zu viel wird abgenommen, weil Kind ja eh schon so lange in der Schule sein musste oä. Alles ist immer sofort verfügbar. Ja, aber das muss man eben nicht mitmachen. Nein, früher war nicht alles besser - aber heute ist auch nicht alles tutti. Darüber nach zu denken finde ich weder dämlich noch sinnbefreit.


basis

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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

Mehr Autos. -> erhöhte Unfallgefahr Weniger Rücksicht generell. -> erhöhte Unfallgefahr Weniger Moral. -> generell erhöhte Gefahr von Entführungen, Vergewaltigungen u.ä. Generell größere "Enthemmtheit" bezüglich Straftaten. -> dito Deutlichere Splittung zwischen "Leben auf dem Land" und "Leben in der Stadt". In Bezug darauf, dass es bei der Frage der "Freiheit" der Kinder auch für mich eine Rolle spielt, wo sie aufwachsen. -> ich habe keine Bedenken meinen 4-Jährigen UND meinen 2-Jährigen unbeobachtet auf unserem sehr großen Spielplatz im Dorf laufen zu lassen, weil ich WEISS, dass immer jemand da ist, der sie kennt und der verhindern würde, dass sie jemand "mitnimmt". In der Stadt hätte ich dieses Vertrauen nicht Dieses "Man muss Kindern mehr Zutrauen" Gelaber, geht mir ehrlich gesagt genauso auf den Keks wie "früher war alles besser". Wir leben halt nicht mehr "früher". Früher brauchte man auch keine Kindersitze, die Kinder waren im Auto nicht mal angeschnallt, auch Neugeborene nicht - die waren oft genug auf Mamas Arm. Wer stellt denn das bitte in Frage?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von basis

Die Kindersitze sehe ich absolut positiv. Man hat durch Unfälle gelernt. Leider musste immer erst Leid geschehen bis politisch was getan wird. Es gab vor ca. 30 Jaren den Begriff der Kinderentwöhnten Gesellschaft. Städte sind für Kinder kaum geeignete Freiflächen.


cube

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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

und nicht so einfach zu beantworten. Erziehung ist heute eben ein "einsameres Geschäft" als früher. Früher (und ich meine jetzt nicht anno Knipps vor 100 Jahren) wurde noch nicht diese enorme Flexibilität bzgl. Arbeit(sort) verlangt. So lebten Familien oft nah genug beieinander, dass Oma, Opa, Tante etc viel mehr ganz selbstverständlich eingebunden waren/helfen konnten. Großeltern gingen früher in Rente und es war normal, dass sie dann eben mit den Enkeln halfen. Heute sind sehr viele Eltern damit eher alleine. Man musste wg. der Arbeit wegziehen, die Großeltern arbeiten noch oder sind so aktiv, dass sie eben nicht ihre Freizeit wie "früher" selbstverständlich auch mit Enkelhüten verbringen. Alleine verantwortlich zu sein ist aber eben großer Druck. Dazu die Tatsache, dass es kaum einer Familie möglich ist, dass nur 1 arbeiten geht. Nächster Druck - nicht nur Kind, auch die Arbeit muss möglichst perfekt laufen, man braucht das Geld und außerdem ist die gute Mutter heute ganz sicher nicht nur Mutter, sondern eben auch selbstverständlich berufstätig, weil sie auch da Kindern schon ein Vorbild mit sein soll, sich gefälligst nicht vom Mann anhängig machen darf usw Daher auch wenige Kinder in der Nachbarschaft, die Mittags/Nachmittags als Spiel- und Lernkameraden (lernen im Sinne Sozialverhalten) da sind. Und weil die Eltern ja schon so wenig Zeit haben, Kind aber natürlich optimal gefördert werden soll bzw. auch seine Hobbies haben soll, rechtzeitig schwimmen gelernt haben muss, am Besten auch ein Instrument und vielleicht noch ... kommt noch das hin- und Her-Karren zum Sport, zu Freunden etc dazu. Und bei allem scheint der gesellschaftliche Druck dazu sein, dass doch locker alles hinbekommen zu müssen. Sobald Kind in der Schule mal nicht ordnungsgemäß mitkommt, geht dann dazu das Theater los bzgl. Förderdung hier, Therapie dort - weil auch in der Schule keine Zeit mehr ist, der Entwicklung ein wenig Zeit zu geben (auch dank der immer früheren Einschulung in vielen BL´s). Eigentlich fängt das schon im KiGa an. Kann mein Kind schon genug Farben benennen, vernünftig essen, sich alleine anziehen etc. Auch hier wird man ja sofort informiert, wenn etwas nicht "der Norm entspricht". Die eh schon gestressten Eltern, alleine mit allem, sind jetzt auch noch dafür verantwortlich, sich doch nicht genug gekümmert zu haben oder sonst etwas. Zumindest wird dieser Eindruck schnell vermittelt. Und so weiter ... Kein Wunder, das Eltern heute verunsichert sind, zu jeder Zeit alles richtig machen "müssen" und dabei eben auch die Lockerheit verlieren, ihr Kind mit 5 "mal machen zu lassen". Man muss sich doch nur die teilweise Shit-Storms hier durchlesen, wenn jemand eine Frage stellt. Neben der eigentlichen Frage werden imLaufe des Threads auch noch mindestens 3 andere Dinge, die eine gute Mutter doch eigentlich hätte machen müssen, auf´s Tapet gebracht. Siehe unten: der Aufschrei "nein, mein Kind würde ich da auf keinen Fall lassen" nebst Vorhaltungen, warum man denn überhaupt sein Kind da gelassen hätte, wenn man doch schon gesehen hat, dass es offenbar (böse böse!) nicht unter sekündlicher Beobachtung steht. Eltern sein ist heutzutage echt schwierig - Kind zu sein auch.


Mitglied inaktiv

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Ich erlaube mir hier zu bestätigen und zu ergänzen. „Man musste wg. der Arbeit wegziehen, …“ zeigt ganz deutlich, dass das Erwerbsleben wesentlicher zu sein scheint als das Familienleben. So geht es uns auch. Unsere Junge Familie musste 170 Autokilometer weiter weg ziehen. Bei vielen andern in meinem Bekanntenkreis ist das auch so. Wenn ich ihren Beitrag, sehr geehrte cube, lese, komme ich auch hier zu dem Schluss: In Familien wird sehr viel geleistet. Davon leisten die Mütter das allermeiste. Wie sieht es aber mit der allgemeinen Anerkennung aus? Ich erlaube mir auch Ihre Worte zu wiederholen und zu bestätigen: „Kein Wunder, dass Eltern heute verunsichert sind, zu jeder Zeit alles richtig machen "müssen" und dabei eben auch die Lockerheit verlieren, ihr Kind mit 5 "mal machen zu lassen". Dem muss ich auch aus meiner familienpolitischen Erfahrung zustimmen. Auch das unterschreibe ich: „Eltern sein ist heutzutage echt schwierig - Kind zu sein auch.“


Baerchie90

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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

Also ich bin mit 4 Jahren nicht alleine in den Kindergarten gegangen und auch nicht alleine nach Hause gelaufen. Stattdessen bin ich jeden Tag gemeinsam mit meiner Mutter und meinem großen Bruder (3 Jahre älter) mit dem Fahrrad dorthin gefahren, das ging etwa bis ich Eingeschult wurde, ab da fuhr ich mit meinem Bruder gemeinsam. Alleine bzw mit meinen Freunden fuhr ich erst so ab der dritten Klasse alleine, nachdem mein Bruder die Schule wechselte. (Es war eine 1km lange gerade Strecke, wir mussten weder abbiegen noch Straßen überqueren.) Wir hatten einen sehr großen Garten, das "genügte" uns sehr lange, ich glaube erst in der Grundschulzeit (2.-3. Klasse) fing es an, das ich allein mit gleichaltrigen durch die Straßen zog und die Gegend gründlich erkundete. Und dabei wuchs ich doch sehr ländlich auf. Verglichen mit meinen Freunden hatte ich übrigens die meisten Freiheiten. Im übrigen brachten wir uns mit 8/9 Jahren dennoch so einige Male in brenzlige Situationen, bei denen wir wohl mehr als einen Schutzengel dabei hatten, ein bisschen mehr Begleitung wäre in so mancher Situation wohl besser gewesen. Aber das ist nur meine rückblickende Meinung. Aber vielleicht gehöre ich ja ebenfalls schon zu der "überbehüteten Generation, der man nichts zutraut". Ich fand meine Kindheit dennoch sehr frei und schön. (1990 geboren)


cube

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Antwort auf Beitrag von Baerchie90

Jep, da fing es schon an mit dem "behüten" ;-) Ich bin einige Jahre älter und ich bin zur GS mit meinen Freundinnen gegangen. Morgens an der Ampel getroffen und losmarschiert. Es war unsere Verantwortung, nicht zu sehr zu trödeln - da ist keine Mama mitgegangen um uns regelmäßig anzutreiben und zu "bewachen". Wir haben manchmal abgekürzt und sind durch einen bewaldeten Streifen gehuscht. Das war für uns megaspannend - leicht gruselig, aber eben auch aufregend (zumindest im Winter, morgens noch dunkel). Wenn ich von der GS heim kam, war meine Oma schon zu Hause und hat sich gekümmert, bis meine Mutter kam. Meistens aber bin ich nach dem Essen ehr raus, um mit den Nachbarskindern zu spielen. Im Winter haben wir echt viel gebastelt. Das musste nicht von den Eltern organisiert werden. Das haben wir einfach so gemacht. Mal bei uns, mal bei den anderen. Es war auch normal, das die Eltern untereinander sich halfen - auf Zuruf. "ich muss heute noch zu xy und weiß nicht, wie lange das dauert" - "kein Problem, xy kann bei uns mit essen". Zu irgendetwas hingefahren hat meine Mutter mich ehrlich gesagt nur, als ich noch im KiGa war und eben tatsächlich nicht mit dem Bus alleine in die Stadt fahren konnte ;-) Wir hätten es auch ehrlich gesagt total blöd gefunden, immer die Eltern im Schlepptau zu haben. Ich bin nicht auf dem Dorf aufgewachsen, sondern in einer Stadt.


makkipakki

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Ich bin der gleiche Jahrgang, plattes Mecklenburger Land und durfte auch nicht alleine in die Kita oder nach Hause. Ich würde tatsächlich jeden Morgen mit dem Auto in den Nachbarort zur Schule gefahren... Ab der 5. Klasse dann bei Wind und Wetter 14 km alleine mit dem Rad... mein Stückchen Freiheit war die Wiese hinterm Haus auf der ich mit den Jungs spielen war. Tatsächlich hatten wir unten im alten Dorf (3 km schnurgerade Straße Plus verwinkelte Neubaugebiet) mehr Freiheiten als die "zugezogenen" im Neubaugebiet... Wir ziehen Ende des Jahres neben mein Elternhaus. Und ich hoffe das mein Sohn eine genauso tolle Kindheit bekommt, wie ich sie hatte... Freiheiten hin oder her...


Felica

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Antwort auf Beitrag von Baerchie90

Ja, mit 1990 bist du zu spät dran. Ich denke mal die welche von früher schreiben meinen bis etwa 1980. Ab dann gab es nach meinem Empfinden deutliche Unterschiede. Bin Baujahr 75, ich bin mit 4 alleine zum KiGa, auf dem Rad. Nach dem KiGa nach draußen bis abends. Eltern waren beide arbeiten. Bis ich 5 wurde ging es dann zum Essen bei Uroma vorbei. Danach fiel das weg. Hieß ich hatte einen Schlüssel und habe dann selbst mir was gemacht und dann weiter gespielt. Wie fast alle anderen Kinder in unserer strasse auch. Das mit war nur einer arbeiten oder mehrere Generationen gab es also auch da schon nicht mehr überall. Hat aber auch keine Rolle gespielt, wir wussten uns so zu beschäftigen. Elterntaxi war auch nicht nötig. Wozu zum Musizieren oder Sport, wenn wir den ganzen Tag klettern, laufen uns spielen konnten? Das mit Musik und Sport fing frühstend mit Grundschule an und fand dort auch meistens statt nach den Unterricht. Wegen Pädophile, die sitzen in den allermeisten Fällen in der eigenen Familie. Davon ab kann man Kindern das früh spielerisch beibringen wie sie sich verhalten sollen. Auch wegen Autos, wie sollen Kinder das lernen wenn sie nie müssen? Ist ja immer wer dabei. Wenn sie dagegen es nicht anders gewohnt sind, lernen sie die Gefahren besser einzuschätzen. Das ganze überbehüten schadet also den Kindern mehr wie es ihnen hilft. Nur leider wird es sich nicht ändern weil genau die Generation welche zuerst so überbehütet wurde, es ja gar nicht mehr anders kennt und dann die Kinder genauso erzieht. Die Generation welche es noch anders kennt, die wird immer kleiner und hat eher inzwischen den Status der Grosseltern. Was den nächsten Ärger vorprogrammiert weil dann die jüngeren oft mit Unverständnis reagiert wenn wir Älteren sagen, seit doch mal lockerer.


Baerchie90

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Antwort auf Beitrag von Baerchie90

Ich dachte, dass ich schon alt genug wäre, um nicht zu den besagten "Kindern von heute" zu zählen, da habe ich mich wohl geirrt. Nichts desto trotz habe ich mich nie überbehütet gefühlt, ich habe die Gesellschaft meiner Mutter sogar genossen (tue ich heute noch ) und wenn ich was alleine machen wollte, konnte ich das ja auch bzw wenn was dagegen sprach fanden sich Lösungen, mit denen beide Seiten leben konnten. Rückblickend war es denke ich mal gut ausbalanciert, zwischen "aufpassen, Vertrauen und loslassen". Ich kann mich da also nicht beschweren. Und ich fände es schön, wenn meine Kinder später ähnliches berichten können, aber da werde ich mich noch um die 20 Jahre gedulden müssen.


.Beppi.

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Antwort auf Beitrag von Baerchie90

Hier ganz genauso wie bei Baerchi90, und ich bin Baujahr 1981.


cube

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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

Der ist nicht sooo sinnbefreit - genau so wenig wie dir Frage, warum wir uns heute nicht mehr trauen, unsere Kinder auch mal "frei sein" zu lassen. Natürlich war früher nicht alles besser - heute aber auch nicht. Unserer Gesellschaft gelingt es irgendwie nicht mehr, ein gesundes Mittelmaß zu finden. Dabei auch mal an die guten Dinge von Früher zu denken, kann durchaus helfen, sich Dinge bewusster zu machen. Oder eben auch zu sehen, warum die Dinge so sind, wie sie sind und was wir dazu selbst beigetragen haben, in dem wir einfach nur konsumieren oder Dinge mitmachen wie die Lemminge. Klar gibt es zB die Medien - die kann man nicht einfach abschaffen. Der Gedanke daran, dass es aber auch Zeiten gab, in denen man ohne ständige Erreichbarkeit via Handy etc dennoch Verabredungen getroffen hat, ist doch nicht verkehrt. Man kann durchaus darüber nachdenken, ob die Entwicklung immer nur positiv ist oder ob man dem nicht auch ein wenig Einhalt gebieten sollte. Ob man sich zB nicht mal wieder darauf besinnen sollte, statt medial zu leben, am echten Leben im Sinne von Freunde treffen teilhaben sollte. Eine Mutter erzählte mir zuletzt folgendes: Teenie-Tochter hängt seit 2 Stunden am Handy mit WhatsApp. Dann ist ihr langweilig. Mutter: "ja, dann geh doch mal rüber zu deiner Freundin, die wohnt doch nebenan" Tochter: "Was soll ich denn mit der jetzt noch reden??? Haben wir doch schon alles per WhatsApp besprochen". DAS soll ich einfach hinnehmen, weil "so ist es halt"? Nein, da kann ich schon mal darüber nachdenken, welche Vorteile "Früher" hatte und ob man diese nicht auch wieder mal mehr aufleben lassen sollte.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von cube

Auch hier muss ich zustimmen. Persönliche Begegnungen sind zwischenmenschlich gesehen vollkommener als die inzwischen üblichen Medien. Man liest nicht nur. Man hört zusätzlich und man sieht auch zusätzlich. Das merkt man hier auch.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

also ich bin eher entspannt,, was die eigenständigkeit beim kind betrifft.# verstehe aber auch eltern , die das anders sehen. und ich glaube nnicht das es daran liegt, was dem kind nicht ztutrauen , sondern eher was sie der umwelt( die sich ja wahrlich in den letzten 20 jahren mega schnell verändert hat , mehr ,als das es das die jahrzehnte vorher tat) um das kind zutrauen


DK-Ursel

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Pauline, ja, das verstehe ich auch, allerdings müssen sich eben diese Eltern auch sagen (lassen), daß ihr Kind genau in dieser schneller werdenden Welt klarkommen muß! Da ist es keine große Hilfe, eine künstliche Glocke herzustellen, ihm alle Probleme vom Hals zu halten und zu glauben, es werde bestenfalls mit Problemen fertig, die wir in unserer Kindheit (übrigens irgendwo ja dennoch nicht unähnlich den heutigen) hatten. Wie gesagt, wir sollten nicht den Weg für Kind bereiten, sondern das Kind für den Weg vorbereiten - ein Spruch, der mir immer besser gefällt... auch, weil es wirkt! gruß Ursel, DK


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

und auch hier gibt es nicht nur schwarz oder weiss- überbehütung oder totale eigenständige entfaltung des kindes. ich selber habe auch schon ausprobiert das heisst ,vom kind übereden lassen , dinge zuzulassen , bei denen mir nicht wohl war( z.b. das erste mal allein mit dem rad in die stadt) . klappt es , darf das gern weiter so gehen, klappt es nicht, rudern wir wieder retour und versuchen es später wieder. ich selber habe nicht das wissen mit löffeln gefressen ,was kindererziehung betrifft, sondern entscheide teils bauch, teils vernunft und teils eigener erfahrung....und dies gestehe ich auch allen anderen zu, so zu entscheiden , wie sie es für richtig halten.und auch wenn ich manchmal anderer meinung bin, möchte ich niemanden reformieren und von meinem lebens und erziehungsstil überzeugen


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

Hej! Ich glaube, vieles von dem Gesagten stimmt - und dazu kommt ,daß Kinder mehr als früher für viele auch "Prestige" bedeuten - und bevor mir jemand unterstellt, ich insunierte, daß unsere Eltern uns früher weniger geliebt hätten als heute: Nein, das tue ich nicht. Trotzdem achtet man eben heute viel, viel mehr auf den Nachwuchs, weil man an dessen Aussehen, Erfolg, Gedeihen auch gemessen wird. Allein die Beschäftigung mit den Hausaufgaben der Kinder nicht nur in diesem Forum mag dies zeigen. Und dazu kommt die erhöhte Alarmbereitschaft, eben durch die verstärkt Medienlandschaft. Wir lesen docha uch hier und in ganz anderem Zusammenhang, wie sich die Dauerbeschallung durch negativ-Nachrichten auswirkt. Da werden Kriminelle hinter jedem Ausländer vermutet, Flüchtling sowieso, da werden Unfallrisiken im Verkehr, zu Wasser und in der Luft eindringlich ausgemalt und dezidiert berichtet, da wird vor Krankheiten und Fehlverhalten - in Ernährung, Schlafgewohnheiten, Entwicklung generell - ebenso dezidiert gewarnt... Und der Hinweis fehlt, daß "Nebenwirkungen" wie bei einem Medikament eben nur in Ausnahmefällen eintreten. Man hat im Gegenteil das Gefühl, es sei die Regel, daß vergewaltigt, überfallen, beraubt, aber auch gemobbt, unfair behandelt, verunglückt und sonstwas wird. All das gab es früher auch - auch wenn wir auf der Straße spielten, so war eben keinem so präsent, welche Gefahren da wirklich lauern KÖNNTEN, es wurden nicht so sehr Angstszenarien geschürt und ja, auch oft ausgekostet (man lese nur hier oft mit) wie heute. Und nicht jeder Fall wurde eben so weit durchs Land posaunt, daß sich die ganze Nation fürchtete... Wie leicht jemand, der auf Vertrauen und Zutrauen setzt und sein Kind eben nicht helikoptermäßig umkreist, als desinteressiert, sorglos und/oder gar verantwortungslos bezeichnet wird, das können wir auch hier im Forum oft genug nachlesen. Wer will sich auch noch diesem schlechten Ruf als Mutter aussetzen? Jeder von uns will eine gute Mutter sein. Leider wird das inzwischen oft so definiert,daß das Kind dauerbeaufsichtigt und dauergefördert = auch dauerbeaufsichtigt wird. Aber, wie schon Jean Paul sagte;: "Kinder sind wie Uhren, man darf sie nicht nur dauernd auziehen, man muß sie auch mal laufenlassen." Es ist in mir in vielen Dingen auch noch sehr schwer gefallen, es den Dänen gleichzutun, die da meistens deutlich lockerer sind. Ich habe heute noch eine Freundin in Dtld., die mir in den Krisenjahren meiner Tochter fast schon entsetzt schrieb, wie ich mein Kind ausziehen lasse könne - sie käme doch allein gar nicht zurecht und müsse gerade in der Krise doch meine Unterstützung bekommen. Daß die eben oft anders aussieht als im Betüdeln, Bemuttern, Behüten, daß es gerade eine Hilfe war und ist, sie "laufen-" oder eben loszulassen, das hatte ich da immerhin schon mit dem Kopf eingesehen, auch wenn das Mutterherz dagegen kämpfte. den der Wegh in die Selbständigkeit fängt eben nicht erst in der Pubertät an, man muß dem Kind schon vorher zutrauen, daß es Probleme allein lösen kann, daß es seine Grenzen erprobt und erkennt und daß es wie zum Glück die meisten Kinder seine Kindheit überlebt. In gefährliche Situationen sind wir wohl alle gekommen - mit oder ohne Behütung kann ich das jedenfalls von mir und auch meinen Kindern sagen... Und ich habe schon vor meine aktiven Zeit als Mutter zitternd daneben gestanden und den kleinen Patensohn in schwindelerregende Höhen klettern sehen, während die Eltern fröhlich zusahen und sich mit uns gelassen unterhielten, und kurze Zeit später erlebt, wie er beim Abstieg auf der untersten (!) Sprosse ausrutschte und fast einen Zahn ausschlug. Vielleicht müßte das Bild von der "guten Mutter heute" mal dringend revidiert werden. Es täte Müttern wie Kindern sicher gut... und wäre bestimmt auch wirklichkeitsnäher als das, was wir wohl meistens in uns tragen. Der Fokus muß eben weg vom Weg, sondern mehr auf die Fähigkeit des Kindes, ihn zu gehen,w ie immer er auch wird. Denn wir können nicht den Weg = das Leben beeinflussen, wir können unser Kind nur damit ausstatten, ihm halbwegs gewachsen zu sein. dazu gehört Selbstvertrauen, und das kann man umso besser entwickeln, je mehr andere einem vertrauen. Denn wenn die ersten Menschen, die uns lieben, uns schon nichts zutrauen,w ie dann erst ich mir selbst? Das ist unseren Eltern ohne viel betüdeln doch eigentlich ganz gut gelungen, oder? Gruß Ursel, DK


stjerne

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

***Das ist unseren Eltern ohne viel betüdeln doch eigentlich ganz gut gelungen, oder?*** Ich bin weitaus mehr betüddelt und behütet worden, als ich meine Kinder heute bewache. Vieles, was ich erlaube, versetzt meine Eltern in Schnappatmung. Auch hier gibt es nicht nur schwarz und weiß. Aber ja, auch ich hatte Ängste. Mit meinen Kindern war ich gerne auf einem Wildnis-Spielplatz vom Naturschutzverein. Da konnten die Kinder im Gebüsch und unübersichtlichem Terrain stromern, ohne dass wir Eltern sahen, was sie da eigentlich machen. Fand ich toll, bis sie allein vor einem Exhibitionisten standen. Nicht jede elterliche Besorgnis entspringt der reinen Hysterie.


Monroe

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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

Es kommt zum einen sicherlich drauf an wo man wohnt. In der Großstadt ist es weit problematischer denke ich. Wir leben relativ ländlich. Jeder kennt jeden und jeder kennt die Kinder von jedem. Da schaut auch jeder mal, was die Kinder treiben und hat ein Auge darauf, ob sie Unfug machen. Ich würde aber selbst hier nicht meine Grundschul und Vorschulkinder alleine ins Feld lassen. Die Zeiten haben sich eben auch geändert. Bei all den schlimmen Nachrichten, hätte ich keine ruhige Minute, wenn ich nicht wüsste, wo meine Kinder sind. Hier im nahen Umkreis würden bereits mehrere Kinder von Fremden versucht ins Auto zu locken. Heimweg von Schule bzw Bushaltestelle traue ich den Kindern allein zu. Ein 5Jähriger sollte auch problemlos Mal im Garten allein bleiben können. Aber, wie die Erfahrung zeigt, kommen mehrere Kinder, die zusammen spielen,bedeutend leichter auf "krumme" Ideen als alleine. Meinen Kindern würde ich es auch über längeren Zeitraum zutrauen sich im Garten oder auf dem Spielplatz an vorgegebene Regeln zu halten und selbst logisch und verantwortungsbewußt zu denken und zu handeln. Kommen aber noch andere Kinder dazu, sehen die Ideen der Gruppe oftmals ganz anders aus. Auch dann, wenn auch diese Kinder sich allein regelkonform und vernünftig verhalten können und würden. Das ist ungeschriebenes Gesetz. Daher muss man wirklich schauen, finde ich, wie viel man seinen Kindern UND dessen Freunden gemeinsam zutrauen kann. Sprich welche Ideen zu Tage gefördert werden, wenn die Kombi mit Freundlichen A oder Freund B oder den Freunden D und E gegeben ist. Das kann immer unterschiedlich ausfallen. So meine Beobachtung.


cube

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Antwort auf Beitrag von Monroe

Ich gebe dir Recht - kommen andere dazu, kann sich die Situation natürlich gleich wieder in eine bestimmte Richtung entwickeln. Wie aber soll dann zB mein Kind lernen, sich auch mal der Gruppe zu widersetzen, richtig zu handeln, wenn ich es gar nicht erst in die "Gefahr" kommen lasse, sich für "richtig" oder "falsch" entscheiden zu müssen? Zu "von Fremden angesprochen" etc.: Sowas hatten wir bei uns auch - nicht durch das eigene Kind erfahren, sondern per WA von aufgeregten Müttern. Da wir aber einige Kontakte zur Polizei haben, haben wir sehr schnell herausgefunden: Helikoptermütter hatten ihre Kinder derart mit Suggestiv-Fragen bedrängt, dass daraus dann eben der vermeintliche Versuch von "Kinder anlocken" wurde. Tatsächlich wurden in beiden Fällen ältere Kinder nach dem Weg gefragt bzw. nach einer bestimmten Hausnummer, die jüngeren Kinder sind aus Neugierde mit hin und haben sich selbst! mit dem Fahrer bzw. Fahrerin unterhalten. DAS finde ich erschrecken: hyperventilierende Eltern versetzen per soziale Median die Umgebung in Panik, weil ihr Kind nach dem Weg gefragt wurde bzw. sich mit einem Erwachsenen unterhalten hat. Und sofort wird das allerschlimmste vermutet und sogar fabriziert. Das ist doch nicht mehr normal.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Monroe

"wie die Erfahrung zeigt, kommen mehrere Kinder, die zusammen spielen,bedeutend leichter auf "krumme" Ideen als alleine." Richtig, mein Kind habe ich jederzeit alleine zum Bäcker etc. geschickt oder zum Spielplatz, mit manchen Freunden wäre mir das zu heikel gewesen. Flügel kann man nur geben, indem man zusammen mit dem Kind Regeln aufstellt und gegenseitiges Vertrauen lebt! Ich hatte damals nie Ängste, weil mein Kind alleine unterwegs war, und es hat mein Vertrauen nie "mißbraucht". Mehrere Kinder zusammen ergibt manchmal eine Hustenmischung, und da musste ich entscheiden, ob sie vor dem Haus/im Garten bleiben oder auf den Spielplatz gehen durften. Kind hatte damals ein, zwei Freunde, da war das alles kein Problem, deren Eltern auch tiefenentspannt, da durften die Kinder zusammen die Gegend unsicher machen.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von cube

Hier gab es das wirklich. Die Kinder wurden auf dem Schulweg und auch auf dem Pausenhof angesprochen und mit Geschenken gelockt. Alle haben das aber vorbildlich abgeblockt und den Lehrern erzählt, die daraufhin die Eltern informierten. Also sicher keine Suggestivfragen.


cube

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Aber genau das ist es ja: natürlich kann immer etwas passieren. Ich verstehe natürlich auch, dass man Ängste hat - die habe ich auch. Aber zu viele Eltern versuchen deswegen zuviel von vorne herein zu unterbinden - eben aus der Angst, das je evt. doch etwas passieren könnte. Ja, kann immer. Aber ich kann mein Kind deswegen nicht einsperren, immer "bewachen". ich kann nur versuchen, es so zu stärken, dass es dieser Welt gewachsen ist. Damit es diese Welt überhaupt auch erleben und erkunden kann. Selber wachsen und erwachsen werden kann. Das gelingt aber eben nicht mit einer Vermeidungsstrategie wie scheinbar sehr viele Eltern sie fahren.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von cube

Das sage ich auch gar nicht, dass man die Kinder ununterbrochen überwachen soll. Dein Einwand klang aber so, als könne sowas gar nicht passieren und so ist es leider nicht. Ansonsten schrieb ich oben schon, dass ich meinen Kindern recht viele Freiheiten gelassen habe. Ich bin aber auch nicht mehr bei der Frage "Darf man allein zum Spielplatz?", für mich geht es bereits um "Darf man um drei Uhr nachts allein nach Hause fahren?"


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von cube

aber das ist es doch...du und dein kind-ich und mein kind-sie und ihr kind...jeder macht es eben auf seine art . und das eine ist nicht weniger richtig oder falsch als das andere. wenn ich mich um etwas sorge, können andere noch so auf mich einreden, ich sorge mich trotzdem


Monroe

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Antwort auf Beitrag von Monroe

Genau, wie sollen es Kinder lernen? Indem man als Eltern eben das vermittelt. Meine Kinder dürfen widersprechen. Nicht nur Gleichaltrigen sondern auch uns Eltern. Sie dürfen alles in Frage stellen und einfordern, dass sie es so erklärt bekommen, dass sie es verstehen. Ich sehe in diesem Prinzip unseren Weg. Auch die Präsenz muss man dann als Eltern eben auch zeigen, um das Kind in schwierigen Situationen zu begleiten und zu unterst7tzen . Auch fremde Kinder (bzw befreundete). Von allein lernen Kinder eben nicht, wo Gefahren liegen und trauen sich andersrum viele Dinge evtl gar nicht zu. Man darf (muß! In meinen Augen) Kinder eben auch ermutigen widersprechen zu dürfen. Zuhause, in der Gruppe Freunde und bei Fremden. Aber auch das will eben gelernt sein. Und wenn mich das zu einer überbehütenden Mutter macht, sei es drum. Meine Kinder dürfen sehr viel alleine. Und wir bauen gewiß keine Glocke um sie herum. Im Gegenteil, wir gehen mit ihnen zu 'gefährlichen" Stellen in der Nähe. Zum einen haben die auf Kinder ja ohnehin ihren Reiz und wir würden sie dort wohl kaum fernhalten können und zum anderen möchte ich das beruhigende Gefühl haben, dass meine Kinder wissen, wie sie sich dort zu verhalten haben. Sei es nun die stark befahrene Straße oder der Weiher in der Nähe, die Holzhaufen im Wald, das Klettergerüst auf dem Spielplatz oder das Angequatscht werden von Fremden. Ich möchte meine Kinder bestmöglich auf vieles vorbereiten. Früher sah man das eben anders. Da würde höchstens Zuhause die Anweisung gegeben "klettert nicht auf dem Holz rum, geht nicht zu den Bahngleisen, bleibt vom Weiher weg, guckt bevor ihr über die Straße geht..." Ein wirkliches Begleiten war nur bei sehr jungen Kindern von Elternseite gegeben. Später übernahmen das ältere Geschwister oder Nachbarskinder. Von denen heute bedeutend weniger draußen einspringen als noch vor 20 Jahren. Das liegt auch wieder an vielen Gründen... Ist aber auch nicht zu ändern. Also ja, ich sehe mich da in der Pflicht nicht nur meinen sondern auch Besuchskindern einiges zu vermitteln (die Gefahren bei uns im Garten bspw, wenn sie hier spielen) meine Kinder kennen sich bei uns aus, aber es ist wie oben erwähnt oft nicht zu verhindern,dass Kinder auf seltsame Ideen kommen, wenn mehrere auf einem Haufen sind. Und es minimiert die komischen Ideen, wenn man die Folgen von manchen Dingen vorher benennt


Monroe

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Antwort auf Beitrag von Monroe

Die Panikmache von Helikoptermüttern, die Suggestivfragen ans Kind stellen und damit sonst was auslösen gab es auch hier. Allerdings nur in einem von mehreren Fällen. Also es ist tatsächlich kein Muß Verständnis oder ein Hochschaukeln durch überversorgten Eltern sondern Tatsache. Traurig, aber wahr.


cube

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Nein, so sollte er nicht klingen. Es war lediglich eine weiter Geschichte zum Thema "überbehüten" und vielleicht auch "Unsicherheit" im Bezug auf unsere Umwelt. Überall schon Gefahr wittern und es dann eben auch mal übertreiben. Nachts um 3 - davon sind wir noch weit entfernt :-) Kind ist noch Grundschule. Und auch hier bekomme ich eben oft mit, wie Eltern eher erschrocken schauen wenn Besuchs-Kind abgeholt und erzählt, dass es heute mit uns am Rhein war und so ganz tolles Hochwasser war etc. Und oft kommt sofort ein "du bist aber nicht nah an Wasser gegangen, oder?" Das finde ich schade. Kind hatte ein offenbar tolles Erlebnis, welches von den Eltern ignoriert wird weil so eine Art Automatismus-Angst einsetzt.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Monroe

...lebt zehn Jahre ausschließlich auf der Burg und dann wird sie mit einer Handvoll Überlebensregeln in den Wald geschickt. Das ist wunderschön zu lesen, aber kein ernsthaft zu erwägendes Erziehungsprinzip. Besser wäre es wohl gewesen, Ronja viel früher, aber in Begleitung in den Wald zu lassen.


DK-Ursel

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ich sorge mich trotzdem" (Pauline. Das ist bei einem "gesunden" Bauchgefühl auch gut. Und einreden ist sowieso schlecht - das wirkt beiselten, weder bei Kindern noch bei Erwachsenen. Wen,d ann höchstens kontraproduktiv, indem mandie ohrenauf Durchzug stellt (und somit auch berechtigte Zweifel nicht mehr hört) und/oder genau das Gegenteil vom Gewünschten macht. ABER: Manchmal helfen gute Argumente ja auch. Diese übertriebene Angst,d ie ich - ja, auch plakativ - ausgemalt habe und die ja auch heir wieder angemerkt merkt oder gar vorherrscht, die kann man oft ja entkräften. Als wir uns wegen einer sehr unbekümmerten Tochter ohne Zukunftsgedanken (und ich rede hier noch gar nicht von Lebenslauf und Werdegang, sondern wirklich von den Konsequenzen mancher Tat oder Untat '102) sehr sorgten und manches verhndern, untersagen, mindestens aber "veruteilen", besprechen wollten, da hat mir die professionelle Sicht letztendich dann doch geholfen, auch wenn es in der Situation unmöglich schien und schwerfiel: Was kann WIRKLICH passieren? Wie oft geschehen die von dir ausgemalten Dnge im realen Leben?" Und ja, einmal ist enmal ist einmal zuviel, aber weiles einmal wo passiert, kann ich nicht aufhölren, dasselbe zu tun: ich fahre ja auch Auto, obwohl ich weiß, daß täglich auch und sogar in unserer Nähe Menschen damit verunglücken. Viele fliegen, obwohl immer wieder Fugzeuge vom Himmel fallen. Schiffe sind ja auch nicht sooo sicher, s. Kreuzfahrtunglück am Wochenende. Trotzdem muß ich doch real abwägen können/lernen, wie real meine Ängste sind: Lauert wirklich überall ein Serienmörder? Ertrinken tägilch Kinder im Schwimmbad? Das muß doch alle in einer ausgewogenen Relation stehen! Und wie will ich überhaupt Gefahren ausmerzen? Auf dem Fußballplatz mind. 2x die Woche beim Training, aber auch einfach so, ist meiner Tochter seltenst was Ernsteres als ien blauer Fleck passiert; der Ball, durch die sie ohnmächtig umfiel mit einer Gehirnerschütterung, flog beim Nachhausegehen von der Schule an ihren Kopf, vermutlich wäre das ebenso passiert, wenn ich sie abgeholt und an der Hand gehalten hätte...(Lieber Auto, nun ja, Verkehrunfälle s. oben). Es ist immer schlimm, sich von Ängsten leiten zu lassen. Eine gewisse Vorsicht, die ja auch aus Sorge und LIebe entsteht, ist wichtig und richtig. Abe renie Angst,d ie nur noch verbietet, einengt, überbehütet und nichts mehr (allein) zuläßt, ists chädlich. Davon sind ja die meisten Eltern letztendlich auch wieder weit entfernt, zum Glück. Gruß Ursel, DK (Einen Satz wie in dem Beispiel von dem Ausflug an den Rhein,der m Nachhinein und obwohl ja deutlich alles ohne Katastrophe ausgegangen ist, noch Angst nicht nur ausspricht, sondern auch macht für die nächste Zukunft, finde ich einfach nur traurig: Statt sich für das Kind zu freuen!!!)


stjerne

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Antwort auf Beitrag von cube

Wir wohnen auch an einem großen Fluss, die Besorgnis kann ich somit nicht nachvollziehen. Die Eltern meiner besten Freundin wollten mal unbedingt auf einer nicht freigegebenen Eisfläche Schlittschuh laufen. Selbst ein Polizist konnte sie davon nicht abbringen und zog schließlich kopfschüttelnd ab. Hätten sie mich damals mit aufs Eis genommen, dann finde ich, hätten meine Eltern dies kritisieren dürfen.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Monroe

Meine Kinder waren "schockiert". Herrlich, was man so alles vergessen hat. Mit vielen bekannten Schauspielern. Aber, ich BJ 74, hatte Mitschüler, die schon sehr überbehütet waren und auch mit dem Auto schon überall hingefahren wurden. Meine Kinder habe ich, trotz Stadt, rel. früh alleine raus gelassen. Wir wohnen zwar in einer Großstadt, aber in einem sehr ruhigen, grünen Stadtteil.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Da dreschen sie bei einer Schlägerei mit schweren Latten aufeinander ein... "Der Kindheit glückliche Spiele..." (anderes Buch, ich weiß).


Monroe

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Antwort auf Beitrag von Monroe

Das ist treffend geschrieben. Man sollte sich eben nicht von der Angst leiten lassen. Aber Gefahren auch nicht ignorieren oder schönreden. Wir haben hier an manchen Stellen an Straßen Flußunterführungen (keine Ahnung wie diese Dinger heißen, ich meine diese dicken Betonröhren, durch die Wasser unter der Straße langfließt) teilweise unter einer 4spurigen Fahrbahn, die in 5 Minuten Fußmarsch von uns aus zu erreichen wäre. Was soll schon passieren? Zum einen kann es passieren, dass die Kinder reinkrabbeln. Nicht schlimm prinzipiell. Es kann aber passieren, dass sie da drinnen im Dunkeln und der Enge Panik kriegen, sich an Ästen, die da rein geschwemmt würden, verkeilen und nicht weiterkommen. Sähe ich als Problem, zumal man die Kinder draußen nicht hören würde, wenn sie rufen. Die Lösung dieses Problems liegt für uns darin daß Reinkrabbeln allein zum einen zu verbieten (und das beste dabei zu hoffen) und zum anderen zu erlauben, dass sie MIT UNS ERWACHSENEN dorthin dürfen und es bei Bedarf ausprobieren dürfen mit entsprechender Ausrüstung wie Kopflampe. Die Gefahren dabei sind erklärt, Kinder zeigten sich einsichtig. Meine Eltern damals haben es mir stets verboten. Folge war, dass meine Freundin und ich in die Röhre krabbelten und nur noch sehr mühsam und mit viel Glück wieder rauskamen. War eine hirnrissige Idee. Aber bevor bei meinen Kindern auch die Neugier siegt und sie allein ins Abenteuer ziehen, machen wir es lieber gemeinsam.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von stjerne

In den KiGa lief hier/läuft hier kein Kind alleine. Auch mein Mann damals nicht. Lebte eher ländlich...


Baerchie90

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Wäre das heutzutage überhaupt rechtlich möglich bzw gibt es überhaupt Kindergärten, die das mitmachen würden, dass Kinder alleine nach Hause gehen? Ich weiß mein damaliger Freund (BJ 1985) ging als KiGa-Kind einige Male allein nach Hause, allerdings ohne, dass der Kindergarten bescheid wußte, da war der Kindergarten wohl weniger begeistert und obwohl das öfter passierte und der Knirps bewies, dass er alleine heil ankommt, bestanden sie darauf, dass er von seinen Eltern geholt werden müsse. Bei uns im Kindergarten mussten wir die Namen, der Personen, die unser Kind Abholen dürfen, schriftlich im Vertrag festhalten. Mal eben ne Freundin bitten, oder auch andere Eltern aus dem Kindergarten, das Kind abzuholen, wäre ohne entsprechendes Schriftstück von uns und vorheriger Absprache mit der Erzieherin durch uns gar nicht möglich. Ich habe es zwar nicht gefragt, bezweifle aber stark, das unser Kindergarten Kinder alleine nach Hause lassen würde..


Felica

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Antwort auf Beitrag von Baerchie90

Nein, alleine zum KiGa gegen oder von dort nach Hause, das geht nicht mehr. Erlaubt der KiGa nicht. Aber umso wichtiger dann in der Zeit wo die Kinder daheim sind diese zu stärken. Nicht mit riesen Schritten, aber eben kleinen dort wo es möglich ist. Nur so wachsen die Kleinen, auch eben in dem Bereich. Für mich gehört das genau wie Kleidung, Lebensmittel Dach über den Kopft zu den elementaren Dingen welche wir Eltern den Kindern mitgeben müssen.


mausebär2011

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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

Was andere Leute wie handhaben - keine Ahnung, ist mir egal. Was sie von meiner Erziehung halten? - mir doch egal! Jedes Kind ist ein individuelles Wesen. Und jede Mutter kann ihr eigenes Kind besser einschätzen als es das sonst irgendjemand kann. Ich werde auch immer wieder darauf angesprochen warum mein 8 jähriger Sohn nicht alleine den Garten verlassen darf. 8 jährige können das doch. Man selber konnte das mit 8 doch schon. Verwandte und Freunde - ja die gesamte Welt konnte das scheinbar mit 8 schon. Also müsse das mein Sohn auch können. Nein. Kann er nicht. Mein Sohn ist 8 und wurde vollumfänglich über die Gefahren aufgeklärt. Dennoch sagt er selber (!) das er selbstverständlich mit einem fremden Menschen mitgehen würde. Das sage nicht ich, er sagt das selber. Auch wenn ich ihm erkläre warum das nicht richtig ist. Er bleibt dabei. Er würde mitgehen. Es ist mir daher absolut schei*egal was andere davon halten das er alleine nicht raus darf. Ich weiss was ich meinem Sohn zutrauen kann und was nicht. Ich kenne die Hintergründe, die anderen nicht.


cube

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Antwort auf Beitrag von mausebär2011

Und warum schreibst du das so ... aggressiv? Fühlst du dich durch die Erziehung/Meinung andere dazu für ihre Kinder angegriffen? Ichglaube, jeder entscheidet das natürlich für sich selbst und in Abhängigkeit davon, wie das eigene Kind so drauf ist. Wenn dein Sohn das so sagt, ja dann hast du gute Gründe, ihn eben nicht alleine aus dem Garten zu lassen. Andererseits könnte man fragen, warum er mit 8 Jahren nicht begreift, warum er nicht mit Fremden mitgehen soll. Aber egal - jeder macht es, wie er meint und darf das auch. Deswegen kann aber trotzdem feststellen, dass es einfach sehr viele Eltern gibt, die ihren Kindern wenig zutrauen aus eigener Angst/Unsicherheit und ihnen damit auch die Möglichkeit nehmen, an Dingen zu wachsen und/oder selbstständiger zu werden. Und wenn eine Mutter als nicht vertrauenswürdig eingestuft wird, weil sie die Kinder auch mal alleine in den Garten lässt und ihnen durchaus zutraut, auch mal auf die Straße zu gehen ohne Mama im Schlepptau, dann finde ich das eben auch nicht ok. Und dieses Thema hat ja diese Diskussion hier erst aufgebracht. Ohne zu wissen, ob die Mutter die Kinder nicht doch im Blick hatte wurde eben sofort unterstellt, dass das ja so nicht geht und man sein Kind da gar nicht mehr hinlassen würde. Was in die eine Richtung gilt - ich kann man mein Kind so sehr behüten wie ich will - sollte aber auch in die andere Richtung gelten: ich kann meinem Kind die Freiheiten geben, die ich ihm zutraue, ohne gleich verantwortungslos zu sein.


Felica

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Antwort auf Beitrag von cube

Du sagst es. Davon ab würde ich persönlich mir Sorgen machen wenn mein Kind mit 8 Jahren derartig hinter anderen gleichaltrigen Kindern hinterherhängt. Auch vom Selbstvertrauen her.


mausebär2011

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Antwort auf Beitrag von cube

Erstmal habe ich nicht aggressiv geschrieben sondern genau so wie ich es immer tue. Hat sich noch nie jemand drüber beschwert. Das es dazu eine Vorgeschichte gibt wusste ich nicht. Habe mir eben durchgelesen. Ja, find ich übertrieben. Aber deshalb zu sagen "man" traue seinen Kindern heutzutage nichts mehr zu ist eine Verallgemeinerung und m.E. nicht ok. So wie es (und das bestritt ich nirgendwo) Mütter gibt die ihre Kinder zu sehr (grundlos) behüten, so gibt es eben auch welche die gute Gründe dafür haben. Dummerweise fragt nie jemand nach. Sobald du von der Norm abweichst, stimmt bei dir etwas nicht. "Wie, dein Sohn darf mit 8 nicht alleine vom Hof? Der arme Junge! Seine Mutter klammert/Helikoptert/behütet extrem." Da fragt keiner was dahinter steckt. Geht ja nicht, dann würde man ja nicht mehr in die Schublade passen.... Wieso weshalb warum mein Sohn nicht versteht das man mit anderen nicht mitgehen darf? Ich weiß es nicht. Er hat Bücher dazu, wir erzählen es ihm, die Lehrer besprechen sowas mit der Klasse. Dennoch kommt es bei ihm nicht an. Irgendwann, wenn er alt genug ist für die ganze Wahrheit, werde ich ihm meine Geschichte erzählen. Ich bin damals nämlich leider auch mitgegangen. Vielleicht versteht er es dann.


mausebär2011

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Antwort auf Beitrag von Felica

Wer sagt das er vom Selbstvertrauen hinterher hängt? Ich glaube da hat er überhaupt keine Probleme mit. Ganz gewiss nicht. Er würde ja nicht mitgehen weil er Angst vor dem bösen aggressiven Mann hat. Sondern weil der nette Mann ja schöne Sachen verspricht. Hier wurde vor Jahren ein Junge weggeschnappt weil ein Mann ihn mit zu sich nehmen wollte, dort hätte er so viel Spielzeug das er es dem jungen gerne schenken wollte. Das wurde dann in der Kita thematisiert. Egal was man dir anbietet, geh nicht mit. Doch Sohn versteht es nicht. Er würde doch schöne Sachen bekommen wenn er mitgeht und man wisse doch gar nicht ob der Mann wirklich böse ist oder tatsächlich Geschenke für ihn hat. Bis heute bleibt er dabei. Wenn man ihm das richtige anbieten würde (aktuell wären es laut seiner Aussage Beyblade), dann würde er mitgehen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von mausebär2011

"Sobald du von der Norm abweichst, stimmt bei dir etwas nicht." Ja, das ist ein allgemeines Problem. Menschen sollte man keiner Norn zuordnen, sie sind von Natur aus einzigartig und daran kann niemand was ändern. Eine Norm kann auch Schaden verursachen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von mausebär2011

"Sobald du von der Norm abweichst, stimmt bei dir etwas nicht." Ja, das ist ein allgemeines Problem. Menschen sollte man keiner Norn zuordnen, sie sind von Natur aus einzigartig und daran kann niemand was ändern. Eine Norm kann auch Schaden verursachen.


Felica

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Antwort auf Beitrag von mausebär2011

was eben nicht normal ist und zeigt das dein Sohn irgendwo da hinterherhängt. Die die meisten jüngeren Kinder verstehen das schon. Oder er verarscht dich schlicht und einfach. Wie ich auch schrieb, die wenigsten Kinder werden von unbekannten entführt. ich meine das mehr wie 3/4tel aller Mißbrauchsfälle in eigenen Familien- und Bekanntenkreis stattfinden.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Felica

Ich finde die Angst "berechtigt" Wenn man mal überlegt, dass es sehr viele junge Frauen gibt, die auf komische Typen (lover boys etc.) reinfallen. Alleine, dadurch, dass diese Typen gut quatschen können. Selbst bei meinen Mädels, natürlich dürfen sie raus in die Welt, würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen....Auch bei meiner fast 14 jährigen nicht. Da braucht nur einer mal das "Richtige" sagen und sie kommt nicht mehr nach haus....bzw. es könnte passen. Aber....von solchen Gedanken lasse ich mich nicht verrückt machen. Meine größte Angst ist und bleibt der Strassenverkehr, wenn sie mit dem Rad unterwegs sind...


Felica

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Du sagst, du siehst die Gefahr durchaus. Die sehe ich auch. Aber eher bei Kindern wo die Eltern eben überbehütet haben. leider ist es da nämlich nicht selten das die bis zum 18ten Geburtstag alles abgenommen bekommen und dann sollen die von heute auf morgen mit allem zurecht kommen. Kinder die eben von Anfang an selbstständiger und sicherer aufwachsen, sollten solche Situationen besser meistern.


ramalamadingdong

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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

Meine Kinder gehen und gingen ebenfalls allein ohne mich vom Kiga nach Hause. Mit dem Kiga abgesprochen und schriftlich bestätigt. Das geht deswegen - und nur deswegen - weil sie eben nicht alleine sind. Zu der Zeit gehen viele Schulkinder den gleichen Weg, viele Eltern holen ihre Kindergartenkinder ab und gehen mit ihnen nach Hause und jeder schaut nach den Kindern hier im Ort. Man kennt einander und es würde (hoffentlich) sofort auffallen, wenn ein Fremder die Kinder anspricht. Und so ähnlich wird es wohl auch bei dir damals gewesen sein?! Ländlich, man kennt einander, der Weg war nicht weit und nicht sehr gefährlich? Also ohne viel Verkehr, ohne dass du mit dem Nachbarsjungen viel befahrene Straßen, Bahnübergänge und Straßenbahngleise überqueren musstest, ohne grausame Nachrichten von angesprochenen oder sogar verschleppten Kindern im nahen Umkreis? Bei einem Weg von 5km mit mehreren Straßen, die zu überqueren waren, "einem seltsamen Onkel" in der Nähe und einem reißenden Fluß direkt am Fußweg, der nach Hause führt, hätten deine Eltern es sich bestimmt anders überlegt und ein 4 Jähriges Kind sicher nicht allein mit dem Nachbarsjungen nach Hause laufen lassen. So pauschal kann man halt nicht sagen, dass den Kindern zu wenig zugetraut wird. Ich denke es gibt wirklich wenige Eltern, die ihre Kinder klein halten. Jeder kennt halt sein Kind am besten. Und wenn es für das eine ein Klacks ist den Weg allein zum Spielplatz zu meistern und pünktlich wieder Zuhause zu sein, ist es für den anderen schon eine Meisterleistung, wenn er sich traut beim Bäcker anzugeben, was gebraucht wird und der Verkäuferin das Geld zu reichen. Für ein Kind ist es pillepalle auf einen Baum zu klettern, für ein anderes ist es schon bemerkenswert,wenn es auf einem liegenden Baumstamm balanciert ohne runterzufallen. Kinder sind verschieden. Und ich denke alle Eltern sind bemüht ihr Kind bestmöglich zu fördern und voranzubringen. Erzwingen kann "man" es aber weder beim Kind noch den Eltern. Und pauschalisieren sowieso nicht. Da kommen zuviele Faktoren zusammen.


Felica

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Antwort auf Beitrag von ramalamadingdong

Mitten in der Stadt, es musste mindestens eine größere Strasse überquert werden ohne Ampel oder so. Nein, keine weiteren Kinder in dem Sinne. Gut 1km Fußweg. Das war der Kiga Schule mehrere Straßen, recht großer Stadtteil, keinerlei Verkehrsberuhigung. Gab es damals eh nicht. Gut 2km Fußweg. Mal alleine, mal zu mehreren. Wenn mehrere, dann weil man jüngere Geschwister abholen musste. Ab der 5ten Klasse dann täglich 1-1,5 Stunden Busfahrt, vom ersten Tag an alleine. Angesprochen hat man uns damals auch, ich weiß aber von keinen Fall wo es hier geklappt hat weil eben alle die Kinder früh sensibilisiert haben. Geheimniswörter normal. Die Mißbrauchsfälle von denen ich weiß, fanden in der Familie statt. Selbst Mantelblitzer gab es mehr wie einmal, beim ersten mal waren wir noch etwas geschockt, bei den nächsten Malen haben wir laut gelacht und Witze gerissen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

Diese und viele andere Anfragen und Antworten zeigen ganz deutlich wie wichtig Eltern sind. Kinderbetreuung ist eine Herausforderung. Man kann dabei viel lernen. Allen Eltern für ihre Übernahme von Verantwortung vielen Dank.


Maxikid

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Meinen Kinder erlaube ich relativ viel, aber wenn Besucherkinder da sind, passe ich immer etwas mehr auf. Frage auch nach ob etwas in Ordnung ist.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

richtig, so mache ich das auch. jeder hat eben seine gewohnheiten und befindlichkeiten, da stelle ich meine nicht über die der anderen


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Genau so handhaben wur das auch.


wir6

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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

Die Sterblichkeit der Kinder war damals auch höher, nur wurde das niemand so auf das Aufe gedrückt. Ich wünsch deinem Sohn einen guten Schutzengel Viele Grüße


wir6

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Antwort auf Beitrag von wir6

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kindersterblichkeit


cube

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Antwort auf Beitrag von wir6

Ernsthaft - ich verstehe gerade den Zusammenhang Kindersterblichkeit und dem Schutzengel, den du hier einem Mind wünschst nicht. Woraus beziehst du dich da? LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von wir6

oh das schrammt aber arg an der ironie vorbei. kann man nicht jedem seine ängste lassen? tut doch keinem anderen weh


cube

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Antwort auf Beitrag von wir6

Du meinst, dass jemand, der sein Kind alleine vom KiGa/Schule nach Hause laufen lässt, alleine im Garten spielen lässt oder sonstige Dinge, die hier von mehreren genannt wurden, sein Kind einer möglichen Sterblichkeit aussetzt weil er sich der Gefahren offenbar nicht bewusst ist? Ich meine das als ernsthafte Frage - denn ich versteh gerade nicht wirklich, wie man von "Kindern etwas zutrauen" (wobei es eben um allein im Garten spielen, auf die Straße gehen, nicht sekündlich "bewachen" etc ging) auf Schutzengel und Kindersterblichkeit kommt. Erklär bitte mal, wie dein Kommentar zu verstehen ist oder ob ich gerade einfach auf dem schlauch stehe.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von cube

verdeckter Spott, mit dem jemand etwas dadurch zu treffen sucht, dass er es unter dem augenfälligen Schein der eigenen Billigung lächerlich macht....ironie eben ( sollte es zumindest sein)


Felica

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Antwort auf Beitrag von cube

ist doch logisch. Jemand der sein Kind alleine im Garten spielen lässt, ernährt das Kind auch nicht richtig, lässt es nicht impfen und bei Krankheit geht man sicherlich nicht mit dem Blag auch noch zum Arzt. Den genau daran sind die Kinder früher in den allermeisten Fällen gestorben, an Kinderkrankheiten gegen die nicht geimpft werden konnte, weil schwere Erkrankungen wogegen es noch keine Heilmöglichkeiten gab, oder an Mangelernährung. Klar und dann natürlich die welche durch Gewalt umgebracht worden sind. Die wenigsten Kinder dagegen starben auch damals an Unfällen. Selten so einen dämlichen Vergleich gesehen. Vor allen wenn derjenige der einen Link schickt als Beweis, denn scheinbar selbst nicht mal gelesen hat.


cube

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Naja, ich erinnere mich nämlich noch sehr gut an die fast schon verzweifelte Diskussion von wir6 bzgl. der zu ergreifenden Maßnahmen für das Mädchen, welches mit zu dünner Jacke an der Bushaltestelle stand. Und der Schulkameradin ihrer Tochter, die bei Anblick des Frühstückstisches Hunger äußerte und darüber diskutiert wurde, ob man nicht deren Mutter anrufen solle um ihr zu sagen, dass die Tochter gerne jeden Morgen zum Frühstück kommen könne, wenn sie es selbst nicht schafft, ihr Kind ordentlich zu versorgen... Ich würde mich daher eben nicht wundern, wenn tatsächlich damit unterstellt werden sollte, dass alle Mütter, die etwas lockerer mit Freiraum/"machen lassen" umgehen, ebenfalls als verantwortungslos gesehen würden. Aber egal - ich denke, das eigentlich Thema ist ja zur Genüge besprochen worden.


cube

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Antwort auf Beitrag von Felica

Ich glaube, ich werde mein Kind ab sofort gar nicht mehr raus lassen. Mein Gott, was könnte alles passieren, wenn ich es in dieser großen, bösen Welt auch nur 1 Sekunde aus den Augen lassen ... womöglich könnte es selbstständig werden ;-)


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von cube

Zum Thema allgemein noch: Früher gab es auch eher eine Kinderwelt und eine Erwachsenenwelt. Für mich gefühlt, war alles viel mehr getrennt. Nie und nimmer saßen wir bei den Erwachsenen rum und haben denen bei ihren Gesprächen gestört, haben andauernd nach Essen und Aufmerksamkeit gebuhlt..... Und wenn ich das so im Freundeskreis meiner Kinder fast 11 und 14 mitbekommen, und nicht erst jetzt, geht es bei den Kindern jetzt schon nur um die Schullaufbahn und den beruflichen Werdegang. Natürlich sind alle Kinder nur noch Überflieger. Mit 10 Jahre hat sich doch bei uns früher noch keiner den Kopp um Schule und Beruf gemacht....so meine Erinnerung. Nicht so extrem wie heute. Die Kinder müssen sich früh schon ganz andere Gedanken machen, wie wir damals eben. Lg


Mutti69

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Antwort auf Beitrag von cube

Ich kann den Hinweis auf den Schutzengel schon irgendwie verstehen. Die AP hat sehr plakativ und rigide geschrieben. Die AP hat nicht die Zeit und den Ort mit einkalkuliert (hier wurde ja viel über Früher und Heute geschrieben) sondern stellt einfach nur fest, sie hat das als Kind gemacht, ihr Kind darf das dann auch. Irgendwie kann man also schon auf die Idee kommen, da ist eine Mutter die ihren Selbständigkeitsstiefel dem Kind anzieht, reelle Gefahren aber vielleicht ausblendet? Da kann man dem Kind dann sicher einen Schutzengel wünschen, schaden kann das nicht. Sich daran hochzuziehen und auf einen älteren Post von w6 zu verweisen ist nicht zielführend. Völlig unnötig und passt auch nicht. Hier im Forum haben wohl einige etwas zu viel Zeit...scheint es mir zumindest. Jedes Bisschen wird zerlegt und gedreht und gewendet und analysiert. Eine gute Freundin sagt immer: ich bin verantwortlich für das was ich schreibe. Ich bin nicht verantwortlich für das, was du hineininterpretierst! Wie wahr!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Mutti69

"Eine gute Freundin sagt immer: ich bin verantwortlich für das was ich schreibe. Ich bin nicht verantwortlich für das, was du hineininterpretierst! Wie wahr!" Dem kann ich nur zustimmen, so wie dem gesamten Absatz. Es wird viel interpretiert, Das habe ich schon oft erlebt. Was aber heißt hier interpretieren: Ich habe einmal in einem Kurs von der Kursleiterin gehört, nicht interpretieren sondern aktiv zuhören. Interpretieren wurde so gesehen, dass man die Aussagen anderer mit eigenen Gedanken, Erfahrungen und Gefühlen mischt und dann etwas anderes widergibt als ausgesagt wurde.


cube

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Antwort auf Beitrag von Mutti69

wie es zu verstehen ist. Aber ist ja gut zu wissen: ich kann schreiben also zB schreiben "hier sind doch alle nicht mehr ganz bei Trost" - und wenn sich dann jemand angegriffen fühlt sage ich "ich bin nicht dafür verantwortlich, was du in meine Aussage hineininterpretierst" :-) Schöner Gedanke :-)


Felica

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Das dagegen kenne ich nicht. Wir wurden nie von den Erwachsenen getrennt, sondern waren immer mitten dabei. Wollten es aber selten. Weil sobald wie machbar hieß es spielen mit den anderen. Was mir aber immer mehr heut zu tage auffällt sind dann recht junge Kinder die dann mit Handy in der Ecke sitzen. Oder wo mangels Ideen wie man sich sonst beschäftigt, schnell der Ruf nach Spielkonsole oder Fernseher laut wird. Grundschüler welche unterwegs am Handy spielen finde ich persönlich arg irritierend.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Mutti69

"ich bin verantwortlich für das was ich schreibe. Ich bin nicht verantwortlich für das, was du hineininterpretierst!" Das sollte man in (virtuellen) Stein meißeln! (Like!) Problem: Viele Leute wollen etwas hineininterpretieren, um dann entsprechend reagieren zu können. Deswegen laufen manche Diskussionen aus dem Ruder: weil jemand frustriert ist und keinen hat, an dem er es im realen Leben auslassen kann... Deswegen empören sich heutzutage die Menschen so schnell: Weil sie es WOLLEN, nicht unbedingt, weil es einen konkreten Grund dafür gibt. Das mit dem Reininterpretieren unten ist ein aktueller Fall: Eine Frau stellt eine Frage. Warum kann man nicht davon ausgehen, dass das eine ganz normal besorgte Mutter ist? Einige Antworten zusammengefasst, ist sie eine Helimutter, die mit Suggestivfragen ihr Kind verkorkst und es in seiner Freiheitsentwicklung unterdrückt.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von cube

So hat sie das ganz sicher gemeint


Schniesenase

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Ich höre auch oft aktiv zu, aber nicht immer. Aktiv zuhören kann in bestimmten Situationen sehr hilfreich sein, aber weil man im Wesentlichen nur eine Seite spiegelt/versteht, kann es auch dazu führen, dass das Gespräch sich im eigenen Brei dreht und nicht weiterkommt. Außerdem gibt es eine gewisse Hierarchie durch das Aktive Zuhören: Eine Person hat das Problem, die andere versteht die ganze Zeit. Wenn das jemand andauernd mit mir machen würde, würde mich das wahnsinnig machen. Ich möchte auch die andere Seite hören, gern auch kontroverse Diskussionen führen. Das lann richtig Spaß machen und bringt dann alle weiter, weil anderer Input kommt - wenn man sich darauf einlassen kann. Außerdem ist das Aktive Zuhören eben auch eine professionelle Gesprächsführungs- und Therapiemethode. Da wird, wenn man es übertreibt, eine/r zur/m Therapeutin/ en und der oder die andere ist Patient/in. Wer fühlt sich da "besser"/überlegener? Wenn ich echt ein emotionales Problem habe, tut es mir gut, wenn erst mal jemand das wahrnimmt und würdigt. Wenn ich aber Gesprächsbedarf habe, Lösungen suche, komme ich mir irgendwann echt verschaukelt vor, wenn jemand ständig nur aktiv zuhört. Ich hab das ein Mal erlebt und hab dann direkt darum gebeten, nicht therapiert zu werden, sondern eine gleichwürdige Diskussion führen zu können. Ein Beispiel: Im Thread unten, wo es um die Probleme mit der GS ging, hast Du toll aktiv "zugehört". Hätten das alle gemacht, hätte das die unguten Gefühle der Mutter gegenüber der Schule nur verstärkt und ihr nichts genützt. Sie brauchte die anderen Sichtweisen, um sich runterzuholen. Verstehen ist wichtig. Aber danach kommt das Verarbeiten und Entwickeln. Interpretieren tun wir immer. Das geht ja gar nicht anders, da Sprache nie eindeutig ist. Warum auch nicht? Man kann ja richtigstellen, wenn man sich falsch gelesen fühlt. Und hier im Forum fehlen mehr als 50% der Sprache, weil wir die Personen nicht sprechen sieht und auch Tonfall, Betonung und Lautstärke nicht hört. Ich schreibe das an dieser Stelle so ausführlich, weil ich schon länger darüber nachdenke, warum mich manche Beiträge von Perspektiven so nerven, obwohl das doch alles nett gemeint ist.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Schniesenase

Vielen Dank Schniesenase für Ihren wertvollen Beitrag zum aktiven zuhören von Thomas Gordon. Sicherlich kommt das von einem Therapeuten. Es geht dabei aber nur darum, einen Problembesitzer zu verstehen. Er/Sie kann dann das eigene Problem besser einordnen und wird befähigt, das Problem selbst zu lösen. Das ist das eigentliche Ziel. Der Zuhörende wird in die Lage ersetzt, nicht nur den Problembesitzer zu verstehen, sondern auch die anderen Menschen, die an der Ursache des Problems beteiligt waren. Damit hatte ich einmal beiden meiner Söhne helfen können ihre Probleme mit Mitmenschen in der Schule zu lösen. Einmal Schüler – Schülerin und einmal Schüler Lehrer. Für allgemeine Gespräche ist diese Methode nicht geeignet. Es gibt im Internet 2 wertvolle Aufsätze von Snowqueen dazu. Was den Thread unten "Problem mit Lehrer" betrifft kam danach "das Verarbeiten und Entwickeln" von der betroffenen Mutter, das sicherlich noch im Internetfasten anhält. Nicht nur die andere Sichtweise, aber auch das lesende Verstehen davor hat ihr geholfen. Ich habe eine entsprechende Rückmeldung. Trotzdem sind Ihre wertvollen Anregungen wichtig für mich meine Art des Umgangs noch zu verbessern. Vielen Dank Schniesenase!


Mitglied inaktiv

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Ich hatte ein wesentliches Wort übersehen: Mit der einfühlenden Art schafft der Zuhörende zu nächst "Vertrauen", damit der Problembesitzer aus der Verspannung kommen kann. Nur im entspannten Zustand kann er Probleme lösen.


Schniesenase

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Ich bin mit der Theorie bestens vertraut. Und klar - es ist wichtic, dass Menschen mit Problemen sich gesehen und verstanden fühlen. Absolut! Danach kommt die Arbeit. Oder die Person braucht wirklich diesen Teil gar nicht, sondern sucht tatsächlich hier im Forum vielfältige Meinungen und Vorschläge. Das ist übrigens die große Stärke des Forums: Der Erfahrungsschatz vieler steht einem zur Verfügung. Gewissermaßen eine Vernetzung der Gehirne. Aber ich glaube, mein Punkt ist rübergekommen.


basis

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Ich find die Interpretation und Gedankensprünge unten teilweise auch schon recht weit hergeholt und übertrieben.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

Ich frage mich, ob die AP hier noch einen Durchblick haben kann. Ich würde mich bei der Menge an verschiedenartigen Antworten hin und her und in den Wald geschickt fühlen. Es scheint kaum einen Punkt zu geben, auf den man sich konzentrieren kann. Ich habe als Rentner mehr Zeit als eine Mutter, aber mir würde das zuviel sein. Ich sehe keine Linie.


Würmchen2610

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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

...falls Du meinen Beitrag meinst: es ging nicht darum,dass 5-Jährige allein IM GARTEN gespielt haben. Es ging darum,dass sie unbeaufsichtigt DRAUSSEN auf der Strasse waren und u.a. fremde Leute angequatscht haben.


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Antwort auf Beitrag von Würmchen2610

Gefunden unten im nächsten Blog: Geschrieben von Würmchen2610 am 23.03.2019, 23:25 Uhr bei Würdet Ihr reagieren und wenn ja-wie?" "Ich habe mein Kind zu mir gerufen und habe ihm gesagt, dass er nicht auf die Straße darf und bin nach Hause gefahren. Im diesem Moment waren die beiden Jungs allein draußen, ohne Aufsicht.... Das ist wohl gemeint. Nebenbei: Wenn ich auf eine Aussage eingehe, wiederhole ich sie, damit der Zusammenhang leichter gefunden werden kann.


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Antwort auf Beitrag von Würmchen2610

daran sehe ich nichts schlimmes, sie sind 5!!! meine ist in diesem alter durch die gartenanlage ,in der exschwiemu ihren garten hatte und sprach die gärtner auf eine spende für tiere in not an. . sie haben sich dabei nichts gedacht, es war eine emotionale sache, da gerade der zirkus in der stadt war, die tiere es dort weniger gut hatten und die mädels das dann so verarbeitet haben und was tun wollten für due tiere. mich haben auch schon kinder angesprochen , so what solange sie niemanden beschimpfen und beleidigen ist doch alles gut


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von den runden der gartenspenden wussten wir natürlich nix, das hätte ich auch unterbunden und erklärt warum das so nicht geht


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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

Ich möchte das kurz abrunden: Warum wird den Kindern "heute" so wenig zugetraut? Meine Erkenntnis: Man kennt sie zu wenig und man ist als Eltern allgemein auf ein Leben mit Kindern mit ihren natürlichen Herausforderungen zu wenig vorbereitet. Deshalb auch die Unsicherheiten. Eventuell hat man heute weniger Unterstützung. Wenn man das Leben mit Kindern bis zum Erwachsenenalter erlebt hat, ist man wesentlich gelassener. So geht es eher den Großeltern. Erzieherinnen in den Tagesstätten haben den Vorteil, dass die auf ihre Aufgaben durch eine Ausbildung vorbereitet werden. Das sind meine Erfahrungen mit Kindern als Großvater, der auch nebenbei Kinder betreut und auch dabei viel gelernt hat. Ich wünsche allen Müttern viel Kraft für diese wertvolle Aufgabe.


Mutti69

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Kein gutes „Abrunden“...nur eine neue These (ihrer Kerngedankenwelt entsprungen), die als allgemeingültig hingestellt wird.


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Antwort auf Beitrag von Mutti69

aber ich muss ihm zustimmen und hat nicht jeder hier das bedürfniss seije thesen als allgemeingültig gelten zu lassen? kommt mir oft so vor


stjerne

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Mit letzterem hast Du sicher recht. Aber dass Großeltern sich durch Gelassenheit auszeichnen, konnte ich zumindest bei meinen Eltern nicht beobachten. Das scheint mir doch eher eine Charakterfrage zu sein. Dafür kenne ich aber viele entspannte Eltern.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Unsere Großeltern sind das Gegenteil von gelassen. Hinter jeder Hecke vermuten sie Kinderschänder. Wenn ich denen erzähle, dass meine Kinder alleine draußen sind, zur Schule , Sport....sind die kurz vorm Anruf beim Jugendamt und der Polizei... Laut sein, darf man bei denen auch nicht, draußen kein Fußball nur in flüsterweise...


Felica

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Da unterschreibe ich mal


Sille74

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Bei uns ist es ähnlich: meine Eltern sind bzgl. ihrer Enkelkinder VIIIIIEEL ängstlicher als sie es bei uns, also meiner Schwester und mir, waren. Was bin ich mit 8 Jahren draußen rumgestromert! Das würde meine Mutter mrine 8-jährige Tochter nie so machen lassen und würde es insgeheim (dreinreden würde sie mir nicht) auch nicht gutheißen, wenn ich das meine Tochter so machen lassen würde. Dafür sind miene Eltern auf anderem Gbeiet mit ihren Enkeln gelassener als sie es bei uns waren, z.B. wenn die frech sind oder Teotzanfälle bekommen oder so ...


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Sille74

Meine waren ängstliche Eltern und sind jetzt ängstliche Großeltern. Zudem war es ihnen vor lauter Nachgiebigkeit kaum möglich, den Kindern Grenzen zu setzen, als sie klein waren. In dem Alter konnte ich sie kaum mal bei ihnen lassen, weil sie da völlig abdrehten. Wenn wir allerdings was sagten, waren wir gleich "viel zu streng". Alles lange her und ich trage es ihnen nicht nach. Aber es zeigt eben, dass man nicht von grundsätzlicher Gelassenheit ausgehen kann.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Haben die 3 Söhne ja auch nicht gehabt.....


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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

OK, mein Beispiel: Ich bin 35 Jahre älter als mein jetzt 7-Jähriger. Wir wohnen in demselben Dorf und sogar in demselben Haus. Unterschiede: In meiner Kindheit hatte nur ein Bruchteil der Einwohner ein Auto. In meiner Kindheit war das Dorf Sperrzone (innerdeutsches Grenzgebiet) und verdammt gut bewacht, da kam keiner ohne Antrag rein. In meiner Kindheit hat noch jeder jeden gekannt und es wurde auf die anderen geachtet. Meine Eltern waren durch Medien und diverse kranke Vorfälle weit nicht so ängstlich wie man es heute sein muss. Ich denke, es hat weniger mit "zutrauen" zu tun als mit Angst, die man um seine Kinder hat und wie ich meine, heute auch mehr haben muss als früher.


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War das die 5-km-Zone in der ehemaligen DDR an der Grenze zur ehemalingen BRD?


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

Zum Thema: Ich bin 70er Baujahr. Ich habe mit drei Jahren draußen mit den anderen Kindern gespielt, der zwei Jahre ältere Bruder bekam einen Haufen Veratwortung für mich. Meine Mutter schaute selten mal aus dem Fenster, aber auch andere Eltern waren hier und da dabei. Wir wurden früh allein gelassen und hatten immer Angst dabei. Wir waren sehr selbstständig, aber es fehlte uns auch oft das Liebgehabtgefühl, das man hat, wenn jemand sich um einen anderen sorgt. Ich habe eine freie Kindheit gehabt, Verantwortung sehr früh selbst übernommen, aber bei uns war der Preis hoch; das Gefühl, die Eltern interessierten sich eh nicht. Ich finde, alles hat zwei Seiten. Extreme sind selten gut, die goldene Mitte ist aber auch für jede Familie anders. Wie bei allem kann man auch hier nicht verallgemeinern. Wie wohnt man? Eher singulär oder in geschlossenen Wohnvierteln? Mit Verwandten in der Nähe? Bäcker oder Kiosk nahebei? Gewachsene Beziehungen zu Nachbarn? Wie ängstlich ist das Kins aufgestellt? Oder wie leichtsinnig und gedankenlos ist es auch? All das bedingt ja schon einen unterschiedlichen Umgang mit der kindlichen Freiheit und Autonomie. Das Thema ist zu emotional besetzt, finde ich.


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Antwort auf Beitrag von Schniesenase

aber jede generation wächst doch in ihre zeit rein und vermag sich dem dann anzupassen. wäre es da nicht fatal, mit früher zu vergleichen und die kids vor allen eventualitäten des "grausamen lebens heute" zu isolieren und überzubehüten?


stjerne

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Hast Du Schniesenase so verstanden, dass sie für Isolation plädiert? Ich denke, es geht doch eher darum, Gefahren realistisch einzuschätzen. Wenn ich als Kind auf der Straße spielen konnte, weil da nur ein Auto täglich vorbeifuhr, heute aber an einer vierspurigen Verkehrsader wohne, kann mein Kind eben nicht auf der Straße spielen. Das hat dann nichts mit überbehüten zu tun. Und obwohl ich den wackligen Kindersitz auf dem Fahrrad meines Vaters überlebt habe, nutze ich doch gerne die viel sichereren Modelle der heutigen Zeit.


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Antwort auf Beitrag von stjerne

Isoliert war etwas zugespitzt ausgedrückt ....so habe ich sie natürlich nicht verstanden.mir ist wichtig zu sagen, das man eben mit der Zeit geht und die Kinder eben in der Welt ankommen lässt ,in der sie aufwachsen Ich selber habe auch meine Ängste ums Kind, sehe aber schon ,das es anders ist als es bei mir war. Z.b. mussten wir damals zu Fuße los und klingeln , bei unseren Wunsch Spielkameraden und fragen" kommst du raus?" , da wusste teils kein erwachsener was und wo wir wie machten.heute ist man als mama sehr lange immer mit von der Partie und macht die spieltermine auch noch selber aus..dadurch sind wir natürlich unbewusst sehr ueberwachend und die kids haben gar nichdie Möglichkeit "geheime Projekte " laufen zum lassen ,um sich frei zu entwickeln. Hätten ich heute , wie meine Eltern damals gewusst , das wir uns in einer Ruine Budentechnisch eingerichtet haben, ich hätte heute Ängste, die damals gar nicht aufkamen


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Es ist inzwischen mühsam durch den Wald hier zu kommen. Kann man die wesentlichen Punkte darstellen, die Anlass geben, dass es heute aus der Sicht der Mütter anders ist, als es früher war. Ist die Umwelt für Kindergefährlicher geworden, außer mehr fahrende Autos auch in Wohngebieten? Sind die Kinder lauter in der Nachbarschaft? Usw. Ich habe Verständnis für die Interessen der Kinder und gehe locker mit ihnen um. Ich lasse sie eher zu mir kommen. Nun sind es inzwischen Enkelkinder und Kinder anderer Eltern. Ich habe als Großvater eine andere Perspektive als die jungen Mütter. Hinzu kommen inzwischen auch Erfahrungen mit der niederlagelosen Methode des Umgangs mit Kindern, wie ich sie bei Thema Schneckenspiel in der Gruppe einfühlsames Beobachten dargestellt habe. Das Mädchen hat die Führung übernommen. Dadurch konnte ich sie auch besser kennen lernen. Ich bin gern mit Kindern zusammen. Mir gefällt diese Natürlichkeit. Auch ich kann hier hauptsächlich nur meine Gefühle und Wertewelt darstellen.


stjerne

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Das habe ich beides anders erlebt: Spontanes Klingeln gab es in meiner Kindheit nicht, sondern nur feste Verabredungen. Dafür waren auch in meiner Großstadt-Kindheit die Wege zu weit und zu gefährlich. Andererseits habe ich die Spiele meiner Kinder nicht überwacht. Meine waren im Grundschulalter viel alleine unterwegs.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Ich bin am Stadtrand von Hamburg groß geworden, also fast ländlich. Wir konnten auf der Straße spielen. Aber, einfach klingeln bei den anderen Kinder durften man auf keinen Fall.....


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Antwort auf Beitrag von Maxikid

echt? also ich kenne das nur so aber interesaant , wie unterschiedlich die jeweilige kindheit dann doch war


Maxikid

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und es gab auch schon Kinder, die fast nie rausdurften, weil sie für die Schule lernen mussten, damit sie ihr reines 1 Zeugnis in der Grundschule bekamen. Diese Kinder durften dann nur mit ausgewälten Kindern spielen. Später, als diese Erwachsen waren, holten sie vieles nach...... Was ich immer im Sommer toll war, dass wir erst reinmussten, wenn die Straßenlaternen angingen. Und was kann ich mich noch an Stunden im Freibad erinnern, die ganzen Ferien über. War bei uns auch alles nicht so weit entfernt. Das haben meine Kinder so nicht.....Allerdings, wurde man damals als junges Mädchen im Schwimmbad auch sehr oft belästigt, hat nur damals nie jemand ernst genommen.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Ich glaube, es hängt vieles von der Wohnsituation ab. Ich wuchs an einer riesigen Kreuzung auf, die ich als Kind nicht allein passieren durfte. Aber in der anderen Richtung lag ein idyllischer Stadtteil, in dem wir als Kinder stundenlang herumstromerten. Das Freibad wiederum wsr so weit weg, da ging man erst ab einem bestimmten Alter allein hin. Hier ist es ähnlich. Dicke Straße vor der Tür, da durften meine Kinder nicht allein rumlaufen, als sie klein waren. Seit sie zur Schule gehen, traue ich ihnen das zu und sie haben ihre "Stromer-Ecken" gefunden. Wenn man an ausgemachten Spielstraßen mit vielen Kindern wohnt, dann gibt es auch spontanes Klingeln, aber hier halt nicht. Ich fände es schön, aber da muss man sich ein Häuschen in einem teuren Viertel leisten können, da hat man das.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Ich habe in einer sehr beschaulichen Straße gelebt. Alles Einzelhäuser, sehr viel Grün drum herum, Wildnis pur. Wir hatten einen großen Bewegungsradius. Die Straße war unser Spielplatz, da fuhr 2-3 x am Tag ein Auto entlang. Aber Klingeln, einfach so gab es trotzdem nicht....man hat sich einfach so draussen getroffen. Wir hatten auch alle riesige Gärten, in denen man aber trotzdem nicht einfach so andere Kinder mitbrachte. Und, es gab die klassische Mittagsruhe... Jetzt wohnen wir zwar in der Stadt, aber trotzdem ist es rel. ruhig mit einem großen Park direkt am Haus. Da habe ich meine Kinder auch sehr früh zum Spielen hingelassen. Ein Schwimmbad ist nur ca. 300 m entfernt....aber kein klassisches Freibad.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

alleine Schwimmen, war früher auch erst so ab. 5. Klasse....


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Antwort auf Beitrag von Maxikid

stimmt, die wohnsituation ist schon wichtig. ich bin in einem neubauwohnkmplex,in einer ganzen anlage solcher häuser groß geworden , allein in unserem eingang wohnten 25 kids ,2 davon gingen in meine klasse.da reichte auch schon aus dem fenster zu sehen ,um zu schauen, wer draußen spielt...da ist man dann eben einfach mit hin


Schniesenase

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Das, was Du "überbehüten" nennst, ist ja wohl auch eine Bewertung, die man von außen schnell trifft, ohne die Hintergründe zu kennen. Gewiss gibt es solche Fälle, aber es gibt auch welche, bei denen die verstärkte Sorge Gründe hat. Mir widerstrebt es immer, das so zu "labeln". "Helimutter", "überbehüten" usw. Letztendlich sind solche Labels nicht hilfreich. Außerdem hat man von außen wenig Einblick, Urteile dieser Art werden sehr schnell getroffen, ohne das ganze Kind und die ganze Familie zu kennen. Zum gesunden Entwickeln gehören viele Aspekte. Freiheit im Rahmen dessen, was der junge Mensch selbst verwalten kann, Liebe, Verständnis, Anforderungen usw. Problematisch wird das alles, wenn von irgendwas viel zu viel oder viel zu wenig da ist. Auch zu viel Freiheit wäre ein Problem. Bei meiner Tochter stelle ich auch immer fest, dass sie von selbst Maßstäbe setzt und ihre Möglichkeiten erweitert. Dann macht sie mir klar, dass sie das nun so will, und das ist dann ja auch gut. Sie hat eine gute Selbsteinschätzung. Wenn die Kinder damit kommen, können wir sie unterstützen, indem wir ihren Rahmen erweitern und Freiheit möglich machen. Aber auch da sind die Kinder so unterschiedlich. Mag sein, dass manche auch den sanften Schubs brauchen. Oder anderen macht man die Tür auf, und sie sind weg und begeben sich hemmungslos in Gefahr. Man kann das nicht verallgemeinern. Wenn sie von allem genug und von nichts zu viel haben (oder nur wenige Ausfälle bei den verschiedenen Aspekten sind), werden sie ok. groß, und man muss kein Fass aufmachen, dass sie dann nicht lebensfähig wären.


Schniesenase

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Bei mir war das auch so. Wir sind einfach zu den Freunden hingegangen oder mit dem Rad vorbeigefahren und haben geschaut, ob sie da sind und Zeit haben. Ich finde das heute ziemlich lästig, dass man immer erst Termine für die Kinder machen muss. Aber vermutlich ist das auch regional sehr unterschiedlich, schon früher gewesen, und ob es auf dem Land oder in der Stadt ist, spielt wohl auch eine Rolle. Wenn wir mal auf Urlaub in meiner Heimatkleinstadt sind, zieht meine Tochter, seit sie 5 Jahre ist, auch allein los zu Nachbarn auf Raubzug oder zu Freunden um die Ecke. Anfangs haben die befreundete Mutter und ich ohne Wissen der Kinder kurz die Ankunft oder Rückkunft der Kinder gemeldet, mittlerweile machen wir das auch nicht mehr. Sie gehen zusammen zum Kiosk, zum Bäcker und butjern in der Umgebung herum. Dort, wo wir jetzt wohnen, geht das nicht. Es ist irgendwie alles öffentlicher, und es sind hier weniger Kinder unterwegs. Hier habe ich das Gefühl, dass nichts bleibt, als Verabredungen zu treffen, teilweise dann auch hin- und herzubringen, wenn die Freunde weiter weg wohnen, was schade ist.


Felica

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Solche hatten wir hier auch. Waren die Streber und Petzen. Nicht besonders beliebt. Den ein oder anderen durfte man dann dann Jahre später von irgendeinem Seil abschneiden oder der hatte sich mit Koks und Co komplett kaputtgedröhnt. Knastgänger waren auch dabei. Aber sie waren halt was besseres, und durften mit uns Assis nichts zu tun haben. Unsereins ist, wenn keine Schule, halt morgens raus. man traf sich wo bei jemanden, auf dem Spielplatz, im Wald, an einer der selbstgebauten Buden oder eben auf der Straße. Wenn dann abends um 18.00 Uhr die Kirche läutete, hieß es wieder rein. Dazwischen haben wir uns eigentlich selbst beschäftigt und verdammt viel Spaß gehabt. So manches Mal hätte es den Eltern wohl einen Herzinfarkt beschert, manchmal gab es auch einen kurzen Zwischenstop in der Notaufnahme zum Versorgen der Wunden, aber im großen und ganzen ist bis auf 1-2mal nie was wirklich schwerwiegenderes passiert. Einmal gab es halt einen Brand der die Feuerweh etwas länger beschäftigt hat und einmal einen von uns der mit getunter Mofa sich ein paar Tage Krankenhaus einkassiert hat. Trotz Bäume klettern, wo einsteigen zum Spaß (ohne klauen), Buden in die Luft sprengen mit D-Böllern und auch dem ein oder anderen Versuch irgendwann mit Alkohol, Sex, Kiffen und Zigaretten. In dem Falle aber sprechen wir von Teens. Nicht mehr von Grundschülern. Wenn wer einen von uns belästigt hat, egal ob Junge oder Mädel, hatte der recht schnell die ganze Clique gegen sich. Da gab es dann auch mal die ein oder andere Keilerei. Vorteil war, wir Mädels hatten dann auch keinen Skrupel wenn da wer uns blöde kam und man hat sich entsprechend gewehrt. Ergebnis, heute sind es alle normale Familienmenschen, ohne Knasterfahrung, teils selbstständig, alle aber im Berufsleben und gut versorgt. Im Gegensatz wie gesagt zu mehreren der Streber und Petzen.


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von Felica

Was Du schreibst, schreibst Du so, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass Kinder, die eben nicht so aktiv am Bandenleben unserer Kindheit teilnahmen, entweder Suizid begehen oder Verbrecher werden. Das ist eine absolut unzulässige und falsche Aussage. Wieder so ein Label. Du nennst das eine natürlich und gesund, das andere unnatürlich und auf jeden Fall im Desaster endend. Aber so ist die Welt nicht. Sie ist bunt und vielfarbig. Es gibt nicht DEN EINEN WEG. Ich nenne ein Gegenbeispiel: Ein Mann, der hochintelligent, sehr belesen und der freundlichste, friedliebenste Mensch ist, den ich je kennengelernt habe. Er ist ein bisschen seltsam. Hatte früher nie lang anhaltende Freundschaften, weil immer umgezogen werden musste. Er hat nie mit den anderen Buden gebaut. Er ist nie rumgebutjert. Er tüftelte meist drinnen mit was rum und las früh viel. Oft musste er in Hotelzimmern rumhängen, durfte nicht raus, weil es draußen zu gefährlich war (wegen des Landes, in dem sie gerade waren). Das war für ihn schrecklich. Er musste seinen Weg anders gehen und ist ein toller Mensch geworden, mit Schwächen und Stärken, etwas kauzig, wie wir alle, nur ein bisschen anders. So what? Wie ich schon schrieb: Menschen sind verschieden. Was die Eltern mit ihm gemacht haben, ist ganz gewiss nicht richtig gewesen, aber der Mensch wurde deswegen weder Verbrecher noch Selbstmörder. Er ist einfach ein bisschen anders als andere, und man kann unheimlich viel von ihm lernen.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Felica

Maxikid schreibt von Kindern, die von ihren Eltern zu sehr gepusht werden. Diese abschätzig als "Streber und Petzer" zu bezeichnen, empfinde ich als sehr unfair. Die können doch gar nichts für den Ehrgeiz ihrer Eltern. Ich mag aber sowieso diese Diffamierung guter Schüler als "Streber" nicht. Und das dann auch noch gleich mit unsozialem Verhalten gleichzusetzen, finde ich auch nicht legitim.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Genau. Die Kinder durften nicht raus und sollten nicht ihre Zeit mit spielen vertrödeln. Wenn man noch sehr jung ist, können viele sich noch gar nicht gegen ihre Eltern durchsetzen. Ich wäre aus dem Fenster gekletter.....ich wollte nur sagen, dass es auch früher schon Kinder gab, die in sehr festen Tagesabläufen eingebunden waren, nicht einfach spielen durften.


Felica

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Antwort auf Beitrag von Schniesenase

Das list du dabei raus. Ich habe einfach geschildert wie es abgelaufen ist. Rest ist reine Interpretation deinerseits.


Felica

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Klar können die nichts dafür. Schaut dir den Thread etwas über den hier an, wo der 8jährige den 7jährigen bedroht. Die Userin dort ist stellvertretend für solche Eltern. Ihr Söhnchen ist super, die anderen das allerletzte. Was glaubst du mit was uns diese Eltern damals betitelt haben? Diese Eltern schaden in erster Linie ihren Kindern, und der Weg zum überbehütet ist dabei eben nicht weit weg. Würde sogar sagen, das geht meistens Hand in Hand. Leider ist es aber eben so das viele dieser Kinder, nicht alle wohlgemerkt, irgendwann das Verhalten übernehmen und ziehen nicht selten ihre Kinder genauso auf. Aber ist das deshalb entschuldbar? Schau dir doch an wie viele Kinder heute wirklich noch unbeschwert ihre Kindheit genießen können. Die nicht von einem Kurs zum nächsten müssen. Da fängt das pushen schon bei Säuglingen an, Babyschwimmen, Pekip, Baby-Yoga usw. Im Kleinkindalter geht es dann zur frühmusikalischer Erziehung, zum turnen, usw. Zieht sich dann weiter. Und die Eltern klopfen sich auf die Schulter wie ach so toll sie das Kind doch fördern. Dabei nehmen sie ihm die Kindheit, die Möglichkeit eben außerhalb Schule und Kurse soziale Kontakte zu pflegen. Zumal ja oft auch noch Freunde ausgesucht werden und nicht mal mehr die Eltern die Termine ausmachen. Als Alibi dient dann, aber das Kind darf doch raus wenn keine Schule oder kein Kurs ansteht, das die Kinder da schon seit Jahren in die Schiene gepresst worden sind, verschweigt man. Klar funktionieren die dann so wie gewollt, sie kennen es ja nichts anders. Mal davon abgesehen, wann sollen sie wenn entweder Schule, Hausaufgaben, Kurs oder gar Wettbewerbe anstehen? Die wenigen welche versuchen auszubrechen zahlen oft ihren Preis. Ich habe die Wörter Streber und Petzer extra in den Mund genommen um zu zeigen, wozu die Eltern ihre Kinder machen. Den am Ende sind die Eltern an der Entwicklung schuld. Da kann ich eben nur sagen, ist in den letzten Generationen was arg schief gelaufen, wie sich eben jeden Tag immer wieder zeigt wenn man schaut wie egoistisch und rücksichtslos viele Menschen heute sind. Denn auch das kommt irgendwann durch solche Erziehungsmethoden. es zieht sich eben komplett durch. Ich fand es die Tage erschreckend, da ist eine Fahrradfahrerin hingefallen. Ursache war das es an der Stelle extrem glatt war, sie hätte also gar nichts machen können. Eine Autofahrerin und ich eilten zu ihr. Fragten ob sie Hilfe benötigt. Die Frau stammelte immer wieder extrem peinlich berührt, nein bitte nicht, ich will keine Umstände machen, ist schon alles gut. Wie weit ist es eigentlich wenn einem ein Unfall und angebotene Hilfe derartig unangenehm ist? Ich fand es einfach nur extrem erschreckend. Und dann schaut man hier im Forum und list wie erwachsene Männer 8jährige bedrohen und beschimpfen weil der eigene Sohn nach Hause rennt und sich über das andere Kind beschwert. Um nur ein beispiel zu bringen. Es gab noch weit mehr wo jemand mit normalen Menschenverstand sich eigentlich fragen muss, wissen die Eltern wirklich was sie ihren Kindern da gerade antun. Übrigens, gute Schüler sind für mich nicht automatisch Streber, genauso wenig wie Streber unbedingt gute Schüler sein müssen. Es geht alleine um das wie., das Verhalten das damit oft einhergeht. Dieses anderen in den Hintern kriechen zu müssen, sich einzuschleimen, immer nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Selbst wenn es bedeutete dafür andere nieder machen zu müssen.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Felica

Die Fahrradfahrerin stand vermutlich unter Schock, da verhält man sich irrational. Ansonsten ist mir das zu schwarz/weiß, tut mir leid. Meine Kinder waren im Kleinkindalter auch beim Kinderturnen und in einer Mutter-Kind-Gruppe, und zwar genau damit sie Kontakte knüpfen und Sozialverhalten lernen konnten. Andernfalls hätten sie nur die wenigen Kinder gekannt, deren Mütter ich zufällig kannte. Zweijährige spielen hier nicht allein auf der Straße. Einen Freund hat meine Tochter auf dem Spielplatz kennengelernt, mehr aber auch nicht. Später hatten sie Instrumentalunterricht und haben mit viel Freude jahrelang Kunstkurse besucht. Trotzdem sind aus ihnen sehr soziale Kinder geworden. Ich habe immer sehr auf Freiräume geachtet, auch wenn ich meine sehr aktive große Tochter da manchmal bremsen musste, die am liebsten tausend Hobbys gehabt hätte. Gerade sie hatte übrigens immer sehr zahlreiche freundschaftliche Kontakte. Also ich finde mal wieder, dass die Wahrheit in der Mitte liegt. Ich bin sehr gegen überfÖrderte Kinder. Aber dass man gar nichts machen darf, sehe ich eben auch nicht. Erstens finde ich Interessen wichtig, zweitens ermöglicht es Kontakte zu Gleichaltrigen, die in einer Großstadt nicht vom Himmel fallen.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von stjerne

Bin da sehr bei Stjerne. Die Mitte macht es. So ganz ohne Hobbys finde ich auch nicht gut. Hätte ich meine Kinder den Sport verbieten sollen? Gerade meine kleine lebt dafür, ohne das ich sie gepuscht hätte...trotz Sport, Ganztagsschule hat sie noch viel Zeit mit ihren Mädels zu spielen.....Und es kommt auch evtl. auf das Alter des Kindes an. Meine sind fast 11 und 14. Wenn es Ihnen zu viel wird, sagen die das schon....


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von Felica

"Solche hatten wir hier auch. Waren die Streber und Petzen. Nicht besonders beliebt. Den ein oder anderen durfte man dann dann Jahre später von irgendeinem Seil abschneiden oder der hatte sich mit Koks und Co komplett kaputtgedröhnt. Knastgänger waren auch dabei. Aber sie waren halt was besseres, und durften mit uns Assis nichts zu tun haben." Geschrieben: Das waren DIE STREBER UND PETZEN. Und auch andere, oder? Mal davon abgesehen, dass die Bezeichnung "Streber" und "Petzen" ziemlich kontrovers gesehen werden kann. Ist letztendlich auch ein Label. "Den ein oder anderen..." Stimmt. Dass sie alle suizidgefährdet oder spätere Knastis wären, war Interpretation. Die Richtung aber stimmt. Anders herum könnte man ja auch argumentieren, dass von den "NICHT-STREBERN" und "NICHT-PETZEN" viele suizidgefährdet und spätere Knastis werden. Du erweckst mit diesen Aussagen einen klaren Eindruck. Hinterher zu behaupten, das wäre Interpretation, wenn man das - zugegeben - ein bisschen übertrieben für bare Münze nimmt, finde ich "arm". Deine Aussage ist doch klar: Die "Überbehüteten" Kinder der "Helieltern" laufen eine Riesengefahr, sich aufzuhängen oder Verbrecher zu werden. Das wolltest Du darstellen. Und ich sage, dass solche Verallgemeinerungen in dieser Form der "Labels", die man den doch so verschiedenen Menschen gibt, dieses "über den Kamm scheren" von Leuten, die als Kinder halt sehr bemühte, ggf. auch sie einengende Eltern hatten, überhaupt nicht zielführend sind. Sie sind bei genauerer Betrachtung nicht haltbar, und alles, was man damit erreicht, sind Gräben, Feindseligkeiten, Unsicherheit usw. Finde ich nutzlos, nein, schlimmer: Es spaltet, diskriminiert, wertet ab, ganz ungerechtfertigt. Und das nur, weil eine bestimmte Gruppe Menschen eine bestimmte Meinung zu einem bestimmten Verhalten von Eltern hat. Wem soll das nützen, so zu reden?


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Antwort auf Beitrag von Biene@maja

Ich meine, entscheidend ist das Kindeswohl und das ist ein relativer Begriff, denn jedes Kind ist einzigartig. Deshalb kann ich von vornherein nicht sagen, was für das jeweilige Kind gut ist. Ich muss es erst kennenlernen, um zu erkennen, was für das Kind gut sein könnte. Das ist meine Erfahrung aus meiner Kinderbetreuung.


Schniesenase

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Da stimme ich absolut zu und gehe noch ein Stück weiter: Nicht nur jedes Kind ist einzigartig, wir sind es alle, ebenso wie unsere Lebenssituationen. Die Vielfalt bringt auch eine Vielfalt gesunder Möglichkeiten. Das "Labeln" macht es dann zum Problem.