Elternforum Rund um die Erziehung

Wann beginnt der Trotz?

Wann beginnt der Trotz?

Nugua10

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Etwa schon mit 8 Monaten???? Ein paar Beispiele: er darf nicht mit meiner heißen Teetasse spielen, daraufhin Gebrüll und der Versuch, mich zu beißen (er hat noch keine Zähne). Er darf nicht mit meiner Brille spielen: Gebrüll und er schlägt den Kopf gegen meine Schulter). Er darf nicht mein schmutziges Taschentuch in den Mund stecken, also wieder Gebrüll, und natürlich sind all die sauberen Tücher, die er nehmen dürfte, völlig uninteressant. Er kann nicht sein Spielzeug aus dem Korb räumen (er kann noch nicht sitzen und krabbeln, kommt nur an die vorderen Teile, natürlich sind die hinteren Teile aber viel spannender, also gebe ich ihm die Teile, das will er dann aber auch nicht), Ergebnis: das Baby liegt brüllend und um sich schlagend am Boden. Das war die Zusammenfassung der letzten 30 Minuten. Kann das schon Trotz sein? Oder was sonst? Und wie gehe ich damit um? In der Sache muss ich ja hart bleiben, da es ja gefährlich wäre, mit dem heißen Tee zu spielen usw. Ich versuche daher, ihn entweder abzulenken (klappt meist nicht) oder ihn zu trösten (ich halte ihn im Arm, streichel ihn und warte, bis der Anfall vorüber ist, danach spielen wir gemeinsam was). Oder hat sonst noch jemand Ideen? Ich frage lieber früh nach, da ich unsicher bin und Fehler gerne von Anfang an vermieden hätte.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Nugua10

Nach Trotz klingt das für mich nicht, sonder eher nach Frust, weil er nichts darf :-( Kannst du ihm nicht eine Kiste machen, die er ausräumen kann? Bausteine sind gut. Alles war rasselt. Ich hatte diese Trinkjoghurtfläschen mit unterschiedlichen Materielien (Reis, kleinen Steinchen, Kaffeebohnen...) befüllt und zugeklebt. Das sind tolle Rasseln. Tuppersachen zum Stapeln, Stapelbecher. Leere Toilettenrollen...Es gibt so viel, was du einem Baby in dem Alter in die Hand drücken kannst, womit es sich beschäftigen kann, was es erforschen kann. Und Sachen die gefährlich sind, z.B. heißer Tee müssen halt weggestellt werden, dann brauchst du ihn auch nicht ständig zu maßregeln. Dein Sohn wird bald mobil sein, dann musst du eh alles wegstellen, wenn du nicht ständig Nein sagen willst, was eh nur Frust erzeugt.


Nachtwölfin

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Kein Trotz, er ist nur zornig, wenn er etwas nicht darf. Das ist eben seine Art mit Frust umzugehen. Gute Vorschläge sind schon gemacht worden, denen stimme ich zu. Und er scheint auch frustriert zu sein, wenn er etwas noch nicht kann, was er aber gerne können will. Da fehlt ihm (noch) die Geduld. Es ist auch Charaktersache, ob ein Kind lange geduldig übt, bis es etwas kann, oder nach einem oder 2 Versuchen schon frustriert aufgibt und stattdessen wütend wird. Vielleicht kannst du versuchen, ihm zu helfen, damit er die Dinge, die er machen will beinahe alleine schafft. Also nicht ihm die Spielsachen geben, sondern evtl z.B. die Kiste so kippen, dass er von selbst reinfassen kann. Erfolg ist Motivation. Das mit dem Trösten ist gut. Weiter so. Und dann wünsche ich dir viel Kraft für die tatsächliche "Trotzphase". lg Nachtwölfin


mf4

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Frust... viel wollen und noch wenig können und nicht verstehen, dass eine Brille kaputt gehen kann und ein Benutztes Taschentuch eklig ist. Trotz... das kommt noch


Sommersturm86

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Kenne das nur zu gut noch von meiner Tochter, als sie in dem alter war. Wollte alles, durfte zwar viel, aber nicht alles oder konnte es motorisch noch nicht, also Frust Geschrei. War sehr anstrengend. Geht aber vorbei. ;) Einfach versuchen abzuwägen, ob das Nein wirklich notwendig ist. Die Kiste gleich auf die Seite kippen oder eine kleinere nehmen. Und ein wenig Frust muss ja auch sein. Müssen ja lernen damit umzugehen. Und mit Taschentuch zum beispiel, spielerisch weg nehmen bzw dabei Grimasse schneiden und Bäh bäh sagen. Das fand meine immer ganz lustig und somit war das Taschentuch dann meist vergessen.


Franz Josef Neffe

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Allein kann man nicht trotzen. Dafür braucht es immer ZWEI, die gleich schlecht mit den Kräften des Trotzenden umgehen. Die neue Ich-kann-Schule zeigt einen Lösungsweg auf: Wenn ich mit Deinen Kräften BESSER umgehe als Du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir. Beim Trotzen zu zweit überbietet immer eins das andere im Schlechtbehandeln der entscheidenden Kräfte. Also lass Dir was Intelligentes einfallen, was ZIEHT, dann wirst Du für die Kräfte des Kindes interessanter! Optimiere DEINE Wirkung, das gibt mehr Einfluss! Ich freue mich auf Deinen Erfolg. Franz Josef Neffe