aannilii
Hallo alle zusammen! [i]Ich benötige einen Rat zum Umgang mit einem 5-Jährigen Sohn. Ich bin zunehmend überfordert und brauche einen Rat, für bestimmte Situationen. Auch Einschätzungen, on es normal ist und eure Erfahrungen würden mich interessieren. Ich bin wirklich oft am Rande meiner Kräfte bzw. ich bin einfach ratlos und werde mittlerweile aggressiv und wütend vor Machtlosigkeit. Das tut niemandem gut. Und das hat mein Sohn natürlich nicht verdient. Mein größtes Problem ist, dass ich ungeheuer ungeduldig bin. Das ist natürlich auch eine Schwierigkeit, di noch hinzukommt. Ich habe wenig Erfahrung mit Kindern. In meiner Familie war ich das einzige Kind. Am Anfang fand ich mich noch super im Erziehen, alles hat toll funktioniert ich habe mich viel baelesen etc. mittlerweile kann ich das nicht mehr behaupten. … Hier die Infos über das Verhalten, wo ich große Probleme habe: Mein Sohn hat einen starken Willen, ist Impulsiv und Emotional. Wir haben Schwierigkeiten z.B. morgens und abends fertig zu werden. Er kann sich schwer an Reihenfolgen halten. Er ist unwahrscheinlich trödelig und wird die ganze zeit von anderen Sachen abgelenkt, bzw. lenkt selber ab, weil er erzählt und mit einem kommunizieren will. Er ist hibbelig und kann nicht stillsitzen. Wenn wir beim Frühstück sind ist er der letzte, der sein Müsli eingefüllt hat und anfängt zu essen. Die anderen sind da oft schon fertig mit einer Portion oder da Frühstück/Mittag/Abendessen ist annähernd vorbei. (er hat einen kleinen Bruder). Ständiges Ermahnen antreiben etc. hilft nicht. Er nimmt es scheinbar oft überhaupt nicht wahr. Ich habe das Gefühl Anweisungen gehen bei ihm ins Ohr rein und direkt auf der anderen Seite wieder raus. Oft hört er nicht mal zu, sondern quasselt direkt mit irgendwas weiter, was er gerade für wichtig hält. Ich habe schon versucht ihn beim ansprechen festzuhalten und ihm direkt ins Gesicht zu gucken. Ich bin nicht sicher, ob es hilft. Wenn andere sich unterhalten – ich und mein Mann, fällt er uns ebenfalls immer ins Wort. Er kann nicht abwarten, bis e r dran ist oder nimmt nicht wahr, wenn andere reden. Ich muss eigentlich immer ein Ohr für ihn haben. Alles dreht sich um ihn. Ganz egal was, wenn wir etwas von ihm wollen -alles dauert ewig. Auch der Weg ins Auto etc. Am liebsten lässt er sich bedienen – dabei kann er alles komplett selbstständig -auch das anziehen und ausziehen – ein ewig langer Akt. Es ist zum Verzweifeln. Wir werden oft nur fertig, wenn es ein Wettlauf spiel gibt oder ich ihn anziehe/helfe. Ich habe aber nicht Lust immer Spiele zu machen. Ich muss mich parallel auch fertig machen oder den Bruder, etc. Auch ist das Anziehen von ihm mittlerweile sehr anstrengend, weil er nicht wirklich mithilft und es ist weiterer Ärger vorprogrammiert. Es hilft auch nicht morgens früher aufzustehen – die Kinder sind meist eh als erstes wach – dann dauern die Dinge, die eh schon lange dauern einfach länger. Zeit einsparen tun wir irgendwie nie. Ich möchte einfach, das s manches funktioniert, wenn er mal etwas alleine schaffen soll – und eine Anweisung bekommt. Das er das befolgen kann! Wir reden ständig auf ihn ein und werden laut. Es ist kein Durchkommen. Und es tut mir so leid für ihn. Ich würde so gerne anders mit ihm umgehen. Abe r ich bin gefrustet. Ich wurde auch schon körperlich. Niemals hätte ich gedacht, dass sowas möglich sein könnte…. Ich habe tatsächlich auch das Gefühl, dass er manchmal einfach nicht will! Es ist ihm total egal was Mama und Papa sagen. Auch an Regeln halten oder an ein Nein ist schwer. Er redet immer dagegen an oder sagt einfach „Doch“ und versucht seinen Willen zu bekommen. Er hatte schon immer einen enorm starken Willen. Trotz und Wutanfälle waren und sind extrem. Er kann da nicht selbst herausfinden. Beim zweiten Kind ist da ganz anders. Einfachste Regeln klappen nicht – ich weiß nicht, ob e an mir liegt und ich es nicht beibringen kann. Nach dem Toilettenganz abwischen, Spülen und Händewaschen…puh…. Abends, wenn es heißt „jetzt nicht mehr aus dem Bett aufstehen, weil…“ (und ich bin immer anwesend im Bett), er nochmal aufspringen muss und noch was ist… Manchmal haben wir das Gefühl er torpediert extra…..maachmal ist es ein bisschen tyrannisch... Es gibt echt oft Streit. Wenn ich den Raum verlassen will um kurz durchzuatmen und um Kräfte zu sammeln und Ruhe für eine ruhige Lösung zu finden, kommt er mir hinterher. Er ha sich schon an mein Bein gehängt. Ich kann ihm nicht kurz aus dem Weg gehen. Und wenn, dann ist das zweite Kind dabei… Andererseits ist er so ein toller junge. Er kann sich ewig lange mit manchen Spielsachen beschäftigen. Er kann die tollsten Dinge aus Lego bauen – kreativ und nach Anleitung und sich ewig damit beschäftigen. Er ist sehr sozial und bisher nicht negativ irgendwo aufgefallen. Außer seine Trödelei. Im Kinderharten hieß es neulich: na, lässt du dir wieder von Mama die Schuhe anziehen. Er ist toll mit anderen Kindern und kann gut teilen. Was sonst noch auffällt: er kann nicht partout nicht verlieren. Er muss das letzte Wort haben ;) Nächstes Jahr beginnt die Schule. Ich glaube was das Kognitive angeht ist es höchste Zeit. Auch motorisch ist er so weit. Aber Regeln befolgen. Stillsitzen und zuhören, das wird nicht einfach. Ich wünsche es mir so sehr anders. Ich bin so gespannt, was ihr mir sagt. Ist es bei euch auch so und ist das normal? Ist das eine Verhaltensauffälligkeit? Dann lieht es an mir, dass ich es einfach nicht mehr schaffe, das alles in die richtigen Bahnen zu lenken…..Mir liegt so viel auf dem Herzen und ich habe schon ewig viel geschrieben und wahrscheinlich noch nicht ansatzweise gesagt, was mich beschäftigt. Vielen Dank schon jetzt. Ich freu mich so auf eure Nachrichten!
Huhu, ich würde mich an Deiner Stelle mal intensiv mit einer Erzieherin im Kindergarten unterhalten. Geht es da besser, wie kann er sich dort in eine Gruppe einfügen, stillsitzen, zuhören - will sagen, benimmt er sich nur bei Dir so, weil das da geht, oder kann er auch anders? Ansonsten: meine Kinder konnten sich in dem Alter natürlich schon selbst anziehen. Wenn es schnell gehen sollte, habe ich aber auch noch im ersten Schuljahr oft geholfen. Wenn es dadurch dann allerdings wieder Streß gibt? Versuch es doch mal, ihn im Schlafanzug zum Kindergarten zu bringen, wenn er sich nicht umziehen will und auch keine Hilfe dabei möchte. Wechselklamotten musst Du natürlich einpacken und kannst ihn darauf hinweisen, dass er sich ja später selbst umziehen kann, wenn er das will (Du machst es dort im Kindergarten natürlich nicht).
Hey, danke für dein Feedback. Im Kindergarten gibts kein Stress, aber auch dort ist immer auch immer sehr langsam...immer der letzte beim Essen etc. Ihn im Schlafanzug zum Kindergarten bringen ist undekbar. Angedroht hatte ich es schonmal. Er würde niemals so das Haus verlassen. Ich würde ihn unter keinen Umständen ins Auto bekommen. Er würde heulen und sich mit seiner ganzen kraft dagegen wheren. So krieg ich ihn ja nicht mit und auch die Zähne müssten ja geputzt sein....Er will sich ja anziehen, aber es ist eine halbe Weltreise.....
Mein Sohn ist in vielen Punkten sehr ähnlich. Bei ihm habe ich immer das Gefühl, dass er zig spannende und kreative Ideen im Kopf hat, und deswegen Anziehen einfach unwichtig ist. Auch das ständige Reden - die Ideen müssen einfach raus sprudeln 😁 Wir kennen natürlich auch den Stress morgens. Für uns war die erfolgreichste Strategie: Verständnis und Akzeptanz. Und versuchen, nichts zu erwarten, wozu er nicht in der Lage ist. Das heißt, wenn es schnell gehen muss, ziehen wir an, machen das Müsli fertig usw. Wenn es dagegen nicht so dringend ist, kann man auch auf Zeit spielen und das Anziehen "üben". (Ich gehe mal davon aus, dass er es rein motorisch schon kann.) Bei uns wurde viel im Laufe des letzten Kindergartenjahres besser. Irgendwann hat er doch die bereit gelegten Klamotten nach mehrfacher Aufforderung angezogen, oder sich sogar selbst eine Hose aus dem Schrank geholt. Anziehen, um zu einer tollen Aktivität mitkommen zu können, ging auch schon länger 😉 Mit Regeln sind wir sehr konsequent - nach dem Toilettengang würde ich mich daneben stellen und nicht locker lassen, bis nicht alles erledigt ist. Und notfalls mehrfach wieder ins Bad bugsieren. (Ich weiß, nicht immer einfach mit zweitem Kind.) Die ersten Male kommt natürlich Protest, aber dein Sohn klingt nach einem schlauen Kerlchen - er wird schnell verstehen, dass er erst in Ruhe spielen kann, wenn die lästigen Dinge erledigt sind. Übrigens, meiner ist jetzt 6 und in der ersten Klasse. Und was soll ich sagen, alles läuft, keine Beschwerden bisher. Beim Thema Hausaufgaben haben wir ihn gleich vorgewarnt, dass wir da hinterher sein werden und er erledigt sie auch gewissenhaft. Und er zieht sich auch problemlos selbst an, sobald die schlimmste Müdigkeit überwunden ist. (Wir müssen ihn immer wecken und aus dem Bett schmeissen 😉)
Hi, danke für deine Antwort :) Klingt wirklich ähnlich. Ja, mein Sohn kann alles, wirklich alles alleine....aber er macht zwischendrin halt 10000 andere Sachen, die ihm gerade in den Kopf kommen...
Für mich klingt das sehr nach einem ADHS-Kind. Unser Sohn (14) war ähnlich in dem Alter und hat mit 8 die Diagnose bekommen.
ADHS-Kind müssen nicht über Tische und Bänke gehen. Es gibt auch die Träumer-Variante und Mischformen. ADHS heißt auch nicht, dass diese Kinder sich nicht konzentrieren können. Sie können sogar hyperfokussieren. Die Fähigkeit, sich zu konzentrieren ist lediglich sehr stark abhängig von der Motivation und davon, ob noch genug Energie dazu da ist.
Um das, was Du schreibst, mal aufzulösen:
"Mein Sohn hat einen starken Willen, ist Impulsiv und Emotional. Trotz und Wutanfälle waren und sind extrem. Er kann schlecht verlieren. Er quatscht in Gespräche rein."
Mangelhafte Impulskontrolle ist eine der drei offiziellen Säulen von ADHS. Stimmungsschwankungen sind sehr häufig. ADHSler wissen oft sehr genau, was sie (nicht) wollen.
"Einfachste Regeln klappen nicht – ich weiß nicht, ob e an mir liegt und ich es nicht beibringen kann. Nach dem Toilettenganz abwischen, Spülen und Händewaschen…puh…. "
Für langweiligen Alltagskram gibt ein ADHS-Gehirn sehr ungern Ressourcen frei. Das interessiert es schlicht nicht. Auf Dauer lernen die Kinder das aber. Es braucht nur länger.
"Abends, wenn es heißt „jetzt nicht mehr aus dem Bett aufstehen, weil…“ (und ich bin immer anwesend im Bett), er nochmal aufspringen muss und noch was ist…"
So sind sogar erwachsene ADHSler. Das sind die Leute, denen immer plötzlich einfällt, dass sie ja noch xy tun wollten und das muss JETZT sein. Ähnliches passiert in Gesprächen. Da haben sie einen tollen Gedanken gefasst und wenn man den JETZT nicht ausspricht, ist er wieder weg. Erwachsene ADHSler versuchen natürlich trotzdem, den passenden Moment abzuwarten, weil sie wissen, dass sie sich sonst unbeliebt machen, aber vielen fällt das schwer.
Das Trödeln ist bei unserem Sohn mit dem Träumen verbunden. Da geht es wieder um langweiligen Alltagskram und sein ADHS-Gehirn denkt lieber über spannende Dinge nach, so dass der Alltagskram im Schneckentempo vorwärts geht. Er konnte sich im Kindergartenalter blitzschnell anziehen, sogar ein Hemd mit Knöpfen - wenn er denn schnell angezogen sein wollte. Der Normalzustand war aber wie bei Euch.
Richtig, früher aufstehen, hilft da nicht. Dann träumen die Kinder nur länger herum.
Unruhe, die sich in innnerer Unruhe (Träumen) oder äußerer Unruhe (Hyperaktivität) äußern kann, ist die zweite Säule von ADHS.
Die dritte ist, mangelhafte Konzentrationsfähigkeit. Die fällt aber im Kindergartenalter oft noch nicht auf, weil da selten Dinge von den Kindern verlangt werden, zu denen sie nachhaltig keine Lust haben und kleine Kinder allgemein noch eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne haben. Das also noch als normal empfunden wird. Deswegen gibt es die meisten ADHS-Diagnosen bei Kindern im frühen Schulalter.
"Er ist sehr sozial und bisher nicht negativ irgendwo aufgefallen."
Die Kinder, die eher in Richtung Träumer veranlagt sind, sind oft außer Haus sehr angepasst. Deswegen werden die auch viel seltener diagnostiziert, als die Hyperaktiven, die allen überall auf den Wecker gehen.
Man hat bei diesen Kindern häufig das Gefühl, dass die nicht wollen oder einen veräppeln wollen und dass man auch mit der Wand reden könnte. Bei unserem Sohn vermuteten die Erzieherinnen schon eine Hörschwäche. Mein Mann hat dann vom anderen Ende des Raumes geflüstert, ob unser Sohn ein Eis möchte. Da kam dann prompt eine Antwort.
Das heißt nicht, dass Dein Sohn ADHS haben muss, aber für mich sind das genug Indizien, um zu empfehlen, es abklären zu lassen. Abgesehen davon, dass die Probleme Euer Familienleben belasten, ist es nicht verkehrt, wenn man davon vor Schulbeginn weiß und passend damit umgehen kann. Die Diagnose erstellen z.B. Kinderpsychiater. Schneller geht es, wenn man privat zahlen kann und will.
Egal, was dahinter steckt, Dein Sohn macht das sehr wahrscheinlich nicht, um Dich zu ärgern. Das muss man sich immer vor Augen halten, wenn solche Kinder mal wieder an den Nerven zerren.
Normale Erziehungsratgeber kannst Du bei solchen Kindern vergessen. Die beziehen sich auf Durchschnittskinder. Alle Kinder, die irgendwie abweichen, passen nicht in diese Schemata.
ADHS-Kinder lernen Dinge, die sich nicht wirklich interessieren, langsamer. Unser Sohn (14) konnte z.B. im Kindergarten Fachvorträge über Römer und Germanen halten und hat eine Klasse übersprungen, konnte aber erst im 3. Schuljahr die Uhr lesen und noch später die Monate hintereinander aufsagen.
So Themen, wie dass man die Hände nach dem Toilettengang wäscht oder Türen hinter sich schließt oder die Zähne putzt, bevor man ins Bett geht, hatten wir auch ewig.
Da muss man immer wieder und wieder, gefühlt 100 mal öfter als bei anderen Kindern, drauf hinweisen. Irgendwann sitzt es.
Anweisungen sollten möglichst kurz und auf den Punkt sein. Es sei denn, es gibt wirklich etwas zu erklären, und das Kind weiß das nicht längst. Bei weitschweifigen Erklärungen hören diese Kinder nach den ersten paar Worten nicht mehr zu.
Falls es um mehrere Dinge geht, sollte die zweite oder dritte Anweisung erst kommen, wenn Punkt 1 erlegt ist, sonst wird sie vergessen.
So Dinge, wie "Räume bitte Dein Zimmer auf" sind auch schwierig, weil diese Kinder oft nicht wissen, wo sie anfangen und wie sie das machen sollen. Da sagt man besser "Räume bitte das Lego in die Box" oder so etwas.
In die Augen schauen, kann helfen, muss aber nicht. Ich sage auch schonmal "Erde an XY" oder solche Sachen, wenn unser Sohn sich mal wieder in ferne Welten gebeamt hat.
Was das Anziehen angeht, kannst Du es mit einer Uhr mit Zeigern versuchen und dem Kind sagen, wenn der Zeiger da ist, bist Du angezogen. ADHSler haben ein mangelhaftes Gefühl für Zeiträume. So wird die Zeit (be)greifbar.
Wir haben unseren Sohn auch schon im Schlafanzug in den Kindergarten befördert oder sind gegangen, wenn er seine Schuhe nicht anziehen wollte. Da rannte er dann brüllend in Socken aus dem Kindergarten hinter uns her. Aber danach gab es das Problem nicht mehr. Ob Du so durchgreifen willst, musst Du entscheiden.
Was das nicht verlieren können bei Spielen angeht, würde ich das üben, auch wenn das nervt. So kann man Impulskontrolle trainieren. Da würde ich ein Gespräch mit ihm führen, von wegen, dass Spiele Spiele sind, die Glücksfaktoren haben, so dass jeder mal verliert oder gewinnt. Beim letzten mal hat er verloren, davor Du oder Papa oder der kleine Bruder. So ist es eben. Man spielt nicht, um zu gewinnen, sondern um gemeinsam Spaß zu haben. Wenn er ausflippt, ist das Spiel für ihn beendet, aber die anderen spielen weiter.
Da würde ich Spiele auswählen, bei denen man nicht in eine Abwärtsspirale gerät. Siedler ist z.B. schlecht. Bei schlechten Ressourcen auf dem Spielfeld und einem schlechten Start, geht es da lange nur noch bergab bis jemand anders gewinnt. Das fällt jemandem, der sich sowieso schon schwer mit dem Verlieren tut, extrem schwer.
Wir hatten vom Therapeuten mal den Tip "Spitz pass auf!" zu spielen, um Impulskontrolle mit unserem Sohn zu trainieren.
Hi, danke ür die ausführliche Analyse und die Hilfestellungen. Ich habe tatsächlich auch schon überlegt, ob es vielleicht in diese Richtugn geht. Aber im Kindergarten waren sie bisher anderer Meinung....ich bin selbst nicht sicher, ob es mich vielleicht sogar auch betreffen könnte. Aber dazu weiß ich bisher nichts und ich habe manchmal auch das Gefühl, dass man sich vieles in dieser Hinsicht einreden kann. Vermutlich ist es das Beste, ADS mal abklären zu lassen. Ich würde als erstes einen Kinderarzt dazu befragen, oder?
Hallo, Für mich klingt das auch so, als solltet ihr das Thema AD(H)S von einem Spezialisten abklären lassen. Aber dazu wurde schon super viel gesagt. Du schreibst, dass du überlegst, ob du AD(H)S haben könntest. Kann sein, dass du dir das einredest, kann aber auch sein, dass was daran ist. Undiagnostiziertes AD(H)S macht das Leben unnötig schwer. AD(H)S ist erblich und wenn AD(H)S bei Mutter und Kind unerkannt vorkommt, ist es doppelt schwer. Mir hat das Buch "Habe ich AD(H)S... und wenn ja was mache ich Gutes daraus?" von Dr. med. Astrid Neuy-Lobkowitz sehr geholfen. Sie erklärt sehr gut was AD(H)S bei Erwachsenen ist bzw nicht ist und es ist eine super Hilfe um herauszufinden ob es Sinn macht, sich als Erwachsener an einen Spezialisten zu wenden oder ob man mit dem Verdacht eher daneben lag. AD(H)S ist nicht schlimm, nur anders. Egal ob es AD(H)S bei euch oder nicht, ich wünsche euch alles Gute!!!
Hallo, Für mich klingt das auch so, als solltet ihr das Thema AD(H)S von einem Spezialisten abklären lassen. Aber dazu wurde schon super viel gesagt. Du schreibst, dass du überlegst, ob du AD(H)S haben könntest. Kann sein, dass du dir das einredest, kann aber auch sein, dass was daran ist. Undiagnostiziertes AD(H)S macht das Leben unnötig schwer. AD(H)S ist erblich und wenn AD(H)S bei Mutter und Kind unerkannt vorkommt, ist es doppelt schwer. Mir hat das Buch "Habe ich AD(H)S... und wenn ja was mache ich Gutes daraus?" von Dr. med. Astrid Neuy-Lobkowitz sehr geholfen. Sie erklärt sehr gut was AD(H)S bei Erwachsenen ist bzw nicht ist und es ist eine super Hilfe um herauszufinden ob es Sinn macht, sich als Erwachsener an einen Spezialisten zu wenden oder ob man mit dem Verdacht eher daneben lag. AD(H)S ist nicht schlimm, nur anders. Egal ob es AD(H)S bei euch oder nicht, ich wünsche euch alles Gute!!!
Hallo, manchmal werfen Kinder ja auch deshalb Sand ins Getriebe, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Zum Beispiel aus (normaler und unvermeidlicher) Geschwister-Eifersucht. Denn negative Aufmerksamkeit ist immer noch besser als keine. Das Schlimme ist, dass dadurch ein Teufelskreis entsteht: Das Verhalten des Kindes löst Gereiztheit und Wut bei den Eltern aus, es bekommt viel seltener positive, bestätigende, lobende, liebevolle Aufmerksamkeit. Es wird immer gefrusteter, benimmt sich immer störender. Denn immerhin das störende Verhalten löst zuverlässig Aufmerksamkeit der Eltern aus. Erwünschtes Verhalten dagegen wird von den Eltern übersehen, sie finden es selbstverständlich und bemerken es kaum. Es gibt einen Punkt, finde ich, an dem man einfach zwei, drei Mal zu einer Erziehungsberatung gehen darf. Denn oft kommt man allein aus der Gereiztheit und Wut aufs Kind (das einen scheinbar absichtlich ärgern und ausbremsen will) nicht mehr raus. Und dann nimmt das Kind Schaden. Es fühlt sich weniger geliebt als das kleine Geschwister, fühlt sich immer nur kritisiert, es macht alles falsch, es fühlt sich falsch. Erziehungsberatung hilft und entlastet unheimlich, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Wenn man aus der Gereiztheit und Ungeduld nicht mehr herauskommt. Wenn man schlechte Gefühle gegenüber dem Kind (und deshalb auch noch Schuldgefühle) hat. All das darf passieren, aber es darf nicht so bleiben. Man kriegt Tipps, wie man den Alltag wieder entkrampft. Und man kriegt ein paar Anregungen, auf die man selbst nicht gekommen wäre. Wenn du noch zauderst, kannst du als erste Hilfe anfangen, deinen Sohn bewusst zu loben für alles, was gut klappt. Aber nicht ironisch: "Na siehst du, es geht doch", sondern liebevoll: "Ich fand's toll, dass du deinem Geschwister gerade geholfen hast", "Das ist wirklich eine gute Lösung, so machen wir das", "Es ist richtig schön, mit dir zusammen zu kochen oder zu backen, das ist eine tolle Hilfe für mich." Unerwünschtes Verhalten dagegen solltet ihr - wo es geht natürlich - ignorieren. Wenn er ins Wort fällt, unterbrecht euch nicht, sondern sprecht weiter miteinander. Sagt kurz zu ihm: "Gleich bist du dran, einen Moment, wir sprechen zuerst zu Ende." Er muss dann aber auch dran sein und nicht zu lange warten müssen. Lobt ihn dann: "Danke, dass du kurz gewartet hast. Jetzt höre ich zu." Übertrage ihm auch Verantwortung, bitte ihn um kleine Handreichungen und lobe ihn wieder. Lass ihn bei allem mitmachen und mithelfen, auch wenn es dann länger dauert oder das Ergebnis nicht perfekt ist. Kleine Kinder wollen nicht immer nur spielen oder funktionieren, sie wollen in der Familie auch wichtig und gebraucht sein. Lies vielleicht dazu mal das wunderbare Buch "Mein kompetentes Kind" von Jesper Juul, hier gibt es noch mehr (erstaunlich einfache) Lösungen für "anstrengende" Kinder. Wie gesagt, und ehe sich bei dir Wut auf der einen und Schuldgefühle auf der anderen Seite aufstauen, ruhig mal ein paar Termine bei der Erziehungsberatung nutzen, die ist genau für solche Situationen da. Kostenlose Beratung bieten u.a. Caritas, Diakonie oder Kinderschutzbund. Meist reichen ganz wenige Gespräche, um eine große Entlastung für die Familie herbeizuführen. Man sollte da überhaupt keine Scheu haben. LG
Hi, danke für die Tipps. Ich werde vielleicht wirklich mal eine Erziehungsberatung aufsuchen. Bücher habe ich zu Hauf gelesen. Die haben mich eher frustriert. Ich hatte immer einen hohen Anspruch auch an mich. Und wenn sich die Tipps aus den Büchern dann nicht anwenden lassen, ist es nicht sehr vorteilhaft. Und ja, ich verstehe natürlich, dass er Aufmersamkeit will und braucht und die soll er bekommen - vor allem natürlich liebevolle und positive :) Aber ich kann mich nicht um ihn drehen wie die Erde um die Sonne. Das muss er auch verstehen lernen.
Was sagt denn der Kiga? Wie läuft es da? Wie läuft es wo anders? Bei Hobbys? Was bekommst Du da für Feedback? Für mich hört sich das erst einmal nach ADHS an und ganz spontan dachte ich beim lesen deines Textes, lasst das Kind mal in einem SPZ testen. Es könnte nämlich auch durchaus etwas mit Langeweile zu tun haben, mit "Ich will entdecken" ......da sollte, vor Schulstart ein Experte drüber schauen. Denn in der Schulzeit nimmt dann keiner mehr Rücksicht.
Danke für deine Antwort. Was ist denn ein SPZ . Gehe ich mit den Bedenken zuerst zum Kinderarzt?
Ja, Du brauchst eine ÜW. Du solltest also einen Termin beim Kinderarzt vereinbaren. SPZ- sozialpädiartisches Zentrum, meist an einem Kinderkrankenhaus angekoppelt. Die schauen ganzheitlich auf's Kind und testen, die körperlichen und kognitiven Reaktionen des Kindes.
Hallo, ich war auch bei einer Art Erziehungsberatung gewesen. Eine zeitlang dachte ich auch, dass meiner ADHS hätte, jedoch nicht die Träumervariante sondern die andere Variante. Meiner quatscht auch in Gesprächen dazwischen, möchte immer Aufmerksamkeit etc. Und siehe da: Das Problem liegt an uns! Wir haben das Kind falsch gelesen. Uns wurden Tipps mitgegeben wie man kommuniziert, was man bei bestimmten Verhaltensweisen machen kann, welche Sachen das Kind alleine entscheiden darf.....also es war echt gut.
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