trüffel
guten abend! unser sohn, 3,5 jahre alt, haut uns oder tritt oder beißt oder, oder...wenn er richtig sauer ist. dazu schreit er auch laut, entweder unartikuliert oder eben "du bist scheiße!" oder so etwas. andere menschen haut er nie, nur uns eltern. an seinen freunden sehe ich, dass das manche kinder in dem alter machen und habe gehört, dass das ein vertrauensbeweiß zu sein scheint. ( na, danke!) meine frage: wie reagiert ihr konkret in solchen situationen? lg, trüffel
In dem Alter fing ich an, meiner Tochter ruhig zu sagen: "Wer schreit oder haut hat automatisch unrecht." Sie flippt immer noch gelegentlich aus, doch nur noch selten. Heute schicke ich sie in ihr Zimmer bis sie das Schreien einstellt. Vielleicht hat es sich ausgewachsen, vielleicht hat sie durch meine Reaktion gelernt - wer weiss.
Hallo, tatsächlich ist das nicht ganz ungewöhnlich, aber einen "Vertrauensbeweis" würde ich das nicht nennen. Aber ich weiß - auch aus eigener Erfahrung bis heute - was damit gemeint ist. Wo, wenn nicht zu Hause, sollte ein Kind Grenzüberschreitung versuchen. Es gehört schon eien Portion Vertrauen dazu, die elterliche Liebe und Fürsorge derart auf die Probe zu stellen. Wir erziehen unsere Kinder doch schließlich zu "Gassenengeln". Viel schlimmer sind die Kinder (dran), die zu Hause so kurz gehalten werden, dass sie allen Frust auf der Straße raus lassen. Wie reagieren? Was sagt Dir denn Dein Gefühl? Du bist verletzt, gekränkt, selbst sauer oder wütend? Ist Dein Sohn in dem Moment zugänglich? In keinem Fall würde ich ihn rausschicken aus dem Zimmer oder irgendwelche "stillen Treppen" einführen. Mach Dir bewusst, dass es Deinem Sohn in der Situation auch nicht gut geht. Auch kann er sich in diesem Alter noch nicht in Dich hineinversetzen, in Deine Gefühle. Trotzdem solltest Du Dihc klar abgrenzen. In der Wut war meine Tochter nie zugänglich. Ich habe ihr dann gesagt, ich verlasse jetzt das Zimmer, denn so möchte ich nicht beschimpft werden (es ist ein Unterschied, ob man selbst geht oder das Kind weg schickt). Wenn wir dann eine ruhigere Minute hatten, sie abreagiert war und meine Wut verraucht, haben wir kurz darüber gesprochen (ich bin auch raus gegangen, um mich nicht darauf einlassen zu müssen, weil ich selbst sehr jähzornig war und noch immer das Gefühl kenne, wenn die Wut übermächtig wird und so will ich meinen Kindern nicht begegnen). Ein Gespräch konnte dann so aussehen: "Warum bist Du so wütend gewesen?" "Ich kann Deine Wut verstehen, aber es tut mir weh, wenn Du mich verficktes Arschloch nennst, ich möchte das nicht, ich nenne Dich auch nicht so und auch sonst möchte niemand so genannt werden" (jaja, solche Worte bringen die Kinder mit) Und da wird nichts relativiert und ich zeige auch kein Verständnis für derartige Entgleisungen, ich formuliere klar, dass ich das nicht akzeptiere. "Was können wir denn tun, wenn Du wieder so eine Wut hast?" Mein Sohn hatte mal eine süße Idee, der antwortet dann nach langem Überlegen "Du musst ein Gute-Laune-Spray kaufen und wenn es schlimm wird, sprühst Du mich damit ein und ich Dich." Und tatsächlich haben wir dann zum Spaß die passende Bewegung und das Pfffff-Geräusch gemacht, wenn es wieder einmal grenzüberschreitend wurde und tatsächlich erinnerte er sich an die Abmachung/an das Gespräch. Kinder sind super kreativ, wenn es darum geht, Probleme und Konflikte zu lösen und sie öffnen uns auch damit manchmal die Augen. Meine beiden Kinder verhalten sich uns gegenüber heute respektvoll, obwohl beide heftig unsere Grenzen überschritten haben verbal. Meiner Tochter fällt es manchmal noch schwer, aber ich finde es wichtig, so etwas zu thematisieren OHNE eine Endlosdiskussion oder "Verständnis-Faselei" daraus zu machen. Klare Ansagen, klare Regeln, die für alle gelten. Viel Erfolg Grüße Tina
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