Elternforum Rund um die Erziehung

Störenfried beim Telefonieren

Störenfried beim Telefonieren

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Hallo, wie lösen denn folgendes Problem die Nichterzieher. Mein Sohn kann es überhaupt nicht leiden, wenn ich telefoniere. Das mögen sicherlich viele Kinder nicht, aber mir gehts mittlerweile so tierisch auf die Nerven, dass ich leider deswegen schon öfters aus der Haut gefahren bin! Ich nehm nur das Telefon in die Hand und schon löchert er mich mit Fragen, schreit rum usw. Ich telefoniere weiß Gott nicht viel oder ewig lang, aber manche Gespräche müssen ja wohl sein. Nicht mal 2 Minuten sind drin! Bisher weiße ich ihn vorher darauf hin, dass ich jetzt mal kurz telefonieren muß und er könne sich ja solang was überlegen, was wir danach zusammen spielen könnten... hilft alles nichts! Ich entwickel da mittlerweile schon so eine Wut auf ihn... :(


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ich bin zwar kein nichterzieher aber ich löse das problem so: jannik darf den hörer in die hand nehmen und mal hallo sagen und vielleicht mit dem gegenüber ein paar worte sprechen, dann sage entweder ich jannik gib mir bitte das telefon wieder , oder mein gegenüber sagt: jannik gibst du mir bitte die mama wieder... das klappt super, er weiß wer am telefon ist und hat hallo gesagt, und ich kann danach laaaaaaannnnnngggggeeee telefonieren lg heidi


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Danke für den Ratschlag, aber mein Sohn hat null Interesse, ans Telefon zu gehen. Ist ja aber auch nur bei Telefonaten mit Bekannten und Freunden möglich - die Gespräche verlege ich schon auf die Zeiten wenn er schläft oder im Kiga ist. Hm, vielleicht kommt ja noch ein Tipp.


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hallo nochmal, wie alt ist er denn??


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Er ist 4 Jahre alt.


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Hi, also einem 4jährigen wird es doch verständlich zu machen sein, dass er dich beim Telefonieren in Ruhe zu lassen hat, ausser es sind wichtige, dringende Sachen. Ich HASSE es wirklich, wenn Mütter mit mir telefonieren und die Kinder lauthals dreinbrüllen, dass mir fast die Ohren abfallen. Oder die Mutter immerzu: NEin lass das, nein hab ich gesagt, jetzt hör doch endlich... Sag deinem Sohn, dass er dich die 5 Minuten, die du an der STrippe hängst, bitte nicht stören soll, denn du redest ihm ja auch nicht dazwischen, wenn er mit Freunden redet. Ich denke, das sollen Kinder schon lernen. LG Birgit


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hm. ruben ist auch vier (fast) und ist gut im rücksicht-nehmen. meiner theorie ist dieser aspekt der sozialen entwicklung als resultat der nichterziehung so ausgeprägt. mit zwei jahren war das noch schwieriger. da haben wir ihn dann auch oft in den hörer sprechen lassen (anstrengend für den menschen am anderen ende der leitung) oder haben lange und für ihn langweilige gespräche auf die schlafzeiten verlegt oder wenn das andere elternteil da war. wenn ihn das nicht interessiert, würde ich durchaus mal in der frage-antwort -technik (also: du schlägst vor was ihn stört, er antwortet mit ja oder nein) versuchen rauszubekommen, was er gegen das telefonieren hat. wenn du nur fragst: "was ist denn los mit dir?" wirst du wohl keine antwort von ihm bekommen. so weit kann er seine gefühlswelt noch nicht sortieren. entgegen der landläufigen meinung ist es halt meist so, dass bei der nichterziehung viele probleme gar nicht erst auftreten. lg miebop


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oT


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Wenni ch ihn frage, was ihn denn stört, dann ist es meist, dass ich ihm da nicht zuhöre bzw. nicht mit ihm was spiele und er sich da langweilt. Seine Worte sind dann, "da bin ich ärgerlich weil du dann nicht mit mir spielen kannst".


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@meiner theorie ist dieser aspekt der sozialen entwicklung als resultat der nichterziehung so ausgeprägt.@ auch meine Kinder haben das nie gemacht....nicht alles ist immer ein Resultat der Nichterziehung. Kommt mal runter von eurem Ross. Mag sein, dass es auch bei Nicht Erziehern so klappt...aber eben nicht nur bei euch... *augenroll* LG


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ich erziehe ja nur light, und nicht nicht, aber mein sohn macht auch nie stress beim telefonieren. wenn doch, lass ich ihn kurz reinsprechen, das war´s dann. ich denke, das ist ein ergebnis unseres geduldigen und liebevollen erziehungsstils in zusammenarbeit mit seinem besonnenen und ruhigen gemüt.


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Vielleicht liegt dann unser "Problem" mehr darin, dass er allgemein sehr fordernd ist und sich eher wenig mal allein beschäftigen kann. Er ist ein Einzelkind und am liebsten wäre es ihm, man würde den ganzen Tag lang mit ihm zusammen spielen. Mal für mich zum einschätzen - wieviel spielt ihr mit euren kids zusammen/ wieviel spielen sie alleine? Speziell an die Einzelkinder gerichtet?


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eh! lass das pampen, nur weil du in der unerzogen-liste schief angeguckt worden bist. kann ja auch bei erziehern-light so sein. ABER meiner einschätzung nach ist unser sohn so, weil wir nichterziehen. würden wir anders, wäre er ein giftbold. also, gell, ausnahmsweise hier mal kein hohes ross, sondern eine realistische charaktereinschätzung meines kindes. tzzz.


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schief angeguckt worden??? Ich lach mich gleich kaputt.... Ich pampe nicht, ich stelle fest. Denn die ERziehung ist nicht immer die Wurzel allen Uebels. LG


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Zitat Denn die ERziehung ist nicht immer die Wurzel allen Uebels. Zitatende Naja, aber so gut wie. *lol* LG vina


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aber es gibt halt noch mehr als die NichtErziehung zwischen Himmel und Erde. LG


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gibt es mehr zwischen Himmel und Erde. Unschooling z.B. ... ;-) (sorry, der musste sein) Miebop hat festgestellt, dass ihre Nichterziehung auf Ruben die Wirkung hat, dass er rücksichtsvoll ist. Sie bezieht das auf ihre Nichterziehung....logisch weiss sie nicht, wie es mit Erziehung geworden wäre. Aber eins ist doch klar... es schwebt immer dieses Schreckgespenst des ungezähmten, asozialen Kindes im Raum, das nicht erzogen wurde. Stimmt aber nicht. Sie sind alles andere als asozial (im wahrsten Sinne des Wortes). Erziehung schafft viel Leid und Stress für die Beteiligten ... auf beiden Seiten. Alice Miller hat - wie gesagt - u.a. dazu geschrieben. Ich weiß, dass ihre keine schwarzen Pädagogen seid, dennoch erzieht ihr. Also: wenn Nichterziehung in euren Augen dasselbe Ergebnis erzielt wie Erziehung (was ich nicht glaube, das mag auf den ersten Blick so aussehen), dann kann man das erziehen doch auch lassen, oder? LG vina


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wenn erziehung light und nicht-erziehung dieselben ergebnisse erzielen (so scheint es mir aus meiner eigenen erfahrung heraus und aus dem lesen hier), dann frage ich mich, warum ich den unbequemen weg der kompletten nicht-erziehung gehen soll (kind entscheiden lassen über ins-bett-gehen, gemeinsame mahlzeiten per zufallsprinzip, gesunde ernährung zweitrangig, wenn das kind nicht will, tv-konsum uneingeschränkt möglich inkl. möglicher konzentrationsstörungen in der schule [ja, ich glaube an die studien zur korrelation von frühem tv-konsum und konzentrationsfähigkeit], regelmäßiges umschmeißen feststehender pläne, weil das kind gerade mal nicht will usw. da finde ich es einfacher, das kind sanft zu leiten, einen ausgleich zu schaffen zwischen dem was mir wichtig ist, was dem kind wichtig ist und was sein muss (z. b. arzttermine, medizin, körperpflege). auch, wenn das vielleicht für euch nicht vorstellbar ist: das funktioniert auch ohne drohen, schimpfen, strafen, belohnen, schreien, unterdrücken, hart anfassen, hintern versohlen, zwang und druck. sogar sehr gut! nach allem, was ich über nicht-erziehung gelesen habe, ist diese sehr viel unbequemer als eine sanfte, freie und unautoritäre erziehung, weil man wenig voraussehen kann, wenig planen kann, sondern immer erst abwartet, was das kind will und macht. ich bin ein mensch, der seit jeher klare strukturen und regelmäßige abläufe bevorzugt, im gegensatz zu vielen menschen, die das verabscheuen und sich noch nicht festlegen wollen, was sie am wochenende machen. für diese mag nicht-erziehung prima sein, für mich wäre es eine ungeheure emotionale anstrengung. meine kinder signalisieren mir durch nichts, dass sie sich einen anderen umgangsstil wünschen. ich kann mir nicht vorstellen, dass unser zusammenleben harmonischer und friedfertiger wäre mit nicht-erziehung. sonst wäre ich schon längst fahnenflüchtig in eure richtung ;-) also, ich glaube nicht, dass nicht-erziehung schadet (was viele andere hier glauben). ich glaube aber, dass sie nicht sein muss, dass man mit einfacheren, familienfreundlicheren mitteln genau das gleiche ergebnis erzielt. zumindest wir sind dafür ein beispiel.


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ny, ich kenne deine postings, ich schätze sie im allgemeinen. ich ziehe daraus, dass in eurer familie erziehung light ohne gravierende einschränkungen der persönlichkeitsrechte deiner kinder einhergeht. ich glaub dir, dass es ohne schreien, drohen, erpressen, schlagen etc klappt. erziehung wird für mich erst schwierig, wenn die machtspirale zwischen eltern und kind sich nach oben dreht und zu immer härteren methoden gegriffen werden "muss", um sich durchzusetzen. aber das ist bei euch nicht gegeben. so what? allerdings trifft auch keins deiner potentiellen probleme auf uns als nichterziehende familie zu. ich wundere mich, dass selbst du es noch als so problematisch und schwierig ansiehst, nicht zu erziehen. warum sollten wir nicht planen können, Ruben endlos vor dem fernseher sitzen, wir nicht zusammen essen? und jetzt sag mir, dass deine kinder nur mit am tisch sitzen weil du sie mit "sanftem druck" dazu bringst? ich bitte dich!


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nicht-erziehende berichten ja hier von ihrem alltag. und ich habe in der tat ein gewaltiges problem damit, meine kinder so lange aufzulassen, bis sie irgendwo von selbst einschlafen oder bis sie sagen, dass sie jetzt schlafen wollen. oder dass sie fernsehen, wann und wie lange sie möchten. oder dass sie süßigkeiten essen, soviel und so oft sie wollen. oder dass ich arzttermine absage, weil das kind nicht will oder zu etwas anderem lust hat. oder dass es medizin nicht nehmen muss, wenn es nicht will. oder oder oder... da gab und gibt es doch viele beispiele hier zu lesen. mir wäre das zu unvorhersehbar. ich fänd das anstrengend, abends nicht zu wissen, wann mein kind möglicherweise in den schlaf sinkt. oder ob wir den arzttermin morgen früh einhalten können oder ob dem kind einfällt, dass es eigentlich dazu keine lust hat. oder ob es vielleicht von alleine erkennt, dass hoher tv-konsum und hoher süßigkeiten-konsum auf dauer schädlich ist. überhaupt fänd ich es anstrengend, immer zu überlegen "ach, du meine güte! erziehe ich jetzt? oder doch nicht?" (johanna berichtete von diesem inneren ständigen reflektionsprozess). es ist doch viel einfacher, nach seinem gesunden menschenverstand zu entscheiden, der geprägt ist von einem gesunden inneren selbst und einer portion theoretischem, entwickklungspsychologischem hintergrund. mal wird das eine erzieherische entscheidung, mal eine nicht-erzieherische. so what? ja, ich stelle mir nicht-erziehung sehr anstrengend vor. zumindest in meinem konkreten fall. ich bin viel zu konservativ und viel zu strukturliebend, als dass ich mein kind einfach so machen lassen möchte. ich finde, ich lass schon viel freiraum und die berühmten fünfe oft gerade sein. aber was ich hier so gelesen habe über den alltag von nicht-erziehern (auch in der mailingliste, in die ich ein paar mal reingeschaut habe)... ich weiß auch nicht. da hab ich oft gedacht "wie schrecklich". obwohl ich es ja so nicht meine, denn schrecklich ist das ganze ja eigentlich nicht....


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ich glaube, der grund, warum ich mich immer noch mitteile zu diesem thema, ist, dass ich immer noch das gefühl habe, echte nicht-erzieher können sich nicht vorstellen, dass erziehung auch positive ergebnisse erzielen kann. natürlich keine autoritäre erziehung, das ist klar. aber gerade die freie, sanfte, unautoritäre erziehung unterscheidet sich hinsichtlich ihres effekts nicht von der nicht-erziehung, behaupte ich. so lange ich aber noch sätze lese wie **Erziehung schafft viel Leid und Stress für die Beteiligten ... auf beiden Seiten**, erziehung also völlig undifferenziert betrachtet wird als ein starres gebilde von maßnahmen und auswirkungen, höre ich nicht auf zu verdeutlichen, dass es das berühmte **in-between** gibt, das aus meiner sicht sogar den sinnvollsten (kind-, eltern-, familien-, gesellschaftsgerechtesten) umgang symbolisiert.


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Hallo, wir hatten das Thema einmal bei einem Workshop über Spracherziehung. Da ging es um das aktive Zuhören. Wir hören unseren Kindern meistens gar nicht RICHTIG zu und sagen des öffteren werend dem weiterarbeiten: jaja oder stimmt oder ähnliches... Aber, sobald wir das Telefon in der Hand haben, signalisiert das den Kindern, dass wir JETZT Zeit zum zuhören haben und reden dann mit uns :-). Mein Kleiner hat mit 2 Jahren gewusst, dass wenn ich gesagt habe, jetzt muss ich wichtig telefonieren (mit Finanzamt und so) war er ganz leise wenn ich aber mit einer Freundin telefonieren wollte war das unmöglich. Keine Ahnung wie er das unterschieden hat, oder ob ich nur Glück hatte :-) Versuch mal, bevor du telefonierst ihm zu sagen, dass du anschliesend Zeit für ihn hast wenn er dich kurz telefonieren lässt und lass das Telefon klingeln wenn du gerade mit ihm etwas tust, liest oder spielst. Das Tel darf nie wichtiger sein als dein Kind, wenn er das weis, dann lässt er dich auch wieder in Ruhe telefonieren LG Kathrin


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...für das Phänomen "Störenfriede" am Telefon. An diese Erklärung hatte ich noch gar nicht gedacht, aber stimmt... Danke LG