Elternforum Rund um die Erziehung

Sohn lügt und ist link manchmal !

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Hallo, ich habe ein großes Problem, welches mich sehr belastet. Mein Sohn, 5,5 Jahre alt lügt öfter und ist manchmal gemein und link. Zum Beispiel im Kindergarten sagt er einem Kind, es soll das Andere ärgern und das Kind bekommt dann ärger von der Erzieherin. Oder er macht irgendwas und sagt, ein anderes Kind hätte im gesagt, er soll das tuen. Das stimmt aber nicht. Auch bei harmlosen Sachen lügt er, sodaß ich nicht mehr weiß, was ich ihm glauben kann. Ich habe versucht, ihm zu erklären, warum man das nicht darf aber es kommt scheinbar nicht an. Was mache ich falsch. Wieso ist er so hinterlistig und falsch manchmal? Achso, ich habe noch eine Tochter, 3 Jahre alt, die auch öfter vom Bruder geärgert wird. Nicht ijmmer, denn die 2 verstehen sich eigentlich gut und spielen auch miteinander, Mein Sohn hängt sehr an ihr. Ich hoffe auf viele hilfreiche Tips. Danke vorab


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Die hilfreichen Tipps könnt ich auch als Anregungen gebrauchen. Mein Neffe (7 Jahre) macht das auch schon länger genauso. Lügt das sich die Balken biegen und drangsaliert seinen 9 Monate alten Bruder manchmal auf´s Übelste. Ich liebe meine Neffen sehr, aber damit habe ich mittlerweile große Probleme, weil ich auch schon gar nicht mehr weiß was ich ihm überhaupt noch glauben kann und wenn ich höre das er seinen kleinen Bruder im Genick packt und schüttelt wird´s mir ganz anders. LG


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Hm, vielleicht solltet ihr den Spieß mal umdrehen? Ein Lieblingsteil das die sehr bald vermissen werden verstecken und wenn sie rumjaulen wo es ist sagen: (wenn ein Baby da ist) Dein kleiner Bruder hat gesagt ich soll es verstecken oder denkt Euch was anderes aus. Wisst ihr wie ich das meine? Die sind ja schlau und wissen das es nicht stimmen kann. Dann stehen sie mal auf der anderen Seite. Oder beim Essen Sauce über die Nudeln kippen wenn sie die sonst nur blank essen und bei Protest behaupten: Die Kindergärtnerin hätte eben angerufen und gesagt Mama soll es draufmachen. Ich sehe schon die nachdenklichen Gesichter. Ich weiß nicht ob die das kappieren das müsst ihr wissen. Wenn ja, könnte man die Angelegenheit generell noch mal besprechen, vielleicht kommt Verständnis auf?! Ich erziehe gerne spielerisch und das klappt auch ganz gut. Meine Mädchen sind aber noch jünger darum weiß ich nicht ob die Idee gut ist. Vielleicht ist auch mehr liebevolle Aufmerksamkeit erwünscht könnte das der Fall sein? Fragt doch direkt Abends beim Gute Nacht Kuss mal nach ob sie deswegen so Lügengeschichten erfinden? Ihr könntet auch ganz nach Sabine Bohlmanns Tipp aus ihrem Buch "ein Löffelchen voll Zucker" Ein Tag in Lügenhausen einführen *g* Sonst fällt mir nix ein. Alles Liebe Guapa


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Hi, habe keine Erfahrung und keine Lösung, nur ein paar Gedanken. Ich nehme an, ich fasse nur zusammen, was du selbst schon weißt, hilft ja auch manchmal. 1. Er lernt, welche Folgen seine Handlungen haben, und testet die aus (z.B. Folgen auf das andere Kind im Kindergarten, daß er angestachelt hat, daß sich anstacheln ließ (falsch), und auf die Erzieherin, die reagiert (auch falsch, aber kann sie nix für) ) 2. Er lernt: Mama glaubt ihm nicht mehr, da er ab und zu lügt. Vielleicht testet er auch Mama. Vielleicht gibt es einen Grund, z.B. Verlangen nach Aufmerksamkeit? Selbst wenn negative Aufmerksamkeit? Es ist gut, wenn du ihm erklärst, warum er das nicht darf. Kann er schon antworten auf die Frage, warum er das macht? Mal probieren... Wahrscheinlich eher nicht. Trotzdem fragen. Ich denke, es gibt einen Grund. Vielleicht was in der Familie, Trennung oder so.... Todefall... Oder er hat einfach immer noch damit zu kämpfen, das die kleine Schwester ihm die Rolle Nr. 1 abspenstig gemacht hat.... Vielleicht fällt dir selbst was ein. Und laß dich nur nicht auf so ein Rollendenken ein, Schwester ist die Gute, und er der Böse. Er ist nicht böse :-) Ciao Biggi


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Der einzige Rat, den ich da geben kann, ist: Sei vorsichtig, dass Du ihn nicht wirklich so siehst, wie Du ihn in Deinem Posting dargestellt hast. Im Internet ist es immer schwierig, sich die Situation richtig vorzustellen, und vielleicht ist wirklich Schlimmes passiert. Was Du beschreibst, finde ich jetzt aber nicht außergewöhnlich. Kinder ärgern sich nun mal gegenseitig, und sie stiften auch andere manchmal dazu an. Kinder sagen auch nicht immer die Wahrheit. Manchmal, weil sie es gerne hätten, dass die Wahrheit ihrer Behauptung entspricht, manchmal einfach nur, weil es interessant ist, verschiedene Realitäten zu zeichnen, und manchmal auch, um zu sehen, wie andere darauf reagieren. Zu behaupten, er sei angestiftet worden, ein anderes Kind zu ärgern, soll die Schuld von ihm ablenken. Ist doch verständlich, dass er den Ärger nicht abbekommen möchte. Ich selber - aber dieser Rat kann in Deiner Situation und mit Deinem Kind unpassend sein - würde meinen Sohn dennoch nicht als Lügner und link bezeichnen. Denn wenn ich ihn in diese Rolle stecke, dann wird er sie auch weiter spielen. "Mama denkt ja sowieso, ich bin böse." Stattdessen würde ich versuchen, ihm die Reaktionen derjenigen zu verdeutlichen, denen sein Verhalten schadet: Das geärgerte Kind weint. - Die belogene Erzieherin schimpft mit dem falschen Kind. Das weint. - Die belogene Mutter weiß nicht, woran sie sich halten soll. Wahrscheinlich würde ihm noch sagen: "Du würdest Dich sicherlich nicht gut fühlen, wenn Dir das passiert wäre". Aber ich würde jede Schuldzuweisung vermeiden. Gegen sein Verhalten hilft vor allem Mitgefühl mit den Opfern. Und das entwickelt sich nicht unter Zwang, sondern durch Vorleben. Kann natürlich sein, dass Du das schon seit Jahren so machst wie ich es machen würde, und es wird immer schlimmer. Dann würde ich vielleicht externe Hilfe suchen. Aber wenn er nur manchmal so ist, und oft auch anders, dann halte ich das noch für unbedenklich.


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Hallo, was mir dazu einfällt ist Folgendes: Ich habe mehrfach Kinder gesehen, die sich so verhalten wie Dein Sohn. Und bei jedem Kind war da noch etwas anderes im Spiel, woran man zuerst gar nicht denkt. Der Junge, unter dem mein Sohn in der Grundschule besonders litt ist der jüngste einer Reihe von Geschwistern mit ADHS. Bei dem war es so, dass die Mutter das Geärgere der anderen Kinder irgendwann nicht mehr mitansehen wollte und ihre Kinder anders erzogen hat, so nach dem Motto: Wir werden erst gar nicht zum Opfer, wir sind jetzt so tough, andere müssen sich vor uns in Acht nehmen. Eine einzige Katastrophe war das! Der zweite Junge, der mir in den Sinn kommt ist der erste einer Reihe von 4 Geschwistern. Mutter ist in der Woche quasi alleinerziehend, weil Papa sich dauernd rar macht und auf Montage geht. Er verspricht oft, etwas mit den Kindern zu unternehmen und dann ist er doch wieder weg, weil er ja im Ausland arbeiten muss. Beide Kinder müssen schon in der Herkunftsfamilie sehr um ihren Platz in der Rangfolge kämpfen und übertragen dieses Schema nach außen. Dumm gelaufen für die, die ihnen in die Quere kommen. Es ist gut, dass Du Deinem Sohn sagst, dass es nicht in Ordnung ist, wie er sich verhält. Noch besser ist es, wenn man den Kindern das auch vorlebt, d.h. sich selber in solchen Situationen entschuldigt, den Kindern sagt, dass man jetzt ein schlechtes Gewissen hat usw. Viel Erfolg! LG


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Hallo, wenn Kinder sich so negativ verhalten, muss man manchmal zu Hause am gemeinsamen Miteinander arbeiten. Das Verhalten des Kindes spiegelt oft wider, dass momentan im Familiensystem etwas nicht stimmt, und dass das Kind damit unglücklich ist. Ich spreche vor dem Insbettgehen immer mit meinen Kindern darüber, wie der Tag für sie war. Was war das schönste Erlebnis am Tag, was war das allerblödeste Erlebnis, solche Dinge. Auf diese Weise kommen nach und nach die Themen zutage, die das Kind belastet oder traurig gemacht haben. Diese regelmäßigen Bettkanten-Gespräche helfen, dass unterschwellige Unzufriedenheiten beim Kind für die Eltern sichtbarer werden. Wir besprechen dann gemeinsam, wie Lösungen aussehen könnten, oder was wir alle besser machen können, damit sich jeder in der Familie wohlfühlt. Du könntest Dich zusammen mit Deinem Partner auch fragen, ob Euer Sohn genug Zeit von Euch bekommt. Nimmt sich auch sein Vater regelmäßig Zeit für ihn, interessiert er sich dafür, wie es ihm geht, haben die beiden gemeinsame Hobbys etc.? Unternimmt er auch mal regelmäßig etwas mit ihm allein? Ältere Geschwister brauchen ab und zu exklusive Papa-Zeit, so fühlen sie sich gesehen, wertvoll und geliebt (und die Eifersucht aufs kleine Geschwisterchen wird gemildert). Gerade für Jungen ist der Vater ein superwichtiges Vorbild und eine Identifikationsfigur. Aufmerksamkeit vom Vater macht Jungen zufrieden und froh. Wie ist zu Hause der Umgang unter Euch allen? Seid Ihr liebevoll, schmust Ihr auch mal zu viert Sonntag morgens im Bett, ist Dein Partner Dir gegenüber respekt- und rücksichtsvoll? Seid Ihr auch offen, freundlich und respektvoll zu Euren Kindern? All solche Dinge teilen sich Kindern mit und bestimmen auch ihr Verhalten. Wenn Du mehr über Deinen Sohn erfahren möchtest und warum er sich momentan schwierig verhält, lies doch mal das wunderbare Buch "Das kompetente Kind" von Jesper Juul. Es hat bei uns unheimlich viel verändert, ich finde es wirklich genial. Grüßle Astrid