dezemberstern
Meine 8-jährige Tochter (2. Klasse) macht mir momentan große Sorgen. Sie möchte momentan nicht in die Schule, obwohl dort alles in Ordnung ist (sie ist gut in der Schule, hat keine Probleme mit Mitschülern, nette Lehrerin). Jeden Morgen gibt es Tränen und sie hat Bauchschmerzen, zweimal musste ich sie schon deswegen abholen (die Lehrerin vermutet auch Trennungsangst). Sobald sie zu Hause ist, sind die Bauchschmerzen weg und sie ist ausgelassen und fröhlich. Zu Hause und in gewohnter Umgebung erscheint sie sehr offen und extrovertiert. In der Schule ist sie nach Aussage der Lehrerin eher ruhig, aber beliebt. Jetzt fängt es sogar an, dass sie nicht mehr zu ihren Hobbys möchte, von einer Verabredung bei einer guten Freundin musste ich sie abholen (Bauchschmerzen) und selbst auf Kindergeburtstage möchte sie plötzlich nicht mehr gehen. Sie will einfach die ganze Zeit nur bei mir sein. Als Begründung gibt sie an, dass sie immer furchtbar weinen muss, sobald ich nicht dabei bin und sie dann Bauchschmerzen bekommt. Sie sagt, sie möchte am liebsten die ganze Zeit bei mir sein und kann dagegen nichts tun. Es ist nichts vorgefallen, ich habe sie auch nie irgendwo "vergessen" oder zu spät abgeholt oder ähnliches. Sie beteuert auch, dass es keinen Grund gibt, außer dass sie bei mir sein möchte. Bisher kannte ich so ein Verhalten gar nicht von ihr. Sie hat nie unter Trennungsangst gelitten, war eher selbstbewusst und ist gerne woanders hingegangen. In den Ferien habe ich ihr sehr viel Zeit gewidmet, wir haben viel zusammen unternommen. Außerdem bin ich nicht berufstätig, bin also zu Hause, wenn sie um 12h aus der Schule kommt und habe dann auch Zeit für sie. Wie geht man in so einem Fall mit dem Kind um? Verständnis - klar! Strenge?! Ich glaube nicht, dass es geschauspielert ist, sie leidet wirklich, aber was kann ich tun?
Ich vermute, dass sie bisher nie oder kaum gefehlt hat in der Schule und eher eine gute Schülerin ist. Dann würde ich das jetzige Verhalten wie eine Krankheit bewerten und sie für einige Tage zuhause lassen. Dann kann sie Kraft tanken und wird wieder zur Schule gehen.
Hallo, zum Glück sind solche Veränderungen ja meist nur die berühmten "Phasen". Eine Phase hat verschiedene typische Merkmale. Eines davon ist, dass Phasen unvermeidlich kommen und gehen, bis ein Kind volljährig ist. Ein anderes Merkmal ist, dass man sie oft gelassen betrachten darf. Wichtig sind sicher aber "Bettkantengespräche", bei denen Du mit Deiner Tochter nochmal den Tag besprichst, was alles so vorkam, was das Schönste und das Blödeste am Tag war. Dafür eignet sich natürlich neben der Insbettgeh-Zeit auch das gemeinsame Familienabendessen, wo jeder noch einmal von seinem Tag berichtet, auch Mama und Papa. Solche täglichen Gespräche machen wir mit unseren Kindern auch - und zwar vor allem in schwierigeren "Phasen", das hilft immer sehr. Ansonsten würde ich ihre Anhänglichkeit momentan einfach akzeptieren und abwarten. Vielleicht macht sie gerade einen großen Entwicklungsschritt. Bei solchen Schritten vergrößert sich ja für ein Kind die Welt wieder ein Stückchen (der Radius der Wahrnehmung, der persönlichen Kontakte, der Aufgaben und Verpflichtungen etc. erweitert sich), und das macht oft erst einmal Angst. Nur, wenn die Anhänglichkeit und das Bauchweh länger anhalten, würde ich über weitere Maßnahmen nachdenken. Es gibt ja z. B. Kurse "Autogenes Training für Kinder", das habe ich mit meiner Tochter mal (gegen Notenstress, es hilft aber auch bei Bauch- und Kopfweh usw.) gemacht, es wird von der Krankenkasse bezahlt und macht Spaß. Natürlich kann auch ein Gespräch mit dem Kinderarzt nicht schaden. LG
Ganz klar Verständnis, aber nicht überbewerten! Meine 7jährige hatte auch so eine Phase. Sie konnte in ihrem Bett nur mit meiner Kuscheljacke einschlafen, in die Schule nahm sie ein Tuch von mir mit.... Ich hab ihr die Schulschnitten in Herzform ausgestochen und son zeugs.. Ihr hats gefallen und die Phase ist vorbei. Ich kann mich dunkel erinnern, dass ich in diesem Alter oft Alpträume hatte, dass meiner Familie was passiert. Nimm sie Ernst mit ihrer Angst und denkt Euch zusammen was aus, was sie mitnehmen kann etc. LG Jana
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