Mitglied inaktiv
hallo, vielleicht kennt ihr die situation und habt ein paar tips für mich. gestern im kindergarten, haeben mein sohn und sein freund einer kindergärtnerin in den bauch geboxt. war nciht extrem schlimm, aber es geht ja um das prinzip. nun hat sich rausgestellt, dass der freund angefangen hat und dann gemeint hat mein sohn solle das auch mal machen und er hat es gemacht. habe gestern dann mit ihm gesprochen und gesagt, ob man das denn dürfe, nein, das darf man nicht. udn habe ihm dann erklärt, dass er dann auch sagen muss, dass er das nicht macht, weil man das nicht darf und dann ist der andere trotzdem sein freund. weiss jetzt aber nciht, was man noch machen kann, um sein selbstbewustsein so zu stärken, dass er es schafft nein zu sagen, auch im hinblick auf später. vielen dank für eure tips. viele grüße nicole
Hallo, das ist kein Problem mangelnden Selbstbewusstseins. Kinder ahmen andere immer leicht nach, egal wie sie selbst veranlagt sind. Und besonders gern ahmen sie Kinder nach, die ganz anders sind als sie selbst. Ein Rabauke beeindruckt ein sanftes Kind z.B. oft sehr, und es ahmt ihn zeitweise auch nach. Das Verhalten Deines Sohnes ist ein klassischer Fall, um einfach zu Hause die sog. Induktion zu üben. Dabei wird ausgenutzt, dass Kinder angeborenerweise die Fähigkeit zum Mitgefühl (Empathie) haben. Diese Fähigkeit muss aber trainiert werden, um nicht unterzugehen. Mitgefühl entwickeln Kinder jedoch nicht durch Erklärungen von uns Erwachsenen, sondern durch Anschauung. Ich habe damit bei meinem Sohn (3,5) erstaunlich gute Erfahrungen gemacht und schnelle Erfolge erzielt (er ist ein sanfter Junge, der sich dem größten Kiga-Rabauken angeschlossen hatte und auch nachahmte). Wie das - total einfach - Training geht, erfährst Du im Forum von Dr. Posth, wenn Du im Suchfenster bei ihm das Stichwort "Induktion" eingibst. Grüßle, BB
iii
So ein Quatsch. Meine Kinder (inzwischen 12 und 8) sind auch ohne Induktion wunderbar empathische Menschen geworden. Induktion ist ein wissenschaftlich glorifiziertes "Wie Du mir, so ich Dir!" - ein Lebensprinzip, das ich noch nie sonderlich erstrebenswert fand. Ein Kind in dieser Situation steckt in einem Dilemma. "Gehörcht" es dem Freund, dessen Anerkennung es nicht verlieren will? Oder "gehorcht" es den abwesenden Eltern, die es sowieso nie verlieren wird? Ich würde mal vermuten, daß sich die meisten Kinder in dem Alter in der Situation für den Freund entscheiden würden. Wichtig ist, daß man entsprechend reagiert - was getan wurde - und erklärt, warum das eine doofe Idee war - ist auch geschehen. Wirklich Sorgen würde ich mir machen, wenn das eine Art Lebensprinzip beim Kind wird. Und zwar in erster Line gar nicht mal das Boxen (das auch, aber auf einer anderen Ebene), sondern das Nachmachen. Dann braucht das Kind ein Training für das Selbstbewußtsein. Aber solange das der bisher einzige Vorfall war, reicht Mißbilligen und Erklären als Reaktion definitiv aus. Gruß, Elisabeth.
... habe ich so verstanden (laut Dr.Posth - u.a.), dass man dem Kind gegenüber Gefühle zeigen und diese auch noch gezielt übertreiben soll - z.B. demonstrativ "weinen", damit das Kind Mitgefühl hat und merkt, dass es etwas getan hat was Mami traurig macht... Aus einigen von Dr.Posths Beiträgen geht das fast wörtlich so hervor. Ich empfinde das als unaufrichtiges "Theaterspielen" bzw. Manipulation und würde das weder meinem Partner, ncoh meinem Kind gegenüber tun. Klar drücke ich Gefühle aus, aber so wie sie "in echt" sind und nicht, weil ich denke, mein Kind würde sonst keine Fähigkeit zum Mitgefühl entwickeln, bzw. dieses würde verkümmern! Ich denke, das ist Unsinn. Wenn man nicht ein totaler Eisblock ist, bringt man genug Gefühle rüber, die man auch nicht künstlich aufbauschen muss und die das Kind "mit erleben" kann. Zum vorliegenden Fall würde ich den Sachverhalt wohl ähnlich sehen wie Emfut.
Hallo, Induktion bedeutet nicht, dass man Gefühle vorspielt. Sie bedeutet, dass man dem Kind seine ECHTEN Gefühle durch leichte Übertreibung sichtbarer macht. Normalerweise zeigen wir einem Kind, das uns z.B. auf den Kopf gepatscht hat, nämlich gar nicht unseren (kleinen) Schrecken und Schmerz. Sondern wir sagen ärgerlich: "Nein! Wir hauen nicht!" oder so ähnlich. Diese intellektuelle Erklärung ist für das Kind aber nicht so unmittelbar nachvollziehbar, wie der reine Anblick der Mutter, die z.B. sagt: "Au-au, das tut weh!" und dabei erschrocken guckt. Worte lösen keine Empathie aus, GESEHENE Gefühle aber sehr wohl. Dafür sorgen die Spiegel-Neuronen im Gehirn: Sie ermöglichen es einem Kind, das Gefühl der Mutter im selben Moment mitzuerleben - sofern sie sichtbar gemacht werden, und dafür sorgt die leichte Überzeichnung! Es geht um Gottes willen bei der Methode auch nicht darum, dem Kind Schuldgefühle zu machen! Schuldgefühle entstehen, wenn eine Mutter in der Situation z.B. sagen würde: "Jetzt hast du die Mama aber traurig gemacht!" Auch dies ist schon wieder eine Interpretation der Situation mit WORTEN. Darum geht es nicht, es geht darum, Gefühle zu ZEIGEN, nicht sie zu deuten oder dem Kind zu erklären. Normalerweise werden in solchen Situationen unsere echten (wenn auch nicht dramatischen) Gefühle schlicht durch Wut überdeckt. Wut, Schimpfen, das Androhen von "Konsequenzen" etc. aber haben kaum erzieherische Wirkung. Wenn ein Kind aber z.B. eine Tapete mit Filzstift bemalt hat und sieht, dass die Eltern die Tapete bedauernd und mit betroffenem Gesichtsausdruck anfassen (OHNE dem Kind Vorwürfe zu machen), empfindet es Mitgefühl und wird dieses Verhalten in Zukunft eher lassen, als wenn sich die Eltern aufregen und losschimpfen. Hier hat das Kind in Zukunft höchstens Angst vor Ärger - das ist aber keine echte Einsicht. Ich selbst habe die Methode kürzlich ausprobiert und war völlig platt, wie toll sie funktionierte: Mein kleiner Sohn patschte mir aus Wut kürzlich ins Gesicht. Statt zu schimpfen habe ich mir die Wange gehalten, erschrocken geschaut und gesagt Au-au, oh, au! Es dauerte nur wenige Sekunden, da kopierte mein Sohn unbewusst meinen betroffenen Gesichtsausdruck. Und wenige Momente später begann er, mich zu trösten. Das ist von den Entwicklungspsychologen gewollt: Empathie führt dazu, dass man zukünftig unterlässt, was dem anderen sichtlich weh tut - Ermahnungen erreichen dies kaum. LG, BB
Eigentlich sollte es doch auch so sein, natürlich rutscht mir auch mal ein schimpfen raus. aber meistens ist es doch eher das traurig sein das was kaputt ist.
Unsere ist 4 und kann damit super umgehen. Eine Zeitlang hat sie sich nie entschuldigt, eine Mutter sagte mir das man es immer sagen soll. Das man das halt macht und fordert es ständig von ihren Kindern.
Ich habe es durch zeigen meiner Gefühle ohne erklärungen hinbekommen.
Mittlerweile muß ich kaum noch was "vorspielen" sie sagt es von ganz alleine und kommt, nimmt mich in den Arm.
Die Mutter mit ihren Vorschlägen muß immer noch erklären und fordern.
Finde es echt erstaunlich wie einfach manches ist.
... kann ich da schon eher was mit anfangen, aber bei Dr.Posth hört es sich mitunter wirklich ziemlich komisch an (wie so einiges andere auch)... :-/ Klar, echte Gefühle ein bisschen(!) übetreiben finde ich auch in Ordung, so dass das Kind es auch versteht. Aber was ist, wenn auch die Wut "echt" ist?! Darf ich die nicht zeigen? Und wenn nein- warum diese "Zensur! - TRauer ja, Wut nicht? Klar ist man traurig wenn was kaputt ist, aber zugleich ist man doch oft auch sauer - z.B. wenn man das Kind gebeten hat, etwas nicht zu tun, es aber weitermacht und daudrch etwas kaputtgeht. Dann ist doch das Schimpfen aus Ärger absolut authentisch und müsste mit der Induktionstheorie vereinbar sein... Oder nicht?!? Ich meine, die Kinder kennen das doch selbst auch - sie sind ja selbst auch oft traurig UND zugleich sauer, wenn was schiefgeht... etc. Sie schimpfen und toben dann auch. Warum kann man diese authentische Reaktion, natürlich in etwas "zivilieirterer" Form, nicht auch als Erwachsenere zeigen?
wut ist ein gefühl, schimpfen eine (von vielen möglichen) reaktion. wenn du dein gefühl "nur" (nicht im sinne einer wertung sondern einer ausschließlichkeit) ZEIGST - und das geschieht über deine körpersprache - bleibst du bei dir, es ist sozusagen eine ich-botschaft, die etwas über deine befindlichkeit ausdrückt. das kind erlebt also deine reaktion auf sein handeln, ohne dass es aber selbst in irgendeiner form gemaßregelt, angegriffen (und dazu kann auch schimpfen gehören) oder als "schuld an mamas gefühlen" bezeichnet wird. das ermöglicht selbsterkenntnis über das eigene verhalten und empathie, im gegenzug zu sanktionen, die auf ein unterlassen oder an-den-tag-legen bestimmter verhaltensweisen zielen, ohne aufrichtige und angstfreie innere lernprozesse in gang zu setzen. um der diskussion im aktuell vorzugreifen: ich schimpfe auch. passiert mir. manchmal finde ich es in ordnung, denn auch ich bin nur ein mensch, und manchmal denk ich mir, mensch hätteste doch anders reagiert. generell ist es so, dass ich-botschaften (die nie übergriffig sind) und authentizität sehr wichtige faktoren sind, kommunikation gelingen zu lassen.
Hallo, ich finde die Induktion auch sehr wirksam, wenn auch von Dr. Posth nicht so gut erklärt - aber das ist eh nicht seine Stärke. Ich denke, man darf auch Wut zeigen - aber Wut über den Schaden oder den Schmerz - nicht Wut gegen das Kind. Bei einer beschmierten Tapete könnte man also die Hände erheben und rufen: "Oh nein! Die schöne Tapete. Och nee! (Tapete bedauernd anfassen) Oje! Jetzt ist sie ganz kaputt. Oh... (traurig wirken)". Bei all dem sollteman aber nur die Wand anschauen, nicht vorwurfsvoll das Kind. Wut über den Schaden an der Wand ist etwas anderes als Wut gegen das Kind. Wut und Traurigkeit über den Schaden animiert Kinder zu Mitgefühl. Wut, die sich gegen sie selbst richtet, ängstigt und erzeugt kein Mitgefühl. Grüßle, Mimi
... aber andererseits: Was ist, wann man nun mal (ganz "authentisch" ;-)) nicht nur wegen der Sache, sondern auch auf das Kind sauer ist? Muss man das dann "umlenken"? Ich meine, klar sollte man sich versuchen zu beherrschen usw. - aber andererseits, auf meinen Mann bin ich ja z.B. auch sauer, wenn er was ganz offensichtlich "verbockt", ich es ihm vorher noch gesagt habe etc. Warum sollen die Kinder das nicht auch mitbekommen, dass man halt auch auf sie sauer ist und nicht nur "einfach so" wegen der Sache an sich, so als hätten sie mit dieser nix zu tun...? Hmmm, schon schwierig, finde ich... :-/ Aber werde weiter drüber nachdenken und ausprobieren... Gruss, M.
ich sag in so situationen schon auch mal "ich bin jetzt total sauer auf dich!". mein sohn kann damit gut umgehen. früher fiel es mir sehr schwer, meinem kind gegenüber wut zu zeigen oder zu äußern. aber ich habe gemerkt, es ist gar nicht so schwer, und man darf - selbstverständlich in grenzen - kindern auch zutrauen, dass sie nicht vom ersten mütterlichen wutschnauber einen schaden davontragen. dosis und häufigkeit machen das gift.
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