nawe
Hallo, ich weiß gar nicht so richtig, wo ich eigentlich mit meinen Sorgen richtig bin. Mein Sohn 7 Jahre alt war schon immer in vielem sehr sensibel. Er hatte nach der Geburt (KS 1 Woche vor Termin), noch lange diesen Neugeborenenreflex,wo die noch so mit den Armen rudern, als würden sie fallen. Er konnte nur richtig eng umrandet schlafen. Er war schon immer sehr anhänglich, hat bis 3 ,5 Jahren gestillt (ja ich fand das bevor es bei ihm so war auch komisch,wenn jemand so lange stillt). Man muss dazu sagen,dass wir ab dem 2. LJ nicht mehr wirklich gestillt haben, sondern er eher abends zum einschlafen so für 3-4 Nuckler an meiner Brust war. Jegliche Alternative dazu hat nicht funktioniert. Er brauchte also immer diesen Körperkontakt. Er schläft auch immer noch nicht in seinem eigenen Bett, er hat darin einfach Angst,selbst mit Nachtlicht und ihm fehlt ganz arg der Körperkontakt. Er schläft also bei uns im Elternbett oder bei einem seiner größeren Geschwister (12 und 14J). Er ging eigentlich immer ohne Probleme in den Kiga, bis hier im Kiga die Erzieherinnen ihn wegen seiner sensiblen Art und weil er nicht grad der große und kompakte Typ war im Vorschulalter immer zu den 3 jährigen zum Spielen gesetzt haben. Er wurde also förmlich klein gehalten. Bei Gesprächen mit den Erzieherinnen kam immer nur von ihrer Seite,dass er halt noch so unreif wäre, er der langsamste in der Vorschule wäre, er nicht schulreif wäre etc. . Das haben sie wohl auch sehr offen als ich nicht anwesend war immer vor meinem Kind geäußert, trotz dass ich ihnen das untersagt hatte. Der Kiga wollte auch dass er zurück gestellt wird, da er noch nicht schulreif wäre. Das sah allerdings die Dame auf dem Gesundheitsamt anders, die sagte sogar im Vertrauen,dass er einigen aus seinem Kiga weit voraus wäre. Also wurde er eingeschult. (Achja er wurde 1 Woche vor Schulbeginn 6 Jahre alt) Ich kam auch in der Kiga-Zeit 2 mal als letzte im Spätdienst (von 12 bis 12:30 Uhr ist Spätdienst) ,da haben sie zu ihm gesagt: ob die Mama überhaupt noch kommt? Vielleicht hat sie dich vergessen... Es kam wie es kommen musste, er wollte nicht mehr in die Vorschule/Kiga, jeder Tag wurde ein Kampf. Zudem war eine Erzieherin sehr ruppig mit ihm. Irgendwann endete das so,dass er nachts nicht mehr schlief und wieder einnässte. Ich war dann bei einer Beratungsstelle, die empfahl mir ihn aus dem Kiga raus zu nehmen. Der Kiga war wohl für manches auch schon bekannt. Angedacht war dann auch,dass er in einen anderen Kiga geht, allerdings hat er sich leider sein Schienbein kurz vor den Sommerferien (danach kam er zur Schule) gebrochen, damit hatte sich das erledigt. Nun kam er letztes Jahr in die Schule,seither hat er echte Ängste, ich würde sagen Trennungsängste und sehr viele Unsicherheiten.Wir haben das Glück eine wirklich liebe Klassenlehrerin zu haben. Sobald er aber Religion oder Sport bei jemand anderes hat, dann fängt schon eine gewisse Unsicherheit an... Er hat Abends schon Ängste ob das morgen alles klappt, er mittags den Bus bekommt, die Lehrerin morgen schon da ist wenn er kommt, ob ich daheim bin wenn er heim kommt... Morgens bekomme ich ihn gar nicht mehr dazu mit dem Bus zu fahren. Der Bus ist sehr voll, er sagt keiner wolle neben ihm sitzen.... Also bringe ich ihn jeden Tag zur Schule, was ich von meinen anderen beiden Kindern so gar nicht gewohnt bin. Warum ich eure Meinung, Erfahrung, euren Rat gebrauchen könnte? Weil ich das Gefühl habe, ich muss da etwas tun. Etwas für mein Kind. Aber auch etwas für mich als Mama, die die Situation echt zunehmend belastend empfindet. Die 5 Monate keine Schule wegen Corona haben natürlich ihr nötigstes dazu getan, er ist nun in der 2. Klasse und wir verfallen wieder in das gleiche Muster.... Ich bin mittlerweile ratlos. Danke Nadine P.S. Übrigens hat er ein super Zeugnis, macht in der Schule toll mit, ist ein ganz normales Kind, die Lehrerin ist sehr zufrieden mit ihm. Beim Logopäden oder Ergotherapeuten ist er das normalste Kind auf der Welt.....
Hallo nawe, beim ersten lesen ist mir aufgefallen, dass er sich möglicherweise von einigen Erwachsenen nicht richtig angenommen fühlen könnte. Das kann ein Kind schon unsicher machen. Das Problem liegt nach meinen Erkenntnissen im zwischenmenschlichen Bereich. Vielleicht kann ihm eine einfühlsame Art des Umgangs mehr Selbstsicherheit geben? Soviel in Kürze.
Ich glaube ehrlich gesagt, dass der Kiga vielleicht doch Recht damit hatte, dass er noch nicht schulreif war/ist, nicht vom Kognitiven her, sondern von der sozialen und emotionalen Reife. Der nicht gerade sensible Umgang des Kigas mit ihm war sicher zusätzlich nicht förderlich, um das zu beheben, aber für ursächlich halte das nicht.
Ich glaube/fürchte, da kann man gar nicht so viel tun außer abzuwarten, bis die Reife da ist und die kommt ja... irgendwann... Bis dahin würde ich zwar immer mal wieder ermuntern, sich etwas zuzutrauen, aber bei manchem noch stark unterstützen oder etwas noch ganz abnehmen.
Mein jüngerer Sohn war im Gegensatz zu seinem Bruder auch schon immer wie Deiner, sehr anhänglich, sensibel und vorsichtig. Kindergarten war für ihn ein notwendiges Übel, die Eingewöhnung dauerte sehr lange, wir hatten das Glück von einer Gruppe von 30 Kindern in eine Aussenstelle des Kigas zu kommen, wo nur 15 Kinder waren und sehr einfühlsame Erzieherinnen, dann ging es. Auch bei uns rieten die Erzieherinnen zur späteren Einschulung, da er auch noch grob-und feinmotoroische Baustellen hatte haben wir dies auch getan. Er wurde dann ein Jahr später eingeschult. Busfahren war wie bei deinem Sohn für ihn auch sehr schwierig weil es hier sehr chaotisch in den Schulbussen zugeht (nur GS Kinder und ständig Ärger ...die Busfahrer haben sich teilweise geweigert weiterzufahren weil es so abging...) also habe ich ihn auch gefahren (ging gut, da ich im selben Ort arbeitete wo die GS war....) Die Grundschule hat er gut durchlaufen, auch hier hatten wir Glück, da kleine Klasse mit guten Lehrern. Ich war aber auch immer im Gespräch mit den Lehrern und die haben (jetzt nicht nur wegen meinem Sohn sondern auch weil es da noch mehr Schüler mit "Besonderheiten" gab) von Anfang an mit den Kindern in der Klasse oft Gesprächskreise organisiert wo es um das "Anderssein" ging und das jedes Kind Schwächen und Stärken hat etcpp. Seit der 1.Klasse gab es das und die Kinder haben wirklich eine gute Klassengemeinschaft gehabt und einander geholfen. Das finde ich, gerade wenn die Kinder noch kleiner sind einen ganz wichtigen Bestandteil der schulischen Erziehung, da viel mit den Kindern im Klassenverband zu sprechen bevor ein Kind ausgegrenzt wird und leidet. Sicher kann man nicht jede Hänselei abschaffen und ein Kind muss auch lernen mit sowas klarzukommen. Aber es ist wichtig, dass Du deinem Kind so viel Sicherheit wie möglich gibst damit es Vertrauen bekommt. In kleinen Schritten kannst Du dann versuchen ihn z.B. doch mal mit dem Bus fahren zu lassen (evlt. ein Kind seines Vertrauens mit ihm fahren lassen oder eines der großen Geschwister).
Hi, Stell ihn einem Kinder- und Jugendpsychologen vor. Mein Sohn ist ein diagnostizierter Angsthase, was im Alter von 5 Jahren mit Einzel- und Gruppentherapie behandelt wurde. So konnte er den Schulstart relativ gut meistern (wir hatten eine sehr tränenreiche Einschulung von seiner Seite). Er ist nun 14, immer noch eher introvertiert aber mittlerweile so gefestigt, dass der Alltag mit allen unabsehbaren Wendungen funktioniert. Holt Euch Hilfe.
Ich schließe mich Sille weitestgehend an. Jetzt ist er aber in der Schule und es gibt kein Zurück mehr. Du kannst ihm natürlich helfen sich mehr zu öffnen und mehr Sicherheit zu gewinnen. Allerdings ohne Druck. Aussagen wie "trau dich doch/geh doch alleine da hin" oder ähnliches bewusstes "Schieben" bringt da gar nichts. Hat er Freunde mit denen er etwas unternimmt? Freundschaften sollten immer gefördert werden. Spielverabredungen auch Mal bei Freunden stattfinden und wenn sie bei euch spielen brauchst du nicht jedeMinute ein Auge darauf zu haben. Sportvereine fördern auch das Selbstbewusstsein. Vielleicht gibt es da auch die Möglichkeit, dass du von der Tribüne aus zu sehen kannst, dann wärst du mit dabei. Ich denke aber es ist auch wichtig zu überlegen woher diese Trennungsangst kommt. Denkst du das kommt alleine vom Kiga?
Es wurde ja schon einiges gesagt. Ich möchte gern noch einen anderen Aspekt beisteuern. Wir Eltern klammern uns manchmal sehr an die Vergangenheit eines Kindes. Es war ja „schon immer“ so, und „schon damals“ hat es dies oder jenes gemacht. Wir sind manchmal so verliebt in diese Deutungen, dass wir sie kaum noch loslassen können. Dass Dein Sohn zum Beispiel noch länger mit den Armen gerudert hat, ist völlig normal. Es ist keiner der Reflexe, die schnell verschwinden. Meine Kinder haben das beide auch recht lange gemacht. Das gilt für viele Dinge, die Du beschreibst. Auch meine Kinder sind sehr sensibel - wie sehr viele Kinder. Dein Sohn ist hier eine ganz normale Variante der Norm, nichts Seltenes oder Besonderes. Es ist manchmal wichtig, das zu sehen. Denn das Problem ist: Wenn Du alle Begebenheiten der Vergangenheit in eine bestimmte Richtung deutest, dann kommt das fast einer Programmierung gleich. Das Kind wird dann irgendwann noch empfindlicher als es sowieso schon ist. Mama erwartet ja nichts anderes. Die vielen Gelegenheiten, bei denen Dein Sohn unkompliziert und pflegeleicht ist, gehen da leicht unter. Ich denke aus eigener Erfahrung, dass es wichtig ist, die Persönlichkeit eines Kindes immer nur in der Gegenwart anzuschauen. Wenn Du die Vergangenheit ständig mitschleppst, kannst Du Deinen Sohn nicht unvoreingenommen sehen, übersiehst auch seine Stärken oder robusten Seiten. Den alten Ballast an Vorstellungen zurückzulassen, kann Dein Umgehen mit Deinem Sohn verändern, es frischer, leichter, unbeschwerter und mit weniger festen Erwartungen gestalten. Und zumindest bei uns war es so, dass die Kinder so etwas spüren und aufhören, die Erwartungen der Erwachsenen zu bedienen. Sie sind tatsächlich etwas unkomplizierter und mutiger geworden - weil auch ich weniger Angst hatte, sie könnten wieder etwas nicht bewältigen, weil sie zu sensibel seien. LG
Mein Sohn ist vielen Aspekten ähnlich gewesen, er war allerdings in einem Waldkiga die wirklich mit einer ENGELSGEDULD auf ihn eingegangen sind. Er hat mit 8 überhauot keinerlei Probleme mehr, was Tremnungsängste und so angeht. Bei einer Freundin war das nicht so. Harte Trennungen schon in der Krippe mit 1 Jahr. In der Schule ist das völlig eskaliert, der war irgendwann völlig hinüber (krasse Angststörung). Seitdem sie atypischen Asperger bei ihm diagnostiziert haben, muss die Schule Rücksicht nehmen. Und er ist in Therapie wegen der Ängste. Insofern würde ich extern Hilfe suchen, Kinderpsychologe oder sowas.
Liebe Nadine, Meine Frau ist Erzieherin und erzählt mir ständig von solchen Kollegen. Natürlich haben sie ihn und sein Verhalten beeinflusst, wenn nicht sogar verursacht. Er muss Gründe finden, warum er gerne in die schule geht oder mit dem Bus fährt. Wie sieht es denn mit Freunden aus? Die könnten ihm Halt geben, wenn du nicht für ihn da sein kannst. Wichtig ist auch, dass ihm das Gefühl gegeben wird, dass es normal ist solche Ängste zu haben. Dass jeder gewisse Ängste hat. Sonst könnte auch eine Therapie gut sein, damit er auf eine andere Weise über seine Ängste sprechen kann. Alles Gute
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