Elternforum Rund um die Erziehung

Kind (5) stellt auf Durchzug bis ich wütend werde

Kind (5) stellt auf Durchzug bis ich wütend werde

trine-mandarine

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Die Situation kennen glaube ich viele Eltern, aber derzeit werde ich bestimmt 3-4 mal täglich so sauer, dass ich auch laut werde, weil mein Kind mich nicht gut hört weil sie abgelenkt ist und sobald sie es checkt auf durchtzug stellt. Klassische Situation: bitte zieh jetzt deinen Schlafanzug an. Erst keine Reaktion, dann muss sie immer was anderes erstmal noch schnell erledigen, dann die ca. 5. Ansprache, leise, auf Augenhöhe. So jetzt ziehen wir den Schlafanzug an. Keine Reaktion. Spielerischer Ansatz. Klappt auch nicht. Ich hab noch ein Baby und sie nutzt dann die Gelegenheit zu türmen wenn ich mich kurz um ihn kümmern muss. 10. Ansprache, lauter und mit der Vermutung dass es sonst nicht mehr für ein Buch reicht. 20. Ansprache, jetzt lauter mit "wenn nicht...dann" Drohungen. Streit darum wobei ich ihr genau helfen darf (Oberteil ja unterteil nein, teilweiße total Banane) Und irgendwann schreie ich und dann klappt es auch meist. Toll. Es kommt wie eine Welle der Wut, weil nix funktioniert. Dann nochmal von vorne beim Zähne putzen. Bei fast jedem Schritt. Ich will ja gar nicht schreien und verstehe nicht, wie andere Eltern das machen. Oder ob alle 3-4 mal täglich ausrasten. Ist halt auch für das Baby super blöd und auch für mein Kleinkind so traurig. Sie sucht ne Grenze aber ich kann sie ja auch nicht einfach anziehen. Help...


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

Anderen Eltern geht es genau so wie dir 😉  Ich kenne diese Situationen auch, und hier eskaliert es auch regelmäßig. Meine Ansätze sind ... - Ich bin nicht alleine zuständig, die Kinder ins Bett zu bringen; das ist auch Aufgabe des Vaters. - Keine Ablenkung, wenn es in Richtung Bett geht, wird nichts anderes gemacht und es machen alle gemeinsam. Die Großen können noch etwas ruhiges spielen/Basteln/Lesen, wenn die Kleinen eingeschlafen sind.  ... funktioniert so semi ...  


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Danke für die empathischen Worte, gestern war der Vater nicht da und sonst teilen wir uns auf aber haben beide das Problem ruhig zu bleiben. Aber das mit den Ablenkungen Versuche ich noch mal. Obwohl sie super hartnäckig auch irgendwelche "Aufgaben" erfindet, die sie dann einfach beginnt.... 


Piccadilly

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

Ich mache keine 20 Ansprachen, maximal drei. Entweder umziehen und dann kann Kind noch etwas spielen. Wenn nicht, DIREKT ins Bett, auch mit den Klamotten die es gerade an hat, Licht aus, fertig. Bei 20 Ansprachen nimmt Dich kein Kind mehr ernst, es passiert ja erstmal nichts. Die "Drohungen " müssen wahr gemacht werden.


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von Piccadilly

... und das soll ohne Eakaltion funktionieren? ... das sind die Art Tipps, die mir meine kinderlosen Geschwister geben würden ...


Caot

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Klar funktioniert das. Aber wenn man 5 Jahre verpasst hat, dass man eigentlich die Mutter ist, wird es nicht mehr ohne die Eskalation funktionieren, denn das Kind hat 5 Jahre gelernt, wie man sich selbst erzieht. 😉


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von Piccadilly

Ich kann kein Problem damit, wenn sie protestiert. Am Ende fallen alle zusätzlichen Insbettgeh Rituale wegm schon allein aus Zeit gründen. Zähneputzen muss sie dennoch. Und das ist so nervenaufreibend, vor allem in Situationen in denen ich mit zwei Kindern alleine bin. Und ins Bett bringe ich sie auch immer trotzdem. Dieses Licht aus und Tür zu mache ich auf keinen Fall. Ich hatte als Kind selbst große Angst im Dunkeln. Ich will konsequent sein ohne mein Kind zu traumatisieren. Es muss ja wohl noch andere Methoden geben.


Caot

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

"Und ins Bett bringe ich sie auch immer trotzdem." Sehr gut. Genau so. Bring sie ins Bett und lies ihr immer vor, egal was passierte. Dann kürzer, aber lies. Sag, was heute besonders gut geklappt hat. Lass das Negative weg. Gib ihr einen Kuss und lass den Tag für dein Kind ohne Zorn enden. 


TatsächlichLiebe

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Antwort auf Beitrag von Piccadilly

Licht aus und fertig würde bei uns bedeuten: Kind steigt sofort wieder aus und steht in 10 Sekunden neben mir. Was dann? 


TatsächlichLiebe

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Antwort auf Beitrag von Caot

Boah, das sind aber echt heftige Sprüche. Ich glaube, das sind auch große Charakterfragen beim Kind. Als ob immer die Eltern etwas verpassen. Ich glaube, es gibt auch sehr einfache Kinder und welche, die schwer ausreizen.


TatsächlichLiebe

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

Ich kenne Deine Situation auch und würde das auch nicht gerne machen. Ich hab es (mit Nachtlicht) auch schon öfter versucht, wenn gar keine Ruhe war, aber da stand das Kind wieder neben mir. Dann muss ich es eher nochmal einfangen.   


Caot

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Antwort auf Beitrag von TatsächlichLiebe

Nein, gesunde Kinder sind lediglich falsch erzogen. Bitter, aber die Wahrheit.  Es gibt lediglich Einschränkungen bei Kindern die anders sind. ADS oder ADHS oder andere Schwierigkeiten haben. Da muss man anders heran gehen und es gelten andere Regeln die man beachten muss. Das ist natürlich sehr viel schwieriger. In dem Fall braucht es externe und spezielle Beratungen. 


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Caot

Mein Kind wäre froh, wenn es ohne Umziehen und fertig machen ist Bett könnte. Aber was ist mit Zähneputzen? Oder wichtigen Medikamenten? Wir müssen z.B. abends da was wichtiges geben, da chronisch krank. Im Übrigen weißt du mit 3, 4 oder 5 Jahren nicht, ob dein Kind nicht vielleicht neurodivergent und deswegen so anspruchsvoll ist. Bei uns steht das mittlerweile im Raum, aber eine Diagnostik findet frühestens mit 6 Jahren statt. Bis dahin müssen und mussten wir uns auch immer solche Sprüche anhören, da uns niemand glauben wollten, dass diese klassischen Tipps bei uns wirklich nicht funktionieren und wir mal nicht Schuld sind....kürzlich kam zumindest eine Entwicklungsverzögerung und Gleichzeitig Verdachtsdiagnose Hochbegabung. Wir haben es daher NICHT vermasselt, aber das WUSSTEN wir nicht, dennoch hatten wir diese ganzen Schwierigkeiten und sind dran verzweifelt....


kea2

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Dieses Herumeiern mit Ei-ti-tei funktioniert nur bei leicht lenkbaren Kindern. Ich habe mich schon öfter über solche Eltern amüsiert, wenn nach dem ersten angepassten Kind ein Geschwisterchen folgte, das wusste, was es wollte. Denen war Ei-ti-tei dann völlig egal, und die Eltern verstanden die Welt nicht mehr. Alle Kinder mit mehr Willensstärke schließen aus solchen Verhaltensweisen von Eltern, dass die sich nicht durchsetzen können und machen, was sie wollen. Willenstärke Kinder brauchen klare Anweisungen mit Konsequenzen, die auch folgen wenn sie weiter machen und das spätestens nach dem 3. mal.  Ausnahmen sollten, zumindest bei wichtigen Dingen, sehr selten sein.


kea2

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Unser Sohn (15) hat ADHS mit autistischen Zügen und läge ohne ADHS im Bereich der Hochbegabung. So ist er knapp darunter. Diese Kinder brauchen erst Recht einen klaren Rahmen, in dem sie sich bewegen dürfen und kein unberechenbares Herumeiern von den Eltern. Ja, sie sind auch dann noch schwierig. Aber je weniger diese Kinder wissen, welches Verhalten von ihnen erwartet wird, umso mehr eskalieren sie. So eine Diagnose ist eine Erklärung, keine Entschuldigung für unmögliches Benehmen. Ich kann Dir auch bei einem herum flippenden ADHS-Kind sagen, ob es erzogen ist oder nicht. Das merkt man. Bei unserem Sohn haben wir früher bis 3 gezählt bis die Konsequenz kam. So konnte er sich darauf einstellen.  Gestern Abend hat er herum gebockt - bis ich 3 gesagt habe. Das war das erste mal seit langer Zeit zu einem 15-jährigen Teenager. Daraufhin ist er aufgestanden und hat gemacht, was ich gesagt habe. Das ist für ihn immer noch das eindeutige Zeichen dafür, dass er den Bogen gerade überspannt.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von kea2

Ich habe hier einiges zu deinem Erziehungsansatz und lehne für uns Strafen - oder wie du es wohl nennst Konsequenzen  - trotz aller Widrigkeiten ab. Mein Kind soll nicht aus Angst vor mir etwas tun. So ist die Erziehung anstrengender, aber ich glaube auf lange Sicht gesünder. Man muss sich aber davon verabschieden,dass ein Kind etwas tut, nur weil ich es einmal sage.


Caot

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Eine Konsequenz gibt es doch immer. Ich sehe Unterschiede zwischen einer Konsequenz und einer Strafe, auch wenn es da sicherlich Ähnlichkeiten und Überschneidungen gibt. Meine Kinder hab ich mal (Ausflug mit mir alleine) weil sie im Auto stritten und das bereits kurz nach Fahrtbeginn, am Straßenrand raus gelassen. Sie mussten dann zurück laufen, der Ausflug fiel aus. Das hab ich genau 1x gemacht. Danach war und ist bis heute klar, im Auto streiten ist nicht erlaubt. Mittlerweile selbst Autofahrer:innen, wissen sie warum ich es tat.    Was hättest Du denn getan? 


MM

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Das ist doch nicht "aus Angst vor mir"! Sondern eher, "in/mit dem Wissen, dass dann dies oder jenes folgt, was ich nicht will/mag". Also keine Angst vor jemandem, sondern einfach die Überlegung, dass man auf die unangenehme Folge keine Lust hat...  Und ja, es muss nicht sofort tun, was man sagt - das ist wirklich etwas realitätsfern, es geht ja nicht um Dressur! Aber  nach kurzer Erklärung und Ankündigung, was folgt, sollte es sagen wir beim dritten Mal klappen. (Ausnahmen bestätigen die Regel. ;-)) Es gibt doch im Leben bei allem irgendwelche Folgen/Konsequenzen. Jedes Handeln hat Folgen. Entweder kommen die quasi "von Natur aus" (z.B. "Wenn ich etwas (Zerbrechliches) hinschmeisse, geht es kaputt") oder von anderen Menschen ausgehend,  die auf das eigene Verhalten reagieren. (z.B. "Wenn ich weiter so rumschreie, wird XY sauer und geht weg/ macht nicht was ich gerne hätte"). Beides existiert nunmal und auf beides kann man sich einstellen bzw. lernt dies im Laufe der Zeit. Zweiteres (von Menschen ausgehende Folgen) hat den Vorteil, dass man es (im Gegensatz zu Naturgesetzen) u.U. beeinflussen kann - wenn es einem also sehr daran liegt, kann man sein eigenesVerhalten erklären, ggf, sich entschuldigen und an die anderen Person appellieren, anders zu reagieren. So lernt man mit der Zeit auch, zu argumentieren, wenn einem etwas wirklich wichtig ist   Ich weiss nicht, was es bringen soll, Konsequenzen Strafen zu nennen und sie eliminieren zu wollen. Da es sie nun mal gibt, ob man will oder nicht, wird das Kind eher verwirrt sein, wenn es merkt ,dass es bei den eigenen Eltern viel mehr Herumgeeiere ohne lesbare/ vorhersehbare Konsequenzen gibt als anderswo. Und sie drehen aufgrund dieser Verwirrung womöglich noch mehr auf, um endlich klare Reaktionen zu bekommen... Und dann ist niemandem geholfen. 


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von MM

Ich finde es sehr interessant und es hat mich auch zum nachdenken angeregt und wir ziehen bestimmte Dinge jetzt etwas nachhaltiger durch. Nur manchmal fehlt mir echt die Kreativität. Z.b. wenn ich meine Tochter von der Kita abholen will und sie rennt weg und versteckt sich. Ich mit Baby auf dem Arm. Sehr unschön und ich sag ihr dann auch jetzt reicht's und wir haben keine Zeit mehr für dies und das. Interessiert sie null. Nur locken mit essen geht. 😃 Mich würde interessieren was es da für Konsequenzen gibt. Bzw Ideen


misssilence

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Antwort auf Beitrag von MM

@MM Es ging mir nicht um natürliche Konsequenzen, sondern um von Eltern initiierte, die einfach Strafen (oder Lob) sind - siehe Beispiel von Caot (bei dem ich echt geschaudert habe...). Es gibt ausreichend Studien und Untersuchungen dazu, dass Strafen (auch im juristischen Sinne) nichts bringen - sie können sogar erst unmoralisches Verhalten begünstigen. Deswegen fahren zB viele Menschen notorisch zu schnell, wenn kein Blitzer da ist. Es geht ihnen nicht darum, dass sie sinnvolle Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten, sondern nur die Angst vor Strafe lässt sie angemessen fahren. Ich empfehle da eigenes Studium, denn mir fehlt die Zeit das auch nur bruchstückhaft wieder zu geben :-) Unsere Kinder sollen und müssen authentische Reaktionen erhalten. Aber einem Kind, welches sich keine Zähneputzen will, keine Gutenachtgeschichte vorzulesen, ist eine Strafe. Die Konsequenz dagegen ist, ich mache mir Sorgen und die Zähne sind in Gefahr. In Caots Beispiel (ab hier damit auch die Beantwortung deiner Frage @Caot) wäre ich z.B. rechts ran und hätte gewartet, bis sich die Kids beruhigen. Alternativ umdrehen nach Hause. Erklären, warum nicht weiter gefahren werden konnte, Frust etc aushalten. Wenn sich die Gemüter beruhigt hätten, nochmal neu starten (möglichst vorher Stteit klären) oder - als letzter Ausweg - auf den nächstmöglichen Zeitpunkt verschieben und explizit klar machen, dass der Ausflug auf jeden Fall stattfinden wird, aber SO nicht Auto gefahren werden kann. Meine Priorität würde darauf liegen, zu erkennen, warum es so eskaliert (ein normaler Geschwisterstreit wäre für mich kein Grund das abzublasen - die sind in der Regel ja genauso schnell vorbei wie sie gekommen sind) und nicht erfüllte Bedürfnisse erfüllen, die das ausgelöst haben. Das im Idealfall ;-) Natürlich reißt uns Eltern auch mal die Zündschnur und wir reagieren nicht derart vorbildlich, schimpfen und drohen doch mal mit - als Konsequenzen getarnte  - Strafen. Das ist ja total normal, gerade wenn man es selbst so erlebt hat. Aber wir setzen sie nie bewusst ein und das ist weiterhin unsere Erziehungsmentalität. Genauso loben wir übrigens so gut wie nie - nur in besonderen Kontexten (z.B. Verkehrserziehung), wenn wir das Verhalten explizit steuern wollen und wir, wie im Verkehr, nicht auf das Lernen aus natürlichen Konsequenzen warten können. Denn Strafen/Konsequenzen und Lob zielen auf klassische Konditionierung ab und ich möchte meine Kinder nicht wie Dressuräffchen behandeln, die rein extrinsisch und nicht intrinsisch motiviert handeln (und den armen Dressuräffchen ist das auch nicht würdig...). Es muss nicht auf jedes (Fehl-)Verhalten eine von den Eltern gesetzte Konsequenz folgen. Konsequenzen passieren natürlich, alles andere sind eben Strafen. Unsere Gesellschaft setzt viel auf Strafen, aber eben  - s.o. - nur mit mäßigem Erfolg und ich bin der Überzeugung, dass die Eltern-Kind-Beziehung auch nicht den gleichen Prinzipien wie eine gesamte Gesellschaft folgen muss (und es auch gar nicht sollte).


misssilence

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Ach, wie ärgerlich. Ich hatte den Beitrag nochmal bearbeitet aber irgendwie nimmt mir RuB in letzter Zeit keine Änderung an...


misssilence

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

@trine-mandarine Diese Situation kenne ich sehr gut. Mittlerweile laufen einfach beide Kinder weg ;-) Da gibt es keine einfache Lösung. Wir achten darauf, Zeit fürs Abholen einzuplanen. Das Baby hatte ich damals fast immer in Tuch/Trage, selten im Kinderwagen und noch seltener einfach auf dem Arm (das ist sowieso super unpraktisch mit älteren Geschwister), das war hilfreich. Als es noch ganz klein war und auch mal Hunger oder ne volle Windel hatte, habe ich mich um beides direkt in der Kita gekümmert und dem großen Kind einfach gesagt, X hat Hunger, ich setze mich dort auf die Bank und Stille sie eben. Irgendwann kommen unsere Kinder tatsächlich von selbst. Meistens warten wir diese Zeit einfach ab. Sollen sie doch dort toben, ist ja egal, ob zuhause oder im Flur der Kita. Draußen auf der Straße wird das Kind dagegen aufgehalten und bekommt eine sehr nachdrücklich Ansage, dass AUF KEINEN FALL auf die  Straße gerannt wird (mit Erklärung warum). So oder so ist es doch wichtig, herauszufinden, was deine Tochter mit ihrem Verhalten sagen will. Kinder haben immer sehr gute Gründe für ihr Verhalten und wir Eltern müssen es entschlüsseln. Wenn sich deine Tochter versteckt ist das vielleicht eine Einladung zum Spiel. Ich gehe dann einfach drauf ein und suche theatralisch mein Kind (Huch? Wo ist denn X? Sie war doch eben noch hier? Ist sie vielleicht hinter Jacken? Nee....hm, vielleicht hinter der Tür? Auch nicht! Etc pp). Vielleicht hat deine Tochter auch Schwierigkeiten mit dem Übergang Kita-Nachhause? Oder es stört sie, dass das Baby auf dem Arm ist und du dich nicht so um sie kümmern kannst wie ohne Baby? Je nach Grund für ihr Verhalten fällt die Reaktion anders aus. Warum hast du denn keine Zeit beim Abholen?


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

War/ist bei uns auch so. Bei meinem Sohn wurde es seit Schulbeginn etwas besser. Also nicht, dass er sofort hört, aber man merkt, dass er eigentlich weiß, was er zu tun hat. Damit kann man irgendwie besser umgehen als mit dem absichtlichen Ignorieren. Ehrlichgesagt finde ich 3-4 Mal pro Tag noch ganz passabel. Bei uns waren das eher 10 Mal oder mehr, wo ich lauter werden musste. Ich weiß nicht, ob du das machst, aber mein Tipp wäre, nicht die ganze Wut unterzudrücken, bis es aus dir "rausplatzt". Du darfst ruhig schon vorher etwas lauter / im strengeren Ton mit deinem Kind reden. Ich bin der Meinung, man muss authentisch sein, und dein Kind darf ruhig mitbekommen, dass du genervt bist. Vielleicht kommt ihr so um das "große Gewitter" ab und zu drumherum.


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von JoMiNa

Ich bin gerade an einem Punkt wo es sich häuft und es wurmt mich einfach sehr. Es tut gut zu lesen dass es bei anderen Familien auch so ist. Ich hab das Gefühl dass ich dann den ganzen Tag laut wäre. Das Problem ist, dass sie eh schon super verträumt ist und nix mitbekommt wenn man es nicht laut sagt. Die Ohren funktionieren aber. Hab ich schon checken lassen. Wird bestimmt auch wieder besser wie du gesagt hast. Durchhalten und durchatmen... 😄


Caot

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

Nein, ich kenne das so nicht. Ich kenne das sehr wohl, jedoch nie von meinen Kindern. Das habe ich rechtzeitig geklärt. Ich erwarte, dass auf meine Ansagen gehört wird. Allerdings höre ich auch auf die Ansagen meiner Kinder. Wenn die rufen, schaue ich noch heute, im Jungerwachsenenalter, wie ich helfen kann. Ein jetzt ist ein jetzt und ein Stopp ein Stopp, unverzüglich und unmissverständlich. Ein aufhören ist ein aufhören. Das hier so klar geschrieben, funktioniert durch "Training" und durch eine klare unmissverständlich Haltung. Im besten Fall von beiden Elternteilen. Deine ist 5. Da lief schon einiges einige Jahre verkehrt. Das wirst Du ohne Gebrüll nicht einfach so weg bekommen. Da nun guter Rat teuer ist und sich Gewohnheiten bereits eingeschlichen haben, schlage ich vor, dass Du Dir eine Erziehungsberatung suchst. Es braucht ganzheitliche Tipps die für Euch individuell zugeschnitten sind, da 5 Jahre schon vergangen sind und der rechtzeitige Beginn verpasst wurde. Bei Euch stapeln sich ja bereits die Konfliktsituationen. Ich rate Dir auch, Dich durch das Sortiment an Büchern zur Erziehung in der Bibliothek zu wühlen. Es gibt wirklich gute Ratgeber dazu. Im besten Fall findest Du eure Situationen darin und kannst schon konkret versuchen die Konflikte anzugehen. Wichtig wäre noch der Hinweis, dass es nicht am Kind liegt das es nicht "hört". Es liegt an uns Eltern, Eltern zu sein.


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von Caot

Also in Erziehungsratgebern steht: mit Kind auf Augenhöhe gehen, ruhig erklären und bei nicht einhalten durch das Kind Konsequenzen durchziehen. Ich kann das meistens auch (wenn ich nicht gerade ein Baby auf dem Arm habe, das verkompliziert die Konsequenzen oftmals zum Beispiel beim abholen aus der Kita) aber was ich nicht kann ist dabei ruhig zu bleiben. Ich überlege gerade eine Erziehungsberatung zu machen, allerdings ist es ja oft so, dass die ganze Theorie nicht ohne weiteres umgesetzt werden kann. Ich weiß auch, dass es wahrscheinlich nicht den einen Tipp gibt, daher mache ich das wahrscheinlich trotzdem mit der Beratung.


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von Caot

In Erziehungsratgebern steht: mit Kind auf Augenhöhe gehen und ruhig Anweisung geben, bei nicht Einhaltung einmal wiederholen und dann Konsequenz durchziehen. Und dabei nicht kaut werden. Wenn ich nicht ein Baby auf dem Arm hab, was das durchsetzen extrem erschwert, kann ich das in vielen Situationen auch. Aber in letzter Zeit kann ich dabei nicht ruhig bleiben und es entsteht ein regelrechter Streit. Und ich stimme dir zu dass es nicht am Kind liegt, deswegen suche ich ja Rat. Nur mal eine blöde Frage zur Umsetzung: wenn ein Kind nicht den Schlafanzug anziehen will und spielt, wie setzt du dann die Anweisung durch? Weil du sagst ein aufhören ist ein auf hören. Es muss ja andere wegen geben,das Kind körperlich zu überwältigen.  Oh jetzt hab ich zweimal kommentiert. Bitte diesen Kommentar beachten.


Caot

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

"Nur mal eine blöde Frage zur Umsetzung: wenn ein Kind nicht den Schlafanzug anziehen will und spielt, wie setzt du dann die Anweisung durch? Weil du sagst ein aufhören ist ein auf hören. Es muss ja andere wegen geben,das Kind körperlich zu überwältigen." Ich habe von Anfang an vermittelt, dass meine Anweisungen umgesetzt werden müssen. Das fing damit an, das wir kein  Tor von unserer Ausfahrt zur Straße haben und ein Stopp ein Stopp ist. Aber auch ich höre immer auf meine Kinder. Das ist sozusagen ein geben und nehmen. Ich muss authentisch sein. Mit Geburt beginnt Erziehung. Geschrei mit 5 Jahren hatte ich nicht mehr. Denn bis dahin war klar wo meine Prioritäten lagen. Noch heute kündige ich an, in 10 Minuten und dann rufe ich maximal "Ich gehe". Dann kommen alle gerannt, denn es ist klar das ich sonst alleine gehe. Erziehung ist ja ein sich entwickelnder Prozess. Das ist harte Arbeit, vor allem konsequente. Ich war viel auf dem Spielplatz. Warf mein Kind mit Sand, ging ich. Ich hatte das ja angedroht. Und so konnte ich von meiner Konsequenz im Sandkasten auch im Kinderzimmer profitieren, denn es war klar was ich erwarte. Eine klare Richtung zieht sich durch mein handeln.  Ich hab noch nie in meinem Leben meine Kinder angebrüllt. Ich variiere allerdings meine Stimme. Meine Kinder hören also sofort an den Nuancen wenn ich "sauer" bin. Und deren Erfahrung sagt, nur bis hierin.  Lies ein bisschen. Da wirst Du sicher fündig. Sei konsequent. Immer. Überleg was wichtig ist. Kein Schlafanzug- dann gehen sie halt so ins Bett wie sie sind. Kämpfe nicht jeden Kampf aus. Zähne putzen ist wichtig, Schlafanzug nicht. 😉 Hör auf deinen Bauch, auf dein Gefühl. Sei Mutter, dann gelingt das. 


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von Caot

Die "Erziehungs"-Tips gibt es bestimmt auch für Hundehalter ...nein danke, da nehme ich doch lieber Geschrei als Kinder die auf Ansage trainiert sind. 


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von Caot

Ich finde das klingt sehr schlüssig, wobei mein Kind sehr verträumt ist und mich tatsächlich oft einfach nicht hört, weil sie in Gedanken ist. Das macht sie nicht absichtlich aber es passiert bei den meisten Ansprachen, anscheinend war auch ich als Kind auch so und meine Mutter war mit mir beim Ohrenarzt. 😂 Nicht alle Kinder sind gleich und an manchen prallen auch Erziehungsmaßnahmen ab, die bei anderen funktionieren. Jedenfalls versuche ich bereits mein bestes immer durchzuziehen und konsequent zu sein. Manchmal fehlt mir vielleicht einfach die Kreativität wie bei dem Schlafanzug. 😄 Und nicht alle haben ein gutes Bauchgefühl, bzw. kann das auch durch die eigene Erziehung verzerrt sein.  Danke für den Kommentar. Werde definitiv darüber nachdenken.


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Training finde ich auch schrecklich. 😞 Ich denke sie meint eher, dass sich da eine Erwartungshaltung bilden soll.


kia-ora

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Wenn du es dir leisten kannst, dass du 20 Ansagen für eine Sache machst. Ich habe da keine Zeit zu und auch keine Nerven. Ein Mann ein Wort. Eine Mutter ein Wörterbuch. Oder wie???   Auch meine Kinder wissen, dass ich ernst meine, was ich sage. Ich bin für sie da, aber ich ziehe auch Konsequenzen durch. Sie können sich auf mich verlassen! Ja. Es geht auch um Verlässlichkeit.   Wenn ich sage, dass wir morgens pünktlich zur Schule, Kita und Arbeit müssen, dann ist das mein absoluter Ernst. Genau so geht es auch abends ins Bett. Ich kann da nicht ne Stunde diskutieren und betteln. Aber auch die schönen Dinge werden genau so "durchgezogen": Spielplatz, Schwimmbad,.... Was man verspricht muss man auch halten. Kompromisse und Absprachen gehören auch dazu. Aber ich werde nicht bei meinen Kindern betteln, dass ich doch bitte nicht zu spät zur Arbeit komme.


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von kia-ora

Nein,ich kann es mir nicht leisten, weil es mich fix und fertig macht. Warum so überheblich sarkastisch? Aber danke für den wertvollen Beitrag, dass du es so toll hinbekommst. Viel besser als ich. Gratuliere 🙄


kuddelmuddel

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

ich bin da auch ein wenig bei caot. das gegenseitige Aufeinanderhören ist dabei der Schlüssel, denke ich.   Ein Kind, was nicht den Schlafanzug anziehen will und spielt. Da stelle ich mir das so vor: Du rufst "so nebenher" ins Zimmer: "Kind, zieh einen Schlafanzug an" und machst irgendwas mit dem Baby. Kind spielt aber ja, also warum soll es hören. Dann rufts du noch zwei, drei mal, dein Puls steigt. Kind ist aber kein dressierter Affe, und Augenhöhe meint, alle Belange zu respektieren. Deine und die des Kindes. Das heißt, das Argument, mit Baby auf dem Arm wäre durchsetzen schwierig, liegt hier vielleicht der Schlüssel. Willst du was vom Kind, darf das Baby nicht "im Weg" sein, sondern eine bewusste Hinwendung zum Kind ist nötig. Bei uns läuft das so. Kind spielt, ich gehe zu ihm hin und sage ganz bewusst und deutlich (auf Augenhöhe etc): "Es ist Bettzeit. Du musst ins Bad gehen." Kind will noch spielen, ich gebe fünf Minuten, wir verhandeln. GGf wird das mit Timer visualisiert. Dann ist es aber wirklich soweit. Da bin ich auch nach 5 Minuten verlässlich vor Ort und spielen ist zu Ende. Notfalls (und das passiert eigentlich nie) wird das Spielzeug von mir weggeräumt. Das gibt dann Geschrei und Eskalation beim Kind, aber ich bleibe ruhig und hab keinen Puls. War ja die Absprache so :-) Also, mein Tipp. Weniger reden, mehr aktiv machen. Nicht erwarten, dass Kind "auf Entfernung" reagiert, nur weil du irgendwas rufst.   LG


Caot

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Es geht um Verlässlichkeit. Ich als Mutter und Du als Kind. Aber es ist doch absolut okay, wenn Gebrüll und Stress euren Lebensalltag bei euch begleitet. Mir ist das vollkommen egal. 😉 Und Ja, Kinder und Hunde haben Parallelen in der Erziehung. Leider bekommen ganz viele Hundehalter:innen das aber auch bloß nicht hin. Das liegt dann natürlich auch am Tier. 


Caot

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

"Ich finde das klingt sehr schlüssig, wobei mein Kind sehr verträumt ist und mich tatsächlich oft einfach nicht hört, weil sie in Gedanken ist. " Wie sprichst Du sie denn an? ADS ausgeschlossen?


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

gerade wenn dein kind verträumt/abwesend ist oder so ins spiel versunken dass es dich nicht hört ist es wichtig, es direkt anzusprechen. unsere 4yo z.b. muss man berühren damit sie einen hört. also hingehen, kurz an die schulter fassen, dann darauf achten dass sie einen anschaut und dann erst sagen was man von ihr will. versäumt man das kann man sich auch mit der wand unterhalten. alles 10 mal wiederholen und drauf zu warten dass sie es auch so endlich hört ist frustrierend und führt zu gebrüll auf beiden seiten. ich steigere mich in meine wut hinein und bin bei der 10. ansage auf 180 und sie weiß gar nicht wie ihr geschieht denn für sie ist es ja die 1. ansage, die anderen 9 hat sie nicht wahrgenommen. auch hilfreich bei getakteten aktionen: ein handywecker mit mehreren "weckzeiten". z.b. abends: wecker zum zeitpunkt x heißt zähne putzen, zum zeitpunkt y heißt schlafanzug anziehen, zum zeitpunkt z heißt ab ins bett. dann muss man nur für die 1. aktion das kind aus der konzentration holen, danach läuft es ganz gut. wichtig ist nur dass die weckzeiten recht eng getaktet sind. lässt man zu viel zeit dazwischen verliert sie sich wieder in irgendwas. für mich hat das was mit authentizität (ich säusele niemanden freundlich an wenn ich innerlich vor wut platze), konsequenz (versprechungen werden gehalten, "gute" genauso wie "schlechte") und klarheit (wenn etwas wichtig /unausweichlich ist dann wird das von mir entschieden und entsprechend kommuniziert) zu tun. ich bettele auch nicht um einverständnis bei sachen die unumgänglich sind. die kinder dürfen nicht einverstanden sein und das auch kundtun. getan werden muss es dennoch. ich kann dieses uneindeutige-säuselnde in der kindererziehung nicht leiden. natürlich kommuniziere & agiere ich anders wenn wir für einen termin zu einem definierten zeitpunkt aus dem haus müssen als wenn wir einen lockeren ausflug zur eisdiele machen. weil ich authenthisch, konsequent und klar bin.


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von kuddelmuddel

Es klingt logisch, ist aber wie gesagt in manchen Situationen sehr herausfordernd. Wenn der Papa Zuhause ist, können wir uns aufteilen und das klappt dann meistens besser. Wenn ich alleine bin, checkt sie das und entzieht sich oder läuft weg. Das macht sie auch bei der Kita Abholung, wenn ich da mit Baby stehe und sie nicht nach dem vereinbarten 2mal rutschen raustragen kann/könnte. Aber ich verstehe wenigstens die Theorie dahinter... Nach einander ins Bett bringen würde den Prozess bis 21h30 verlängern und sie käne morgen nicht raus bzw. schlecht gelaunt und noch in konzentrierter. 


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von Caot

Ich spreche sie ganz normal an, z.b. am Esstisch. Wenn sie mich nicht hört/zu hören scheint, gehe ich zu ihr und fasse sie am Arm an und Versuche es in normaler Lautstärke und manchmal hilft auch flüstern. In akuten Situationen hilft Lautstärke am schnellsten. Wir haben schon einen Termin zur neurologischen Abklärung im Mai. Aber ist auch ein Verdacht, der im Raum steht.    


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Caot

@Caot: mit 5 Jahren wird kein ADHS (mittlerweile wird nicht mehr unterschieden, ob ADS oder ADHS, da es die gleiche Spektrumsstörung ist) diagnostiziert oder ausgeschlossen. Jeder halbwegs kompetente Psychotherapeut wird das nicht vor dem 6. Lebensjahr machen. Deswegen kann es sein, dass das Kind ADHS hat, man den Eltern Inkompetenz vorwirft, und dann nach vielen Jahren raus kommt, dass sie nichts falsch gemacht haben und das Kind einfach besondere Bedürfnisse hat.


Caot

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Antwort auf Beitrag von misssilence

@misssilence Ich bin weder Psycholog:in noch ein KJP. Aber zu einem Anfangsverdacht gehört ein einfacher DIN A4-Zettel. Den hat mir mal ein KJP in die Hand gedrückt, das war im Kigaalter. Auch bei den U-Untersuchungen spricht man ja seine Sorgen an und ich möchte den Kiga erwähnen, der durchaus Auffälligkeiten wahrnehmen kann. Das geht also alles vor der Schule.  Ich bin aber bei Dir, das es ein langer Weg bis zu einer abschließenden Diagnose sein kann. 


MM

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

Hm also ich fand Kia-Oras Beitrag jetzt nicht so sarkastisch. Sie schreibt doch nur, dass wenn man keine Zeit und noch viel anderes um die Ohren hat (weitere Kinder, anspruchsvolle Arbeit, keine flexiblen Zeiten etc.) dann eben nicht ewig verhandeln kann und seinen Kindern zwangsläufig angewöhnen muss, dass sie in solchen Situationen "funktionieren".  Was man ankündigt, muss man auch tun. (Und wenn sie dann im Schafanzug in den KiGA gehen, wissen sie spätestens das nächste Mal, dass es besser ist, sich rechtzeitig anzuziehen, weil Mama wirklich nicht wegen ihnen zu spät zur Arbeit kommen darf/kann/will - und dies auch nicht zulässt). Aber KiA Ora schreibt doch auch über Verlässlichkeit allgemein, bei positiven Dingen (ähnlich wie Caot): Zitat: "Aber auch die schönen Dinge werden genau so "durchgezogen": Spielplatz, Schwimmbad,.... Was man verspricht muss man auch halten." Ich finde das durchaus hilfreich!


MM

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Antwort auf Beitrag von WonderWoman

WonderWoman, ich finde sehr treffend, was du schreibst, empfinde das genauso und Authentiziät ist m.E. ganz zentral in jeder Art der Kommunikation zwischen Menschen - also auch in der Kindererziehung. So wie du schreibst: "für mich hat das was mit authentizität (ich säusele niemanden freundlich an wenn ich innerlich vor wut platze), konsequenz (versprechungen werden gehalten, "gute" genauso wie "schlechte") und klarheit (wenn etwas wichtig /unausweichlich ist dann wird das von mir entschieden und entsprechend kommuniziert) zu tun. ich bettele auch nicht um einverständnis bei sachen die unumgänglich sind. die kinder dürfen nicht einverstanden sein und das auch kundtun. getan werden muss es dennoch. ich kann dieses uneindeutige-säuselnde in der kindererziehung nicht leiden. natürlich kommuniziere & agiere ich anders wenn wir für einen termin zu einem definierten zeitpunkt aus dem haus müssen als wenn wir einen lockeren ausflug zur eisdiele machen. weil ich authenthisch, konsequent und klar bin." Ich denke manchmal sind Kinder verwirrt und kooperieren nicht, weil die Eltern nicht authentisch sind - "säuseln", weil sie meinen das müsse man mit Kindern immer tun, während sie aber eigentlich in der Situation sauer sind und das Kind spürt, dass das nicht im Einklang ist.  Aber bei dem Ausgangsposting weiss ich nicht, inwiefern das das Problem ist... Vielleicht teilweise. 


kuddelmuddel

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

ich glaube, da ist der Haken. Der Durchzug ist nämlich erlernt - vorher muss das Kind wohl nicht reagieren. Kind erkennt deine Hilflosigkeit und Unsicherheit. Kind läuft weg (im Haus oder in der Kita, nicht an der 6spurigen Straße) - ich gehe! Entsprechend hab ich keine Zeit und Lust mehr, dem Kind die Aufmerksamkeit zu schenken, die es mit dem Weglaufen bezweckt. Hab aber dann auch keine Zeit mehr für die Dinge, die Kind von mir will. Diese Bedingungen werden in einer ruhigen Minute kommuniziert - nicht im Stress. Ich verbalisiere meine Gefühle und Bedürfnisse und finde mit dem Kind gemeinsam einen Kompromiss ("ich möchte, dass du dich in der Kita beim Abholen an die Absprachen hältst. Wieseo gelingt dir das nicht? Ich hab das Baby auf dem Arm und möchte dann auch los. Wenn du dann wegläufst, warte ich draußen auf dich. Brauchst du zu lange, habe ich keine Zeit mehr, um zuhause mit dir zu spielen") Natürlich klappt das mal mehr und mal weniger gut. Aber wenn du statt Nörgeln und Schimpfen, was dich ja nervt, eine "liebevoll-konsequente Sachlichkeit" reinbringst, die dem Kind echte Kooperation (statt blindem Gehorsam) ermöglicht, wirds besser. Und was das Bett bringen angeht: Erst das große Kind, dann das Kleine?


TatsächlichLiebe

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

Wenn ich alleine mit beiden Kinderm bin, bringe ich sie getrennt ins Bett. Der Große schaut an diesen besonderen Tagen Fernsehen und wenn der Kleine schläft, bin ich nur für den Großen da und putze ihm Zähne, ziehe ihn um, lese vor. An Tagen, die reibungslos laufen, klappt das ganz gut. Bis ich dann zum Großen komme, ist der auch schon etwas runtergefahren.   


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von TatsächlichLiebe

Daa klingt verlockend aber das Baby schläft gerade erst ab ca. 20uhr und dann käm meine Tochter morgens nicht raus. Aber grundsätzlich schlau


Chriss123

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

Wir hatten eine Situation, die jeden Tag so ausgeartet ist. Weil Kind es schrecklich findet. Wir auch, ehrlich gesagt, aber ehr wegen dem Meckern, beißen, treten (letztere zwei nur vom Kind!). Aber aus gesundheitlichen Gründen war es nötig, diese Sache zweimal täglich zu machen. Weh tut sie nicht, aber es dauert und Kind muss still halten. Das kann sie abends einfach nicht mehr gut, weil sie die Erkennung ihrer eigenen Müdigkeit vermeiden möchte. Daher zwei Ratschläge: 1) Situation ermitteln. Unsere bockt besonders bei Müdigkeit und Hunger. Da hört sie nichts außer ihren internen Vorwärtsdrang bis man entweder schreit, Essen hinhält oder sie auf den Arm nimmt zum Ausruhen (oder ein Buch oder malen oder oder... halt entschleunigen). Anschließend kann man dann idR auch das ursprüngliche Anliegen durchsetzen. Die Strategie funktioniert im normalen Alltag bescheiden, weil man ja meist nicht erst 20 Minuten snacken oder malen kann, ehe man zum Impftermin muss. Aber man kann seinen Alltag schon auf regelmäßige Pausen der ein oder anderen Art justieren.  2) Bestechung. Für die oben geschilderte absolute Horrorsituation bei uns gibt es jetzt Sammelsticker bei erfolgreichem Durchziehen. Klappt jetzt seit etwa einem Monat tadellos. Manchmal muss man drohen, dass es den Sticker eben doch nicht gibt, wenn jetzt nicht SOFORT kooperiert wird, aber bisher hat das schon gereicht. Da spielt uns dann wahrlich in die Hände, das unsere grundsätzlich sehr kooperativ ist. Und wir ein SOFORT auch immer sofort haben sein lassen. Sie darf viel mitentscheiden und hat jede Menge Freiraum, aber wenn etwas jetzt sein muss, dann machen wir es auch jetzt. Und im Zweifel auch mit sanftem Festhalten - insbesondere wenn sie tritt etc. Fühlt sich immer absolut bescheiden an, aber spätestens dann weiß unsere wie ernst ich etwas meine und kriegt idR die Kurve nach dem Motto  "Kannst los lassen, ich mach freiwillig mit".


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von Chriss123

Das sind gute Impulse vielen Dank. Ich Versuche es immer mit Sandmännchen als Bestechung aber das lässt sie manchmal kalt. Sticker kann man auch mal probieren. Das mit dem Entscheidungsfreiraum nehme ich mal mit. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht...


misssilence

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche Belohnung(ssysteme) wenig nachhaltig sind, da sie rein auf die extrinsische - also von außen initiierte- Motivation abzielen und diese sich schnell verbraucht und immer mehr oder bessere kommen müssen. Oft klappt das noch am besten bei von vorneherein kooperativen Kindern. Ziel sollte doch sein, dass du herausfindest, warum deine Tochter sich so verhält, mangelnde Bedürfnisse befriedigen (manchmal ist der Grund wo ganz anders gelegen!) und Ablauf anpassen. Dabei immer authentisch Rückmeldung geben, Erklären etc. Und ich kann es nochmal anbringen: hört sie rein physiologisch gut? Da denkt man manchmal als letztes dran...


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Ohren funktionieren einwandfrei und können Bonbon knistern von 3km Entfernung hören bzw. wurde auch getestet. Ja das mit dem Belohnungssystem ist wirklich so eine Sache... Sie verhandelt da auch immer nach mehr (versucht es jedes einzelne Mal) und es ist wahrscheinlich auch wieder unterm Strich frustrierender für alle... Auch das mit den Bedürfnissen finde ich schwierig, ich denke sie will ganz viel nähe und ungeteilte Aufmerksamkeit aber das geht oft nicht und wir versuchen es an anderen Stellen zu ermöglichen vor allem am Wochenende. Und über allem steht dann auch diese Sturheit/Wille einfach das ins Bett gehen so lange herauszuzögern wie es nur geht. Sie ist sehr neugierig und würde am liebsten bis 1Uhr Nachts aufbleiben und alles mitbekommen. Hab ich in den Ferien ausprobiert.  Ich finde es sehr schwierig "authentisch" zu bleiben, ich habe wenig Geduld, ich erkläre es gerne, warum und weshalb. Aber ich muss oft laut werden damit es überhaupt ankommt.  Ich habe probiere gerade einiges aus, vor allem weniger und klarer zu sprechen und dann konsequent zu sein bei den Ansagen.. Wenn es nichts bringt nehme ich auch eine Beratung in Anspruch, im Moment fühlt es sich jedenfall oft/meistens Abends beschissen und es ist immer noch sehr laut von beiden Seiten.  


auf der Reise

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

"weil nix funktioniert. Dann nochmal von vorne beim Zähne putzen. Bei fast jedem Schritt." Das Nicht-Hören wurde ja schon diskutiert. Für mich klingt es so, als sei das nur ein Teil Eures Problems? Nämlich, daß jeder einzelne Schritt am liebsten verweigert, vertrödelt, in die Länge gezogen wird? Warum? Will sie nicht ins Bett, findet sie es blöd, daß Du das Baby auf dem Arm hast, will sie einfach Zeit oder negative Aufmerksamkeit, ...? Wir haben ein ähnliches Problem mit K1. Ich habe kein Geheimrezept, bei uns läuft es auch sehr oft schlecht. Mein Eindruck, auch aufgrund der Kommentare des Kindes, ist: Es geht eben auch um Themen wie Eifersucht, Wunsch nach Aufmerksamkeit und Zuwendung, Wunsch nach mehr Zeit mit mir usw. Ich probiere immer noch, einen guten Weg zu finden, wie ich die Bedürfnisse anderweitig stärker erfülle und in der Situation weniger unfreiwillige "Belohnung" für unerwünschtes Verhalten gebe, ohne daß das Kind dabei in anderen Bedürfnissen zu kurz kommt. Ich bin leider noch auf dem Weg. :-( ... Aber vielleicht hilft so ein Blickwinkel auch bei Euch? Wichtig finde ich schließlich noch den Unterschied zwischen "nicht wollen" und "nicht können". Wenn Deine Tochter wirklich eine Träumerin ist, *kann* sie schlecht schnell etwas durchziehen. Sie kann sich vielleicht mal zusammenreißen, aber letztlich kann sie nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand, was Du von ihr forderst. Da reicht nicht, bloß konsequent zu sein, auch wenn das bei anderen Kindern reichen würde. Das soll keine Entschuldigung sein - man kann einem Kind natürlich auch alles durchgehen lassen, mit der Ausrede, es könne das halt nicht. Aber die Wahrheit dürfte in der "Mitte" liegen: Man kann viel erreichen. Aber manchen Kindern liegt es einfach nicht, etwas zügig durchzuziehen. Und blöderweise haben solche Kinder zT auch noch Eltern, denen das auch schon nicht liegt. Da treffen dann u.U. Gene und Umwelteinflüsse ungünstig aufeinander...


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von auf der Reise

Ja bestimmt liegt es irgendwo in der Mitte. Ich glaube wirklich, dass sie mich oft nicht hört oder das sie sich aus dem Trubel rausträumt. Manchmal sagt sie dann unvermittelt was völlug absurdes, lustiges anstatt mir auf meine Frage zu antworten. Z.b. "was ist schwerer, ein Wal oder ein Haus" 😄 wir nehmen uns auch individuell Zeit für sie, soweit es geht. Aber vielleicht hängt es auch damit zusammen. Sie war generell aber auch schon immer stur und das ist ja nicht nur eine schlechte Eigenschaft 😃 


misssilence

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Antwort auf Beitrag von trine-mandarine

Hört sie gut? Mein Neffe war ähnlich und da wurde erst mit 8 Jahren festgestellt, dass er nicht gut hört. Alle Us unauffällig, aber er war immer der, der nicht pariert, bei dem man alles zehn mal sagen muss...  


trine-mandarine

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Hm vielleicht sollte ich nochmal testen. Oft hat das dann ja auch Auswirkungen auf die Sprache und da ist sie sehr fit. Vllt nicht verkehrt...