User-1734766231
Hallo zusammen 🙋🏻♀️ Ich bräuchte mal Tipps und Tricks, weil ich mittlerweile echt am Verzweifeln bin. Vllt gibt es ja Mamis, denen es ähnlich geht. Mein Sohn ist 8 Monate alt und sehr anstrengend. Schon seit seiner Geburt hat er viel gemeckert und geschrien aber ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Er schläft tagsüber nur eine halbe Stunde, nachts wacht er mehrmals auf. Tagsüber will er nur getragen werden. Beim Ablegen geht das Gebrülle los oder auch nur wenn ich mal für 5 Sekunden aus dem Zimmer gehe. Autofahren und Kinderwagen hasst er. Er weint und schreit bis zum geht nicht mehr. Ich bin deswegen zuhause regelrecht eingesperrt. Falls ich mal doch raus muss, muss ich mich Stunden vorher mental darauf vorbereiten. Und wenn Essenszeit ist, wird auch nur mit ach und Krach der Mund geöffnet. Also kurz zusammengefasst: Mein Kind weint bei Allem. Mein Mann ist arbeiten und im näheren Umkreis habe ich auch keine Familie. Ich bin auf mich alleine gestellt.
Hast Du mal abklären lassen, ob bei dem Kind gesundheitlich alles ok ist?
Ja, gesundheitlich ist Gott sei dank alles top. Waren beim Kinderarzt und Osteopathen.
Hallo, man muss ein wenig unterscheiden, was absolut normal ist, und was vielleicht wirklich eine besondere Sensibilität ist, und dann noch das, was vielleicht "hausgemacht" ist. Vielleicht hilft es, das mal ein wenig aufzudröseln. Dass ein Baby im ersten Lebensjahr nachts mehrfach trinken will oder Trost braucht, ist völlig normal. Meine Kinder kamen bis ins zweite Lebensjahr hinein bis zu sechs Mal pro Nacht. Das ist es ja gerade, was diese Zeit für junge Mütter so irre anstrengend macht. Es gibt Wunder-Babys, die fast immer durchschlafen, aber in unserem großen Freundes- und Bekanntenkreis war das eines von ca. 35 Babys. Also die Ausnahme. Manche andere Dinge, die du beschreibst, sind vielleicht verursacht durch die Interaktion zwischen dir und deinem Sohn. Gehen also nicht von ihm allein aus, sondern von euch beiden. Dazu gehören ungute Angewohnheiten, wie das Dauertragen des Babys. Anfangs macht man das gern, denn es ist so innig mit dem Baby, man kann es gar nicht dicht und lang genug an sich haben. Das ist - gerade bei Erstlingsmüttern verständlich. Irgendwann fällt einem das aber auf die Füße. Man merkt allmählich, dass es im Alltag nicht praktikabel ist, wenn das Baby ständig an einem klebt. Und man mag das auch nicht mehr so arg doll. Das ist normal, denn man muss ja auch Arbeiten erledigen und andere Dinge tun. Das Ding ist, dass ein Baby solche liebgewonnenen Gewohnheiten natürlich nicht freiwillig wieder aufgeben möchte. Es protestiert heftigst, wenn man ihm zeigt: Du, jetzt ist die Tragerei aber doch nicht mehr so günstig, ich möchte das nicht mehr. Dann sagt das Baby: Wieso, ich fand's immer perfekt und superbequem. Ich geb das doch nicht freiwillig auf, wieso auch? Und dann gibt es einen sog. Misfit zwischen Mutter und Kind. Die dritte Kategorie sind Dinge, die wirklich eher bei sensiblen Babys auftreten. Dazu gehört vielleicht das häufige Meckern deines Sohnes, das kann schon sein. Autofahren hassen ja viele Kinder (meine damals auch). Ursache hier ist oft, dass das Baby zu selten Auto fährt. Was ständig und täglich passiert, daran gewöhnt es sich. Was eine Besonderheit ist, das mag es nicht. Meine Kinder, vor allem meine Tochter, waren als Babys ähnlich wie dein Sohn. Ich bin phasenweise auch sehr am Stock gegangen (hatte auch keine Hilfe tagsüber). Ich muss aber sagen, ich war aus reinem Selbstschutz irgendwann auch etwas straighter: Ein acht Monate altes Baby muss nicht mehr den halben Tag herumgeschleppt werden. Es hält etwas Ablösung in dieser Hinsicht ohne jeden seelischen Folgeschaden aus. Die enge Symbiose des neugeborenen Säuglings mit der Mutter ist längst vorbei. Natürlich protestiert er heftig, das ist ja auch sein gutes Recht. Er KANN aber ohne Tragen. Daher würde ich das Dauertragen abschaffen, auch wenn es dann einen Konflikt gibt. Ein älteres Baby darf ein wenig gefordert werden. Es kann üben und aushalten, dass du mal einen Minute auf die Toilette gehst und es solange warten muss. Es kann das Mitfahren im Auto trainieren, das umso normaler wird, je häufiger kurze (!) Fahrten stattfinden. Mama muss nicht zu Hause eingesperrt sein, sondern kann fast alles auch mit Baby machen. Dann wird's anfangs mal ein bissel laut und trubelig unterwegs, weil das Baby erst Routine gewinnen muss - aber auch das kann es in diesem Alter. Trau deinem Sohn mehr zu! Er marschiert aufs Kleinkindalter zu. Er hält ein bisschen Autonomie aus. Er kann sämtliche Alltagssituationen schaffen, wenn er Gelegenheit hat, sie immer wieder (nicht zu ausführlich, immer nur recht kurz) zu üben - je öfter, desto selbstverständlicher werden sie. Er muss nicht geschont und in Watte gepackt werden. Ein bisschen Anschubs darf sein und ist altersgemäß. LG
Was für ein Bullshit! Autofahren trainieren? Ja, prima, viel Spaß, wenn das Kind bereits bei 3 Minuten hyperventiliert. Wir mussten damals täglich zwischen drei und zehn Minuten autofahren - Land - es war grauenhaft. Jedes Mal vollgekotztes, durchgeschwitztes, teilweise blaues Kind. Na danke! Das wurde erst schlagartig besser, als es Laufen konnte. Davor konnten wir noch so viel üben...und am Sitz lag es nicht. Der Rest ist genauso mirs! Wegen solcher Kommentare und der Erwartungshaltung bin ich damals depressiv geworden. Und es lag nicht an uns. Unser Kind hatte eine massive Regulationsstörung! Außerdem idt ein 8 Monate altes Baby WEIT weg von der Autonomiephase und muss ganz sicher nicht trainieren, Frustration auszuhalten. Das darfst du dir gerne einreden, aber bitte verbreite keine falschen Informationen.
Bitte lass dir nicht einreden, dass das alles hausgemacht ist. Eltern einfacher oder normaler Babys können sich nicht vorstellen, wie es ist, 24/7 Weinen und Schreien ausgesetzt zu sein. Auch wenn es dir nun unmöglich erscheint: es wird besser werden. Versprochen. Unsere Große wurde mit dem Laufen, also mit 15 Monaten, ruhiger. Nachts wachte sie aber noch ca bis zum zweiten Geburtstag zwischen 5 und 17x auf. Dann nur noch 2-3x. Mit 2,5 Jahren schlief sie plötzlich durch. Sie ist jetzt 4 Jahre und ein wunderbares Mädchen. Immer noch hochsensibel und sehr explosiv, aber auch hochintelligent, gewitzt, selbstbewusst, kreativ, wissbegierig, leicht zu begeistern mit ebenso eisernen Willen. Die Tage mit ihr sind sowohl unglaublich bereichernd als auch ein Drahtseilakt. Sie ist eine sehr liebevolle große Schwester. Irgendwie übersteht man dieses wahnsinnig anstrengende erste Jahr mit High Need Baby. Das Gute: die Autonomiephase ist dagegen - obwohl sie bei uns früh anfing und extrem war - ein Spaziergang :-) Die meisten Eltern fangen da an zu verzweifeln. Und sie geht deutlich länger als 1 Jahr. Ihr habt eben gleixg zu Beginn eine Herausforderung. Ihr werdet das meistern! Mir hat folgender Spruch wahnsinnig geholfen: die Kinder suchen sich die Eltern aus, diees schaffen können. Es hat einen Grund, warum ihr genau dieses Kind habt: denn ihr seid ihm gewachsen.
Unsere Tochter (17 Jahre) war als Baby ähnlich.
Das ist kein Fehler der Eltern, sondern manche Kinder sind so gestrickt. Ich denke, da spielt auf jeden Fall eine gewisse Reizoffenheit eine Rolle.
Unsere Tochter ist darüber hinaus (mindestens) sehr intelligent und braucht ständig Input. Sie ist ein Mensch, der nach dem Motto lebt, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Außerdem ist sie gerne unter Menschen. Und es fällt ihr schwer, ihre Grenzen zu erkennen und sich passend Ruhe zu gönnen.
Seit sie sich selbstständig bewegen und beschäftigen kann und seit sie gelernt hat, dass "mit dem Kopf durch die Wand" keine sinnvolle Strategie ist, um Ziele zu erreichen, ist das kein Problem mehr. Im Gegenteil kommt sie prima im Leben und meistens auch mit uns, klar. An dem Thema, sich selbst Ruhe zu gönnen, wenn nötig, arbeitet sie noch.
Ein High Need Baby muss also kein High Need Kind werden. Das ADHS-Kind ist bei uns unser Sohn, der als Baby viel friedlicher war, als die Große.
Aber wenn man die Persönlichkeit unserer Tochter auf ein Baby überträgt, kann man sich denken, dass das anstrengend für die Eltern ist. Ein Baby ist komplett auf die Eltern angewiesen, dass die ihm immer wieder Input verschaffen. Das fängt damit an, dass es auf einer Decke auf dem Boden nichts sieht und geht mit dem immer gleichen Spielzeug weiter. Es darf auch nicht z.B. in der Steckdose mit dem Finger bohren, obwohl es das doch so spannend findet. Dann strömen in anderen Situationen oder Entwicklungsphasen wieder zu viele Reize auf das Baby ein. Da Schlaf aber bedeutet, dass es nichts mehr mitbekommt, hat es darauf auch keinen Bock, wehrt sich dagegen und ist müde und unausgeglichen.
Unsere Tochter und der Schlaf tagsüber waren lange wirklich Erzfeinde. Im Auto hat sie als Baby gebrüllt, dass die Wände wackelten und alle schlechte Laune hatten, bis sie auf längeren Strecken irgendwann endlich eingeschlafen ist.
In dem Alter wollte sie auch sehr, sehr viel Körperkontakt. Sobald sie laufen konnte, wurde das deutlich weniger, und heute bin ich froh, wenn das Kind sich mal in den Arm nehmen lässt.
Letztendlich wirklich geholfen hat bei ihr, dass sie älter wurde.
Ich versuche aber mal, ein bisschen aufzudröseln, was wir im einzelnen gemacht haben.
Im Auto war unsere Tochter zufrieden, wenn jemand hinten neben ihr saß oder ich meine Hand hinten bei ihr hatte (Damals waren die Babyschalen noch in Fahrtrichtung). Das geht aber ja nicht, wenn man alleine mit dem Kind fährt. Besser wurde es, als sie Hörspielen folgen konnte, und komplett ok, war es, seit sie mit 2,5 Jahren mit ihrem Brüderchen hinten saß - bis die zwei alt genug waren, um sich zu streiten.
Im Sportwagen/Buggy wollten unsere Kinder nach vorne schauen, aber zwischendurch doch immer mal kurz mit mir kommunizieren, also sowas wie, guck mal ein Bagger, Vogel, sonstwas, der/die/das xy macht.
Wir hatten eine Babytrage, wo das Kind später auf dem Rücken sitzen konnte. Das fanden beide Kinder super. Aber alleine bekam ich das Teil mit Kind nicht angezogen. Für ein Tragetuch oder Trage vorne ist Dein Sohn mit 8 Monaten vermutlich schon zu schwer.
Auf der Decke zu Hause musste ich unserer Tochter immer Nachschub an spannenden Gegenständen liefern. Das waren Alltagsgegenstände, nicht immer neues Spielzeug. Dass sie sich ewig mit einer Plastikschüssel befasste, wie es in vielen Büchern steht, konnte man aber vergessen. Die wurde kurz begutachtet und dann weggeworfen. Da musste schon was interessanteres her.
Selbstverständlich durfte ich auch keine 5 Sekunden das Zimmer verlassen, also war sie immer mit dabei, auch auf dem Klo. Das hat sich irgendwann gegeben.
Abends hat unsere Tochter bis zu 1,5 Stunden mit uns daneben zum Einschlafen gebraucht. Das war irgendwann wirklich ätzend. Wir haben dann beschlossen, dass wir nach 30 Minuten gehen. Damit sie wusste, dass wir noch da sind, sind wir immer wieder rein und haben sie getröstet. Da hat sie sich dann dran gewöhnt. Ich weiß, dass diese Methode viel kritisiert wird, aber letztendlich muss man immer schauen, wie es beim eigenen Kind und mit der Familie passt. Eltern, die mit den Nerven zu Fuß sind, sind auch nicht gut für ein Kind. Unsere Tochter funktionierte in vielen Belangen nicht so, wie Babies es, laut Internet oder Ratgebern, tun sollten. (Sie hatte das offensichtlich nicht gelesen...)
Unsere Tochter hat lange nicht durchgeschlafen, weil sie nachts immer noch Hunger hatte und Milch bekam. Auf Anraten des Kinderarztes haben wir die Milch nach und nach mit Wasser verdünnt und so hat sich das ausgeschlichen.
Wenn sie nachts wach war, musste man mit ihr auf dem Arm, wippend und singend minutenlang durch's Zimmer laufen, um sie dann gaaanz vorsichtig abzulegen, wenn sie schlief. Wenn das scheiterte, ging das ganze von vorne los. Das erledigte sich logischerweise als sie durchschlief.
Tagsüber habe ich das Thema Schlafen ziemlich schnell aufgegeben. Wenn sie einschlief, schlief sie ein, wenn nicht, dann nicht. Den Stress, sie auf Teufel komm raus zum Schlafen zu bewegen, habe ich mir nicht angetan.
Was unsere beide eine Weile lang hatten, waren so Brüllphasen abends. Die waren sehr wahrscheinlich auf Überreizung zurückzuführen, waren aber eine Weile fast täglich, egal, was wir tagsüber gemacht hatten. Da konnte man gar nichts machen, außer, das Kind ganz fest in den Arm nehmen und warten, bis es sich beruhigt hatte.
Beim Essen würde ich mal versuchen, das spielerisch zu machen, also z.B. so tun, als wäre der Löffel ein Flugzeug, das in seinen Mund fliegen will. Vielleicht mag er auch das, was er bekommt, nicht so gerne. Unsere Tochter hasste z.B. Möhren in Gläschen. Es sind aber in den meisten Gläschen Möhren. Wir haben deswegen viel selbst gemacht.
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