Elternforum Rund um die Erziehung

Guten Morgen und Danke für all Eure Antworten gestern.... mein Sohn (4)....

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sojamama

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Hallo, wir hatten gestern einen wirklich schönen Nachmittag. Schwimmbad wollte keiner gehen. Die Kinder wollten Muffins backen. Allein. Das habe ich sie machen lassen. Meine Große (9,5 J.) hat das gut gemacht, der Kleine hat mitgeholfen, dann mal wieder gespielt usw. War richtig gut und entspannt. Heute früh auch, soweit alles prima. Frühstück in Ruhe etc. Dann ging es ans Anziehen. Schon der erste Ausraster seinerseits. DIE Hose soll es sein, eine Hose, die ständig rutscht, weil zu groß. Die aber auch keine Gürtelschlaufen hat.... er steckt den Bund dann immer in die Unterhose...sodass die Hose hält.... Oma näht sie heute enger, das haben wir ja so ausgemacht, das wusste er auch. Er hat also dann doch die andere Hose genommen. So, dann habe ich ihn gebeten, die Schildkröte bitte noch ins Außengehege zu setzen. Eine kleine Aufgabe. Kröte im Körbchen nehmen und runter in den Garten, mehr nicht. Er hat getobt, geheult, "immer ich" und "die blöde Kröte", "wirst schon sehen, wo ich ihn hinsetze".... letztendlich hatte ich keine Zeit auf Stress und Ärger und habe es selbst getan... Warum? Wegen so Kleinigkeiten so ausrasten? Es war nichts, es war ein harmonischer Morgen, er hat beim Frühstück gesessen, gut gegessen wie immer, war fröhlich, hat gelacht. Und es ist dann oft nur ein kleiner "Störfaktor", der ihn total aus der Ruhe bringt und total aus dem Takt. Ich weiß auch nicht, ein falsches Wort (in seinen Augen falsch) und er rastet aus.... sobald was nicht so läuft, wie er sich das vorstellt. Wie soll denn das weitergehen? Ich bin echt am Verzweifeln. Es läuft so gut, und dann plötzlich ein Ausbruch, aus dem Nichts und wegen Nichts. Ich kann verstehen, er will oft mehr als er kann, er möchte so sein wie die Große, mehr können usw. Er hat viel Freiheit, viel Entscheidungsfreiheit usw. Ich kann auch akzeptieren, wenn er mal schlecht gelaunt ist, wurde gestern ja gefragt. Ebenso kann ich seine "Morgenmuffeligkeit" hinnehmen... ist halt so. Auch bin ich in mich gegangen, was ICH so zu ihm sage. Und ja, es ist schon so, dass ich mal böse werde und sage "es nervt mich" oder "es reicht mir jetzt".... "du bist doof" sage ich allerdings nicht, das sollte ja klar sein. Aber ich kann und will nicht hinnehmen, dass mich ein Knilch von 4 Jahren anschreit und so dermaßen böse anredet. Aber ich weiß leider nicht, wie ich aus der Nummer rauskomm.... Ich habe es mit Ruhe versucht, es "überhört", ich habe geschimpft, ich habe klar und deutlich gesagt, dass ich SO nicht mit ihm reden will. Sorry, für den langen Text, aber im Moment... ich weiß auch nicht. melli


maryplysch

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Antwort auf Beitrag von sojamama

Gutenmorgen, kann es sein, dass du "wenn es gerade so gut läuft und alles friedlich ist" fast darauf wartest, dass er sich wieder danebenbenimmt? Das es fast schon eine Art Erwartungshaltung an ihn gibt? Fühlt er sich denn bei euch in der Familie als "der Böse"? Manche Kinder nehmen die Rolle, die gerade "frei" ist in der Familie dankend an. Ich finde du solltest ihn in einer entspannten Minute fragen, wie es ihm geht bei euch. "Wie fühlst du dich hier bei uns in der Familie?" Meine große Tochter (10J) ist auch so ein "Querulant" und wir hatten richtig fiese Machtkämpfe. Bis ich den Tipp bekam, sie mal zu fragen, wie es ihr mit mir als Mutter geht. Ich habe gedacht, da kommt eh nichts bei rum, weil ich nie besonders gut mit ihr reden konnte, sie nie etwas an sich ran ließ. Aber irgendeinen Knoten hat diese zugegegen sehr kurze Unterhaltung gelöst, denn diese heftigen Auseinandersetzungen gibt es bei uns nicht mehr Vielleicht ist es ein Versuch wert... LG Mary


sojamama

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Antwort auf Beitrag von maryplysch

So habe ich es noch nicht gesehen. Er fühlt sich sowieso als der "Böse" und nimmt dann die Rolle recht gern ein meinst Du? Ja, ich glaub, insgeheim, erwarte ich schon so ein Theater. Vielleicht ist das wirklich mein Unterbewusstsein, was schon so programmiert ist. In ruhigen Minuten schmusen wir ausgiebig und gern, er kuschelt so gern mit mir. Er fühlt sich so geborgen bei mir. Er küsst mich und streichelt mich dann immer, und sagt mir, ich wäre die liebste Mama auf der Welt. Meine Große ist auch manchmal zickig, aber mit ihr kann man vernünftiger reden. Klar, sie ist ja schon fast 10. Er hingegen erst 4, fast 5. Danke für den neuen Denkansatz, werde mal nochmal in mich gehen. melli


Pamo

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Antwort auf Beitrag von sojamama

Falls es dir ein Trost ist: Ich habe eine 7-jährige die immer noch täglich mindestens einer dieser "Ausraster" hat. Die Hose ist zu weit, die Schuhe sind nicht eng genug, die Flöte ist blöd, ich bin blöd, die Schule ist Babykram etc. Ich weiss nicht warum sie so reagiert. Inzwischen ist sie aber alt genug um zu verstehen, wenn ich ihr sage dass es ok ist diese Dinge blöd und falsch zu finden, dass ich aber eine andere Umgangsweise damit erwarte. Statt schreien soll sie bitte in Zimmerlautstärke sprechen, Tränen ändern nichts am Hosensitz, verschmieren aber ihre Brille. Sie lernt das schon. Vielleicht geht es bei deinem Sohn auch in diese Richtung.


maxwell!

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Antwort auf Beitrag von sojamama

"du bist doof" sage ich allerdings nicht, das sollte ja klar sein. Und dann wunderst Du Dich, daß Dein Kind so ist wie es ist? Es merkt doch genau, was Du denkst. Es ist nicht blöd. Ich bekomme immer mehr den Eindruck, daß Du hier so einiges verschweigst, um besser dazustehen. Dein Kind ist nicht grundlos so wie es ist. Das ist nach diesem Satz von Dir offensichtlich. Wieso darfst Du laut werden und rumschreien, aber Dein Kind nicht? Du bist die Erwachsene und solltest Dich unter Kontrolle haben. Kinder sind impulsgesteuert, und je mehr man den Impuls antriggert, umso mehr explodieren sie. Was für dich ein "nichts" ist, kann für ein Kind mehr oder weniger ein Weltuntergang sein. Offensichtlich ist diese Schildkröte für ihn ein Problem, weil er sie nicht mag? Ich kann diese Tiere nicht anfassen, finde sie eklig.


sojamama

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Antwort auf Beitrag von maxwell!

Doch, er mag die Kröte, ebenso die Katze. Er ist stolz eine Schildkröte zu haben. Natürlich bin ich genervt, ja, daher frage ich ja hier um Rat. Und sicherlich denke ich auch oft, "DU nervst" mich, ich sage es aber nicht. Mir ist auch klar, dass er meine momentane Gereizheit merkt, meine teilweise Abneigung möchte ich schon sagen... nicht gegen ihn selbst, ich liebe mein Kind, ganz klar. Aber seine Art und Weise nervt mich wirklich. Und jeden Tag das gleiche Theater macht einen mürbe. Nein, ich will mich nicht loben, ich will nicht gut dastehen. Ich will einfach nur Rat. Wir unternehmen viel miteinander, es gibt viele wundervolle tolle Tage und Stunden. Wir haben viel Spaß zusammen, er ist ein großartiger Junge. Und ganz plötzlich, mittendrin kommt ein Ausbruch und das bringt mich, genauso wie ihn, aus dem Takt. melli


MM

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Antwort auf Beitrag von maxwell!

... dass man von so einem Verhalten genervt ist - wer wäre das nicht? Ich fände es eher seltsam, wenn jemand so dermassen drüber steht, dass es ihm quasi fast egal ist. Es IST doch nun mal so, dass einen die am meisten nahestehenden Leute (Mann, Kinder...) am ehesten auf die Palme bringen, einfach weil sie einem am wenigsten egal sind. Man hat ihnen gegenüber sehr intensive positive Gefühle, aber halt manchmal auch die negativen, die dann auch intensiv sind. So empfinde ich das zumindest und viele bestätigen es auch so... Nur wenn jemand der totale Phlegmatiker ist, der hat dann wahrscheinlich nur generell "lauwarme" Gefühle ohne grosse Schwankungen - ist niiiieeeee richtig genervt, aber auch nie richtig gerührt vor Zuneigung oder verrückt vor Freude. Mein Ding wäre das nicht, aber Menschen sind halt verschieden. Aber hier der AP gleich zu unterstellen, dass sie etwas verschweigt usw., finde ich daneben. Ich finde sie schreibt im Gegenteil sehr offen und ehrlich - und dann halt auch über das Genervtsein, Lautwerden, das sie NICHT verschweigt - Sachen, die m.E. fast allen passieren, aber viele schreiben nicht darüber, weil es mittlerweile ein Tabu zu sein scheint... Sie schreibt nicht, dass sie "laut werden unnd rumschreien DARF" - sondern nur, dass es halt manchmal passiert. Finde ich aber normal und menschlich, ehrlich gesagt - wenn es nicht ständig so ist. Und ich finde die AP ist durchaus sehr selbstkritisch! Das ist auf jeden Falll richtig - aber es sollte nicht zu einem Zurückweichen vor den Launen des Kindes werden - denke ich.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von MM

Genervt und sauer werden ist normal. Aber schon drauf lauern, dass das Kind wieder "böse" ist, diese Abneigung, die aus ihren Worten spricht, die finde ich nicht gut, da sollte Hilfe gesucht werden, um wieder in eine souveräne, liebevolle (auch mal authentisch ärgerliche) Elternrolle hineinzufinden.


MM

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... aber ich denke mal, die AP macht sich da durchaus Gedanken. Bei Maxwell klang es halt sehr pauschal verurteilend und so, als dürfe man nicht laut werden etc., das "authentisch Argerliche" kam da irgendwie gar nicht vor... Und DAS meinte ich.


maxwell!

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Antwort auf Beitrag von MM

Zwischen Rumbrüllerei bei gleichzeitigem negativen Verhaltensweisen erwarten, und Phlegmatismus, gibt es Abstufungen. Und wo habe ich geschrieben, dass man nicht laut werden darf?


MM

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Antwort auf Beitrag von maxwell!

... immer "unter Kontrolle haben", und das hatte ich so verstanden, dass das Lautwerden so siehst, als dürfe es nie passieren. Aber OK... Schlimmer fand ich wohl deine Unterstellungen von wegen, sie verberge etwas. Fand ich ziemlich kontraproduktiv und durch nichts belegt. Ja, natürlich gibt es Abstufungen - ich hatte absichtlich extreme Beispiele genannt. Wollte nur sagen, dass es nicht darum geht "Hauptsache nicht schreien", denn das muss auch nicht das Gelbe vom Ei sein... Wenn ich dich falsch verstanden habe, sorry.


maxwell!

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Antwort auf Beitrag von MM

Man darf durchaus laut werden, aber dabei nie respektlos. Vielleicht verschweigt sie nichts, aber schon allein das Zurückrudern in vielen Dingen zeigt, daß sie nicht ganz ehrlich ist. Auch sich selber gegenüber.


MM

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Antwort auf Beitrag von sojamama

.... und es ist völlig legitim, dass du das so siehst! Es erinnert mich wirklich ein bisschen an unseren "Kleinen" noch vor 1,2 Jahren - mittlerweile ist es nur noch ansatzweise so... Für mich hat es ein bisschen was von "Mackergehabe" - als hätte er sich irgendwo abgeguckt, dass Männer von Frauen umsorgt werden, egal wie ätzend sie sich benehmen, dass ihnen die Wünsche von den Augen abgelesen werden... und er jetzt als "kleiner Mann" mal probieren will, ob das bei ihm und "seinen Frauen" auch klappt... ;-) Keine Ahnung, nur so eine Idee/Eindruck. Wie auch immer - ich denke, dein Sohn muss lernen, dass es im Leben und beim Zusammenleben in der Familie halt auch Sachen und Situationen gibt, die man nicht sooo toll findet, die man aber "aushalten" muss, bzw. schnell hinter sich bringen. Z.B. kleine Aufgaben oder "Pflichten" im Haushalt (wahrscheinlich wird das eh nicht viel sein, in seinem Alter). Und dass man da mit Schreien, Toben und Trotzen NICHT drum herumkommt, sondern es besser ist, wenn man die betreffende Sache schnell macht, damit man dann wieder spielen oder was auch immer machen kann. Das ist ein Erfahrungs- und Lernprozess. Ebenso dass man in einem bestimmten Ton und mit Schimpfwörtern halt NICHT bekommt, was man will, sondern es halt anders probieren muss, sofern einem was daran liegt. Für mich liest es sich ein bisschen so, als würdest du schon fast auf Zehenspitzen um ihn schleichen (bildlich gesagt), ganz bedacht darauf, nur nichts Falsches zu sagen. Und dass er das vielleicht merkt und dann sein Verhalten noch verstärkt, weil es ja anscheinend so "wirksam" ist...? Natürlich ist es richtig, als Erwachsener selbstkritisch in sich zu gehen und auch auf das Kind Rücksicht zu nehmen - aber auch das Kind muss allmählich lernen, Rücksicht zu nehmen und bestimmte Grenzen (Ton, Schimpfwörter) nicht zu überschreiten - sonst wird das Ganze sehr einseitig und "ungesund" (habe ich im Bekanntenkreis teilweise erlebt)...


sojamama

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Antwort auf Beitrag von MM

gerade in der Familie so, dass ich meinen Mann "bediene". Aber es hat den Grund, dass er gesundheitlich nicht kann wie er will. Er steht kurz vor einer großen OP, er kann sich kaum bewegen, wenn dann unter Schmerzen. Gehen ist nur noch ein paar 100 Meter möglich ohne Schmerzen. Ich muss ihm teilweise Socken und Schuhe anziehen, weil er nicht kann. Ich mache auch sonst viel in der Familie, da ich nur Teilzeit arbeite, bleibt es eh alles an mir hängen. Vielleicht sieht er es auch da. Möglich. Er ist schon verwöhnt worden von mir. Meine Tochter schon auch, aber die ist nun schon größer und wie gesagt, man kann schon anders mit ihr reden und sie sieht vieles nun auch klarer. Mein Sohn lässt sich gern bedienen, das stimmt. Sein Eis holt er allerdings selber aus dem Gefrierschrank im Keller, 3 Stockwerke tiefer... da stört ihn das Laufen nicht. Ich lese gerade mal wieder das kompetente Kind von Jesper Juul und "Grenzen, NÄhe und Respekt" von selbigen. Da finden sich für mich immer wieder neue Ansätze und Erkenntnisse. Danke Dir. melli


MM

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Antwort auf Beitrag von sojamama

... und hoffe, es geht nach der OP wieder bergauf!!! (Daumendrück) Ich würde wohl dem Kleinen mal in einer geeigneten Situation erklären, wie das mit Papa ist, dass er Hilfe braucht, weil er krank ist usw. Dass er de Sachen wie Socken anziehen usw. viel lieber selber machen würde, aber halt nicht kann - und dass du ihm dann hilfst, weil man sich in der Familie gegenseitig lieb hat und hillft. Und dass jeder Hilfe bekommt, wenn er sie braucht (also auch z.B. dein Kleiner, wenn er mal krank sein sollte), aber dass halt andererseits auch alle mithelfen müssen mit dem was sie können, damit man zusammen mehr Zeit für schöne Sachen hat. Und dass es doch ungerecht wäre, wenn nur einer, z.B. die Mama, alle Arbeit machen muss, wenn einen Teil davon (z.B. das mit der Schildkröte) auch jemand anders könnte... Halt in diese Richtung. Wobei du das vielleicht auch schon gemacht hast... ? Meine Jungs "zicken" z.B. öfter mal rum, wenn sie ihre gewaschene Wäsche in den Schrank räumen sollen (jeder bekommt einen Stapel von seinen Sachen). Da bin ich auch mal genervt und sage das auch, denn das ist doch nun wirklich keine grosse Sache - gewaschen und aufgehängt habe ich bzw. mein Mann die Wäsche, später abgenommen und zusammengelegt auch - und von ihnen verlange ich/wir nur, dass sie sie halt wegräumen - und auch da nörgeln sie. Dann sage ich halt auch mal, OK nächstes Mal hängt ihr sie halt auch auf und legt sie zusammen! (Wobei sie helfen ja auch mal dabei, aber es ist halt keine allgemeine Pflicht.) Klar ist es von ihnen verständliche "Faulheit" - aber da muss man halt durch. Wenn ich dieser Faulheit nachgeben würde, gäbe es öfter mal nichts Gekochtes zu essen oder die gewaschene Wäsche würde ewig aufs Aufhängen warten... Das verstehen sie auch. ;-)


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von sojamama

Vorschlag zum Schildkrötenthema: Frage ihn, ganz ruhig: "Möchtest Du die Schildköte ins Außengehege setzen oder soll ich das machen?" Und wenn er dann einen Anfall bekommt, sagst Du ganz ruhig: "Okay, dann mache ich das!", nimmst das Viech und setzte es raus. Feddich. Mir ist - zum Beispiel bei der Schildkrötenfrage - nicht ganz klar, ob das jetzt eine Anordnung oder ein Handlungsvorschlag ist. Ihm vielleicht auch nicht? Wenn es ein Handlungsvorschlag ist, dann ist es genau das: Eine Option. Zu der darf er "nein" sagen. Okay, am Ton kann man arbeiten, aber zunächst mal hörst Du den Inhalt der Nachricht: "Nein, ich mag die Schildkröte nicht rausstzen. Ich möchte, daß Du das machst!" In einer ruhigen Minute kann man dann darüber reden, daß er die Aufgabe gerne ablehnen darf, aber bitte nicht in dem Ton bzw. auf diese Art. Wenn Du das durchsetzen möchtest - also es ist seine Aufgabe, die Schildkröte rauszusetzen - dann überlege einen Rahmen und Regeln, vielleicht sogar gemeinsam mit ihm, wenn er gerade ruhig und kooperativ ist. ("Nach dem Zähneputzen setze ich die Schildkröte raus, das ist meine Aufgabe! Erst, wenn ich das getan habe, darf ich Spielen gehen.") Danach wäre es keine Aufforderung mehr, sondern eine Erinnerung: "Denke dran, daß Du noch die Schildkröte raussetzt, bevor Du Spielen gehst!" Wobei ich schauen würde, daß er von selber daran denkt. Für feststehende Aufgaben hat es sich bei uns bewährt, Listen oder Pläne zu machen. Für Kinder, die noch nicht lesen können, mit Bildern. Vielleicht ein "Morgen-Plan", der die morgendlichen Aufgaben anzeigt: Eine Hose als Symbol fürs Anziehen, eine Semmel als Symbol fürs Frühstücken, eine Schildkröte als Symbol füs Kröte-Raustragen - sowas in der Art. Das hilft, weil es dem Kind ein Gefühl von Selbstständigkeit und Eigenverantwortung gibt. Scheinbar klappen ja die Dinge, die Dein Sohn selber steuern kann. Wenn er frei entscheiden kann, ob er jetzt mit der Schwester backen oder alleine spielen mag, dann ist es harmonisch und ruhig.


maryplysch

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

ich glaube, hier handelt es sich um ein BEziehungsproblem und kein ERziehungsproblem. Wenn ein Kind sich nicht gesehen und verstanden fühlt, kann man er nicht ERziehen, erst muss die BEziehung zum Kind gut sein.


sojamama

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Das finde ich prima. Meine Tochter hatte ja schon die Idee mit dem Plan. Dass jeder so seine Aufgabe hat, im Wechsel, tage- oder wochenweise. Mit Kröte oder Katze z.B. Ich habe eine gute BEziehung zu meinem Kind. Ich beginne jeden Tag mit liebevollem Aufwecken, das abendliche Bettgehritual ist auch liebevoll. Ich werde mal all Eure Anregungen beherzigen. Ihn immer wieder loben, dass er ja schon so ein großer Junge ist, der vieles kann. Vielleicht mag er dann auch mal wieder mehr helfen, wenn ich ihn bitte. Da fühlt er sich vielleicht gebraucht und als wichtigen Teil der Familie. Vielleicht ist das wirklich untergegangen.... Die Erzieherin im KiGa meinte mal, man fordert vielleicht zuviel von ihm. Weil er schon so weit ist, denkt man, man kann ihm dies oder jenes zutrauen oder als Aufgabe geben. Überfordert ihn aber dann doch manchmal.... Nun gut, ich hoffe, wir werden bald wieder einen guten Weg zueinander und miteinander finden. Was mich sehr berührt hat, dass er immer wieder von unserem Wochenende spricht. Ich war vor einiger Zeit mit den Kindern allein übers WE weg, Freitag Anreise, Sonntag heim. Es war sehr schön. Es hat uns gut gefallen und davon spricht er immer noch... er würde gern mal wieder in "unser Gästehaus" fahren und Urlaub machen mit mir. melli


Birgit67

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Antwort auf Beitrag von sojamama

ihn einfach direkt fragst: Warum sprichts Du so mit mir, Warum weinst Du jetzt??? Vielleicht hilft das damit er anfängt darüber nachzudenken. Ich merke im Moment bei Kindern im Bekanntenkreis die anfangen zu bocken und schreien wenn ich sie Frage: Welchen Grund hast Du jetzt so zu schreien??? Dann schauen sie mich groß an und je nach Alter bekomme ich auch Antworten und das ist enorm Hilfreich um zu sehen was die Kinder so belastet wenn sie ausrasten und Du kannst erklären und gegenwirken. Vielleicht ist es ein Versuch wert. Gruß Birgit


sojamama

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Antwort auf Beitrag von Birgit67

Das mache ich oft, ich frage oft, warum er gerade jetzt weint. Dann kommt auch eine plausible Erklärung seinerseits, was ihn ärgert oder so. Er ist sprachlich ja echt gewandt, kann seine Gefühle dann schon zum Ausdruck bringen mit Erklärungen. Vorher kommt aber erstmal der große Ausbruch. "Warum sprichst Du so mit mir, warum schreist Du mich an?" habe ich noch nicht gefragt, werde ich aber mal tun. Gestern sagte er mir, er fühle sich sehr wohl in der Familie. Er hätte mich sehr lieb, ich wäre die beste Mama. Wir haben gestern noch lange gekuschelt. melli