Elternforum Rund um die Erziehung

family - wie auf Kritik reagieren?

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Hallo! Habe ein Problem. Mein Sohn, 51/2 Jahre alt ist ein lebhafter Junge und z.Zeit etwas schwierig. Er testet seine Grenzen wo und bei wem er nur kann. Er kaspert viel (ich denke aus Unsicherheit) und hört auch nicht immer, wenn Erwachsene etwas sagen. Allerdings gibt es auch Momente, da ist er die Höflichkeit in Person, hilft mir viel und spielt auch mal alleine. Dies kommt aber selten vor (leider). Oft streiten wir uns, obwohl ich mich nicht drauf einlassen will, schafft er es oft mich aus der Reserve zu locken. Manchmal denke ich, er will nur meine Aufmerksamkeit und wenn er etwas "negatives" tut, dann bekommt er sie halt schneller. Nun, das ist das eine Problem, aber das andere ist, wenn wir nun unterwegs sind, andere Familienmitglieder besuchen (Oma, Tante usw.) dann ist er auch oft so. Und ich merke dann wie es die anderen nervt und manchmal wird er auch angemeckert oder es wird dann hintenrum gelästert. Ich mag so etwas nicht dulden. Wenn jemand ein Recht hat mein Kind zu maßregeln, dann wohl nur die Eltern oder nicht? Irgendwie denke ich, manchmal haben sie schon recht, aber ich möchte nicht, daß sie so über meinen Sohn reden und denken. Schließlich besteht er ja nicht als "der Böse", sondern als Mensch und als Enkel, Neffe usw. Wie soll/te ich damit umgehen? Ich mag eigentlich ungern zu solchen "Familenfesten" gehen. Beschränke dies auch nur auf die nötigsten. Auch wenn wir in einer Wirtschaft eingeladen sind graust es mir schon vorher. Jetzt steht nächsten Monat die konfirmation meiner kleinen Schwester bevor und wir sind da auch eingeladen. Es kommen auch Verwandte, die wir sonst nie sehen (muß ich auch nicht) und eigentlich habe ich gar keine Lust drauf. Ich stehe hinter meinem Sohn, aber es ärgert mich halt immer. Was würdet ihr tun? Habt ihr eine Idee oder ein paar Tips, wie ich ihm klarmachen kann, daß dieses Gekaspere unsinnig und unnötig ist? Wie schaffe ich es sein "positives" Verhalten zu loben, wenn es manchmal das "negative" überwiegt? Soll ich es ignorieren? Versuchen mich nicht aufzuregen (wie?)? Es gibt Tage, da kann ich drauf eingehen, bin einfallsreicher, aber manchmal fehlt mir einfach die Kraft und ich lasse mich wieder auf kleine Machtkämpfe ein. Wäre toll, wenn hier jemand ein paar Tips hätte! Danke Claudia ;-)


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Hallo, ich kenne solche Familienfeste auch. Im großen und ganzen finde ich sie mittlerweile sogar recht nett. Man sieht mal wieder alle und die Verwandtschaft ist auch ganz in Ordnung. Natürlich gibt es immer mal einige, die sich über unsere (oder andere) Kids auslassen müssen. Entweder sind die eigenen Kids da viiiiel besser, oder die haben gar keine Kinder. Wie ist es denn bei Euch? Wer sagt denn etwas negatives über Deinen Sohn? Fühlst DU DICH dabei schlecht, weil Dein Sohn nicht "vollkommen" ist? Das geht ja auch nicht, weil keiner vollkommen ist. Bei solchen Festen muss man halt auch immer schauen, dass sich die Kids nicht total langweilen. Also auch mal schauen, ob draußen ein Spielplatz ist, wo sie mal spielen können, oder etwas zum Spielen von zu Hause mitnehmen. Und es ist ja auch so, dass normalerweise nicht nur dieses eine Kind vorhanden ist, sondern mehrere. Da können die ja miteinander spielen. Ihn von allen Familienfeiern fernzuhalten finde ich persönlich falsch. Es ist doch auch seine Verwandtschaft. Wenn eines meiner Kinder frech ist oder jemanden ärgert, dann sagen die Leute das dem Kind direkt. Das würde ich auch so machen. Warum sollte ich dann zur Mutter gehen und sagen "Dein Kind hat.....gemacht". Etwas anderes wäre es aber, wenn jemand meint, er müsste mein Kind maßregeln wie: sitz gerade, halt die Gabel richtig oder sonst so etwas. Das ist eindeutig unsere Sache. Gruß Iris


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Hi Claudia, ich habe auch so einen Wilden (mittlerweile 8)! Bei meinem ist es noch dadurch verstärkt, dass er Einzelkind ist und vor 3 Jahren Leukämie hatte und dadurch ziemlich viel im Mittelpunkt stand/steht. Durch seine Krankheit wird/wurde ihm einiges verziehen, so a la: Das arme Kind, schön, dass er überhaupt wieder gesund ist.... ich merke aber auch, dass er häufig andere nervt(e). Wenn sich nicht alles um ihn dreht, kaspert er rum, macht Mist, redet dazwischen, ist laut... die ganze Palette eben. Ich habe ne Zeitlang Ergo gemacht (hauptsächlich wegen den Nachwirkungen der Leukämie). Was aber wirklich hilft, ist ein Gruppensport wie Fussball oder Handball. Dort kann er sich austoben, lernt soziales Verhalten (Eingliederung) und lernt mit Frustrationen oder Niederlagen umzugehen. Die Bewegung ist für Jungs ofmals total wichtig.... Familientreffen waren mir auch ein Greuel, weil ich mich dort soviel um ihn kümmern musste, damit er nicht so auffällt. Kaum konnte ich eine Unterhaltung zuende bringen. Ich kann Dir nur sagen, wie ich es heute mache. Für Familientreffen nehme ich konkrete Spielsachen mit: Einen Fussball, damit er mit anderen Kindern irgendwo kicken kann (und wenn keine anderen Kinder da sind, muss eben mal ein Onkel, Opa oder ich herhalten), seine Geheimagentsachen und ein Kartenspiel zum Beispiel. Sollte er sich dann langweilen und nerven, werden ganz konkrete Deals abgeschlossen: Jetzt spiele ich mit Dir z.B. 15 min. und dann machst Du etwas alleine oder mit.... (und bist (gefälligst) brav) Reden oder diskutieren haben bei uns nicht geholfen, einzig "auspowern" macht ihn zahm *g*! Es ist unglaublich, wieviel Energie in manchen Kindern steckt. Mittlerweile stelle ich aber auch fest, dass die Toleranzschwelle mancher Erwachsenen doch ziemlich niedrig ist. Gerade mein Vater ist seit der Verrentung viel strenger geworden. Einen Dreijährigen kannst Du meistens schneller und besser beeindrucken als einen Achtjährigen. Da muss man aber achtgeben und um Verständnis und Nachsicht für die Kinder werben, denn schliesslich wollen wir "kleine wilde Jungs" und keine "willenlosen Ja-Sager" grossziehen. Mittlerweile habe ich ein ganz gutes Gefühl dafür, was ich meinem Kind zumuten und von ihm verlangen kann, und was von meinem Umfeld/Familie... und ich kann das auch ganz gut artikulieren. Ich schaffe es mittlerweile, bei solchen Festen ruhig zu bleiben und sie selber auch wieder zu geniessen (und weiss, weder mein Kind kommt zu kurz, noch mute ich meiner Familie übermässigen Stress zu). Dafür habe ich aber an mir und meinem Selbstvertrauen arbeiten müssen... Vielleicht ist ja auch für Dich was dabei. Keep cool und liebe Grüsse Angela


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hallo, ich kann das irgendwie nachvollziehen, unser großer ist 3 1/2 und genauso drauf, allerdings schaff ichs jetzt seit ca einem jahr, dass mich das nicht mehr nervt - war aber ein harter kampf. ich hab mal irgendwo gelesen, dass wenn kinder sich so benehmen (vor allem bei festen), ist das ein zeichen fehlender aufmerksamkeit. ich hab nur den link nicht mehr, sonst hätt ich ihn dir geschickt. familienfeste sind bei uns unsinnigerweise immer so getaktet, dass sie zu mittag beginnen und über kaffee bis abendessen gehen. wir gehen immer erst nach dem mittagsschlaf hin - in aller ruhe, mein mann kann ja vorgehen, wenn es jmd stört ... naja, hat er pech? ein 3jähriger braucht mittagsschlaf - meine meinung, seine auch. dann wird er nicht gezwungen sofort hallo zu sagen und die hand zu geben - wenn einer ein problem hat, begründ ichs ihm gern: fynn kennt die meisten leute dort nicht oder sieht sie zu selten, als dass er sie kennen würde ... nach einer weile, wenn er beobachtet hat, geht er schon auf die leute zu. räum deinem sohn so kleine freiräume und privilegien ein, wie z. b. erst schauen, selbst bestimmen, wem er hallo sagt und die hand gibt. du sagst, dir graut schon vorne weg immer, wenn ihr eingeladen seid ... du gehst mit der falschen erwartung ran: wenn du nur schlimmes erwartest, wirds kommen, du verlierst den blick für kleine sachen, die er toll macht - du musst lernen ohne erwartungen ranzugehen. deine familie kritisiert ihn? mein gott, meine unseren auch - lass sie, sie haben ihre kinder, wir unsere. sie ihre meinungen, wir unsere ... links rein, rechts raus ... klar tuts weh, aber jedesmal drüber nachdenken, das lohnt sich nicht - dann siehst du nur noch fehler an deinem sohn. meine schwiegereltern sind z. b. der meinung, fynn muss die hand geben - nein, muss er nicht!! da hab ich das letzte wort ... bekommt er dafür ein stück schokolade, ist das bestechung ... dann bekommt er zu hause ein gummitierchen zugesteckt, weil er schoko eh nicht darf (vergessen oma und opa immer - die machen nämlich auch fehler!!), ich sag ihm zu hause, du musst nicht, weil es für ihn ein graus ist. er muss ihrer meinung nach mitessen ... nee, wenn er keinen hunger hat, hat er keinen, und rumgefressen wird zwischendrinnen nicht, er muss auch nicht am tisch sitzen, er darf rumlaufen, dafür sind es kinder!! am meisten hat mir geholfen, wenn ich mir immer wieder sag: er ist ein kind, er darf es so machen, er darf mal austicken - aber niemandem mit weh tun!! sei dir mit deinem mann einig ... der rest ist weite verwandtschaft - ihr seid eine familie. die einstellung hat mir übrigens auch zu hause geholfen - ich hatte auch panik und hab immer gedacht "schon wieder so ein tag mir fynn ... kann nur schlimm werden" ... es hat sich geändert. ihr schafft das - du musst nur kleinigkeiten sehen, die er toll macht und die gibt es sicher. lg und lass dir nichts einreden, ihr schafft das, doreen und fynn


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"Nun, das ist das eine Problem, aber das andere ist, wenn wir nun unterwegs sind, andere Familienmitglieder besuchen (Oma, Tante usw.) dann ist er auch oft so. Und ich merke dann wie es die anderen nervt und manchmal wird er auch angemeckert oder es wird dann hintenrum gelästert. Ich mag so etwas nicht dulden. Wenn jemand ein Recht hat mein Kind zu maßregeln, dann wohl nur die Eltern oder nicht? Irgendwie denke ich, manchmal haben sie schon recht, aber ich möchte nicht, daß sie so über meinen Sohn reden und denken." Ich finde, jeder sollte seine Grenzen kommunizieren dürfen und zwar demgegenüber den es betrifft. Das heißt ja nicht, dass du nicht hinter ihm stehst. Aber er muss die Grenzen anderer respektieren lernen und dazu muss er sie kennen. Wie deutlich diese kommuniziert werden müssen, hängt von der Situation ab. Nur wenn hintenrum getuschelt und schlecht gemacht wird, DANN wäre ich stinkig. Das ist nämlich feige und unfair. Denn was man nicht weiß, kann man auch nicht anders/ besser machen - geschweige denn einhalten. LG


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Hallo weisst du was Erewachsne manchaml von Kindern erwarten ist für Kinder noch so neu. Wie Toleranz sein, immer müssen die Kinder warten und Geduld haben. Kinder müssen mit großen Leuten viel Nachsicht haben. Wrum nicht umgekehrt? Wir haben schon viel mehr Erfahrung als die Kinder, und dennoch erwarten vile Erwachsene die Tolerants den Kindern. Kinder sind nicht dümmer als Erwachsene, sie haben nur weniger Erfahrung schreib mal Janusz Swift Nimm Puzzels mit Buntstifte Scheere, etwas zum Kanpern, Uno Mau Mau Karten Unterhalte dein Sohn, zwischen den Mahlziten und dem Nachtisch gehe ich oft mit meinerm Kind nach drausen, es kann dich ja jemand ankligeln wenn der Nachtisch kommt. Erkläre Ihm schon vor dem Resautant besuch wie es ungefär abläuft, dann ist er vorbereitet. Erwarte nicht von Ihm das er still da sitzt und euere Unterhaltung dulden muss. Die erwartung an Kindern sind an Familien Festen wirklich enorm silvia