Elternforum Rund um die Erziehung

Es geht um meinen 13 jährigen Bruder

Es geht um meinen 13 jährigen Bruder

Alex1982

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Hallo, ich weiß garnicht wo ich anfangen soll. Und wie ich es einigermaßen in Kurzform hinbekomme...:-) Ich selbst werde dieses Jahr 30. Mein kleinster Bruder ist 13 Jahre. Wir sind 5 Kinder und meine Eltern haben sich ´97 nach 17 Jahren Horror-Ehe scheiden lassen. Wie es dann zu allem kam ist eine lange Geschichte. Aufjedenfall hat meine Mutter damals 98 meinen 13Jährigen Bruder zur Welt gebracht. Sein eigener Vater ist leider verstorben als er ca. 3 - 4 Jahre alt war. D.h. er ist unser Halbbruder (natürlich für uns wie ein richtiger Bruder). Sie leben seither mit unserem Siefvater zusammen. Der für uns der beste Stiefvater ist den man haben kann! Nun ist das eigentliche Problem, dass er mittlerweile ein sehr schreckliches Verhalten hat. Meine 2 Schwestern (jetzt 20 und 21 Jahre) sind damls bei unserem Vater geblieben. Wieso das alles so war ist eine andere längere Geschichte. Sind dann hintereinander mit ca. 13-14 Jahre freiwillig zu unserer Mutter gezogen. Dort haben leider beide einen falschen Weg eingeschlagen. Sie sind mehr oder weniger auf die Schiefe Bahn geraten. Beide hatten leider den gleichen schlechten Freundeskreis. Die ältere ist in ein Heim gekommen, später auf eine Therapie wegen Alkohol und Drogen. Die jüngere in eine betreute WG. Mittlerweile haben es beide Gottseidank so gut wie auf die richtige Bahn geschafft. Nun hat natürlich mein Bruder dass alles leider mitgekriegt. Und seit ein paar Jahren hat seine Art angefangen. Mittlerweile ist es soweit, dass er absolut keinen "Respekt" mehr vor unserer Mutter hat und mittlerweile auch nicht mehr vor unserem Stefvater. Sie haben schon alles mögliche versucht. Stenger zu sein, lockerer zu sein. Mit vernünftigen Gesprächen. Haben sich auch schon ans Jugendamt gewandt, aber der Termin wurde abgesagt weil die Dame vom Jugendamt immer noch krank ist. Er ist wirklich nur am rummotzen, schreien, ihm ist alles scheiss egal. In der Schule ist er schlecht, ist gefährdet die 7 Klasse zu wiederholen. Sein Feundeskreis ist genau der den er nicht haben sollte. Einige "kriminelle", wobei die zumindest in der Schule gut sind. Er scheint eine Freundin zu haben die schon sehr reif ist für ihre 13 Jahre, doch er vertraut sich niemanden an. Egal was man zu ihm sagt, es kommen sehr selten normale Antworten. Ob den Eltern gegenüber oder uns Geschwistern. Ich habe meiner Mutter geraten eventuell wegen einem Internat zu schauen. Aber die sind nicht gerade billig. Man will ihn ja nicht los werden, aber ihm muss geholfen werden. Und da niemand mehr von uns an ihn rankommt ist meine Frage was wir tun können!? Meine Mutter war bis vor einem Jahr selbst Krank. Sie hat/hatte das Burn Out Syndrom. Sie versucht immer für die Kinder da zu sein. Wenns mal finanziell eng ist oder einer ein offenes Ohr braucht usw. Hinzu kam das unser Siefvater vor ca 1 1/2 Jahren einen Herzinfarkt hatte aus unerklärlichen Gründen. All das und die ganze Vergangenheit ist Ihr dann irgendwann über den Kopf gewachsen. Sie ist echt eine super Mutter. Sie geht z.B mit uns großen sogar mal in die Disco oder wir machen gemeinsam Spiele. Oder gehen mal zu Shopen usw. Sie versucht alles damit mein Bruder wieder den richtigen Weg findet. Aber leider zwecklos. Es wird leider immer schilmmer, wir haben einfach angst, sobald er im Dezember 14 wird, dass es dann Anzeigen "hageln" könnte, er vielleicht kriminell wird usw. Weiß jemand was wir noch tun könnten? Gibt es ausser ein Heim irgendetwas was für ihn gut wäre, Hilfe die er und meine Familie dringend benötigen? Und auch finanziell im Rahmen beleibt? Es wäre echt toll wenn jemand guten Rat weiß! Danke schon einmal im Voraus für Eure Antworten. LG Alex


pflaumenbaum

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Antwort auf Beitrag von Alex1982

Hallo Alex! Erst einmal finde ich es super, dass du dir Gedanken machst. Ich würde euch raten, noch einmal zum Jugendamt zu gehen und um Erziehungsbeistandsschaft, Erziehungsberatung oder Sozialpädagogische Familienhilfe zu bitten. Ansonsten hilft es vielleicht schon, nochmal genauer zu überlegen, woher sein Verhalten kommt. Gibt es denn Regeln des Zusammenlebens, an die sich alle halten? Gemeinsame Mahlzeiten, Regeln fürs Fernsehen und Computer spielen? Wie sind die Umgangsweisen? Vielleicht könnt Ihr Geschwister Euch überlegen, ob Ihr nicht abwechselnd oder gemeinsam, aber auf jeden Fall regelmäßig etwas mit ihm unternehmen könntet? Macht er Sport oder irgendetwas anderes? Irgendwas, wobei er Spaß hat und Erfolge hat, das wäre wichtig. Ich wünsch euch alles Gute!


lirena

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Habt ihr schonmal über "Betreutes Wohnen" nachgedacht??? Eine Bekannte von uns hat ihre Tochter (sie war damals auch 13j.) hingeschickt, da es nicht mehr anders ging.-das Mädchen hat sogar damals ihrer schwangeren Mutter in den Bauch getreten :-((-echt heftig... Dem Mädel hat es sehr gut getan, in dem Projekt "Betreutes Wohnen" und Mutter und Tochter kommen wieder gut miteinander klar. Informiert euch doch mal, so kanns doch nicht weitergehen... lg


dennethw

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Da solltet ihr wirklich nochmal beim Jugendamt vorstellig werden. Kann ja nicht nur eine Sachbearbeiterin dafür zuständig sein. Er verbaut sich ja alles. Ich kann deine Situation in gewisser Weise nachvollziehen. Ich war auch schon desöfteren beim Juamt wegen meinen Geschwistern. Eine von ihnen hat es auch nicht geschafft. Aber ich mache mir deswegen keine Vorwürfe, denn ich habe alles getan, was ich schaffen konnte. LG


Hexhex

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Deine Mutter, Dein Stiefvater und Dein Bruder sollten eine Familientherapie machen. Es geht ja nicht darum, nur irgendetwas mit Deinem Kleinen Bruder zu machen und zu tun oder ihn irgendwo betreuen zu lassen - sondern die URSACHEN für seine Verhaltensstörung zu finden. Nur das hilft ihm wirklich. Und die Ursache liegt natürlich im Familiensystem oder der Vergangenheit verborgen. Ich würde das machen, bevor es zu spät ist. LG


Utak

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Antwort auf Beitrag von Alex1982

Hallo, für mich hört sich das ganz schrecklich an, was du da schreibst. Besonders für deinen kleinen Bruder! Habt ihr schonmal daran gedacht ein Gespräch mit einem Phsychologen zu vereinbaren? Natürlich in seinem Wissen, denn er ist Alt genug, dass nichts mehr hinter seinem Rücken passieren muss. Die wollen Ihm ja nichts böses, sie hören zu, während er redet und geben tipps. Da kann er sich dann mal so richtig aufregen und den Gefühlen freien Lauf lassen und niemand wird es erfahren! Wenn sein Vater, als er vier war, verstorben ist und der Stiefvater schon einen Herzinfarkt hatte und die eigene Mutter mit Burn Out zu kämpfen hat, ist das viel zu viel für ein Kind. Dann kommen noch die Pubertätsprobleme dazu, Stress in der Schule, Eltern und Geschwister, die finden, dass die eigenen Freunde, die einen verstehen, schlechter Umgang sind und, und, und. Ich würde diesen Weg versuchen.


Franz Josef Neffe

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Mutter, (Stiefvater), Du, irgendjemand sollte das Problem mal in einer sog. Familienaufstellung aufstellen. Das ändert die "Atmosphäre" für die Beteiligten und ermöglicht ihnen andere Wirkungen. Über den beschränkten bewussten Verstand lässt sich das Problem nicht lösen, denn die entscheidenden Geistes- und Seelenkräfte werden iM UNBEWUSSTEN gesteuert. Auf das bekommst Du EINFLUSS auf höchster, feinster Ebene durch das, was Du DENKST & FÜHLST & AUSSTRAHLST. Das Unbewusste, der GEIST, Deines Bruders weiß + kann alles. Er muss nur so behandelt werden, dass er das akzeptiert. Dein Bruder behandelt ihn selbst verkehrt. Der Ich-kann-Schule-Satz 2008 schlüsselt Deine Möglichkeit auf: "Wenn ich mit deinen Kräften BESSER umgehe als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir." Du kannst also Einfluss auf die entscheidenden Kräfte in Deinem Bruder gewinnen, wenn Du Dir bewusst machst, a ) wonach sie hungern und dürsten /Achtung, Anerkennung, Bestätigung,....) und es ihnen b) reichlich u nd gezielt nur für ihre gute Entwicklung zudenkst. Etwas vfereinfacht gesagt, könntest Du es machen wie vor 120 Jahren der Marseiller Jesuitenpater A. Eymieu, der alle Leute immer so behandelte als ob sie schon so gut wären, wie er sie haben wollte. Aber Achtung: Dabei nicht das Gegenteil glauben, sonst macht Dir der ausgestrahlte Glaube alle Bemühungen wieder zunichte! Unauffällig unterjubeln, dass er GUt ist, das ist die Aufgabe. Guten Erfolg! Franz Josef Neffe


Alex1982

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Antwort auf Beitrag von Alex1982

hallo an alle! danke für eure antworten, tipps und ratschläge. das problem ist, meine mutter war mit meinem bruder schon auf kur. er hatte schon 3 verschiedene psychologen, wurde sogar schon untersucht ob psychisch alles in ordnung ist und bei all dem ist rausgekommen, dass er psychisch gesund ist.er hatte sogar vor einigen jahren, als meine schwestern ihre "schlechten zeiten" hatten, vom jugendamt einen betreuer gestellt bekommen mit dem er sich super verstanden hat, sein verhalten auch besser geworden ist, der ihm aber nach einem jahr vom jugendamt wieder abgezogen wurde. dann hieß es, er bekommt einen neuen betreuer, den er aber dann nicht mehr wollte, weil er sonst wieder alles von vorne hätte erzählen müssen, sowie das vertrauen wieder aufbauen hätte müssen. es ist klar, dass es bei uns in der familie nie einfach war, weil viele stressfaktoren eine rolle spielten. doch niemand von uns kindern ist so extrem gewesen, bzw. war mehr "respekt" vor den eltern vorhanden. ich habe mir schon mal die gedanken über eine art internat gemacht. wo ihm geholfen wird, in sachen sozialem umgang im allgemeinen, im schulischen und ihm selbst. doch 1. kostet das einen haufen geld 2. wie soll man sowas finden und evtl finanzielle unterstützung vom jugendamt erhalten. außerdem will ihn keiner von daheim rausreissen, sondern nur etwas finden, was ihm wirklich hilft, denn keiner weiß und versteht, was mit ihm wirklich los ist. vor allem versteht niemand, warum es mal für ein paar stunden super mit ihm läuft und dann tagelang richtig schlecht läuft. kann ja mal ein paar beispiele dafür aufführen: "-mir doch alles scheißegal!-" bei drei 5er und einem 6er im zeugnis (wobei er eigentlich sehr intelligent wäre.) "-geil dich doch dran auf!-" wenn die Mutter ihn um etwas ganz normales bittet, wie dreckige wäsche ins bad zu bringen. "-scheiß drauf!-" wenn man ihn frägt, was er gerade gern tun oder haben würde. die liste würde jetzt endlos so weitergehen.... sogar die lehrer haben ihn mittlerweile aufgegeben, wissen nicht mehr weiter. wobei ich das nicht richtig finde, denn gerade die sollten versuchen mit den eltern an einem strang zu ziehen um ihm zu helfen. ebenso das jugendamt!!! das jugendamt hilft/stört nämlich nur dort, wo es nicht zwingend notwendig wäre und die leute die um hilfe betteln, werden vertröstet oder als "schlechte eltern" hingestellt. vielleicht weiß irgendjemand, wie man das jugendamt dazu "zwingen" kann, das sie schnell und richtig dem kleinen mann helfen?! danke schon mal im voraus! lg