Virginiagirl
Mich würde mal interessieren, wie Ihr in einer solchen Situation reagieren würdet: Es gibt in meinem Bekanntenkreis etlich Mütter, die ihre Kinder ein wenig strenger erziehen als ich es tue. Sind meist Amerikanerinnen, die sind da eh etwas strenger, was Benehmen Fremden gegenüber angeht. Egal, jedenfalls versucht die eine irgendwie ständig, mein Kind zu erziehen. Sie gibt ihr z.B. etwas und fordert sie dann auf "Danke" zu sagen. Oder meine Tochter möchte etwas haben und sie sagt ihr, dass sie erst "Bitte" sagen soll. Meine Tochter spricht noch nicht allzuviel (wird nächsten Monat 2) und englisch eh nicht ganz so gut wie deutsch, aber davon mal abgesehen finde ich, solche Sprüche sollten wenn, dann von mir als Mutter kommen, und nicht von ihr. Die Krönung war dann als wir am Tisch sassen und meine Tochter eine Gurke von ihrem Salat haben wollte. Meine Tochter steht immer auf Stühlen, weil sie sonst nicht an den Tisch kommt. Im Hochstuhl sitzt sie nie, muss sie auch nicht. Da sagt die Bekannte doch tatsächlich zu ihr, sie solle sich erst hinsetzen, dann dürfe sie eine Gurke haben! (War draussen in einem Restaurant auf Plastikstühlen, nicht bei ihr zuhause oder so) Bin ich da etwas empfindlich oder mischt sich die Dame in Dinge, die sie nichts angehen? Ist doch meine Sache, ob ich meinem Kind erlaube, auf dem Stuhl zu stehen, oder? Hätte am liebsten zu ihr gesagt "Ist lieb gemeint, aber die erziehen tu immer noch ICH meine Tochter." Wie seht Ihr das?
meiner meinung nach gehört es bis zu einem gewissen maße dazu, dass kinder sich auch von anderen erwachsenen etwas sagen lassen. es ist sogar wichtig (z.b. wenn es dann in den kindergarten geht oder in die schule). bei dem von dir beschriebenem bitte-danke-spiel handelt es sich auch nicht um eine grundsätzliche erziehungsfrage - es sei denn du möchtest dein kind konsequent dazu erziehen NICHT bitte und danke zu sagen. das kann es auch ruhig von anderen lernen. vielmehr noch - viele dinge sind in dem alter sogar effektiver von anderen, als wenn mama das sagt. warum hast du in dem fall so ein problem damit? fühlst du dich in deiner kompetenz als mutter beeinträchtigt/beleidigt oder gar eingeschränkt? warum kommen denn solche sprüche (wenn überhaupt) nicht von dir sondern von anderen? wenns um ganz grundsätzliche dinge geht - dann kannst du schon dazwischengehen und sagen "ne, so aber nicht". aber bei bitte/danke sagen? Oder auf dem stuhl sitzen? ist das so grundsätzlich? meine tochter ist auch 2. und ich war ehrlichgesagt schon einige male sehr froh, dass jemand anders ihr mal was gesagt hat - denn das hat dann gesessen und plötzlich hatte ich das liebste kind der welt. z.b. hat sie mal sehr gequengelt als wir auf den bus warteten. ich versuchte sie (schon fast verzweifelt) zu beruhigen, erst ruhig, dann etwas strenger, doch das geplärre ging weiter. eine omi drehte sich zu ihr um und sagte (etwas scharf) "jetzt ist aber schluss". Kind machte große augen - war erst etwas erschrocken aber dann ruhig und vergnügt ^^. und bitte/danke - gerade aktuell bei uns - ja, das klappt zu hause mal so mal so - ich sag ihr immer bitte, und immer danke wenn ich was von ihr bekomme - und oft sag ich ihr noch hinterher "sag danke mama" und so nach und nach kommt das. witzigerweise - kann sie das und zwar bei anderen. "danke papa" das geht ihr fast immer über die lippen. gerade waren wir eine woche bei oma - und wie toll das kind bitte und danke sagen konnte ^^. kaum sind wir zwei tage zu hause... nix ^^. ich denke das liegt einfach daran, dass mama auch etwas selbstverständlicher ist als alle anderen, aber ich bleib dran :-) bei der stuhlgeschichte muss ich ehrlich sagen - deine bekannte hat da völlig recht. klar ist es dir überlassen wie du dein kind erziehst, aber im allgemeinen solltest du es auch zu einem gewissen benehmen erziehen. und dazu gehört auf dem stuhl zu sitzen nicht zu stehen. allenfalls vielleicht auf den knien hocken - um groß genug für den tisch zu sein, wenns keinen hochstuhl gibt. im hochstuhl ist stehen nun wirklich nicht nötig. noch dazu ist das gefährlich - ein falscher schritt, einmal das gleichgewicht verloren und schwupps fliegt das kind mit dem kopf zuerst auf den boden. natürlich ist dir das selbst überlassen - aber ich würd das mal überdenken. und wenn so etwas passiert - klar, im prinzip ist das ja deeeine sache - dann ist es eben nicht mehr nur deine sache, wenns passiert wenn das kind nach dem essen anderer angelt. noch dazu gehört es sich nicht aufzustehen um etwas vom teller anderer zu erreichen (auch nicht von mama). auch mit 2 kann das kind sich da durchaus bemerkbar machen und das begehrte stück dann angereicht bekommen. dafür musses nicht aufstehen. ansonsten - find ich schon du bist da empfindlich. du beschreibst ja jetzt nichts grundsätzliches - oder etwas was vielleicht grundsätzlich nicht so richtig wäre (wie z.b. die aufforderung zurückzuhauen - das ist mir mal passiert, kind wurde gehauen, andere mutter sagte: hau einfach zurück. da hab ich dann auch gleich gesagt: ne, es wird nicht gehauen). was ist so schlimm daran wenn dein kind bitte/danke lernt oder auf dem stuhl sitzen soll? vielleicht lernt sie es sogar eher von anderen als von dir - nicht weil du es nicht "drauf hättest" ihr das beizubringen, sondern weil das eine eben mama ist und der rest eben der rest. bei mama kommt man mit allem immer etwas einfacher "durch". von der warte her gesehen find ich solche "kleinen einmischungen" sogar wünschenswert ^^. Und: kinder (auch in dem alter) können außerdem sehr wohl unterscheiden ob etwas von mama kommt oder von anderen. selbst wenn an deiner tochter "rumerzogen" würde heißt das nicht, dass es dadurch "verzogen" wäre. eine verhaltensweise die es von anderen gelernt hat führt es vielleicht woanders gut durch - zu hause steht aber auf einem ganz anderen blatt. dazwischengehen würde ich nur bei dingen die du wirklich ganz bewusst nicht willst - z.b. nicht hauen, nicht schimpfen, etc. und zu nicht bitte/danke oder nicht sitzenbleiben willst du deine tochter doch nicht erziehen oder? also sehs etwas lockerer - oder komm deiner bekannten einfach beim nächsten mal zuvor indem DU bitte/danke sagst oder darauf achtest das deine tochter bei tisch auf ihrem stuhl bleibt (ob kniend, sitzend, stehend, DAS ist dann natürlich dir überlassen).
Hallo,
ich kenne jetzt die Freunde und auch Dich nicht, aber ich denke, dass es einfach bestimmte Benimm-Regeln gibt, die ein Kind einhalten sollte. Und dabei ist es egal, ob das Kind in Amerika, Deutschland oder sonst wo wohnt.
In Deinen besagten Beispielen würde ich an Deiner Stelle die amerikanische Freundin eher unterstützen. Denn ich denke, dass ihr Appell nicht nur an Dein Kind ging, sondern auch an Dich.
Was Ihr in Euren 4 Wänden macht, ist natürlich Euer Problem, aber in der Öffentlichkeit sollte man einem Kind bestimmte Regeln nahe legen, die dort gelten. Das hat nichts mit gekränkter Eitelkeit zu tun (was DICH angeht), sondern es hilft Deinem Kind auf seinem Lebensweg zurechtzukommen und anerkannt zu werden.
Wie verhälst DU Dich denn? Sagst DU "danke", wenn Dir die Gurke gereicht wird? Wenn ja, dann ist das eine gute Erziehung und diese sollte Dein Kind auch genießen. Und zwar von Anfang an.
Wenn Deine Kleine schüchtern ist und nicht antwortet, dann ist das vielleicht noch vom Alter abhängig, aber es ist gut und wichtig, dass man sie trotz allem drauf aufmerksam macht.
Du weißt sicher als Erwachsene auch, dass man sich in einem Restaurant nicht auf den Stuhl stellt! Und ich denke, da sollte man altersmäßig keine Ausnahme machen!!!
Wenn Dein Kind an besagte Essenssachen nicht rankommt, dann hilfst DU hier und reichst Ihr den Teller SO, dass sie sich sitzend etwas herunternehmen kann.
Stell Dir vor wir würden alle auf den Stühlen stehen...! Und DAS muss Dein Kind auch von Anfang an lernen. Wann sonst wolltest Du ihr das denn beibringen?
Stell Dir mal vor, Dein Kind hat irgendwas an den Schuhen, weil Kinder nunmal überall langlaufen. Sie steht dann auf dem Stuhl, um sich was vom Tisch zu holen. Später geht Ihr heim.
Dann kommt jemand anders ins Restaurant und möchte sich auf DIESEN Stuhl setzen. Wie eklig, wenn da vorher jemand mit Schuhen draufstand. Womöglich noch Dreck an der Sohle... , nee das geht GAR NICHT.
Außerdem ist der Stuhl, wenn man jetzt mal GANZ KLEINLICH ist, nicht Euer Eigentum. Er gehört dem Restaurantbesitzer. Und Sachen anderer Menschen sollte man achten!
Ich denke, dass Du es nicht allein auf die amerikanische Erziehung schieben kannst. DU selbst musst einiges überdenken.
Sonst schreibst Du nämlich in 3 Jahren hier im Forum, dass Deine Kleine nur rumzickt und nur "IHR Ding" macht und überhaupt nicht hört...!
Man muss kein Kind drillen, aber Respekt vor Menschen und Dingen sollte man schon haben!!! Und da bist DU als Mutter das absolute Vorbild!!!
Für mich hört sich Deine Einstellung kindisch und bockig an;
Zitat: "Ist doch meine Sache, ob ich meinem Kind erlaube, auf dem Stuhl zu stehen, oder? Hätte am liebsten zu ihr gesagt "Ist lieb gemeint, aber die erziehen tu immer noch ICH meine Tochter."
Denk mal drüber nach...
LG Jenny
Bei so einer Anti-Erziehung, wie du sie anscheinend praktizierst, ist es gut und richtig, wenn andere sich darum bemühen, deiner Tochter wichtige Regeln im Umgang miteinander beizubringen. Vielleicht solltest du deine eigenen "Erziehungsmethoden" mal überdenken. Gruß, Pia-Lotta
"Hätte am liebsten zu ihr gesagt "Ist lieb gemeint, aber die erziehen tu immer noch ICH meine Tochter."
JA-hättest dus mal gemacht!!
ich finde sowas geht gar nicht-ich persönlich verbitte mir dass andere Leute mein Kind maßregeln-noch dazu wenn ich dabei bin!
ich würde ganz einfach mal das gespräch suchen und erklären dass du die Erziehung deiner Tochter selbst übernimmst und das du keine Einmischung wünschst und dass wenn eben was zu sagen ist DU dies deiner tochter sagst.
ich finde, es kommt drauf an, was es ist. in deinem fall finde ich es etwas übertrieben, denn das kind ist 2 und kann vll nicht so gut sprechen, da würde ich mich sicher nicht einmischen und es auch etwas befremdlich finden, müßte mein mein kind erst einen diener machen, bevor es eine gurke bekommt. wenn das kind aber ständig auf den stühlen rumturnt kann man vll die mutter sanft darauf aufmerksam machen, daß das nicht nur stört, sondern u.u. auch gefährlich ist. aber wie gesagt, welpenschutz. anders ist das aber bei immer wiederkehrenden geschichten bei älteren kindern, ins wort fallen, nicht bitte und danke, etcpp. da würde ich von anderen erwarten, daß sie was sagen und auch mal das kind meiner freundin darauf hinweisen, daß es einfach regeln im zusammensein gibt.
... also bei so einem kleinen Kind (gerade mal 2 Jahre) würde ich da jetzt nicht auf Danke und Bitte bestehen, dazu noch in einer "Fremd"- bzw. der Zweitsprache, die das Kind nicht so gut beherrscht. ABER: Bei älteren Kindern, sagen wir spätestens cca. ab 4 Jahren oder so, finde ich es durchaus OK bzw, denke, es KANN angebracht sein, etwas zu sagen. Ich meine, wenn die Mutter bzw,. der anwesende Elternteil es nicht macht, sich nicht kümmert bzw. es ihr anscheinend egal ist, wie das Kind sich benimmt - sind dann etwa alle anderen dazu "verurteilt", untätig zuzusehen, wie Kinder z.B. auf Stühlen rumhampeln, dabei evtl. andere anrempeln, wie sie schmatzen, andere unterbrechen, nicht Danke und Bitte sagen, sondern einfach "Ich WILL dies-und-das!" schreien... etc., und so allen Anwesenden das gemeinsame Essen vermiesen?! Das hab ich leider schon hin und wieder in verschiedenen Variationen erlebt... :-/ Da denke ich schon, dass jeder, der dabei ist (= es ihn/sie also etwas angeht, da ja "betroffen") etwas sagen kann, ja mitunter sogar sollte. Denn wie lernt das Kind es sonst, wenn es die Eltern anscheinend nicht für nötig befinden, ihm solche Sachen mal zu erklären und dann auf deren Einhaltung auch halbwegs zu achten? Man lebt halt mit seinen Kindern nicht im Vakuum und wenn andere Leute irgendwo dabei und "betroffen" sind, dann können sie sich doch auch äussern! Nur wegen der Kinder darf es doch keinen "Maulkorb" geben! Und ich finde, manchmal ist es sogar effektiver, wenn das Kind eine Ermahnung mal von jemand Aussenstehenden hört, denn von den Eltern geht das ja manchmal zu einem Ohr rein, zum andern raus... Und wenn ich das in einer konkreten Situation als Elternteil wirklich übertrieben bzw. nicht OK finden sollte, sag ich halt was - und dann tauscht man sich halt darüber aus, wie das wer sieht. Manchmal bringt das beide Seiten einen Schritt weiter... :-)
Ich differenziere. Jeder darf - auch meinem Kind gegenüber - seine Regeln festlegen und durchsetzen. Wenn Tante Erna Temi nur dann eine Tafel Schokolade schenken möchte, wenn der brav "Bitte" und "Danke" sagt, dann ist das ihre Entscheidung, denn es ist ihre Schokolade. Schlimmstenfalls sagt Temi nicht "Bitte" und "Danke" und bekommt dann eben keine Schokolade. Genauso darf jeder seine Grenzen verteidigen - und wenn jemand im Bus ständig kleine Kinderfüße ans Schienenbein bekommt, dann darf er sehr gerne etwas sagen. Das hat dann aber nichts mit einer grundsätzlichen Erziehung zu tun. Bei der Erziehung an sich lasse ich mir eigentlich wenig reinreden. Okay, dann gibt es noch Grenzbereiche. Ich persönlich ertrage Herumgeturne auf Stühlen zum Beispiel auch nicht wirklich, weil ich da zu leichten Panikattacken tendiere. Und ich finde es schade, wenn ich mit einer Freundin plauschen möchte, mich aber überhaupt nicht konzentrieren kann, weil ihr Kind wild auf Stühlen und Tischen herumturnt und ich geistig ständig dabei bin, das Kind beim Fallen aufzufangen. Dann sage ich schon auch was - wobei man da tatsächlich auch argumentieren kann, daß es mich ja beeinträchtigt und daher auch betrifft. Es gibt also kein Grundsätzliches "Ja, geht klar!", aber auch kein "Geht gar nicht!" Ich sehe die Situation und versuche, sie so zu lösen, daß es für mein Kind und den "miterziehenden" Erwachsenen paßt. Gruß, Elisabeth.
Puh, da bin ich aber froh, dass wenigstens einige meine Meinung nachvollziehen können bzw. verstehen, was ich meine.
Um das nochmal klarzustellen, wir praktizieren sicherlich keine Anti-autoritäre Erziehung. Aber mein Kind ist erst 23 Monate alt!! Muss man da wirklich vor dem Kind stehen, Ihr was unter die Nase halten und sie darauf bestehen, dass sie "Thank You" sagt??
Oder die Stuhlgeschichte. Das kam wohl etwas falsch rüber. Erstens "turnt" meine Tochter NIE auf Stühlen, sie steht ganz ruhig. Und sie steht deshalb, weil sie partout NICHT in einem Hochstuhl sitzen will. Und NEIN, sie steht NICHT auf dem Hochstuhl, um Gottes Willen! Sie steht auf normalen Stühlen, die eben für sie zu niedrig sind, um den Tisch zun erreichen. Auf Kinderstühlen an Kindertischen sitzt sie ganz brav.
Und sie hat auch nicht rübergegriffen, um die Gurke zu erreichen. Sie hat darauf gezeigt und gesagt "Gurke". Wie gesagt, meine Tochter ist in der Sprache noch nicht so weit, vielleicht auch weil sie zweisprachig erzogen wird.
Ich werde Ihr schon beibringen, auf dem Stuhl sitzen zu bleiben- wenn sie groß genug ist, dass sie im Sitzen auch ihren Teller erreichen kann.
Wie macht Ihr das denn in Restaurants, wo kein Hochstuhl frei ist?? Auf den Schoss nehmen? Kann mir nicht vorstellen, dass Eure Kinder da brav auf einem Stuhl sitzen bleiben, von dem aus sie allenfalls die Tischkante sehen können....
Ich glaube, einige hier gehen davon aus, dass mein Kind schon 3 oder älter ist.
Und danke für das Beispiel mit dem Welpenschutz, genau darauf wollte ich hinaus.
Ich hatte gedacht, du hättest um Meinungen gebeten. Hättest du geschrieben, dass du ausschließlich deine Meinung hören wolltest, hätte ich natürlich nicht geantwortet. Entschuldigung. Gruß, Pia-Lotta
weil ein 2jähriges kind noch nicht zwei sprachen beherrscht und auf einen stuhl steigt, weil sie an eine gurke nicht rankommt, muß man nicht zwingend gleich die komplette erziehung in frage stellen....
Hallo, ich finde es absolut akzeptabel, wenn andere Menschen in ihrem eigenen "Wirkungssbereich" (also Haus, Garten etc.) ihre Regeln gelten lassen, auch fremden Kindern gegenüber. Ich möchte ja auch, dass fremde Kinder sich bei mir an unsere Regeln halten. Und dann ist es auch egal, ob die Eltern des Kindes dabei sind oder nicht. Sprich, wenn ein fremdes Kind bei mir die Schubladen auf- und zureißt und ich das nicht möchte, dann sage ich das auch (sofern es die Mutter nicht schon getan hat). Oft hören die Kinder dann auch eher auf die fremde Person als auf die Mutter. Im Restaurant sehe ich das anders, da kümmert sich jeder um seine eigenen Kinder, man ist schließlich im "öffentlichen Raum" und deine Bekannte hat im Grunde kein Recht, deinem Kind dort Manieren beibringen zu wollen, nur weil sie da für richtig hält. Will dein Kind von ihrem Salat etwas haben, könnte sie natürlich sagen: "Wenn du dich hinsetzt, gebe ich dir ein Stück Gurke ab" (da ist es dann wiederum IHRE Gurke, die sie auch nur dann rausgeben darf, wenn deine Tochter sich setzt, danke sagt etc.). Insgesamt finde ich, dass deine Tochter sich sicherlich nicht daneben benommen hat und man von ihr noch nicht erwarten muss, dass sie jedes Mal danke und bitte sagt, wenn man ihr was gibt. Ich finde das schlichtweg übertrieben, das lernen Kinder mit der Zeit und durch Vorbilder, aber nicht, indem man sie nötigt und erpresst. Du kannst es so laufen lassen, deine Tochter wird das aushalten und sich irgendwann dafür entscheiden, den Forderungen nachzukommen (sich also auf die andere Person einzustellen) oder es zu lassen. Im Grunde nervt es dich sicher mehr als deine Tochter, deshalb solltest du vielleicht mal das Gespräch mit ihr suchen. LG, Anja
Damit hättest du Recht. Sie schrieb aber ziemlich allgemein: "Es gibt in meinem Bekanntenkreis etlich Mütter, die ihre Kinder ein wenig strenger erziehen als ich es tue." "Meine Tochter steht immer auf Stühlen." Darauf habe ich mich bezogen.
Und auf diesen zwei Beschreibungen basiert Dein abschließendes Urteil, daß die AP ihr Kind antiautoritär erzieht? Wow!
Kannst du nicht lesen? Ich hab' gar nichts von antiautoritärer Erziehung gesagt, sondern von Anti-Erziehung gesprochen. Außerdem tangiert es mich überhaupt nicht, wie sie ihr Kind erzieht, ich kenne sie doch gar nicht persönlich. Du solltest meine etwas provokante Äußerung nicht überbewerten. Sie hatte nach Meinungen gefragt. Und ich habe meine geäußert. Mehr nicht.
Ach soooo, die Antwort sollte nur provozieren und war gar nicht ernst gemeint? Na dann: Sorry für's Ernstnehmen. Kommt nicht wieder vor.
Ganz im Ernst??? Nur weil ich mein 2jähriges Kind mit ständigem Bitte und Danke-Sagen nicht überfordern will und sie auf dem Stuhl stehen lasse, weil sie sonst nicht an den Teller kommt rankommt, unterstellst Du mir Anti-Erziehung und ich würde meiner Tochter kein Benimm-Regeln beibringen??
Wow...bin sprachlos.
@vallie und emfut: Danke für die Rückendeckung.
Warum so pampig? Zitat: "Wie macht Ihr das denn in Restaurants, wo kein Hochstuhl frei ist?? Auf den Schoss nehmen? Kann mir nicht vorstellen, dass Eure Kinder da brav auf einem Stuhl sitzen bleiben, von dem aus sie allenfalls die Tischkante sehen können...." Nun ja, ich kann Dir ganz genau sagen wie das bei UNS und bei unseren Freunden gemacht wird: wenn kein Hochstuhl frei ist, bekommt das Kind genau denselben Stuhl, den die Erwachsenen auch haben und wir fragen, ob die Besitzer eine Sitzerhöhung haben. Habe noch nie erlebt, dass ein Restaurant keine hat. Und schon sitzt das Kind ganz normal am Tisch. Dann rede ich mit meiner Tochter und frage, was sie haben möchte. Allerdings nur, wenn etwas auf dem Tisch steht. Ich weiß nicht, welches Restaurant Du meinst, wo sie ständig über den Tisch gucken muss, um sich Essen auszusuchen. Meist bestellt man ja in Restaurants und da hat unsere Tochter einen Teller vor sich stehen und isst eben das was drauf ist. Entweder habe ich das mit ihr zusammen ausgesucht oder sie sagt, was sie möchte. Und unsere Tochter blieb mit 2 Jahren auf jeden Fall SOLANGE sitzen bis sie gegessen hatte. Das können auch nur wenige Minuten sein, egal, aber gegessen wird in Ruhe. Wenn sie Dir sagen kann, was sie genau essen möchte, dann pack ihr einiges davon auf den Teller, dann kann sie essen. Und während des Aussuchens kannst Du sie durchaus auch mal kurz auf den Schoß nehmen. Wenn der Teller voll ist, setzt sie sich wieder auf ihren Stuhl und isst. Und wenn nun absolut KEIN Kinderstuhl frei ist, und es absolut KEINE Sitzerhöhung oder KEIN Kindertisch gibt.....dann nimmt man sie halt DEN MOMENT DES ESSENS mal auf den Schoß. Ich habe dann trotzdem was essen können. Und wie Du selbst sagst, lange bleiben Kinder sowieso nicht sitzen. Wenn unsere Tochter fertig war, ging sie spielen oder lief herum oder spielte mit mitgebrachtem Spielzeug. Dann konnte ich weiteressen...! Wir waren neulich auf einem Osterfest auf einem Bauernhof. Unsere Freunde haben Kinder, die sind 2 und 5 Jahre. Sehr quirlige Kinder, aber benehmen können sie sich in der Öffentlichkeit. Es waren so Bierzeltgarnituren aufgebaut. Die Große wollte schon draufsteigen und sich kurz auf den Tisch setzen, da sagte der Kleine gleich: "Darf nicht, runter....auf der Bank sitzen." Die Große macht gern Späße und hat das é nicht ernst gemeint, aber wir sagten dann auch freundlich zu unseren 3 Kindern, dass wir uns jetzt setzen und essen und da war allen Dreien klar, dass wir uns AUF DIE SITZBÄNKE setzen. Auch dem Kleinen mit 2 Jahren!!! Und noch was: man kann mit seinem Kind REDEN! Wenn sie den Tisch nicht überblicken kann, dann rede ich als Mutter mit ihr und sage ihr, was es so alles gibt und ob sie eventuell von der Gurke oder sonst was möchte. Das kann sie im Sitzen verneinen oder bejahen. Wo ein Wille ist, ist ein Weg....! Aber ob sich jetzt hier alle äußern oder nicht, Du bleibst sowieso bei Deiner Meinung und stellst eher DIE an den Pranger, die nicht jedes bißchen Deiner Meinung akzeptieren. LG Jenny
Zitat: "@vallie und emfut: Danke für die Rückendeckung. " Ätsch... Du bist nicht meine Freundin und IHR schon, weil ihr mir geholfen habt.....! Wie alt bist Du eigentlich? Bist Du eine erwachsene Mutter, die gelernt hat, tolerant zu sein oder sind wir hier im Kindergarten?
Oh man, Leute, regt Euch doch nicht so auf. Ich hab doch lediglich versucht, zu erklären, wie die Situation war, damit es verständlicher ist, was ich meine. Aber leider scheint es immer noch nicht klar zu sein. Wir haben nicht alle im Restaurant gegessen, ich habe einen Kaffee getrunken, meine Bekannte hatte sich einen Salat dazu bestellt. Meine Tochter wollte nichts, hat an meinem Keks geknabbert und sah dann eine Gurke auf dem Teller meiner Bekannten, die sie haben wollte. Ist aber jetzt auch egal, hatte nicht gedacht, dass das hier so im kleinsten Detail zerpflückt wird. Ging doch bloss um eine grundsätzliche Frage.
Gebe die Frage gern an Dich zurück. :-)
Sorry, hatte gedacht, dieser Beitrag wäre von Pia-Lotta. Die benimmt sich ja auch nicht gerade "erwachsen" und "tolerant". Ich fand es lediglich nett, dass die beiden sich in meinem Namen "streiten", da wollte ich nur kurz "Danke" sagen. Macht man in einem normalen Gespräch doch auch, wenn jemand einem zustimmt. Was hat das denn mit Kindergarten zu tun?
wenn die Situation angeblich sooo harmlos war. Sicher hättest Du dann andere Antworten bekommen...! Dein Runterspielen jetzt, wo man was zu Dir sagt, zeigt, dass Du genervt bist. Wahrscheinlich ist das Thema "Erziehung" sehr präsent bei Euch. Mal nebenbei: ich habe lediglich auf Dein ERSTES Posting geantwortet. Und dort stand Dein Kind "IMMER AUF DEM STUHL". Wenn es JETZT plötzlich nur die Ausnahme war.....dann hättest Du der Kleinen das ja sagen können und Deiner Freundin auch!!!! Du warst im Anfangsposting sehr aufgewühlt und empört. DArauf haben wir geantwortet. Das jetzt so auszulegen, als sei sonst doch alles in Ordnung und die benannte Situation nur harmlos, macht MICH jetzt wütend. Wenn man keinen wirklichen Rat möchte, dann sollte man anderen nicht die Zeit stehlen. Aber egal...
Ja,, ich finde, dass du da zu empfindlich bist. Und will eigentlich gar nicht viel dazu schreiben, weil ich Sphynx Beiträge sehr gut finde. Auch emfut hat es schön erklärt, es handelte sich um den Salat von x und die darf ihre Regeln bestimmen. Gefällt dir das nicht, dass bestlle das nächste mal einen kleinen Beilagensalat. Um das "Problem" mit dem Hochstuhl zu lösen, was für dich ja keins ist, aber evtl. für deine Tochter angehmer wäre, um in Ruhe essen zu können(ich weiß, dass ist jetzt auch so eine Art Einmischung. Sorry schon mal dafür!): Es gibt transportable Sitzerhöhungen, die sich auf jeden Stuhl fixieren lassen. Wir haben 2 davon. Und ja, du hättest deiner Freundin das höflich sagen können. Was wäre dabei gewesen zu sagen: "Sie darf da stehen, weil sie sonst nicht richtig essen kann!"????? LG
Häh??? Was ändert das denn jetzt an meiner Ursprungsfrage?? Und wo hab ich denn jetzt gesagt, dass es eine Ausnahme war, dass sie auf dem Stuhl stand? Nein, meine Tochter steht IMMER auf Stühlen, dazu steh ich auch. Find ich nicht schlimm. Schlimm fand ich, dass meine Bekannte sie "umerziehen" wollte. Das ist doch meine Sache, ob ich meinem Kind das erlaube oder nicht. Und ich möchte auch keinen Rat, sondern lediglich Meinungen hören. Rat holt man sich, wenn man ein Problem hat oder selber nicht mehr weiter kommt.
Ja, ich fand es OK, was die andere Mutter gemacht hat - in allen Punkten!
Sehr gut begründet warum das meiner MEINUNG nach OK war und rechtens, haben es ja schon einige andere Mütter hier - da brauch ich das nicht widerkäuen...
So besser?
Danke. Na also, geht doch.
... finde ich (mal wieder ;-)). Jeder "Betroffene" kann im Prinzip etwas sagen (der getretene Mann im Bus, durch Wutanfallsgebrüll gestörte Leute in der Bibliothek etc.) bzw. der, der z.B. etwas austeilt, legt die Bedingungen fest (Omi - Schokolade etc.). Die grundsätzliche Erziehung an sich legen die Eltern fest, aber andere Leute "erziehen" ja in gewisser Weise immer mit, da man ja auch ausserhalb der eigenen vier Wände unterwegs ist, Besuch bekommt usw. Und das mit dem Hampeln/Turnen ist ein gutes Beispiel, wo es in der Tat diskutabel ist, ob bzw. wie sehr man "betroffen" ist. Ich persönlich denke eher ja, weil es einen halt irritert, stört, man sich nicht auf das Gespräch konzentrieren kann usw. Aber wie gesagt, ist diskutabel und situationsabhängig...
... gar keine anderen Meinungen/Sichtweisen hören (lesen) zu wollen! Verstehe nicht warum, Du hast doch gefragt...??? Zum "Zerpflücken" - man muss oft die "Details" kennen, um eine Situation beurteilen zu können. Z.B. wenn es die Gurke auf dem Telller der Bekannten war, dann war es ja ihre und sie kann durchaus "Bedingungen stellen". OK, ich würde das bei so einem kleinen Kind vllt. eher nicht tun, aber im Prinzip ist das ja nicht falsch. Ich würde mein Kind anhalten, die "Tante" zu fragen/bitten, ob sie die Gurke haben darf... Und auf Stühlen/Bänken, also Sitzflächen, mit Schuhen stehen war und ist bei uns nicht drin - auch mit 2 Jahren ¨können Kinder das verstehen, dass man sich nicht mit Dreckschuhen da hin stellt, wo andere sich normalerweise hinsetzen!
... ja wohl nicht nur Deine/Eure, wenn es sich um welche z.B. im Restaurant handelt. Und demzufolge geht es sehr wohl auch andere Leute etwas an, wenn sich Dein Kind mit Schuhen (geh ich mal von aus) auf die Stühle stellt - und das "IMMER"! Denn auf solche Stühle kann man sich dann nicht mehr so einfach setzen, zumindest ohne einen dreckigen Hosenboden zu "riskieren"... Ich findem Du reagierst ganz schön pampig und mir ist nicht klar, warum. Es tut Dir doch niemand was, hier werden nur Meinungen geäussert,, die evtl. von Deiner abweichen. Also was ganz Normales, kommt im Leben öfter vor... ;-)
***Ich würde mein Kind anhalten, die "Tante" zu fragen/bitten, ob sie die Gurke haben darf... *** Bei einem 3,4,5-Jährigen kann man das sicherlich auch "fordern"- aber bei einer Zweijährigen ? Die meisten Zweijährigen haben einen Wortschatz von 20 Worten, viele weniger, Ausnahmen mehr, bei Kindern die zweisprachig aufgezogen werden eher weniger. Das Kind ist also gar nicht in der Lage, der Tante die Frage zu stellen.
... aufgrund des jungen Alters in diesem Fall da nix gross an Benehmen "verlangen" würde. (Wobei "bitte" konnten meine in dem Alter schon sagen.) Bei einem so kleinen Kind würde ich wahrscheinlich eher vermitteln - also in etwa "Du möchtest gerne die Gurke haben? Die gehört der Tante/Freundin (wie auch immer), da müsstest Du SIE fragen... - fragen wir sie mal?" oder so...Und dann halt stellvertretend bitten und danken oder so... Halt dass sie mitbekommt, man nimmt nicht einfach etwas, aber andererseits, dass es halt keinen Stress gibt... :-) Ich meinte das Weitere, was ich schrieb , dann eher allgemein bzw. auf grössere Kinder geschrieben.
***(Wobei "bitte" konnten meine in dem Alter schon sagen.) ***
Mein Großer nicht. Da war alles irgendwie "Ähhhh" oder ein ähnlich klingender Grunzlaut . Aber der war in Sachen Sprache eh ein Spätzünder und warscheinlich nicht unbedingt in der Norm, sofern es sowas gibt.
Dein mittlerer Abschnitt ist gut. So könnte man das wirklich machen, an so eine Möglichkeit hätte ich jetzt gar nicht gedacht. Problem auch ohne Sprache des Kindes gelöst und alle sind glücklich :-)
Weil hier jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird und sich über Dinge aufgeregt wird, die so nicht stimmen und ich mich jedesmal wieder auf´s Neue rechtfertigen muss, weil sonst ne völlig andere Geschichte draus gemacht wird.
Aaargh!!
So, jetzt geht´s mir besser...
Ja, meine Tochter steht so gut wie immer auf dem Stuhl. Und nein, ich lasse sie natürlich nicht mit Dreckschuhen auf einen Polsterstuhl steigen!
Zum Booster-Sitz: Abgesehen davon, dass der genauso abgelehnt wird wie der Hochstuhl, habe ich noch NIE in einem Restaurant einen bekommen. Und meine Eltern besitzen selber ein Restaurant! Dort gibt es Hochstühle, aber keine Sitzerhöhung.
Und einen Booster-Sitz mitschleppen, wenn ich durch die Fußgängerzone bummel?? Ja nee, is klar....
Und natürlich bedanke ich mich in ihrem Namen. Und natürlich habe ich zu meiner Tochter gesagt "die Gurke ist aber von der Alexa, da müssen wir sie erstmal fragen, ob Du die haben darfst". So, und dann hat die Alexa gesagt, "well, you need to sit down first. Sit down. Sit. Sit down."
So, und das fand ich doof, weil meine Tochter ist doch kein Hund.
Das nächste Mal füge ich ein Foto mit ein und gebe Wort für Wort wider, was gesagt wurde, um Missverständnissen vorzubeugen. Uiuiuiui....ist das schwierig hier.
Diese Motto hat durchaus einen vernünftigen Grundgedanken, der aber in D sehr schlecht ankommt. Hier sind Mamas Einzelkämpfer und ihr Kind ist ihre Sache. Sehe ich nicht so. Wenn mein Kind die Grenzen eines anderen Menschen übertritt, muss es mit einer Zurechtweisung dieses Menschen klarkommen. Welpenschutz hin oder her, das Kind muss nicht nur meine Grenzen respektieren lernen, sondern auch die anderer Leute. Und ich gehöre zu den Leuten, die andere Kinder durchaus auch mal in ihre Grenzen weist, wenn sie meine überschreiten. Dazu brauch man ein Kind allerdings nicht anblaffen oder runterputzen, sondern einfach normal mitteilen "So nicht mit mir!" Vor allem, wenn die Mutter selbst nicht (ein)sieht, dass das Kind etwas tut (oder nicht) was eigentlich IN EINER GESELLSCHAFT erwartet wird: ein Mindestmass an Anstand, Höflichkeit und Rücksichtnahme. US-Amerikaner haben aber auch andere Vorstellungen diesbezüglich, dass sollte man dabei vor Augen haben, in deren Augen sind deutsche Kinder ganz anders als sie es gewohnt sind (siehe Diskussion im Mehrsprachigen-Forum), und da DU ja nunmal in beiden Kulturen zu Hause sein willst, solltest du auch den ersten Schritt tun und Verständnis zeigen!
Stimme ich voll und ganz überein mit Dir. In meinem Haus dürfen fremde Kinder (und mein eigenes übrigens auch!!) nicht einfach tun und lassen, was sie wollen. Da habe ich auch Grenzen, die ich durchsetze, ist doch klar. Und das sage ich den Kindern auch direkt- ohne vorher die Mutter zu fragen. Trotzdem kommt es darauf an, wie alt das Kind ist. Eine 2jährige weise ich anders zurecht als ein älteres Kind. ABER: hier ging es doch gar nicht um Grenzen überschreiten, sondern lediglich ums Bitte und Danke-Sagen. Mein Kind ist gut erzogen, sie benimmt sich sehr anständig sowohl zuhause als auch bei Fremden, und wenn nicht, dann weise ich sie sofort zurecht. Aber doch nicht bei sowas unwichtigen wie sich hinsetzen, bevor man was zu essen bekommt... Nur darum ging es.
Für US-Amerikanische Mütter anscheinend nicht! Da musst du gedanklich ansetzen. Aber tröste dich: Dressurversuche bringen einen natürlich nicht so weit wie das Vorleben des gewünschten Verhaltens, und eine zweijährige ist wirklich noch Lichtjahre davon entfernt zu verstehen, was das "Bitte" oder "Danke" sagen als solches bedeutet - sie wird es im besten Fall als Zauberwörter verstehen, um an etwas zu kommen, was sie haben will - genauso wird es den Kindern aber auch meist vermittelt... Da steckt kein böser (Einmischungs)wille dahinter, sondern das vermitteln kultureigener Spielregeln! Wie gesagt: sieh es von der anderen Seite, und mach dich ein wenig locker.
Doch, es ging insofern um "Grenzen überschreiten", als daß Dein Kind offensichtlich eine Gurke vom Teller von Frau X haben wollte und Frau X ihr diese Gurke nur unter der Bedingung des Stillsitzens und Bittedankesagens geben wollte. Es war der Teller von Frau X, es war die Gurke von Frau X - sie darf die Regeln aufstellen, ab wann sie ihre Gurke von ihrem Teller abgeben möchte. Sie ist schließlich nicht dazu verpflichtet, ihr Essen mit Deinem Kind zu teilen. Ich finde es doof, daß Du jetzt hier eine "wer nicht für mich ist, ist gegen mich"-Geschichte machen willst. Ich bin nämlich nicht 100%ig "auf Deiner Seite", wenn Du das hier schon in Seiten einteilen willst. Ach ja, zwei Dinge noch: Wenn partout kein Hochstuhl zu bekommen ist, dann nehme ich mein kleines Kind auf den Schoß. Wobei Deine Aussage ja war, daß Dein Kind Hochstühle generell ablehnt - insofern wäre es ja unerheblich gewesen, ob einer da ist oder nicht. Dann solltest Du Dir vielleicht mal eine generelle Lösung überlegen - denn ich hätte tatsächlich ständig Angst, daß das Kind vom Stuhl fällt, wenn es draufsteht. Und dann würde mich tatsächlich interessieren, wie Du jetzt weiter vorgehst? Du hast hier Meinungen bekommen, von denen Du einige so interpretierst, daß Sie Deine Ansicht bestätigen. Hältst Du jetzt den strengen Amerikanerinnen diese Antworten unter die Nase und sagst: "Sehr Ihr, ich hab recht!!!"? Oder was?
Ja, da hast Du wahrscheinlich recht. "Dressieren" ist genau das richtige Wort, ich glaube, dass es mir deshalb so sauer aufstösst. Mein Kind ist zu klein, um den Sinn hinter vielen Dingen zu verstehen, warum also besteht man so darauf? Aber es geht hier ja auch bloss um eine Lapalie. Ich reg mich auch gar nicht wirklich darüber auf, wollte nur mal hören, was andere davon halten.
"Und dann würde mich tatsächlich interessieren, wie Du jetzt weiter vorgehst? Du hast hier Meinungen bekommen, von denen Du einige so interpretierst, daß Sie Deine Ansicht bestätigen. Hältst Du jetzt den strengen Amerikanerinnen diese Antworten unter die Nase und sagst: "Sehr Ihr, ich hab recht!!!"? Oder was?"
Wieso hälst Du mich denn für so gehässig? Natürlich werde ich das nicht tun. Mir ging es bei meinem Ursprungsposting eigentlich nur darum, zu erfahren, ob Ihr findet, dass man das von einem noch nicht mal 2jährigen Kind schon verlangen kann oder ob ich mein Kind da "in Schutz nehmen" sollte, weil sie noch so klein ist und sich ausserdem noch nicht so gut äussern kann.
Ich denke, ich werde meiner Bekannten beim nächsten Mal genau das sagen. Dass ich finde, dass meine Tochter noch ein bißchen klein ist für "Benimm-Regeln" und sie nicht böse sein soll, wenn sie ihren Aufforderungen nicht nachkommt.
Irgendwie habe ich das Gefühl, ich hätte mein Ausgangsposting doch noch einmal lesen sollen, bevor ich es abgeschickt hatte. Im Nachhinein würde ich vieles anders schreiben bzw. besser erklären. Deshalb habe ich auch so genervt reagiert auf manche Antworten, weil ich selber gemerkt habe, dass der Ton vielleicht falsch aufgefasst wurde.
Also, danke für Eure Meinungen- auch die, die mir nicht so gut gefallen.
Nun ja, ich seh und handhabe das so, wenn Kinder bei mir sind oder aber etwas von mir wollen, dann nach meinen Regeln und nicht wie sie es zuhause vllt gewohnt sind. Kinder sind durchaus in der Lage zu differenzieren.
Auch weise ich durchaus ein Kind zurecht, wenn es in seinem Garten im Beisein der Mutter, etwas tut, was mich oder meine Kinder betrifft.
Gab im Spiegel einen guten Artikel dazu " Die Monster anderer Eltern"
Den hatte ich gerade gestern erst gelesen, und wollte das hier auch erwähnen, aber ich kam partout nicht mehr darauf (Tefal-Hirn, nix bleibt haften...*schäm*), WO ich den Artikel gelesen hatte, um das hier auch anständig zu zitieren!
Klasse Artikel, habe ich mir gleich ausgedruckt!
Ich finde, von einem zwei Jahre altem Kind, das noch dazu (so wie ich das rauslesen konnte) zweisprachig aufwächst, kann und darf man noch nicht erwarten, daß es "Bitte" oder "Danke" sagt. Ausserdem finde ich es hirnrissig, wenn eine Mutter ständig zu ihrem Kind sagen muss "Wie sagt man ?" und das Kind dann eben ein genervtes "Danke" hervorbringt. Das muss vom Kind selber kommen und dafür sind wir als Eltern in unserer Vorbildfunktion gefragt. Meine Kinder mussten Bitte und Danke nicht wie oben beschrieben lernen, bei uns gehört es zum normalen Umgang, daß es z.B. heisst "Gibst du mir mal bitte die Milch rüber?" und hinterher dann von mir ein "Dankeschön" kommt. Bekommen es die Kinder vorgelebt, werden sie diese Verhaltensweisen höchstwarscheinlich übernehmen. Mit 2 war mein Sohn noch gar nicht in der Lage solche Worte auszusprechen. Aber als er es dann halbwegs konnte, kam ohne irgendwelche Aufforderung ein "Bitte" oder "Danke" zurück. Das ist auch heute noch so. Was die Sache mit dem Stuhl betrifft, finde ich hat sich deine Bekannte nicht einzumischen. Sicher ist es schön, wenn ein Kind auf dem Stuhl sitzt und von einem 4-Jährigen oder älterem Kind kann ich das auch erwarten, aber nicht von einem Kind das sich noch nicht verständigen kann und eben versucht auf seine Art und Weise an die Gurke zu kommen. Ausserdem ist es für ein zweijähriges Kind quasi unmöglich, längere Zeit irgendwo auf einem Fleck zu stehen oder sitzen, dafür ist der Bewegungsdrang viel zu groß. Ich finde es gut, wenn die Gesellschaft meine Kinder miterzieht, aber dann bitte dem Alter des Kindes entsprechend. Deine Bekannte stellt da viel zu hohe Erwartungen, die dein Kind noch gar nicht erfüllen kann.
Also ich denke jeder hat andere Spielregeln die ihm wichtig sind. Ich würde mich nie in die Erziehung anderer einmischen, wenn die Mutter dabei ist. Ausnahmen sind das ein Kind geschlagen wird oder zu heftig zurechtgewiesen wird, da schreite ich immer ein. Ansonsten sind für mich die Eltern gefragt. Genauso erwarte ich das sich keiner in meine Erziehung einmischt. Ich hätte der Oma im Bus auch was anderes gesagt und mich geschämt das ich selber nicht in der Lage bin mein Kind in die Schranken zu weisen.Anders sehe ich das wenn Leute zu Gast in meinem Haus sind oder wir eben bei anderen zu Gast sind. Dann gelten die Spielregeln des Hauses und dann sage ich schon was geht oder eben nicht. Grundsätzlich finde ich es sehr wichtig, das Kinder bitte und danke lernen. Als meine Kinder noch so klein waren habe ich mich oft gemeinsam mit ihnen bedankt. Denke durch vorbildliches Verhalten lernen sie. aber wie gesagt ich finde es ist deine Aufgabe dein Kind da ranzuführen. Die Sache mit dem Stuhl naja ich hätte dem Kind die Gurke auch erst gegeben nachdem sie sich gesetzt hat.
Es ist eine freie Welt, die anderen duerfen selbstverstaendlich dein Kind zurecht weisen. Dein Kind muss aber nicht darauf hoeren und du hast genauso das Recht, den betreffenden Leuten zu sagen, sie sollen sich um ihren eigenen Mist kuemmern. Ich gebe uebrigens auch Kindern, welche auf Stuehlen stehen, keine Gurken - das ist mein gutes Recht. Ich fordere sie zum Sitzen auf, weil ich nicht daran beteiligt sein will, wenn das Kind mit dem Gesicht auf die Kante knallt. Wenn der Stuhl zu niedrig ist, dann solltest du einen Booster Seat mitbringen.
Ja meine Kinder dürfen von Fremden zurechtgewiesen werden solange es für mich in Ordnung ist. Wenn zum Beispiel jemand sagen würde wie oben geschrieben "hau doch zurück" würd ich mich aber schon einmischen da dies nun gar nicht geht. Was deinem Fall betrift find ich es übertrieben was von einem 23 Monate altem Kind gefordert wird,auch noch in zwei Sprachen. Ich selber bin schon froh wenn ich verstehe was ein so kleines Kind von mir will,niemals fordere ich da noch ein bitte ein. Es bekommt das gewollte mit einem "bitteschön" von mir. Das *mit auf dem Stuhl stehen* wär mir in dem Alter auch egal da mir schon klar wäre warum sie steht. Ich würde mal davon ausgehen das du ihr es selber beibringst zu sitzen wenn für dich der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist. Die Gurke hätte sie von mir auch ohne Dressur Versuch bekommen. Meine eigenen Kinder durften allerdings nicht auf dem Stuhl stehen,sie mussten sitzen und haben dann nichts gesehen und konnten nicht richtig essen,das war halt die Konsequenz dafür wenn man nicht in den Hochstuhl will. Einen Hochstuhl hatte ich im Restaurant immer da und immer wieder angeboten das es vom Hochstuhl aus einfacher ist zu essen und sie auch was sehen. Das Thema *ich will nicht in den Hochstuhl* war so dann immer recht schnell erledigt. Aber das hab ich so gemacht,das erwarte ich dann nicht von anderen und schon gar nicht wende ich meine Erziehungsmethoden bei anderen Kindern an. Bei älteren Kinder (Besuchskinder)gelten natürlich in meinem Haus meine Regeln aber das steht für mich auf einem ganz anderen Blatt.
"Ist doch meine Sache, ob ich meinem Kind erlaube, auf dem Stuhl zu stehen, oder? "
ja stimmt, aber es ist ihre Gurke gewesen...........
Hi, natürlich darf ein Fremder mein Kind zurechtweisen. Das ist seine Meinung, und er soll sie auch sagen. Ich finde es wichtig, daß ein Kind (und auch ein Erwachsener) lernt, sich in unterschiedlichen Situationen und mit verschiedenen Menschen, Werten, sozialen Normen zurechtzufinden. Ciao, Biggi
Och, ich finde das in dem Essens-Fall ganz okay. Stühle sind schließlich zum Sitzen da und nicht zum Stehen. Wenn Du weißt, daß Deine Tochter nicht an die Sachen rankommt, dann schieb doch den Teller etwas näher zu ihr hin..oder nimm ihr ein Kissen mit..oder setz sie in einen Hochstuhl- dafür sind Hochstühle schließlich da, auch in der Gastronomie.
Das darf niemand! Lebensgefährliche Situationen ausgenommen. Jeder darf mein Kind bitten oder mit ihm verhandeln, auch über Dinge, die ich anders handhaben würde aber zurechtweisen geht garnicht. Ich weise doch auch niemanden zurecht, weil er einen anderen Verhaltenskodex hat... Ebenso halte ich es. Fremde Kinder bitte ich etwas zu tun, manchmal nehme ich sie aus einer (gruppen-)kritischen Situation raus aber selbst da stelle ich immer erst durch Augenkontakt sicher, daß die Mutter ihr ok gibt und erkläre dem Kind, was passiert.
zum einen lernt das Kind, daß andere Menschen andere Regeln als Mama und Papa haben, die es aber auch zu befolgen gilt zum anderen erleichtert es anderen, dein kind erträglich zu finden. Erziehung ist grundsätzlich eine gemeinschaftsarbeit - nie ausschließlich aufgabe der eltern. Sanktionieren für Fehlverhalten dürfen aber nur Eltern. Das würde ich auch ganz klar machen. Wenn allerdings der Gurkengeber, die Gurke eben nur nach positiv empfundenen Verhaltens des Kindes durch Hinsetzen freigeben wird, dann gilt nicht, daß die Eltern dem Entgegenwirken und dem Kind die Gurke geben, obwohl es sich nicht gesetzt hat.
Ich traue Kindern durchaus zu zu verstehen, daß es bei anderen andere Regeln gibt, dazu muß sie sich nicht hinsetzen, um die Gurke zu bekommen. Man kann auch ganz simpel mit dem Kind reden und erklären, daß die Freundin das forderte, weil sie es so zuhause mit ihren Kindern handhabt, daß das aber nicht bedeutet, daß wir es ebenso handhaben müssen.
Ich finde es wichtiger, daß ein Kind lernt, daß es Regeln eben nicht unhinterfragt befolgen muß. Rules are made to be broken. Wir sind keine Roboter sondern Menschen mit vielen Facetten und Schattierungen. Da geht mir das Kind einfach vor die Regeln der anderen und erst recht interessiert es mich wenig, ob andere mein Kind "erträglich" finden....Wo kämen wir da hin, erzöge ich mein Kind mit der Absicht es "erträglich" zu machen Es ist, wie es ist. Es ist wunderbar ganz so, wie es ist und entgegen aller Prophezeiungen mehr als umgänglich.
Nie würde ich von einer Freundin und ihrem Kind fordern, daß sie "unsere" Regeln befolgen. Gemeinschaft besteht stets aus einem Kompromiß beider Seiten. Ganz abgesehen davon, daß ich selbst zuhause nie Regeln vorgeben würde. Sie werden gemeinsam beschlossen.
ich verstehe, dass du es als unangemessen und übergriffig empfindest. aber sie meint es nicht böse, sie weiß es nicht besser. sie hält dieses dressurverhalten gegenüber kindern für normal und kommt wahrscheinlich gar nicht auf die idee, dass es dich nicht stört, wenn dein kind nicht bitte und danke sagt. sie glaubt dir zu helfen. (weil die möglichkeit, dass man sein kind bewusst nicht dressiert, jenseits ihrer vorstellungskraft ist und sie daher annimmt, dein kind sei unerzogen und dich würde das ebenso stören wie sie) bei meiner freundin war das auch so, dass sie sich meinen kindern gegenüber so verhielt. und insgeheim stolz auf sich war, dass sie sie "besser im griff hat" als ich. sind halt unterschiedliche erziehungsansätze: der eine lebt vom kontrollieren, maßregeln, dressieren. der andere geht davon aus, dass kinder von sich aus durch nachahmung zu höflichen, sozialen wesen heranwachsen :o) deine bekannten werden mit der zeit nachsichtiger werden, je länger sie deine gelassenheit und "das funktionieren deiner tochter auch ohne dauernde maßregelung" erleben. reg dich nicht auf, deine tochter steckt das weg. sie hat ja eine kluge mama!:) liebe grüße nadja
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