Najwa
Bei uns herrscht folgende Problematik: Mein (Stief)- Sohn hat eine schwierige Vergangenheit in Verbindung mit seiner leiblichen Mutter, weshalb er auch bei meinem Partner und mir seinen Lebensmittelpunkt hat. Seit 2 Jahren erziehe ich Ihn mit .Wir konnten vieles, wenn auch sehr verspätet nachholen. Was mir aktuell aber wirklich Kopfzerbrechen bereitet ist die Tatsache dass er bis heute keine Freunde im Kindergarten findet. Dies ist ihm auch sehr bewusst, denn er verschwindet bei diesem Thema immer unter dem Tisch. Es scheint Ihn also auch etwas unangenehm zu sein. Wir haben schon viel probiert, angefangen mit Tipps wie er andere Kinder ansprechen könnte..., Rollenspiele ( die Ihm aber zu doof sind). Und seit dem er offiziell Wackelzahn im Kiga ist , haben wir ihm einfach mal Kinder zum spielen eingeladen. Und da die interessante Entdeckung: Er spielt wenn überhaupt nur mit Mädchen, Er sucht sich immer die sehr jungen Kinder( 3-4) Es muss alles nach seiner Nase gehen und sollte es passieren dass trotz seiner unangenehmen Art ein Kind wirklich mal seine Nähe sucht ( Das Kind möchte neben Ihm sitzen oder macht ihm nach etc., dann befehlt er dem Kind dies doch zu unterlassen und sofort auf großen Abstand zu gehen.Notfalls auch mit Gewalt. Ich frage mich wie man mit 5 Jahren schon ein so großer Einzelgänger sein kann? Wir haben ihm auch Rückmeldung gegeben dass sein Verhalten eben sehr kontraproduktiv ist um Freunde zu finden und zu halten. Das war jetzt erst mal das große Ganze. Für Nachfragen stehe ich gerne zur Verfügung;)
Ich denke, ihr solltet eine Interessensgruppe probieren unter professioneller Anleitung: sprich ein Hobby. Wenn man eine gemeinsame Aufgabe hat: zB beim Fußball in einem Team spielt, arrangiert man sich, weil es ja was zu verlieren gilt. So kann er Sozialkompetenz trainieren. Karina
..An sich eine gute Idee, aber haben wir bereits mit Fußball erprobt. Aber leider auch da ein absoluter Einzelgänger. Eher sieht er sich als Aufpasser und sagt den anderen Kindern was zutun ist, obwohl er selbst es nicht kann.
Ich weiß ehrlichgesagt nicht woher er das hat, den Vorleben tun wir ihm das eigentlich nicht.
Verrate mir mal, warum er eine Bindung mit anderen eingehen sollte, wenn er von seiner mutter in diesem Punkt enttäuscht wurde? Dies sitzt tief und fest.
Habe gerade mal recherchiert...so isses wohl. Danke für den guten Denkanstoß Gibt es denn eine Möglichkeit, wie wir zuhause das Ganze positiv beeinflussen können, neben der späteren Therapie? Lieben Gruß Najwa
Ist der Kleine in psychol. Betreuung? Wenn nicht dann sollte das mal in Angriff genommen werden und wenn ja dann wäre da euer Ansprechpartner. Er scheint wohl nicht zu wollen, dass ihm einer zu nahe kommt und ich denke das ist auch nicht richtig, dass es angesprochen wird. Er hat keine Freunde, weil er so ist wie er ist muss sich doch für so ein Kind anfühlen als sei es Schuld.
Ich sehe es so wie "Glückskinder", vielleicht ist es ok, wenn ich antworte. Was meinst Du mit späteren Therapie? Ist er schon in (Einzel-, aber v.a.Familien-) Behandlung? Offenbar hat Dein Stiefsohn eine Bindungsstörung: problematische Frühkindheit, evtl. gewisse Zeit mit Mutter allein(?) ohne Papa, Trennung von leiblicher Mutter, Umzug zu Papa mit "neuer" Frau, neuer Umgebung, neuer Kindergarten(?), evtl. Geschwisterkinder ... Verhaltensauffälligkeiten sind die Konsequenz. Geborgenheit, der Aufbau/Erhalt/Stärkung einer sicheren warmen Bindung v.a. zum Vater, aber auch zu Dir, viel Rückhalt und Orientierung mit stabilen Grundsätzen/Regeln, viel Geduld, immer wieder Unterstützung beim Kontakt(aufbau) mit anderen Kindern ... Vorallem sollte Euch ein guter Therapeut darstellen, wie ihr Euch ihm gegenüber verhalten solltet und was zu beachten ist. Auch sollte er einschätzen, wie/ob der Kontakt zur leiblichen Mutter zu gestalten ist (weiß nicht, ob da immer wiederkehrende Problematik ist durch Umgangs-Besuchsrecht...)
@Zafon Zur kurzen Info. Mein Partner hat sich zum Schutz des Kleinen von seiner damaligen Frau getrennt als er gerade 3 war. Von da an hat der Kleine auch bei seinem Vater gelebt. Ein knappes Jahr später kam ich dann dazu. Also er war bis Januar diesen Jahres schon in Ergothjerapie wegen seiner Motorik die ja auch mit der Psyche zutun hat. Da haben wir schon eine Therapie dieser Art angedacht. Haben dann aber erst mal pausiert da er aktuell in Spieltherapie ist um die Situation unteranderem mit der Mutter zu klären. Da er nebenbei noch zur Bewegungsschule geht empfanden wir das einfach zu viel. Er soll ja auch noch Kind sein dürfen. Es ist schon ne Menge zutun. Gerade Morgen haben wir zusammen mit Therapeutin , SA vom JUA, Verfahrenpflegerin , KM und meinem Partner und Mir ein Gespräch wo weiterer Umgang mit der KM geklärt werden soll. DAs Problem ist, das jedesmal wenn der Kleine mit der Mutter unterwegs war ist er regelrecht gebrainwashed. Zum Wohle des Kleinen müssten man eig jeden Kontakt abbrechen solange bis die KM wieder ,,normal,, ist. Aber wenn man das dem JuAMt sagt heißt es ja man wolle die beiden auseinander bringen... Dabei wäre ich echt froh wenn der Kleine einen geregelten Tagesablauf dort erleben könnte. Eine weitere Problematik. Er kann positive Erfahrungen in kommende gleiche Situationen nicht übertragen. Jedesmal fangen wir wieder bei 0 an. Das erschwert die Arbeit mit ihm enorm.
Das Problem ist, dass das Kindswohl ld. noch nicht immer Priorität hat. Normalerweise müsste ein psychologisches Gutachten belegen, was für Euren Sohn das Beste ist und daran müsste sich das JA orientieren. Meiner Meinung nach sollte er Spieltherapie haben und parallel dazu 1xwöchentlich Psychotherapie (in regelmäßigen Abständen Familiensitzungen und dann noch Beratung für Euch), damit ihr nicht immer wieder bei 0 anfangen müsst!
Er hat anscheinend keine sichere liebevolle und soziale Bindung im Kleinkindalter zur Mutter erlebt. Und das prägt unter Umständen das gesamte Leben. Deswegen ist es verständlich, daß er jede Annäherung unterbindet, oder mit Kindern spielt, die schwächer sind als er. Um unbewußt nicht enttäuscht zu werden. Sein Selbstvertrauen ist kaum vorhanden, insofern kehrt er beim Fußball lieber den Macker heraus, als zugeben zu können, daß er es eben noch nicht kann. Er will keine Schwäche zeigen - womöglich hat seine Mutter verlangt, daß er stark sein muß? Seine Reaktionen ist kindlich und impulsiv. Nicht "unangenehm". Und es braucht lange, bis er Vertrauen und Selbstbewußtsein aufbauen kann. Gebt Ihr ihm die Zeit? Anscheinend nicht, im Gegenteil. Er wird von Euch noch darauf hingewiesen, daß seine "Schwäche" ihm im Weg steht. Er verschwindet unter dem Tisch, weil er das Thema nicht ansprechen will, weil es ihn vielleicht selber belastet! Laßt ihn einige Zeit zufrieden, und zwingt ihm keine Treffen auf, für die er nicht reif ist. Was Du schilderst, ist sehr sehr traurig. Das Kind tut mir unendlich leid. Denn es ist nicht freiwillig so, und dabei sicher überhaupt nicht glücklich. Haltet Euch das vor Augen!
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