Mama-mit-pfiff
Hallo zusammen, so richtig alleinerziehend bin ich (noch) nicht. Nur ist mein Mann seit fast zwei Monaten wegen eines Burnouts in einer Klinik und ich mit unseren beiden Mädels seitdem alleine. Aber davor war er eigentlich auch nie richtig präsent, seit Jahren nicht. Er arbeitet sehr, sehr viel. An den Wochenenden, an denen er keinen Dienst hat, geht er dann alleine zum Golfen und Segeln, um sich auszuruhen - was ich ihm auch gönne. Natürlich liebt er unsere Kinder, aber so richtig was mit ihnen anfangen kann er nicht. Naja, und letzten Sommer hat er mich betrogen und ist danach ausgezogen, dann wieder eingezogen, dann hat er eine Depression bekommen und ist in eine Klinik gegangen. Ein heftiges Jahr. Und ich dachte, nach unserem Hauskauf und der Sanierung können wir endlich mal wieder aufatmen. Da lag ich falsch. Ich arbeite auch viel, bekomme das mit den Mädels aber ganz gut hin. Wir drei verstehen uns gut und machen uns eine schöne Zeit, so gut das eben geht. Außerdem zeigt sich, seitdem mein Mann und ich Krise haben und ich viel mit den Mädels alleine bin, wie viel nette Menschen ich um mich herum habe, die gerne was mit mit machen (und mit denen ich gerne was mache). Das ist eigentlich das Positive an dem Ganzen. In letzter Zeit war ich auf einigen Geburtstagfesten und Hochzeiten eingeladen, und da sitzen sie dann immer alle zu zweit, die vermeindlich glücklichen Paare. Erst hat mich das traurig gemacht und auch irgendwie eingeschüchtert, weil es schon komisch ist, wenn man immer alleine mit seinen Kindern auf so Festen ist. Aber irgendwann hab ich angefangen, den Leuten ehrlich zu erzählen, was bei mir los ist. Und siehe da: Plötzlich sind alle aufgetaut und haben erzählt, was bei Ihnen in der Beziehung oder der Familie problematisch ist. Es wird also überall nur mit Wasser gekocht. Da hab ich gemerkt: Man sollte sich als Single oder Alleinerziehende nicht verunsichern lassen vom vermeindlichen Glück der anderen, denn Beziehungen und Familie ist nie einfach. Da kann jeder ein Lied davon singen. Und warum schreib ich Euch das? Wahrscheinlich, um es einfach mal laut gesagt zu haben, damit ich mir selbst Mut mache. Denn nächste Woche kommt mein Mann aus der Klinik zurück und dann schauen wir mal, ob es weitergeht und falls ja, wie. Das Schöne: Ich habe ihn vermisst und freue mich auf ihn, aber ich habe gar keine Lust mehr auf die große Deprinummer zu Hause. Ich habe in der Zeit, in der er nicht für uns da war, gemerkt, dass ich es auch alleine schaffe - auch wenn es sehr, sehr anstrengend ist und ich jede Frau bewundere, die alleinerziehend ist. Aber es hat mir Mut gegeben und die Angst genommen, alleine mit den Kindern zu sein.
" Das Schöne: Ich habe ihn vermisst und freue mich auf ihn, aber ich habe gar keine Lust mehr auf die große Deprinummer zu Hause." Das klingt ja sehr liebe- und Verständnisvoll.
Hallo, das wichtige ist zu erkennen, dass man ganz leicht "co-depri" wird! Wichtig ist auch, dass er weiterhin eine Therapie macht, evtl. ihr auch eine zusammen? Mein Ex war auch wegen Depressionen stationär, kam gut therapiert nach Hause, nach einer Weil probierten wird es wieder. …. und nach ca. 1 Jahr ging alles wieder langsam den Bach runter :-( Deshalb schrieb ich oben eben auch "Ex" Ich hoffe ihr findet einen guten Weg miteinander, ihr werdet viel Begleitung brauchen! LG D
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