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Kindsunterhalt: Druck vom Kindsvater und vom Jugendamt

Kindsunterhalt: Druck vom Kindsvater und vom Jugendamt

np107606

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Mein Ex und ich haben einen gemeinsamen Sohn im Grundschulalter. Wir sind seit mehreren Jahren getrennt und zunächst wohnte unser Sohn im Wechselmodell. Im Herbst ist der Vater in eine weiter entfernte Stadt mit seiner neuen Partnerin+Kind gezogen. Der Umzug war bereits +- zwei Jahre angekündigt und der Vater wollte auch den Großen mitnehmen. Daraufhin sind mehrere Mediationsversuche gescheitert und ich habe über einen gerichtlichen Vergleich erwirkt, dass der Lebensmittelpunkt bei mir bleibt aber dem Vater selbstverständlich Umgangsrecht eingeräumt wird. Lange Rede, kurzer Sinn: Das Verhältnis ist angespannt. Mit dem neuen Lebensmittelpunkt sind die Finanzen auch anders. Wir als Elternteile haben auf gegenseitige Unterhaltsansprüche verzichtet. Der Vater erwartete dann, dass ich auch auf den Kindsunterhalt verzichte, worauf ich zunächst zugestimmt habe. Ich wurde dann aber durch meine Anwältin aufgeklärt, dass dies nicht möglich sei, da es nicht mein Anspruch ist und somit auch ich nicht verzichten kann. Es ist der Anspruch des Kindes. Dies habe ich dann dem Vater auch umgehend mitgeteilt. Ehrlicherweise liegt mir nichts ferner, als über Geld zu streiten. Ich habe eine "unbürokratische" Lösung ohne Einkommensprüfung und unter Berücksichtigung der Umgangskosten etc. angestrebt mit dem Hinweis, dass man das Geld zu einem großen Teil auch für das Kind anlegen könnte. Über Monate hinweg kam weder eine Rückmeldung noch eine Zahlung. Ich habe zwei Mal Fristen gesetzt und auch explizit darauf hingewiesen, dass ich mich ansonsten an das Jugendamt wenden werde. Auch darauf gab es keine Rückmeldung. Anfang des Jahres habe ich dann das Jugendamt eingeschaltet, welches den Vater zur Offenlegung der Einkünfte aufforderte. Plötzlich kam eine Zahlung auf mein Konto (auch für vergangene Monate). Der Vater macht jetzt Druck, dass ich das Jugendamt zurückpfeiffen soll und das es ja weder wichtig noch dringend war, da ich das Geld ja ohnhin nur anlegen wolle.  Gleichzeitig macht die Mitarbeiterin des Jugendamtes Druck, dass ich eine offizielle Beistandschaft beantragen soll. Es liegt kein Unterhaltstitel vor - Sprich: Sollte der Vater wieder die Zahlung einstellen, fange ich wieder von vorn an. Zudem geht das JA (berechtigterweise) davon aus, dass der Vater eigentlich deutlich mehr zahlen müsste und ich doch dringend das (finanzielle) Wohl des Kindes berücksichtigen müsste. Meines Erachtens beinhaltet aber das Kindswohl auch, dass wir als Eltern nicht alle Brücken abbrennen und ich ihr auch wieder auf den Vater etwas zugehe - es ist keinem geholfen, wenn der Unterhalt pro Monat paar Euro mehr ist, aber dann die Stimmung noch schlechter ist, als jetzt schon. Habt ihr Ratschläge für mich? Wie haltet ihr es mit dem Kindsunterhalt?


misses-cat

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Antwort auf Beitrag von np107606

Dein Ex hat mehr Vermögen als er zugeben will!!! Das ist meine Meinung und im Leben würde ich ihn damit nicht durchkommen lassen sie wie er sich verhält! Du bist ihm nichts schuldig nur deinem Kind, sagen wir mal dein Ex zahlt  dir jetzt fürs Kind  350€ , er weiß aber das er laut Tabelle 650 zahlen müsste ( und das auch könnte), du könntest also fürs Kind bedeutend mehr anlegen Mein Ex zahlt seit einigen Jahren endlich regelmäßig Unterhalt und ich lasse das regelmäßig  überprüfen, ich bin nicht ihm ihrgennt was schuldig sondern nur meinem Kind Und die Stimmung ist bei euch schon lange nicht mehr gut


np107606

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Antwort auf Beitrag von misses-cat

Danke für deine Antwort.  Stimmt, Stimmung ist schon lange nicht mehr "gut"... aber schlechter geht leider immer :( Der Sohnemann spürt das sicherlich auch, bzw. habe ich die Befürchtung, dass man es ihn spüren lässt. 


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von np107606

Das Verhältnis ist nicht gut. Der KV wird oder wird nicht und zwar wie es ihm passt, das Kind da rein ziehen. Dafür wird das Kind aber auch irgendwann merken, was für ein Sack sein Vater ist. Wenn Du jetzt nachgibst, dann wird er diese Taktik immer wieder nutzen - also der Vater. Und letztendlich ist nur der Vater daran schuld, wenn er das Kind das spüren lässt.


Sue_Ellen

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Antwort auf Beitrag von np107606

unbedingt die beistandschaft beantragen! werde nie verstehen, wie man wegen besserer stimmung auf geld verzichten kann....


np107606

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Antwort auf Beitrag von Sue_Ellen

Platt gesagt: Ich bin auf das Geld nicht angewiesen. Mir wäre es wichtiger, dass wir zumindest noch 1-2 gerade Sätze miteinander austauschen können und mein Sohn nicht manipuliert wird im Sinne von "Deine Mutter will ja nur das Geld..."  


Lewanna

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Antwort auf Beitrag von np107606

Aber derade deswegen würde ich die Beistandschaft beim Jugendamt machen.  Dann musst du dich wegen Geld gar nicht mit dem Kindsvater auseinander setzen und alles geht seinen rechtlichen Gang.  Und das kannst du deinem Sohn auch euch erklären. DU willst kein Geld vom Vater. Und rechtlich ist der Vater halt verpflichtet ihm Geld zu zahlen. DU hast damit gar nichts zu tun.  LG 


Sue_Ellen

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Antwort auf Beitrag von Lewanna

*Ein minderjähriges Kind sollte nach der Trennung seiner Eltern erwarten dürfen, dass es Kindesunterhalt gezahlt bekommt. Bleibt die Zahlung aus, ist es Aufgabe des Kindes oder vielmehr seines betreuenden Elternteils, den Unterhalt einzufordern. In der Praxis gibt es immer wieder Fälle, in denen sich die betreffenden Elternteile aus emotionalen oder organisatorischen Gründen scheuen, den Kindesunterhalt einzufordern. Abgesehen davon, dass der Verzicht auf zukünftigen Unterhalt nicht erlaubt ist – wie können Minderjährige doch zu ihrem gesetzlich verbrieften Recht auf Unterhaltszahlungen kommen?* Elternteil beantragt keinen Kindesunterhalt - UNTERHALT.com damit ist alles gesagt, der kv hätte ja nicht wegziehen müssen, das wm hätte beibehalten werden können und er sich den unterhalt sparen können. er sollte sich schämen!  


np107606

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Antwort auf Beitrag von Sue_Ellen

Auch vor dem Umzug war das Wechselmodell sehr konfliktbehaftet und nicht unbedingt gut für das Kind. Und ich versuche tunlichst dem Vater keinen Vorwurf aus dem Umzug zu machen - es schmerzt das Kinderherz auch so schon genug.  Ich versuche auch in meinem Kopf diese Sachen klar zu trennen...   


Banini

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Antwort auf Beitrag von Sue_Ellen

Verstehe ich vollkommen, aber den Grund, warum man das macht, kann ich dir sagen: Erpressung. :/


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von np107606

Aber dass dein Sohn manipuliert wird, kannst du nicht verhindern. Du kannst nur ganz gerade hinter deinem Kind stehen. Wenn der Vater so tief sinkt, dass er das Kind zum Faustpfand für ein paar Kröten macht, dann ist das nicht Deine Verantwortung, sondern seine. Du aber lebst deinem Kind langfristig vor, dass man sich alles gefallen lassen muss.


Mefanne

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Antwort auf Beitrag von np107606

Noch eine Stimme mehr für die Beistandschaft, um die Emotionen da herauszunehmen. Der KV wird sich selbst regulieren müssen, das kannst du nicht von außen leisten und ist auch nicht deine Aufgabe. Vielleicht lässt er sich selbst mal rechtlich beraten, wenn er dir nicht glaubt? Besprich dich ggf. mit deiner Anwältin: Du wirst den Unterhalt nicht für dein Kind anlegen, sondern für dein Kind ausgeben. Wenn du dadurch weniger leisten musst (auch weniger als KV, da du andere Aufwände hast, bspw. zeitliche und organisatorische) und Geld übrig hast, steht es dir frei, das Geld (dein Geld) für dein Kind anzulegen. Das gehört aber aus der Diskussion mit dem KV raus. Vielleicht findet ihr eine Formulierung, warum das Anlegen fürs Kind doch nicht geht oder doch nicht gemacht wird. Vielleicht braucht ihr auch keine, aber dir geht es um den halbwegs guten Kontakt. Ihm ggü. ist eine klare Linie hoffentlich hilfreich, auch emotional: Du darfst nicht auf den Kindesunterhalt verzichten. Du musstest das Jugendamt einschalten und das Jugendamt darf dich zu einer Beistandschaft auffordern. Und du darfst dem auch nachkommen, um deine Zeit und Nerven zu schonen. Kriegst du das Kindergeld?  


np107606

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Antwort auf Beitrag von Mefanne

Danke für deine Rückmeldung.  Die klare Linie versuche ich seit Monaten. Die Absprache, dass Geld anzulegen (nach Abzug laufender Kosten) ist ein Versuch, für das zwischenmenschliche etwas die Sprengkraft rauszunehmen... Ich bekomme das Kindergeld. Ich habe auch angeboten, Kosten des Umgangs, etc. vom Unterhaltsanspruch abzuziehen. Aber es kam einfach bisher nix zurück. Jetzt bezahlt er ein bisschen mehr als Mindestsatz und ich würde mich damit abgeben, aber eben nicht ohne irgendeine Form der schrifltichen Einigung (idealerweise einen beurkundeten Anspruch), um mich selbst davor zu schützen, wieder monatelang hinterherzurennen. 


realist-onair

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Antwort auf Beitrag von np107606

wenn du es dir leisten kannst, und danach klingt es, übergib die sache komplett deinem anwalt und spar dir den terz und die nerven.


np107606

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Antwort auf Beitrag von realist-onair

Das wäre eine weitere Eskalation, die ich auf jeden Fall verhindern möchte. 


Janet90

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Antwort auf Beitrag von np107606

Du hast schon viel gutes gesagt bekommen und ich kann mich bei dem Thema auch nicht konstruktiv beteiligen.  Aber mich interessiert sehr wie denn aktuell der Kontakt zwischen Vater und Kind ist. Du sagst du setzt Fristen auf die er monatelang nicht reagiert. Besteht überhaupt noch Kontakt? Und wenn nicht, was interessiert dich dann überhaupt noch sein befinden? Oder befürchtest du, dass er dir das Leben schwer machen wird?


np107606

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Antwort auf Beitrag von Janet90

Der Vater ist sehr interessiert an Kontakt und Umgang mit dem Kind (jedes zweite WE, Ferien hälftig). Wir gehen davon aus, dass er nach Ende der Grundschule auch wieder einen Umzug vom Kind anstebt (und dahingehend jetzt schon Grundsteine legt, sodass es dann als Wunsch des Kindes kommt...). Der Sohnemann fährt sehr gern zu den "Spaßwochenenden" beim Papa.  Zwischen uns als Eltern besteht Kontakt ausschließlich schriftlich (Wunsch des Vaters). Ich informiere über Alltag und Außergewöhnliches, etc im Pendelheft. Rückmeldungen kommen so gut wie nie. Ich habe so auch über Monate mehrfach auf offene Unterhaltsansprüche hingewiesen, Fristen gesetzt und angekündigt das Jugenamt einzuschalten.  Warum interessiert mich sein Befinden? Es interessiert mich weniger sein Befinden, sondern das Wohlergehen des Kindes. Dieses ist nicht ausschließlich finanziell, sondern auch darin, dass die Eltern zumindest in irgendeiner Weise noch Respekt füreinander haben. Diesen Respekt versuche ich dem Vater entgegenzubringen. Und ja: Ich gebe da oft auch sehr viel Vorschuss und bekomme (aus meiner Wahrnehmung) nicht ähnlichen Respekt entgegen gebracht. Platt gesagt: ich versuche ihn so zu behandeln, wie ich mir wünschen würde, behandelt zu werden. Gelingt mir mal besser und mal schlechter... Wichtig ist mir aber, dem Kind zu signalisieren, dass wir zwar kein Paar sind, aber als Eltern ein Team. Ist schwierig, aber ich hoffe halt weiter, dass es irgendwann besser wird...       


Lewanna

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Antwort auf Beitrag von np107606

Ich finde es ja wirklich toll, das du versuchst dich gut mit dem Kindsvater zu stellen, wegen eurem gemeinsamen Sohn.  Aber von ihm kommt ja nichts zurück. Im Gegenteil, er zieht weg und zahlt nicht mal Unterhalt. Erst nach dem du das Jugendamt eingeschaltet hast, und selbst dann zahlt er vermutlich noch weniger als er muss.  Mach das nicht mehr mit! Nimm die Beistandschaft beim Jugendamt oder schalte einen Anwalt ein. Glaubst du der Vater würde zögern, wenn die Lage andersrum wäre?  Warum zögersr du noch? Schlechter kann es doch kaum noch werden. Und wenn doch ist ja der Vater Schuld und nicht du! Rede dir das bloß nicht ein.  LG 


Magda66

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Antwort auf Beitrag von np107606

Das Jugendamt kann nicht bestimmen. Auch wenn dem Kind Unterhalt zusteht, wenn du das Geld nicht brauchst, kannst du auch einfach verzichten. 


Sue_Ellen

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Antwort auf Beitrag von Magda66

Das jugendamt kann nicht bestimmen, aber das kind kann den verzichtenden elternteil verklagen, wenn es volljährig ist. Ist nur theorie, aber möglich. Es geht um eine stattliche summe, habs mal überschlagen mit 300€ pro monat, kind ist 6, also 43k, min.


np107606

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Antwort auf Beitrag von Magda66

Da es nicht mein Anspruch ist, sondern der Anspruch des Kindes, darf ich rechtlich gesehen nicht verzichten (§ 1614 BGB) Ich habe kein Problem damit, jetzt für den Lebensunterhalt aufzukommen, aber habe damit natürlich dann auch finanzielle Nachteile, die der KV jetzt nicht hat. Kann z.B. nichts zurücklegen... Wenn es dann aber um Ausbildungsfinanzierung geht in 10-12 Jahren, kann ich auch nicht sagen: "Ja, frag deinen Vater, der hat bisher nicht gezahlt..." dann bin ich genauso in der Pflicht. Daher versuche ich da jetzt einerseit vorausschauend zu handeln, andererseit aber auch nicht weiter zu eskalieren. 


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von np107606

Du machst dich durch deine Einstellung erpressbar. Ich denke, dein Ex kennt dich gut genug und nutzt das für sich. Du hältst dich an die Regeln, er nicht. Es ist nicht deine Aufgabe, es ihm recht zu machen. Zum Wohle deines Kindes ist es das langfristig auch nicht. Selbst wenn er nicht zahlen muss, kann er schlecht über dich reden. Du gewinnst mit einem Verzicht gar nichts. Wenn er tatsächlich am Ende der Grundschulzeit, einen Wohnortwechsel eures Kindes anstrebt, wie du vermutest, wird er eh alles tun, um das Kind zu beeinflussen. Zeig ihm klare Grenzen auf! Ja, es kann sein, dass er euer Kind mit in die Sache reinzieht, aber ich befürchte, dass das früher oder später eh passieren wird, ob mit oder ohne Beistandschaft. 


Lalelu1312

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

Ich kann dich zu 100% nachvollziehen da ich in einer ähnlich en Situation bin und rate dir die Dinge mit Hilfe von außen klar zu regeln - da du ihm so immer weniger handhabe gibst seinem narzisstischen Treiben.  Den Wunsch musst du leider ablegen , mit dem.wohlwollenden Aspekt in deinem.verhalten schürst du sein Verhalten , er braucht klare grenzen nur so kannst du dem.Irrsinn ein Ende setzen (auch wenn ich , wie du mir es auf Augenhöhe und ohne Druck wünschen würde ist es angesichts der Männer an dieser stelle leider unabdingbar.    Ich  wünsch dir und deinem.Kind weiterjin viel.kraft und versuche (wie es meine tolle.Beraterin einst zu mir sagte)/nur mit dem.zu struggeln was gerade wirklich ansteht und nicht das der Vater das Kind für in ein paar Jahren manipulieren könnte... Aber sei dir einfach bewusst, dass dieser Mensch, der KV nur in deiner illusion auf augenhöhe fähig ist und du um für euch alle ein Ende zu setzen grenzen setzten musst (was ja schon fruchtet denn er will ja unbedingt dass du das JA ausschaltest , d ajat also wer Angst und nicht damit gerechnet das die Harmonie bedürftige Mutter das tut. Ihm ist aber nicht klar dass du ihm mehrmals ja die Chance gegeben hast und er sich den weg quasi selbst ausgesucht hat.