ungewohnt
Kind ist nun fast 15 und der Kontakt durch Vaterseite komplett null. Unterhalt wird meistens pünktlich bezahlt - also absolut konfliktfrei. Nun, steht eine Familienfeier an (wir sind fern miteinander verwandt/verschwägert). ICH weiß nicht, ob ich dort hin will (seine Mutter und Tante werden definitiv dort sein - er ist eigentlich feige und wird bei unserem Kommen sich vermutlich abwesend melden). Tja, was mache ich für mein Kind? ER ist immer schon neugierig und will den KV kennenlernen. Jetzt bestünde die Chance, die zweite Oma kennenzulernen - die damals sagte, dieser Enkel existiert nicht für sie - und evtl. eine zusätzliche Tante (Schwester vom KV). Evtl. käme der KV doch und dann noch evtl. mit seinem zweiten Sohn (Halbbruder von meinem), den er immer regelmäßig hatte. Mein Kind ist ein Sensibelchen und ich weiß, immer kann ich ihn nicht davor schützen, Ablehnung zu erfahren. Aber mitten in der Pubertät? Auf meine Anfrage, dass mein Kind seinen Vater kennenlernen möchte, kam damals nur die Antwort: Naja, man KÖNNTE sich ja mal irgendwo treffen..... Darauf habe ich verzichtet - einmalig und nur "herablassend"? Mir wäre ein Treffen außerhalb solcher Feiern wesentlich lieber....
Diese Familienfeier ist weder der richtige Ort noch die richtige Zeit für den ersten Kontakt und ggf. Frust. Wenn der junge Mann - er ist immerhin 15 - das will und in Kauf nimmt dann würde ich es wohl dennoch tun. On vor, in oder nach der Pubertät ist es für Kinder immer schlimm, falls er immer noch abgelehnt wird.
...als mf4. Wenn ich deine Zeilen richtig deute, sind ja weder Vater noch Oma die Gastgeber der Feier, sondern lediglich geladene Gäste - so wie du samt Sohn auch, oder? Ich würde da hin gehen, gerade auch MIT Sohnemann. Nirgends kann man sich doch besser aus dem Weg gehen wie auf einer solchen Feier - und gleichzeitig den anderen Ast der Familie aus der Ferne beäugen. Außerdem solltest du deinem Kind auch zutrauen, so etwas auszuhalten. Wenn du ihn auf alle Eventualitäten vorbereitest, sollte die Enttäuschung sich auch in Grenzen halten: Es hilft dem Kind sein Bild vom Vater zu korrigieren und der Realität anzupassen. Auch meine Große musste über die Jahre immer wieder solche Erfahrungen machen. Inzwischen ist der Vater doch von seinem Podest runter gefallen und auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Wir reden nicht mehr viel über ihn - Tochter dürfte aber jederzeit mit Fragen zu mir kommen. Ich habe jedoch den Eindruck, er ist für sie nur noch zu einer Art "Katalog" für amerikanische Lebensmittel/Süßigkeiten mutiert. Meine Große macht auf seine Anfrage hin immer einen Wunschzettel - und jedesmal kommt irgendwas anderes an. Woraufhin sich das Kind natürlich fragt, ob er ihr jemals zuhört und sie ernst nimmt. Was seinen Heiligenschein natürlich immer weiter schrumpfen lässt...
Ich würde es davon abhängig machen, was es für eine Feier ist. Wie wichtig ist sie? Wenn euch etwas an den Gastgebern liegt und die Feier euch am Herzen liegt, dann würde ich auf jeden Fall hingehen. Wenn sie nicht so wichtig ist, würde ich es vielleicht von der Größe abhängig machen. Wenn man sich wirklich ein bißchen aus dem Weg gehen kann, dann würde ich deinem Sohn das alles genau erzählen und ihn entscheiden lassen. Du musst ihn ohnehin, egal wann und wo ein Treffen stattfinden würde, auch mögliche Enttäuschung vorbereiten. Wenn er es sich bei der Feier zutraut, dann geht hin und unterstütze ihn. Mit 15 Jahren kann er das schon selbst einschätzen, würde ich sagen. Gleichzeitig würde ich dann aber vorbereitet sein, notfalls auch etwas vorzeitig nach Hause zu fahren, wenn die Situation doch zu belastend ist. Es kann ja auch sein, dass sich alles besser als erwartet entwickelt. Vielleicht belastet es die Oma auch seit vielen Jahren, dass sie damals so reagiert hat. Natürlich ist das theoretisch ihr Problem, aber es ist immerhin seine Oma. Wenn ihr auf alles vorbereitet seid und ihr es wollt, dann könnte man es riskieren.
Dieser Mann und seine Familie sind bisher nie existent für uns gewesen. Diese Feier wäre die erste Familienfeier in der wir nach 16 Jahren aufeinander treffen. Treffen wären in all den Jahren möglich gewesen; unsere Adresse ist bekannt und über die Verwandtschaft auch jederzeit bekannt, wann wir uns in der Stadt aufgehalten haben. Da die Feier im Garten und Wohnung (bei schlechtem Wetter nur innen) stattfindet, ist ein "sich aus dem Weg gehen" schwierig. Gästezahl wird so bei 30 liegen, also auch überschaubar. Zurzeit tendiere ich eher nicht hinzufahren. Sind auch 500 km und mal eben wieder weg.... Ein Treffen so auf dem Präsentierteller, ist wohl falsch.
Vor 30 Augenpaaren wäre das nicht mein Fall und 500 km hin und wenn es schlecht läuft spontan 500 km zurück würde ich mir und dem Kind nicht antun.
Bei der Entfernung und so wenig Leuten, würde ich das auch nicht machen. Ich hatte jetzt etwas wie Hochzeit mit 100 Leuten oder so vermutet. Dann kann man lieber sehen, ob der Vater nicht doch irgendwann mal den A... hochkriegt, um seinen Sohn kennenzulernen.
Es kommt ganz auf deinen und seinen Seelenzustand an. Ich würde an eurer Stelle hoch erhobenen Hauptes meinen Platz in der Familie einnehmen und mich nicht verstecken. Die Großmutter und Tante des Kindes würde ich höflich begrüßen und meinen Sohn kurz vorstellen und umgekehrt, dann sofort mit ihm weitergehen. Wenn sie mehr über euch wissen wollen, dann dürften sie auf euch zukommen. Aber wegen denen würde ich mich nicht verstecken. Diese Einstellung ist ein starkes Schutzschild für den Sohn, selbst wenn ein muffeliger KV kurz auftauchen und verschwinden sollte.
Ich würde meine Entscheidung daran festmachen, wie wichtig mir die zu besuchende Person ist. Ist es nur ein Höflichkeitsbesuch, würde ich mir Fahrerei und eventuell Familienstress ersparen. Bei 30 Leuten wird generell sensationsgespannt auf euch geschaut werden, da ja alle eure Umstände kennen( nehme ich an)
Ich würde da ehrlich gesagt gar nicht hinfahren und die Gründe mit meinem Sohn besprechen. Denn wie du schon sagst, wird es wohl unmöglich sein sich aus dem Weg zu gehen. Nach einer Aussage wie, dass er nicht für sie existiere, würde ich es nicht riskieren wollen. Das könnte auch aus deiner Kontrolle geraten und deinen Sohn sehr verletzen. Ich würde meinem Kind all meine Gedanken und Sorgen erklären und mir dann anhören, was er denkt und fühlt.
.......ich würde hin fahren und es so machen wie Pamo vorgeschlagen hat. Ein Essen lang halten dein Sohn und Du das aus. Sollte es so sein, dass die andere Seite gar nicht auf Euch zugehen, könnt Ihr einfach gehen. Und nein, ich würde nicht gleich wieder heim fahren. Ich würde schauen, welche Sehenswürdigkeiten es in der Nähe gibt, welche schönen Ausflugsziele und würde ein schönes Rahmenprogramm planen. Eines in dem vielleicht bei einer schönen Besichtigung mit langer Wanderung, die Möglichkeit besteht mit Deinem Sohn über das erlebte zu sprechen. Dann ist da schon mal die erste Weiche gestellt. Einige Fragen, Enttäuschungen, Erinnerungen kommen dann sowieso später hoch, die dann zur Sprache kommen. Aber die ersten Emotionen, egal in welche Richtung, die kannst Du schon mal auffangen und das in einem anderen Rahmen als Zuhause. Was die Pupertät betrifft und der richtige Zeitpunkt: Jetzt bist Du deinem Kind noch nahe, es hat wenig äußerliche, auf eigenen Beinen stehende Personen/ Ablenkungen zu denen es gehen würde um seinen Kummer zu teilen/ zu vergessen. DH JETZT würden die Gedanken noch an die richtige Adresse adressiert, nämlich an DEINE und Du kannst ihm helfen die eomtionalen Weichen für sein Leben zu stellen. Du hast jetzt noch Einfluß und er kann jetzt noch Deine Mutter/ Elternliebe gut annehmen. Später gibt es soviel Möglichkeiten "falsch" mit einer Enttäuschung um zu gehen, z. Bsp Alkohol, Drogen, falsche Freunde etc. Ich weiß wovon ich rede: Hätte ich ein Elternteil in der Pupertät gehabt, welches mir das Gefühl gegeben hätte, geliebt zu werden und hätte mir helfen können, den "Verlust" (ein Elternteil interessierte sich einfach nicht für mich und das war für mich ein Verlust) des anderen Elternteils zu überwinden. Bei mir kam die große Keule als ich Anfang 20 war und ich kompensierte das NICHT MEHR über die Eltern sondern über Feiern bis zum morgen, Alkohol bis zum umfallen und über diverse schnelle Beziehungen. Bis ich dann körperlich ziemlich am Ende war und eine Therapie anfing. Sprich mit ihm, klopfe mit ihm die Möglichkeiten ab und frage ihn, was er machen möchte. Wenn ihr dies Teilnahmeentscheidung gemeinsam beschließt, dann hast Du auch die Möglichkeit für die Folgen voll da zu sein und ihm zu helfen, diese zu tragen.
Die allererste Frage: 500km sind ja kein Pappenstiel - wenn alles andere nicht wäre, würdet Ihr unter ganz normalen Umständen für DIESE Feier DIESER befeierten Person DIESE Strecke auf Euch nehmen? Wenn Du das mit "nein" beantwortest, sind alle anderen Fragen obsolet. Wenn jedoch die Antwort "ja" ist, dann liegt die Entscheidung mMn beim Kind. In dem Alter kann man das entscheiden, finde ich (KindKlein wurde kürzlich erst 16 und ich würde ihn das entscheiden lassen). Der Schutz vor Ablehnung ist doch albern - Ablehnung macht man nicht an einem einzelnen Tag fest, die findet jeden Tag statt.
Puh, schwieriges Thema. Aber schon einmal danke, es sind doch einige Denkanstöße für mich dabei. DANKE! Ja, ich würde für diesen Zweig meiner Familie immer hinfahren. Notfalls auch nur für ein paar Stunden. ICH fahre aber auch gerne Auto und liebe weite Strecken. Mir macht es nichts aus, mal eben 300 km zum Kaffeetrinken oder Pizzaessen zu fahren. Ich werde noch mal in mich gehen und vielleicht meine Meinung ändern.
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