Elternforum ADHS und ADS

Ausbildung

Ausbildung

Murka-80

Hallo ihr lieben, mich würde eure Meinung interessieren. Mein Sohn 16 Jahre fängt jetzt eine Ausbildung an und man musste einen Fragebogen vom Arzt ausfüllen. Würdet ihr angeben daß er ADHS hat? Er nimmt keine Medis, wollte er nicht mehr nachdem er Ticks bekommen hatte und es war in Ordnung für uns. So ist er vom Realschulniveau auf Haupt gekommen, aber es war uns wichtiger er fühlt sich wohl,er wird seinen Weg gehen... Würdet ihr es als Vor oder Nachteil sehen wenn man es jetzt bei der Ausbildung angibt?


Dezemberbaby2012

Antwort auf Beitrag von Murka-80

Ich sehe weder einen großen Vor- noch Nachteil. Er hat die Ausbildung ja schon sicher, so wie ich es verstehe. Also könnte er es theoretisch angeben. Allerdings wozu? Hm, ich glaube, ich persönlich (habe auch ADHS) hätte es eher nicht angegeben. Aber bei eventuell auftretenden Problemen dann meinen direkten Vorgesetzten über das ADHS informiert. Was sagt er selbst/sein Bauchgefühl? Ich glaube, da kann man nichts falsch machen. Hätte er die Ausbildung noch nicht sicher, würde ich persönlich es aber nicht sagen. Liebe Grüße Dezemberbaby


Murka-80

Antwort auf Beitrag von Dezemberbaby2012

Danke für die Antwort... Ich mach mir halt Gedanken, er ist manchmal halt schon etwas vergesslich oder hat nicht richtig zugehört. Ja er hat die Ausbildung, bin froh. Aber bin für alles offen was da noch so kommen kann. In der Schule, kann ich jetzt nicht genau beurteilen ob es von Vorteil war dass man es wusste.


Rote_Nelke

Antwort auf Beitrag von Murka-80

In unserer Gesellschaft ist ADHS noch nicht wirklich als Krankheit anerkannt und wird daher oft als Ausrede für alles mögliche gehalten. Ich würde es nicht angeben. In der Grundschule haben wir es angegeben (Kind nimmt aber auch BTMs) und dadurch konnte unser Kind in die "richtige Schublade" gesteckt werden und das war gut so.


kea2

Antwort auf Beitrag von Murka-80

Ich würde es nicht angeben. Da landet Dein Sohn ganz schnell in unschönen Schubladen. Wenn seine Verplantheit/Vergesslichkeit auffällt, soll er lieber sagen, dass er damit Probleme hat, anstatt das als ADHS zu bezeichnen.


ohno

Antwort auf Beitrag von Murka-80

Meinst Du jetzt rein rechtlich? Da bin ich mir nicht sicher. Eigentlich geht es den AG ja nichts an, was ich für Erkrankungen habe. Oder geht es "ums rein Informative"? Aus meiner Erfahrung heraus würde ich aus dem Bauch raus sagen, dass es besser nicht angegeben wird (außer er hat einen GdB). Denn, ADHS ist immer noch nicht gesellschaftskonform. Heißt, wenn der AG selbst keinen Bezug dazu hat, wird er nicht wissen, was es bedeutet, und wie Betroffene ticken. Das man vergesslich ist zB. Mehrheitlich wird ja nur ein ganz anderes Bild gezeichnet, aber die vielen Gesichter von ADHS sehen sie nicht. Von daher, nein, würde es nicht angeben. VG ohno


daide

Antwort auf Beitrag von Murka-80

Hallo, gute Frage. Ich schieb das noch ein bisschen vor mir her, bei unserer Tochter steht die Ausbildung erst nächstes Jahr an. In der Schule sind wir mit Ehrlichkeit sehr, sehr gut gefahren. Aber selbst unter den Pädagogen gab es welche, die ADHS als Modeerscheinung aufgefasst haben. Unter dem Strich waren sie in der Minderheit und hatten keine Auswirkung auf die schulische Laufbahn unserer Tochter. Aber ein paar mehr davon und wir hätten (noch) größere Hürden zu überwinden gehabt. Ich denke, es kommt drauf an: Auf die Branche, die Firma, den Chef, die Kollegen. Da man das am Anfang womöglich noch nicht so gut einschätzen kann, wie jemand tickt, würde ich es wohl nicht direkt am Anfang erwähnen. Sollten ernsthafte Probleme auftauchen, kann man das immer noch nachträglich machen. Bei uns ist das etwas anders, da zum ADHS noch Tourette dazukommt. Das kann man trotz Medikation nicht verschweigen. Und auch fürs ADHS nimmt sie Medikamente. Muss mich mal noch schlau machen, ob man das (da BTM), zumal bei Minderjährigen, möglicherweise erwähnen muss. Übrigens: Wusstet Ihr, dass man als Autofahrer, der BTM-Medikamente einnimmt, eine Bescheinigung vom Arzt bzw. mindestens eine Rezeptkopie dabei haben sollte für den Fall einer (Drogen-)Kontrolle? Wurde unserer großen Tochter in der Fahrschule gesagt, das Landratsamt und die Ärztin haben das auch bestätigt. LG daide


Ribll

Antwort auf Beitrag von Murka-80

Also selbst Betroffene kann ich nur raten es nicht anzugeben. In der Arbeitswelt wird darauf sowieso keine Rücksicht genommen. Man muss es lernen klar zu kommen. Außerdem wird man so einfach unnötig in eine Schublade gesteckt. Ist ja bei vielen noch immer als Zappelphilip im Kopf.


Murka-80

Antwort auf Beitrag von Murka-80

Danke für eure Antworten. Ich musste halt diesen Fragebogen ausfüllen und habe mich gefragt ob man sowas angeben muss. Denke auch dass es eher darauf ankommt was man macht und dann auch ob man Medis nimmt. Und hab auch ein bisschen bedenken wie er es so packt,mit dem lernen und überhaupt. Dank Corona hat er sich gut durchgemogelt.. Er würde wohl nichts sagen, ich dann auch nicht. Einfach, es fällt ihm schwer Ordnung zu halten, die Berichte sollte man schreiben. Das typische eben. Mal sehen,gibt bestimmt auch eine App für sowas,soll er gleich mitschreiben. Ich bin gespannt wie es wird. Eben, habe überlegt ob man etwas mehr Verständnis dann hat, wenn man es weiß. Oder auch nicht, keine Ahnung.. lg