Liebe Katrin, ich habe von dir vor einiger Zeit zum Thema schwieriger Eingewöhnung in der Kita liebe und mutmachende Worte bekommen.
Mittlerweile ist Eingewöhnung kein Thema mehr,alles ist wunderbar allerdings beschäftigt mich sein Verhalten in der Kita.
Er wird nun nächsten Monat 2 Jahre und ist ein regelrechter Wirbelwind zu Hause .Momentan sind Zahlen und Farben hochinteressant und seine Sprache entwickelt sich immer mehr - sehr zu meiner Freude.
Nun erzählt mir seine Erzieherin immer,dass er in der Kita geistigabwesend wirkt,er reagiert nicht gleich und träumt viel.
Das kenne ich von zu Hause so gut wie gar nicht,ich hatte das Thema heute mit seinem Vater.Er hat ihn 1x die Woche 3 Stunden bei sich und auch er sagte,bei ihm ist er total aufgeweckt.
Gestern waren wir zu U7 unser Kinderarzt war sehr zufrieden.
In der Kita interessiert er sich auch eher für andere Sachen und lässt die Aktivitäten der Erzieher meist links liegen.
Er hat einen Hang zur Motorik und Physik und wenn er einmal damit beschäftigt ist, dann interessiert ihn kaum was anderes.
Liegt es evtl daran,dass er momentan noch in der kleinen Gruppe ist,wo er mit 23 Monaten der Älteste ist?
Ab morgen wird er in die 2-3 Jahre Krippe eingewöhnt,dass sollte schon früher erfolgen aber seine Bezugserzieherin war vor Weihnachten krank und er geht auch erst wieder aufgrund von Krankheit seit Montag in die Kita.
Er wurde im Sommer 2x operiert plus 1 CT und mehrere Ultraschalle vorher,kann das evtl mit reinspielen?
Ich weiß nicht so recht,was ich damit anfangen soll und vielleicht hast du ja wieder beruhigende Worte.
Liebe Grüße
Surematu
von
Surematu
am 17.01.2018, 22:17
Antwort auf:
geistig abwesend in Kita
Liebe Surematu,
prima, dass sich alles ganz gut eingespielt hat und Dein Sohn so ein fröhlicher interessierter kleiner Junge ist.
Die Aussage der Erzieherin ist zunächst recht pauschal und es fehlt eine Begründung für die Äusserung ihrer Beobachtung. Denn- es verunsichert Dich.
Was sehr beruhigt ist, dass Dein Sohn daheim sich so frei und vertraut bewegt.
Er ist allein und in einer ruhigen Umgebung und scheint sich gerne ausgiebig mit etwas zu befassen.
Und genau das kann der Grund für das Verhalten in der Kita sein: Dein Sohn zieht sich ein wenig in sich zurück, wenn die Gruppe ihm zuviel ist. Vllt. hat er in diesen Momenten einfach das Bedürfnis, für sich alleine zu sein und würde am liebsten den Geräuschepegel abschalten und Ruhe haben.
Unsere Kinder haben von klein auf tagtäglich Gruppenerleben. Sie sind permanent in vorgegebenen Strukturen eingebunden, haben wenig Handlungsspielraum in der Entscheidung, was sie wie lange spielen möchten....
Dh. ein Kind kann nur in sich selbst einen Rückzug finden, wenn die Erzieherinnen dieses nicht anbieten ( einen ruhigen Ort, den Schoß, für eine Ruhepause in der Gruppe etc.).
Leider erwarten wir von unseren kleinsten Kindern bereits, dass sie sich dem System anpassen- der Zweifel, ob das System sich unseren Kindern anpassen sollte, wird meist recht spät überlegt und bis dahin wird bei doch sehr normalen Verhaltensweisen oft schon eine, nach meinem Ermessen, eine vorschnelle pathologisierende Überlegung ausgesprochen. Die Eltern werden verunsichert.
Dabei ist es i.d.R. eine Herausforderung an die Erzieherinnen zu schauen, was sie einem Kind anbieten können. Und das zeigt eben auch, wie hochanspruchsvoll dieser Beruf ist.
Was ich sagen möchte: sprich bitte noch einmal mit den Erzieherin und überlegt gemeinsam, ob es einen " Schutzraum" gibt für Deinen Sohn. Rückzugsmöglichkeit.
Organisch sollte klar sein, dass alles o.k. ist. Wenn die Ops neurologisch oder HNO bestimmt waren, bitte hier sichern, dass alles gut ist. Eine gestörte Wahrnehmung, z.B. schlechtes Hören, lässt manche Kinder auch in den Rückzug gehen/ andere werden aggressiv.
Berichte gerne, wie Du Eure Situation einschätzt.
Liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 20.01.2018
Antwort auf:
geistig abwesend in Kita
Hallo Katrin, mir fällt auch noch dazu ein,dass ich ihn jetzt 2x beim Kinderarzt mit anderen Kindern beobachtet habe und da fiel mir auch auf,dass er anderen Kindern den Vortritt lässt z.b.beim rutschen.
Heißt,wenn er gerade hoch möchte und ein Kind steht hinter ihm,dann geht er zur Zeir und lässt es vor.
An sich finde ich das ja super von ihm aber das durchsetzen gegen andere muss er ja auch lernen.
Gut,er sieht es bei mir,wenn ich z.b. an der Kasse jemanden vorlasse,weil der nur 1 Arrikel hat oder beim einsteigen in die Bahn,lass ich dann doch eher die älteren Herrschaften einsteigen und helfe wenn möglich.
Zu Hause allerdings kann er das sehr gut,wenn er sich gegen mich oder auch Oma&Opa durchsetzen will.
Er ist noch in der Lebensphase,dass isr mir bewusst aber wenn ich so andere Kinder beobachte in deinem Alter,die sind da durchaus sehr rabiate.
von
Surematu
am 18.01.2018, 11:58