Hallo elody, schreib dir mal hier oben, damit du es auch noch liest. Habe gerade eine Situation, die sich ganz ähnlich anfühlt wie bei dir. Bin seit 9 Jahren mit drei Kindern alleine, wobei der Mittlere ein sehr sehr anstrengendes Kind war und ist. Das ist - um es kurz zu machen- schließlich darauf hinausgelaufen, daß er seit Monaten nur noch Kopfschmerzen hatte und nicht mehr in die Schule gegangen ist. Ich habe ihn dann nach gefühlten dreitausen Arzt/Heilpraktiker/Osteopath/Heiler/Therapeuten-Besuchen in einer psychotherapeutischen Klinik angemeldet, weil wir alleine da nicht mehr herausgekommen sind. Mein Ex hat sich all die Jahre nur um sich und sein wertes Befinden gekümmert, er hat Kopfschmerzen, er hat diese und jene Freundin, er muß dringend nach sonstwo in den Urlaub usw. Er hat zwar die Kinder dann doch regelmäßig genommen, aber z.B: nie einen Urlaubstag erübrigen können, wie denn auch, er mußte ja auch mal ausspannen und - ohne Kinder - wegfahren. Und was machen Kinder beim Vater so das lange WE lang? Pc-spielen..... So, seine nächste Frau ist in den Wind geschossen, jetzt kann er sich ja ein neues Hobby suchen. Tatsache war, seit Klinikanfang war dieser Mensch völlig präsent , er mußte ja wegen Einwilligung mit, er hat ihn auch regelmässig besucht usw. Tja, dann kam mein Sohn von sich aus auf die Idee nach der Klinik zu ihm zu ziehen. Ich kann dir sagen, ich bin innerlich echt Amok gelaufen. Aber ich habe gemerkt, das ist jetzt dran, ich habe eigentlich keinen Einfluss mehr. Ich komme mir sowas von abgeschnitten vor, und fühle mich völlig vera...t. Ich reisse mir wirklich jahrelang sonstwas auf, dann kommt Mr Sunshine und tut so, als sei alles ganz einfach, ja was hast du denn, bei miiiiiir klappt das alles wunderbar usw. Allerdings spricht er es nicht wirklich aus, aber es schwingt immer mit. Bei uns waren alle "professionell" Beteiligten auch froh, daß es noch eine andere Möglichkeit gibt und der Vater auch bereit ist dazu. Klar, aus dieser Sicht ist es richtig, daß vom Vater einfach ander Impulse kommen, der Teufelskreis mal durchbrochen ist und so. Aber dieser Beigeschmack, ich habe das Kind "kaputt" gemacht und er macht es wieder "ganz", den kriege ich gegen jede Einsicht nicht ganz weg. Aber die andere Seite ist, dass mein Sohn auch ein Recht darauf hat, seine Erfahrungen mit seinem Vater zu machen, ich kann das nicht verhindern.Und dadurch, daß er sich nicht auf sein "Leiden" konzentriert, denn er sieht ja seine Probleme gar nicht, hat er auch eine Art, die meinen Sohn eher fordert, als immer zum "Kranken" macht. Ich glaube, eine Tagesklinik - wenn sie gut ist- kann sehr hilfreich sein, weil da Leute sind, die (im Idealfall) wirklich was pädagogisch drauf haben und vor allem eine gesunde Distanz zu den Kindern haben, was mir als Mutter völlig fehlt. Aber zur Stabilisierung finde ich das auf jeden Fall einen besseren Weg als beim Vater (jedenfalls aus dem, was ich darüber deinem Posting entnehmen kann). Meinem Sohn hat es jedenfalls letztendlich gut getan, aus unserem Teufelskreis mal auf neutrales Gebiet zu kommen. Ich weiß nicht, ob dir meine Erlebnisse und Gedanken geholfen haben, ich habe mich einfach angesprochen gefühlt, weil es eine ähnliche Problematik ist. Würde mich freuen, zu hören, wie es bei Euch weiter geht! LG Sternspinne
Mitglied inaktiv - 21.01.2009, 08:45