Wir sind gerade vor 10 Minuten nach Hause gekommen. Und ich bin total aufgewühlt - die Kinder irgendwie auch - trotzdem liegen sie jetzt zumindest im Bett. Also: Zuerst habe ich heute mit meinen Schwager Temis neues Spielzeugregal abgeholt (*freufreufreu* und zu Lilliblue). Das alte Regal sollte dann zu einer Freundin. Die wollte es zuerst heute holen, dann hat sie abgesagt, und dann rief sie an, ob sie es doch heute holen kann. Kein Problem, ich bin ja flexibel. Sie hat das Regal dann mit ihrem Auto geholt und mich gebeten, ob ich ihr helfe, das hoch in ihre Wohnung zu tragen. Kein Problem! Zum Dank hat sie die Kinder und mich zum Abendessen eingeladen. Tja, und dann ist die Situation dort eskaliert. Schrecklich.... Sie hat zwei Söhne, die vom Vater ganz extrem instrumentalisiert werden. Leider ist meine Freundin da auch stark drin involviert, sie bekommt sich nicht dazu distanziert. Die Kinder waren in den Ferien eine reichliche Woche beim Vater, der vor allem den Großen (der Kleine ist behindert) mal wieder total aufgehetzt hat. Der hat heute dann seine Mutter mit üblen Schimpfworten bedacht, die ist ausgerastet (irgendwie verständlich, aber nicht zielführend), es gab den Mega-Streit. Zum Schluß lag der Sohn heulend im Bett und drohte, daß er sich heute noch umbringt, weil sein Leben so beschissen ist. Und die Mutter stand heulend im Wohnzimmer und meinte, sie kann sich dann auch gleich umbringen. Fumi stand im Wohnzimmer bei meiner Freundin und fühlte sich hilflos, Temi spielte fröhlich mit dem Kleinen im anderen Kinderzimmer, und ich bin zwischen Kinderzimmer und Wohnzimmer hin und hergelaufen, um die Sache zu de-eskalieren. Der Junge ist dann eingeschlafen und die Mutter hat mir fest versprochen, auf ihn aufzupassen (sie schläft auf dem Boden neben ihm), und mich morgen anzurufen. Wahrscheinlich fahre ich mit Temi morgen zum Frühstück wieder hin. Sonst hätte ich ihn mit nach Hause zu mir genommen. Die Klinik habe ich nur deswegen nicht angerufen, weil sonst der Vater wahrscheinlich alles so gedreht hätte, daß die Mutter an allem Schuld ist, und dann hätte er den Großen endgültig für sich gehabt. Meine Güte, was manche Eltern ihren Kindern antun, das ist SOOOOOO schrecklich. Der Junge hat ja fast keine Chance mehr, ein "normales" und psychisch gesundes Leben zu führen. Der ist kaputt, völlig kaputt. Er geht schon zur Therapie, aber solange der Vater ihn alle zwei Wochen wieder versauen kann, solange wird die Therapie maximal den Status Quo halten und hin und wieder eine Eskalation geradebiegen können. Nein, meine Freundin macht auch nicht alles richtig, aber sie bemüht sich. Mehr kann sie wohl derzeit nicht tun, sie ist auch psychisch sehr instabil. Aber sie traut sich nicht, eine grundlegende Therapie für die Kinder und sich zu machen, weil sie Angst hat, daß der Ex das dann gegen sie verwendet. Und ich sitze jetzt hier, kann nicht schlafen, weil mir das ständig im Kopf herumgeht und ich verzweifelt eine Lösung suche, diesen Jungen zu retten, und habe das Gefühl, daß meine ganze Energie aus mir rausgesaugt wurde. Mein Renovierungs-Schwung von heute früh ist flöten gegangen. Und der Tag morgen ist wohl auch eher mit anderen Dingen als Temis Zimmeraktion voll. Am Montag werde ich übrigens wieder den ganzen Tag mit "meinem Pflegefall" beschäftigt sein - einem sehr netten Mann, der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt, und dem ich deswegen immer mal wieder helfe. So, jetzt habe ich mich etwas "erleichtert". Ich nehme jetzt eine Kopfschmerztablette (gekauft in Heppenheim *grins*) und gehe ins Bett - und träume von einem Zauberstab, mit dem ich die Welt retten kann - oder, ersatzweise, Vernunft in diverse Menschen zaubern kann. Gruß, Elisabeth.
Mitglied inaktiv - 10.01.2009, 23:40