Forum Alleinerziehend, na und?
Mein Exmann und Vater meines 13 jährigen Sohnes hat sich vor 2 Tagen das Leben genommen. Kontakt bestand nicht, ich hatte mich noch in der Schwangerschaft getrennt. Nun wird er seinen Vater nie kennenlernen. Sein Vater hat zu Lebzeiten jeden Kontakt verweigert. Hat jemand eine Idee wie ich dem Kind das sage? Wäre es besser ihm die Todesursache zu verschweigen? Ich kann im Moment keinen klaren Gedanken fassen. ahm
von amadeus_hates_music am 30.12.2013, 19:55
Erst mal mein Beileid und liebe Grüße! Das Kind ist 13, ich würde es ihm einfach sagen wie es ist. Ich würde dem Kind ermöglichen, an der Beerdigung teilzunehmen wenn er will und mich kundig machen, wie die Erbschaft bestellt ist. Nochmal alles Gute!
von Pamo am 30.12.2013, 20:03
Das tut mir sehr leid! Bei einem 13jährigen würde ich auch einfach sagen, wie es ist. Vielleicht nochmal 1 oder 2 Nächte drüber schlafen und einen günstigen Moment suchen.
von Sunny76 am 30.12.2013, 20:48
Liebe ahm, weiß dein Sohn von diesem Vater, der sich bisher nicht für ihn interessiert hat? Wenn ja, lass es ihn selbst entscheiden, wie er mit seinem Tod umgeht. Wenn der Erzeuger bisher nicht existent war, würde ich danach entscheiden, wie es das Kind jetzt gerade verkraften kann. Ein Mensch wird nicht wichtiger durch seinen Tod. Ein Erwachsener kann das verarbeiten, einem Kind sollte man das nicht zumuten. Liebe Grüße, bcMama
von bleibcoolMama am 30.12.2013, 20:56
Es tut mir sehr leid... Ich glaube, wenn es um den Vater meines Kindes (knapp 15) ginge, der bisher auch jeden Kontakt verweigert hat... ich würde meinem Kind sagen, was ich wüsste. Bei den meisten Fragen wäre die Antwort ja vermutlich ein "ich weiß es nicht" - "ich weiß nicht, warum er sich das Leben genommen hat". Nimm Dein bzw. Euer Kind ganz fest in den Arm und sage ihm, was Du weißt. Inklusive Todesursache. Ich glaube, mein Kind nähme es mir hinterher übel, wenn ich da Informationen "sieben" würde. Zumal - Du kannst im Moment keinen klaren Gedanken fassen. Merkt Dein Sohn nicht, dass etwas ist? Alles, alles Gute für Euch!!!!
von Leena am 30.12.2013, 22:01
Sag es ihm, wie es ist und ermögliche es ihm, zur Beerdigung zu gehen. Das ist wichtig, ich habe das mit meiner Tochter 2012 selbst erlebt (sie war auch 13!) Wenn er selbst das nicht möchte, ist es auch ok, aber er sollte die Möglichkeit dazu haben. Meiner Tochter war erst hinterher klar, wie wichtig ihr dieser Abschied (auch von ihren Hoffnungen) war. Wusstest du, dass dein Sohn jetzt automatisch Erbe ist? Auch wenn ihr keine separate Benachrichtigung über ein Erbe bekommen solltet? Mir war damals nicht klar, dass ich nur eine 6-Wochen-Frist hatte, das Erbe auszuschlagen. ZUM GLÜCK konnte ich diese Frist so gerade noch einhalten, einen Tag später war sie abgelaufen. Die Zustimmung des Familiengerichts zur Ausschlagung hätte ich beinahe verpasst (und damit die Frist überschritten) hätte eine aufmerksame Rechtshelferin mich nicht eine Stunde später angerufen und mich noch einmal antanzen lassen. Meine Tochter hätte Schulden in unvorstellbarer Höhe geerbt. Es tut mir leid für euch. Auch wenn du sicher reichlich Abstand zu diesem Mann hattest, kann ich deine Aufgewühltheit nachfühlen. Alles Gute.
von Erzangie am 30.12.2013, 22:08
Danke, daß ist ein sehr wertvoller Tip! Ich kann noch immer nicht klar denken. Irgendwie fühlt sich alles "falsch" an. Nicht eure Ratschläge, sondern die Situation in der wir gerade sind. Er möchte zur Beerdigung und ich finde das auch richtig, um sich (vor Allem) von seinen Hoffnungen zu verabschieden. (Gut geschrieben!). Ganz nachdenkenswert fand ich auch, daß Menschen nicht durch ihren Tod wichtiger werden/werden sollten. Ich bin im Moment echt durch den Wind.. ahm
von amadeus_hates_music am 31.12.2013, 01:06
Hallo, ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung von ganzem Herzen raten: Sag deinem Kind, was Sache ist. Du musst ja keine "schmutzigen Details" erzählen, wenn er nicht konkret danach fragt ("Wie?" etc). Mein Vater hat auch Suizid begangen. Meine Mutter hat mich 15 Jahre lang angelogen, ich ging bis zu ihrem 'Geständnis' von einem Unfall aus. Dies hat zu einem nachhaltigen Bruch in unserer Beziehung geführt. Nicht empfehlenswert. Sag ihm die Wahrheit, auch wenn es weh tut. Ich kannte meinen Vater auch nicht, aber es tut weh, im Nachhinein zu erfahren, dass man noch dazu belogen wurde und viele Jahre lang in einer Illusion gelebt hat, dass das, woran man glaubte, plötzlich wie eine Seifenblase zerplatzt. Alles Gute! Bauchzwergfrau
von Bauchzwerg14 am 31.12.2013, 11:12
LIebe ahm,
ist schon alles geschrieben, Dir einen 
. Du hast es richtig gemacht!
von Bookworm am 02.01.2014, 10:50
