Ich bin grad etwas genervt und ratlos. Es geht um meine Schwester. Sie ist jetzt 30, hat einen guten Schulabschluss, hat Koch gelernt und auch schon als Küchenchefin gearbeitet. Das Problem ist, dass sie als Kind sehr stark gestottert hat. Sie hat auch Kur und Therapie hinter sich, mittlerweile ist es sehr gut geworden, aber sie traut sich halt manche Sachen nicht zu, wie z.B. Telefonate oder Gespräche mit Fremden. Ich soll dann ständig Sachen für sie erledigen, z.B. beim Arzt wg Pillenrezept anrufen. Jetzt will sie von mir, dass ich bei dem Restaurant anrufe, wo sie sich beworben hat und wg Vorst.gespräch anrufen soll. Ich soll mich für sie ausgeben und nen Termin ausmachen. Ich hab aber Nein gesagt. Meine Mutter ist anders, sie erledigt solche Sachen immernoch für sie. Was soll man denn machen? Ihr weiter alles abnehmen? Oder nicht mehr, dass sie auch mal selbstständiger wird?
Mitglied inaktiv - 14.07.2008, 19:08
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hmmmm.... ich versteh halt nicht ganz, warum sie vor einem telefonat angst hat, wenn sie dann doch persönlich zum bewerbungsgespräch erscheinen muß. anscheinend hat sie da immer noch komplexe und ängste. aber du schreibst, daß es durch therapie etc. schon gut geworden ist, dann hat sie das anscheinend noch nicht so richtig verinnerlicht.
ich denke, von heute auf morgen die unterstützung einzustellen wäre nicht so toll, das wirft sie dann eher zurück und macht sie unsicher. vielleicht würde es ihr helfen, sie zu bestärken und ihr immer wieder klar zu machen, daß sie es alleine kann, weil das stottern weg ist.
claudi
Mitglied inaktiv - 14.07.2008, 19:12
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Meine Brüder waren beide Stotterer, einer meine Söhne stottert auch.
Ich würde ihr raten es selbt zu riskieren. Sie traut sich nicht, weil sie glaub dann nicht gut rüber zu kommen. Es gibt aber nicht viele Menschen, die das aber garnicht so eng sehen.
Wenn sie so stark stottert, daß es unmöglich ist sie zu verstehen (was am Telefon noch schwerer ist) dann wäre das etwas schwieriger.
Sie braucht die Erfahrung, daß sie es allein packt.
Sie bewirbt sich für einen Job in dem es nicht auf ihre Sprache ankommt und ein professioneller Arbeitgeber wird das auch so sehen.
Anderes Problem aber dennoch ähnlich. Der AG meines Ältesten hat ihn eingestellt obwohl er auch noch farbenblind war und es für den Beruf wichtig war Farben unterscheiden zu können. Sein Stottern war schon mal egal für den Job und das mit den Farben hatte er anders gelernt aber er konnte mit etwas Übung unterscheiden.
In dem Falle hilfst du ihr nicht, denn gewissermaßen wärs ja unehrlich und könnte eher nach hinten losgehen als das Stottern.
Ich befürchte ihr wurde schon zu viel abgenommen und nun muß sie am Selbstverttrauen arbeiten.
Mein Sohn stottert mittelstark, bei Fremden stärker. Ich nehme ihm schon mal was ab wo es auf klare Ausdrucksweise ankommt wie kürzlich bei so nem Ministerium wegen Zivildienst. Das Problem war schon kompliziert genug zu schildern ohne zu stottern.
Ich wünsch ihr viel Erfolg.
lG Kerstin
Mitglied inaktiv - 14.07.2008, 19:19
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Mein furchtbar verdrehter Wortlaut... sollte heißen... es gibt nicht veiel Menschen die das so eng sehen.
Mitglied inaktiv - 14.07.2008, 19:22
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Ich würde sie ins kalte Wasser springen lassen. Je öfter sie telefoniert, desto mehr werden ihre Ängste schwinden. Vielleicht hilft es, wenn sie sich vorher genau überlegt, was sie sagen möchte.
LG
Berit
Mitglied inaktiv - 14.07.2008, 19:31
