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Was in eine Trauerkarte schreiben, wenn Eltern eins ihrer Kinder verloren haben?

Thema: Was in eine Trauerkarte schreiben, wenn Eltern eins ihrer Kinder verloren haben?

Hallo, ein Geschwisterkind von der Klassenkameradin (mit der sie auch locker befreundet ist) meiner Tochter ist vor zwei Tagen plötzlich gestorben. Ich kenne die Eltern auch und habe lockeren Kontakt. Ungerne würde ich schweigend drüber hinweg gehen, aber ich weiß auch nicht, was ich schreiben soll. Ist schreiben überhaupt der richtige Weg? Was würdet ihr tun? Lieben Gruß Kerstin

Mitglied inaktiv - 28.05.2010, 17:13



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Der richtige Weg? Schwierig. Wenn es dir möglich ist, dann ruf an. Vielleicht kannst du ihnen Hilfe anbieten, dass z.B. die Tochter zu euch kommen kann. Du kannst auch am Telefon sagen, dass dir die Worte fehlen und du nicht weisst, was du sagen sollst. Weisst du, einfach das Gefühl vermitteln, dass du an sie denkst. Wenn du lieber schreiben willst, dann schreib mir eine pn, dann helfe ich dir weiter, wenn du möchtest. Franziska

Mitglied inaktiv - 28.05.2010, 17:26



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Hallo! Mir gefällt folgendes Gedicht,in so einem Fall,immer wieder gut: ------------------------------------------------------------------------------------------------ Es weht der Wind ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eines, das eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines. Doch dieses eine Blatt allein, war Teil von meinem Leben, darum wird das eine Blatt allein mir immer wieder fehlen. ------------------------------------------------------------------------------------ Ich würde denen auf alle Fälle eine Trauerkarte zukommen lassen,da man ja nie weiß ob die Eltern eher jetzt ihre Ruhe haben möchten oder nicht,aber eine kleine Aufmerksamkeit würde ihnen -denk ich mal-gut tun. Gruß Steffi

Mitglied inaktiv - 28.05.2010, 17:32



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Sorry, ich hoffe nicht, dass ich jetzt auch noch so einen Krawall-thread aufmache, aber das die Eltern Ruhe wollen, dass ist Spekulation!!!!!!! Vielleicht tut es ihnen gut. Und wenn nicht, kann man das Gespräch ja beenden. Franziska

Mitglied inaktiv - 28.05.2010, 17:37



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Das ist ja grausam!!!! Liebe Kerstin, wie Franziska schreibt, versuche, auf sie zuzugehen, wenn das auch unendlich schwer wird. Ich glaube, du spürst dann ganz genau, ob sie mit dir reden möchten oder nicht. Denn die meisten Menschen haben genau vor dem Schritt Angst und der Betroffene fühlt sich dadurch allein gelassen. Frag (sofern es dir möglich ist), ob du etwas für sie tun kannst. Eine Karte würde ich auch schreiben mit genau dem, was dich bewegt.

Mitglied inaktiv - 28.05.2010, 17:50



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Ich würde schon eine Karte schreiben, aber persönlich halten, d.h. ohne Gedicht und vorgefertigte Texte, und mich in diesen Worten auch für eine eventuelle Fassungslosigkeit/Wortlosigkeit entschuldigen und gleichzeitig meine Hilfe anbieten. Wenn du ganz viel Mut hast, wäre es bestimmt toll, wenn du ca. ne Woche später anrufen würdest und noch einmal deine Hilfe anbieten würdest. Ich denke, die Stimmung, in der die Eltern drauf sind, merkst du am Tel. ganz schnell - Und wer weiß, vielleicht sind sie ja dankbar über solch mutige Menschen, die aktiv sind und nicht vor lauter Scham den Kopf in Sand stecken. Alles Gute.

Mitglied inaktiv - 28.05.2010, 21:23



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Als mein Bruder gestorben ist, war ich froh um jeden, mit dem ich darüber reden konnte und habe mich über Karten gefreut, die persönliche Inhalte enthielten. Also Erinnerungen an sein Wesen, lustige Begebenheiten, Dinge, die demjenigen im Gedächtnis geblieben sind... Seine Frau hat wiederum die Karten kaum angeschaut. Da ist halt jeder verschieden. Ich würde auch eine möglichst persönliche Karte schreiben. Ist nicht schlimm, wenn die Worte nicht perfekt klingen. Die Anteilnahme ist wichtig!! Und die Idee, ein paar Tage später noch mal anzurufen, um Hilfe anzubieten, finde ich auch gut! LG Dany

Mitglied inaktiv - 28.05.2010, 21:49



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Hallo Kerstin, ich würde auch eine Karte schreiben, aber keine mit einem Gedicht. Maximal würde ich als "Aufhänger" einen kurzen Spruch reinschreiben und dann eben die Gedanken zu Papier bringen, die Dich bewegen. Das ist sicherlich sehr persönlich, sollte es aber auch sein. Vor fast genau einem Jahr hatten wir in der ganz engen Familie (Schwester meines Schwagers) einen fast ähnlichen Fall. Dem ältesten, bis dahin super fitten Sohn ist ein Blutgefäß im Gehirn geplatzt. Lange stand es sehr schlecht um ihn, den Eltern wurden schon die Gedanken an eine Organspende nahe gelegt. Nach schwerwiegenden Op´s und langer Reha etc. hat er´s aber dann doch wieder ins Leben zurück geschafft und heute erinnern nur noch Narben und eine sprachliche Schwäche daran. Aber: ich hatte lange Zeit keinen Mut, die Mutter (zu der ich immer einen sehr netten Kontakt hatte) anzusprechen, es sollte nicht sensationsg... aussehen und ich hatte natürlich auch Angst vor deren Reaktion. Nach 2 Wochen hatte ich mich dann aber doch getraut und war selber enorm erleichtert, denn nur ich hatte in meinem Kopf diese Angst vor einer ungewissen Reaktion. Sie für sich hatte aber schon lange auf meinen Anruf gewartet und fast gedacht, man würde einfach so darüber hinweg gehen und sich nicht interessieren. Deshalb würde ich an Deiner Stelle auch irgendwann zum Telefon greifen. Du wirst sehr schnell merken, ob Dein Anruf willkommen ist, aber Du kannst zumindest Deine Hilfe anbieten, was manchmal schon ein Gespräch sein kann. Viele Grüße Bettina

Mitglied inaktiv - 28.05.2010, 22:03