Alleinerziehend, na und?

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Während der Kaffee durchläuft muß ich mal bissi Frust loswerden

Thema: Während der Kaffee durchläuft muß ich mal bissi Frust loswerden

Da Fumi ja heute aushäusig übernachtet hat, hatte ich heute früh eine Extra-Kuscheleinheit mit meinem Lieblingssohn. Nach den Gesprächen mit Lehrerin und Erzieherin letzte Woche habe ich die Gelegenheit benutzt, mit ihm über den Urlaub bei Papa im Juni zu reden. Die Essenz des längeren Gespräches ist: "Ich weiß ja gar nicht mehr, wie der Papa aussieht!" Und "Ich weiß nicht, was man mit Papas so macht!" Ist das nicht traurig? Wir haben jetzt Photos von Papa angeschaut und ich habe Temi etwas von Papa erzählt. Weil Papa früher Fußball gespielt hat, freut er sich jetzt aufs Fußballspielen mit Papa. Aber trotzdem hat Temi gesagt, daß er nicht möchte, daß Papa ihn kuschelt und knuddelt. Er tut mir so leid, mein kleiner Süßer *heul*. Vor allem, nachdem ich vorgestern einen BBC-Bericht über die Bedeutung von Vätern gesehen habe. Der Bericht war sehr interessant, aber er hat mich doch sehr traurig gemacht..... Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 09:27



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ach,mensch.... natürlich ist das traurig, aber deine kinder haben eine starke mutter, denen sie sich anvertrauen können und die sie auffängt ! UND die einen guten geschmack hat : ich LIEBE willi will´s wissen !! weißt du, ob ich den bbc-bericht irgendwo online sehen kann oder wird der wiederholt? lg uta

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 09:46



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Der lief auf VOX - keine Ahnung, ob das wiederholt wird. War wohl Teil einer BBC-Serie über Kinderentwicklung. Besonders erschreckend fand ich eine Szene: Wissenschaftler haben festgestellt, daß Kinder ohne Väter schwerer Empathie entwickeln können. Das haben sie duch ein Expreiment gezeigt: Die Kinder kamen mit einem Elternteil in ein Zimmer, wo zwei Schalen mit Eis und jeweils einem Löffel standen. Der Löffel des Elternteils ging aber gleich nach zwei Bissen kaputt. Die Kinder aus Zwei-Eltern-Familien haben dann ihr Eltern getröstet und dem Elternteil ihren Löffel angeboten. Ein Junge war dabei, der mit seiner Mutter alleine lebt, der hat ihr erst seinen Löffel gegeben, nachdem er sein Eis aufgegessen hatte. Die Theorie ist wohl, daß Kinder aus Ein-Eltern-Familien keine Empathie vorgelebt bekommen, und sie deswegen auch nicht lernen können. Sie sehen ja nicht, daß Mama Papa hilft oder Papa Mama tröstet. Meines Wissens gibt es aber die BBC-Reihen (die ich alle sehr interessant und gut gemacht finde - warum können die deutschen Öffentlich-Rechtlichen sowas nicht?) auf Video. Ich habe schwer vor, in London mal danach zu schauen. Ich habe nämlich auch nicht die ganze Sendung gesehen. Außerdem gab es kürzlich auch eine BBC-Reihe zu psychischen Krankheiten, die mich sehr interessiert. Da wurden fünf psychisch Kranke und fünf "normale" Menschen in einem Haus zusammengebracht und diversen Prüfungen unterzogen. Ein paar Fachleute sollten dann - alleine aus den Prüfungssituationen und der Interaktion, ohne die Leute direkt zu befragen - herausfinden, welche fünf die psychisch Kranken sind und was sie haben. Fand ich extrem spannend. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 10:36



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Liebe Elisabeth, so wie Du den Bericht beschreibst, kann ich das zumindest nicht unterschreiben, auch wenn ich bedauer, dass ich ihn nicht gesehen habe. Das ganze mag in der ein-Eltern-ein-Kind Familie stimmen. Aber in Familien mit Geschwistern und vielfältigen sozialen Kontakten, würde ich mir den Schuh nicht anziehen. Natürlich macht man sich immer wieder Gedanken, welchen Einfluß der abwesende Vater auf die Kinder hat. Aber ich bin mittlerweile davon überzeugt, das einfach auch viel kompensiert werden kann. Lieben Gruß Kerstin

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 10:48



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Ja, das dachte ich schon auch. Zumal die AE-Mutter in dem Beispiel sehr viel beruflich unterwegs ist und in 6 oder 7 Jahren rund 20 verschiedene Betreuungspersonen für ihre Abwesenheiten hatte. Für so wissenschaftliche Untersuchungen werden natürlich immer Extrembeispiele genommen. Und im Grunde hat mich der Bericht auch noch mal mit meiner Entscheidung, die Kinder früh in die Krippe zu geben, versöhnt - da lernen sie ja genau sowas, Empathie und soziales Miteinander. Aber es bleibt ein bedauerlicher Mangel an Männern im Leben meiner Kinder, vor allem aber in Temis Leben. Ich hoffe, daß es ihn nicht dauerhaft schädigt, aber ich wurde mir mal wieder bewußt, daß ich ein Auge drauf haben muß.

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 11:12



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Hi, was Du da gesehen hast war Kinder unserer Zeit, ein BBC Projekt, welches über 25 Jahre laufen wird ( 9 sind rum :) Hoch interssant.. LG Tati PS. die BBC hat eh die besten Sendungen :)

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 11:25



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Die Reihe mit den psychischen Krankheiten habe ich auch gesehen. Besonders interessant fand ich wie oft die Psychologen daneben lagen...

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 11:30



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An Krippe, KiTa und Hort habe ich beim Schreiben auch gedacht. Ich glaube auch dass diese sehr viel positives dazu beitragen, dass die Kinder sich gesund entwickeln. Gruß Kerstin

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 16:23



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Die Tatsache wirft mal wieder die Frage nach der Abgrenzung von psychischen Krankheiten auf....

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 18:13



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Ja, das ist traurig. Aber du hast es ja selbst schon mal geschrieben: wir Frauen brauchen nicht unbedingt einen bestimmten Mann, um zufrieden durchs Leben zu gehen, ein gutes soziales Netz reicht. Ich denke, bei Kindern ist das nicht viel anders. Dein Sohn hat dich, seine Schwester, bestimmt auch Freunde und noch einige andere Bezugspersonen, die für ihn da sind. Sicher denkt er gelegentlich darüber nach, dass er einen mehr oder weniger nicht präsenten Vater hat - einfach weil das nicht der gesellschaftliche Standard ist, aber das heisst noch lange nicht, dass er darunter leidet oder gar einen Schaden nimmt in seiner Entwicklung. Wichtig ist die nötige Nestwärme, bevor sie flügge werden und die gibst du ihm. LG

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 10:09



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Ach, ich versteh Dich sehr gut! Letztes Jahr, als mein Sohn noch 4 war, hat er auch mal gesagt, dass er den Papa anrufen will, um ihn zu fragen, wie es ihm geht... Ist das nicht traurig, wenn ein 4jähriger sowas fragt?? Ich habe fast geheult damals! Ich habe erst gelesen, dass Kinder, denen ein Vater fehlt, ein um 70% höheres Risiko haben, verhaltensauffällig zu werden. Na super....

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 10:12



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Ach je, dann genieß mal deinen Kaffee und macht euch einen schönen Vormittag - hoffentlich ist das Wetter bei euch schöner als bei uns LG Sylvia

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 10:36



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....als ich salsakind beim kinderpsychologen und kinderpsychologin hatte (um zu überprüfen, was für "macken" sie durch das mobbing bekommenhat) ...wurde auch ein reih-um-test gemacht. ergebnis war u.a. dass salsakind sehr hohe sozialkompetenz hat. die psychos meinten, dass ein vater grundsätzlich gut wäre, wenn es ein gutes vater-kind-verhältnis wäre. wenn nicht, ist es besser mit einem ersatzmann oder garkeiner. salsakind sieht ihren vater theoretisch zweimal im monat für ein paar stunden, oft ist er aber auch wochen- oder monatelang weg. von daher ist es für sie schon ihr vater, aber vater haben heisst für sie, da ist jemand, der ab- und zu da ist. ein freund von mir hat in den jahren die ersatz-vater-figur übernommen, als guter freund und ich denke, dass das wichtig war (da übrige familie und somit onkels 400 km weg sind) salsa

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 11:30