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Umfrage: Euer Lieblings-Weihnachtsgedicht?

Thema: Umfrage: Euer Lieblings-Weihnachtsgedicht?

Ich brauche Input, die diversen Seiten spucken nur ellenlange oder viel zu tiefgründige oder gar zu lustige Gedichte und Verse aus. Ich suche irgendwie was anderes, was besonderes... Könnt Ihr mir helfen?

von Curly-Cat am 13.12.2011, 16:50



Antwort auf Beitrag von Curly-Cat

Wann fängt Weihnachten an? Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt, wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt, wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt, wenn der Laute bei dem Stummen verweilt und begreift, was der Stumme ihm sagen will, wenn das Leise laut wird und das Laute still, wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos, das scheinbar Unwichtige wichtig und groß, wenn mitten im Dunkeln ein winziges Licht Geborgenheit und helles Leben verspricht, dann, ja dann, fängt Weihnachten an! Ich wünsche mir... Ich wünsche mir in diesem Jahr mal Weihnacht’ wie es früher war. Kein Hetzen zur Bescherung hin, kein schenken ohne Herz und Sinn. Ich wünsch’ mir eine stille Nacht, frostklirrend und mit weißer Pracht. Ich wünsche mir ein kleines Stück Von warmer Menschlichkeit zurück. Ich wünsche mir in diesem Jahr `ne Weihnacht, wie als Kind sie war. Es war einmal, schon lang ist`s her, da war so wenig so viel mehr.

von groschi am 13.12.2011, 17:05



Antwort auf Beitrag von Curly-Cat

"Weihnachten" von Arno Holz Und wieder nun lässt aus dem Dunkeln Die Weihnacht ihre Sterne funkeln! Die Engel im Himmel hört man sich küssen Und die ganze Welt riecht nach Pfeffernüssen... So heimlich war es die letzten Wochen, Die Häuser nach Mehl und Honig rochen, Die Dächer lagen dick verschneit Und fern, noch fern schien die schöne Zeit. Man dachte an sie kaum dann und wann. Mutter teigte die Kuchen an Und Vater, dem mehr der Lehnstuhl taugte, Saß daneben und las und rauchte. Da plötzlich, eh man sich's versah, Mit einem Mal war sie wieder da. Mitten im Zimmer steht nun der Baum! Man reibt sich die Augen und glaubt es kaum ... Die Ketten schaukeln, die Lichter wehn, Herrgott, was giebt's da nicht alles zu sehn! Die kleinen Kügelchen und hier Die niedlichen Krönchen aus Goldpapier! Und an all den grünen, glitzernden Schnürchen All die unzähligen, kleinen Figürchen: Mohren, Schlittschuhläufer und Schwälbchen, Elephanten und kleine Kälbchen, Schornsteinfeger und trommelnde Hasen, Dicke Kerle mit roten Nasen, Reiche Hunde und arme Schlucker Und Alles, Alles aus purem Zucker! Ein alter Herr mit weissen Bäffchen Hängt grade unter einem Äffchen. Und hier gar schält sich aus seinem Ei Ein kleiner, geflügelter Nackedei. Und oben, oben erst in der Krone!! Da hängt eine wirkliche, gelbe Kanone Und ein Husarenleutnant mit silbernen Tressen - Ich glaube wahrhaftig, man kann ihn essen! In den offenen Mäulerchen ihre Finger, Stehn um den Tisch die kleinen Dinger, Und um die Wette mit den Kerzen Puppern vor Freuden ihre Herzen. Ihre grossen, blauen Augen leuchten, Indess die unsern sich leise feuchten. Wir sind ja leider schon längst "erwachsen", Uns dreht sich die Welt um andre Achsen Und zwar zumeist um unser Bureau. Ach, nicht wie früher mehr macht uns froh Aus Zinkblech eine Eisenbahn, Ein kleines Schweinchen aus Marzipan. Eine Blechtrompete gefiel uns einst sehr, Der Reichstag interessirt uns heut mehr; Auch sind wir verliebt in die Regeldetri Und spielen natürlich auch Lotterie. Uns quälen tausend Siebensachen. Mit einem Wort, um es kurz zu machen, Wir sind grosse, verständige, vernünftige Leute! Nur eben heute nicht, heute, heute! Über uns kommt es wie ein Traum, Ist nicht die Welt heut ein einziger Baum, An dem Millionen Kerzen schaukeln? Alte Erinnerungen gaukeln Aus fernen Zeiten an uns vorüber Und jede klagt: Hinüber, hinüber! Und ein altes Lied fällt uns wieder ein: O selig, o selig, ein Kind noch zu sein!

von Fru am 13.12.2011, 17:28



Antwort auf Beitrag von Fru

Wenn es in der Welt dezembert und der Mond wie ein Camembert gelblich rund, mit etwas Schimmel angetan, am Winterhimmel heimwärts zu den Seinen irrt, und der Tag stets kürzer wird – sozusagen wird zum Kurztag – dann hat’s Christkindlein Geburtstag! Heinz Erhardt

von drops123 am 13.12.2011, 17:55



Antwort auf Beitrag von Curly-Cat

... gleich krieg ich haue... hab ich mal im www geklaut, fand ich aber super! Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken Schneeflöcklein leis' herniedersinken. Auf Edeltännleins grünem Wipfel häuft sich ein kleiner, weißer Zipfel. Und dort, vom Fenster her, durchbricht den tunklen Tann ein warmes Licht. Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer die Försterin im Herrenzimmer. In dieser wunderschönen Nacht hat sie den Förster umgebracht. Er war ihr bei des Heimes Pflege seit langer Zeit schon sehr im Wege. Drum kam sie mit sich überein: Am Niklasabend muß es sein. Und als das Rehlein ging zur Ruh' das Häslein tat die Augen zu, erlegte sie - direkt von vorn - den Gatten über Kimm' und Korn. Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase zwei, drei, viermal die Schnuppernase und ruhet weiter süß im Dunkeln derweil die Sterne traulich funkeln. Und in der guten Stube drinnen, da läuft des Försters Blut von hinnen. Nun muß die Försterin sich eilen, den Gatten sauber zu zerteilen. Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen nach Waidmannssitte aufgebrochen. Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied, was der Gemahl bisher vermied, behält ein Teil Filet zurück als festtägliches Bratenstück und packt darauf - es geht auf vier - die Reste in Geschenkpapier. Da tönt's von fern wie Silberschellen, im Dorfe hört man Hunde bellen. Wer ist's, der in so später Nacht im Schnee noch seine Runden macht? Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten auf einem Hirsch herangeritten. "He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen, die armen Menschen Freude machen?" Des Försters Haus ist tief verschneit, doch seine Frau ist schon bereit: "Die sechs Pakete, heilger Mann, 's ist alles, was ich geben kann." Die Silberschellen klingen leise, Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise. Im Försterhaus die Kerze brennt, ein Sternlein blinkt - es ist Advent! (Loriot)

von spiky73 am 13.12.2011, 17:47



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prima!

von dr.snuggles am 13.12.2011, 19:16



Antwort auf Beitrag von spiky73

...und die Gedichte auch alle, Loriot liebe ich, aber ich brauche es unbedingt etwas weniger lang!?

von Curly-Cat am 13.12.2011, 19:24



Antwort auf Beitrag von Curly-Cat

Aber das kann ich schon seit meiner Kindheit auswendig :-D Wenn es Winter wird Christian Morgenstern (1871-1914) Der See hat eine Haut bekommen, so daß man fast drauf gehen kann, und kommt ein großer Fisch geschwommen, so stößt er mit der Nase an. Und nimmst du einen Kieselstein und wirfst ihn drauf, so macht es klirr und titscher - titscher - titscher - dirr... Heißa, du lustiger Kieselstein! Er zwitschert wie ein Vögelein und tut als wie ein Schwälblein fliegen - doch endlich bleibt mein Kieselstein ganz weit, ganz weit auf dem See draußen liegen. Da kommen die Fische haufenweis und schaun durch das klare Fenster von Eis und denken, der Stein wär etwas zum Eßen; doch sosehr sie die Nase ans Eis auch preßen, das Eis ist zu dick, das Eis ist zu alt, sie machen sich nur die Nasen kalt. Aber bald, aber bald werden wir selbst auf eignen Sohlen hinausgehn können und den Stein wiederhole

von Pusselchen am 13.12.2011, 20:02



Antwort auf Beitrag von Curly-Cat

denkt euch, ich habe das christkind gesehen es kam aus dem wald, das mützchen voll schnee mit rotgefrorenem näschen die kleinen hände taten ihm weh, denn es trug einen sack, der war gar schwer was drin war, wollt ihr wissen? ihr naseweise, ihr schelmenpack, denkt ihr, er wäre offen der sack? nein, zugebunden, bis oben hin doch war gewiss etwas schönes drin es roch so nach äpfel und nüssen und, alle jahre wieder: knecht rupprecht von theodor storm (von draus vom walde komm ich her...) das sind meine zwei lieblings-best ever- weihnachtsgedichte LG

von muddelkuddel am 13.12.2011, 20:34